Yoda


[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann] 




"Yoda – Der Schatten von Moraband"


Die Luft war schwer über dem verfluchten Planeten Moraband, einst Heimatwelt der Sith. Der Wind trug Flüstern durch die staubigen Täler, wo die dunkle Seite wie ein Fluch lauerte – uralt, hungrig, ewig.

Yoda stand allein am Rand eines gewaltigen Kraters, sein brauner Umhang flatterte im Wind, das Licht seines Gehstocks war gedämpft. Er war nicht zum ersten Mal hier. Aber diesmal war es anders. Diesmal war das Dunkel wach.

900 Jahre Weisheit lasteten auf seinen Schultern. Doch nicht die Zeit war es, die ihn beugte – es war die Erkenntnis, dass die Macht im Gleichgewicht war, aber das Gleichgewicht stets wankte.

Ein Flüstern – nicht vom Wind. Sondern aus der Tiefe.

"Großer Meister… du bist zu spät."

Aus dem Schatten trat eine Gestalt, gehüllt in schwarzen Nebel. Kein Körper, nur Absicht, nur Hass. Es war der letzte Funke eines längst gefallenen Sith-Lords. Doch sein Wille war stark – stark genug, um das Gewebe der Macht zu durchdringen.

Yoda schloss die Augen. Nicht mit dem Lichtschwert sollte er kämpfen, sondern mit dem Herzen.

"Licht und Dunkel – zwei Seiten, eins sie sind. Doch die Wahl, entscheiden wir."

„Deine Zeit ist vorbei, alter Jedi! Bald wird die Galaxis erneut brennen!“

Da hob Yoda die Hand. Nicht in Zorn. Nicht im Angriff. Sondern in Mitgefühl.

Die Dunkelheit zuckte, verwirrt, geschwächt.

"Verloren, du bist. Doch vergehen musst du nicht. Ruhen darfst du."

Ein Moment der Stille. Dann zerfiel die Schattenfigur zu Asche im Wind. Nicht besiegt – erlöst.

Yoda wandte sich ab. Der Wind hatte aufgehört zu flüstern.

In der Ferne warteten Sterne. Und ein Schüler. Luke.

Die Zukunft war nicht gewiss. Doch die Hoffnung – sie lebte.

 


[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann] 





"Yoda – Die Flamme des Wissens" Teil I.

Nach der Begegnung auf Moraband verließ Yoda den düsteren Planeten wortlos. Seine Reise führte ihn tief in die Outer Rim Territories – zu einem Ort, der nur noch in den Fragmenten vergessener Holocrons existierte: dem Tempel von Auratera.

Versteckt in einem Wald aus leuchtenden Kristallen, lebte dort einst ein uraltes Volk, das die Macht nicht lenkte, sondern mit ihr sang. Es war gesagt, dass wer ihre Hymne verstand, einen Blick in das Wesen der Zeit werfen könne.

Yoda näherte sich dem Tempel in der Dämmerung. Die Kristalle summten, als spürten sie ihn. Jeder seiner Schritte ließ das Licht pulsieren – nicht hell, sondern warm, wie Atem.

Im Inneren des Tempels, unter einer Kuppel aus schwebendem Gestein, ruhte eine leuchtende Flamme. Kein Feuer aus Hitze, sondern aus Erinnerung.

Er trat näher.

Stimmen – zahllos. Jedi, die gefallen waren. Padawane, die nie zurückkehrten. Meister, deren Namen vergessen waren. Sie sprachen nicht in Furcht, sondern in Stille. In Hoffnung.

Yoda setzte sich im Lotussitz, schloss die Augen.

"Nicht kämpfen… verstehen. Nicht beherrschen… lauschen. Lehren, nicht herrschen."

In der Flamme erschien ein Gesicht – jung, ungestüm, voller Fragen. Luke.

Die Zukunft.

Yoda lächelte. Nicht über das, was er sah – sondern über das, was er geben konnte.

Als er den Tempel verließ, sang der Wald für ihn. Und die Flamme blieb. Ruhig. Bereit für den Nächsten.



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann] 


Yoda – Die Flamme des Wissens II.

Der Wind heulte über die alten Felsen von Dagobah wie eine Stimme aus ferner Zeit. Yoda saß unbewegt auf der Wurzel eines knorrigen Baums, die Flamme noch immer schwebend über seiner geöffneten Hand. Sie war kleiner geworden – nicht schwächer, sondern konzentrierter.

"Wissen“, flüsterte er, "kein Besitz ist es – ein Fluss ist es, durch uns strömend, wenn bereit wir sind."

Ein Schwarm leuchtender Wesen, kaum größer als Lichtfunken, stieg aus dem Sumpfnebel auf und schwebte um ihn. Die Natur antwortete auf seine Stille.

Dann trat Luke aus dem Dämmerlicht. Jünger noch, unruhig, hungrig nach Antworten.

"Meister, was ist das?", fragte er und deutete auf die Flamme.

Yoda blickte ihn an, seine Augen wie alte Monde, wissend und mild.

"Die Flamme des Wissens – nährt dich nicht, wenn gierig du bist. Wärmt dich nur, wenn Demut in dir brennt."

Luke trat näher, spürte die Hitze nicht auf der Haut, sondern im Herzen.

"Kann ich sie tragen?", fragte er.

Yoda neigte den Kopf.

"Tragen – nein. Weitergeben – vielleicht."

Dann blies Yoda sanft in die Flamme – sie löste sich auf, als Nebel im ersten Licht. Doch ein Funke blieb zurück, tanzte in der Luft und senkte sich in Lukes Brust.

Ein neues Kapitel begann – nicht mit Lichtschwert, nicht mit Krieg – sondern mit der Erkenntnis, dass Wissen mehr sei als Macht.

Der Sumpf schwieg. Doch in seinem Schweigen hallte etwas nach:

Leise Worte. Eine alte Stimme.

"Lernen du musst … bis das Licht in dir leuchtet – und in anderen."


 

© Anne Seltmann




Anne Seltmann 09.06.2025, 18.06| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Tags: Yoda, Geschichten, Star Wars,

Montagsherz N° 635





 N° 635 

[Freilichtmuseum]





Ungefähr gleich

herzen auf rechts
scheine auf links

es wankt nicht
nicht einmal
ein hauch

vielleicht
weil sich wert
weigert
messbar zu sein


~*~


© Anne Seltmann





Wahrer Wert lässt sich nicht in Scheinen wiegen – das Herz wiegt immer schwerer. 


Nächster Termin:


23. Juni 2025






Anne Seltmann 09.06.2025, 01.00| (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Montagsherz, Herz, Frau Waldspecht, Waage, Geldscheine, Freilichtmuseum,

Niwibo sucht…Wenn alles blüht







Wenn alles blüht,
öffnet sich die Welt wie eine Blüte im Morgentau,
das Grün wird tief und weich,
wie eine Decke, die Erde und Himmel verbindet.

Die Knospen wie kleine Wunder,
halten das Versprechen der Sonne fest,
und die Luft ist erfüllt von süßem Gesang,
von Bienen, die über Blüten tanzen,
und dem Flüstern der Gräser im Wind.

Wenn alles blüht,
wachsen Farben wie Lichter in der Dämmerung,
rosa Wolken ziehen über goldene Felder,
und die Wurzeln erzählen Geschichten
von Geduld, von Stärke, von stillem Warten.

Die Welt wird weich,
wie ein Teppich aus Blütenblättern,
unter dem die Seele wandern kann,
leicht und frei, getragen vom Duft des Lebens.

Wenn alles blüht,
atmet das Herz im Rhythmus der Natur,
und jede Blume ist ein offenes Buch,
das von Hoffnung, von Neubeginn erzählt –
ein Lied, das niemals verklingt.

~*~

© Anne Seltmann







08.06.2025, 10.07| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Niwibo, Niwibo sucht, Wenn alles blüht,

Türen/2025 N° 05




2025 N° 05






Türen – seit Jahrtausenden Schwellen zwischen Welten

Schon vor über 5.000 Jahren begannen Menschen, Öffnungen in ihren Behausungen zu verschließen – mit Tierhäuten, Holzbrettern, später mit kunstvoll verarbeiteten Türflügeln. Was einst nur Schutz vor Wind, Tier und Feind bot, wurde bald zu einem Zeichen von Kultur, Würde und Gestaltung.

In Mesopotamien hingen schwere Holztüren an steinernen Zargen. In Ägypten ließen sich erste Holzscharniere erahnen. Die Römer brachten Eleganz und Technik zusammen – mit Falztüren, Drehtüren, gar Schiebetüren in feinen Villen.

Im Mittelalter standen Türen für Abwehr und Verschlossenheit – eisenbeschlagen, verriegelt, schwer. Doch zugleich wurden sie mit Symbolen versehen, mit Inschriften und Ornamenten: Zeichen, dass hinter dem Schutz auch das Willkommen lebt.

Heute begegnen wir Türen in jeder Form – aus Glas, Metall, Holz, automatisch, leise, weit oder geheim. Sie bleiben, was sie immer waren: Übergänge. Von außen nach innen. Vom Gestern ins Heute. Vom Ich zum Du.

Und manchmal öffnen sie sich einfach. Ganz von selbst.




Anne Seltmann 08.06.2025, 05.53| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Tueren, Hüter, Wächter,

Ein poetischer Pfingstgruß




Manchmal brauchen Tage kein großes Feuerwerk, sondern nur einen stillen Moment, in dem sich das Wesentliche zeigt – 

im Flirren der Luft, im Spiel der Blätter, in der Ahnung, dass etwas Größeres über uns wacht. 

Pfingsten ist so ein Tag. Ein Tag des Innehaltens, des Aufatmens, des offenen Fensters zur Welt.



Ich wünsche euch allen frohe Pfingstage!









Anne Seltmann 07.06.2025, 06.44| (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Pfingsten, Pfingstrosen, Blumen, Grüße, rosa, poetisch,

I see faces Juni 2025







Da guckt mich doch jemand an... 


Spacetoilette in einem Sanitärfachhandel  gesehen.








Anne Seltmann 07.06.2025, 06.00| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: I see faces, Ruthie, Juni 2025, Pareidolie, ,

Das Wochenblatt N° 30




Die Buntnessel ist eine Pflanze, die nicht durch Blüten, sondern durch ihre Blätter begeistert. Wie kleine Kunstwerke wirken sie – in leuchtenden Tönen von Violett, Pink, Rot, Grün oder Goldgelb, oft gemustert, marmoriert oder fein umrandet. Jede einzelne erinnert an einen Pinselstrich voller Laune und Farbe.

Sie liebt helle Plätze, meidet jedoch die direkte Mittagssonne. Wer sie regelmäßig gießt und ab und zu zurückschneidet, wird mit einem buschigen, vitalen Wuchs belohnt. Ihre kleinen, bläulichen Blüten sind zwar zart, lenken aber oft vom eigentlichen Blickfang ab – den Blättern. Deshalb darf man sie getrost entfernen.

Die Buntnessel ist unkompliziert, wachstumsfreudig und bringt das ganze Jahr über Farbe ins Leben – im Topf auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder im Gartenbeet. Eine Pflanze wie ein Farbspiel – lebendig, fröhlich und überraschend vielseitig.




Juttas...





Anne Seltmann 07.06.2025, 05.50| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Wochenblatt, Jutta, rot, ,

Weisheiten am Samstag N° 60



[Bild KI generiert / Text © KarlHeinz Karius]






Auch für die einfachsten Dinge braucht es manchmal mehr als bloße Absicht – es braucht den richtigen Dreh. Die Drehtür, so unscheinbar sie scheint, macht das sichtbar: Sie bewegt sich erst, wenn wir den Moment treffen, den Winkel, die Richtung. Sie ist Sinnbild für jene Situationen im Leben, in denen Stillstand und Bewegung nur eine kleine, aber entscheidende Geste trennt. Und manchmal genügt es, nicht zu drängen, sondern mit der Tür zu atmen. 









Anne Seltmann 07.06.2025, 05.00| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Weisheiten, Jutta, Zitate, Zitat im Bild, Weisheiten am Samstag, Weisheiten, Samstag, Drehtür, KarlHeinz Karius,

Drabble 2025 N° 18






Vorgaben: Strand + leuchten + ideal




Der Strand war leer. Nur das Meer sprach noch, flüsterte Wellen an den Rand der Welt.
Sie zog die Schuhe aus. Der Sand fühlte sich kühl an, als hätte er das Licht vergessen.

In ihrer Hand lag ein kleiner Stein, glatt und salzgezeichnet.
Sie hob ihn gegen den Himmel. Er fing das letzte Licht, begann zu leuchten – nicht grell, sondern wie eine Erinnerung.

Ein Moment ohne Müssen. Ohne Fragezeichen.

Vielleicht war das "ideal" nicht das Große, das Greifbare.
Vielleicht war es genau das:
Ein Schritt ins Nichts, das plötzlich still wurde
und alles enthielt.

Nur Sand. Nur Licht.
Nur jetzt. 





06.06.2025, 15.08| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Drabble, Puzzleblume, 100 Wörter, Strand, leuchten, ideal,

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