Blogeinträge (Tag-sortiert)

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Spiegelungen 2025 N° 03



Irgendwo in Krefeld








Anne Seltmann 25.03.2025, 16.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Apropo Socken...


[KI generiert]




In einer ganz normalen Waschküche, hinter der Trommel einer alten Waschmaschine, lebte ein kleines Wesen, das die Menschen niemals zu Gesicht bekamen: das Sockenmonster.

Es war nicht böse, oh nein! Aber es hatte eine große Schwäche – einzelne Socken. Immer wenn jemand Wäsche wusch und die Maschine lief, schlich es aus seinem Versteck und wartete auf den richtigen Moment. Es liebte die weichen, bunten Stoffe und konnte einfach nicht widerstehen. Doch es hatte eine ganz besondere Regel: Niemals ein Paar, sondern immer nur eine einzelne Socke. Denn nichts war spannender, als die Menschen in Verwirrung zu stürzen, wenn sie ihre Wäsche aus der Maschine holten und sich fragten, wo die zweite Socke geblieben war.

Eines Tages zog die Familie Schmidt in das Haus ein, und mit ihnen kam ein kluger Junge namens Max. Max hatte genug von verschwundenen Socken. Er stellte Nachforschungen an, zählte seine Socken vor und nach jedem Waschgang, aber immer wieder fehlte eine. Er beschloss, dem Rätsel auf den Grund zu gehen.

Eines Abends, als alle schliefen, legte Max eine Kamera vor die Waschmaschine und platzierte ein besonders flauschiges Paar Socken als Köder. Er schaltete die Waschmaschine ein und versteckte sich hinter der Tür. Und tatsächlich! Als die Trommel sich drehte und das Wasser plätscherte, huschte ein winziges, wuscheliges Wesen hervor, mit leuchtenden Knopfaugen und kleinen Krallen. Es zog vorsichtig eine Socke aus der Trommel und verschwand in einer kaum sichtbaren Ritze zwischen den Rohren.

Max war fasziniert. Er wollte das Sockenmonster nicht verjagen, sondern verstehen. Also hinterließ er ihm eine kleine Botschaft neben der Waschmaschine: "Liebes Sockenmonster, ich sehe dich. Können wir Freunde sein?"

Am nächsten Morgen lag neben der Nachricht eine seiner verlorenen Socken – ordentlich gefaltet. Von diesem Tag an lebten Max und das Sockenmonster in einer stillen Freundschaft. Max ließ ihm ab und zu eine besonders schöne Socke als Geschenk da, und im Gegenzug verschwanden nie wieder seine liebsten Paare. Denn auch ein Sockenmonster kann Freundschaft schätzen – wenn man ihm nur die Chance gibt.



© Anne Seltmann





Anne Seltmann 25.03.2025, 10.50 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drabble 2025 N° 12





Es ist Dienstag und wieder Drabblezeit.

Wortvorgaben für das Drabbel lauten diesmal:

Biest + zugeben + zärtlich

 

Niemand wollte es zugeben, aber Omas Katze Mrs. Purrlina war ein Biest. Sie fauchte, kratzte und hatte eine große Vorliebe dafür, Socken in den Tiefen des Hauses verschwinden zu lassen. Doch als Opa krank wurde, geschah das Unfassbare: Die kleine Bestie kletterte auf sein Bett und schnurrte. Sie schmiegte sich an ihn, stupste ihn zärtlich mit der Nase und blieb die ganze Nacht. „Ich glaube, sie mag mich doch“, murmelte Opa gerührt. Oma lachte. „Oder sie plant nur dein Erbe.“ Die Katze blinzelte. Niemand wusste es genau – außer ihr.

Und die Socken, nun ja… die blieben für immer verschwunden.








Anne Seltmann 24.03.2025, 15.59 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

MosaicMonday N° 66



N° 66 




In 26 Tagen ist Ostern – klar, dass man an jeder Ecke etwas Österliches sieht. Mein Lieblings-Gartencenter bildet da keine Ausnahme und dient oft als Kulisse für so manches Motiv.

Heute habe ich eine kleine Geschichte aus meiner Kinderzeit im Gepäck:

Zu Ostern hatte meine Lieblings-Tante Mariechen immer eine besondere Tradition: Jedes Ei, dass sie versteckte, enthielt eine kleine Überraschung. Manchmal war es ein Geldstück, manchmal ein klitzekleines Spielzeug oder ein handgeschriebener Zettel mit einer Weisheit.

Einmal war die ganze Familie besonders gespannt – denn meine Tante  hatte geheimnisvoll verkündet, sie hätte sich "etwas ganz Besonderes" ausgedacht. Die Eiersuche begann, und jeder öffnete neugierig sein gefundenes Ei.

Mein Schwester zog eine 5-D-Mark-Münze heraus, meine Bruder eine kleine Schokoladenfigur, und dann kam mein Paps an die Reihe. Mit einem breiten Grinsen knackte er sein Ei – und hielt plötzlich einen kleinen, aufgerollten Zettel in der Hand. Er entfaltete ihn, las laut vor und stutzte:

"Herzlichen Glückwunsch! Du hast die Ehre, den gesamten Abwasch nach dem Osterbrunch zu übernehmen!"

Während wir in schallendes Gelächter ausbrachen, schaute mein Dad erst verdutzt – und dann schüttelte er grinsend den Kopf. "Mariechen, du bist mir vielleicht eine!"

Seitdem vermied er die Eiersuche mit uns – wir aber freuten uns, welche Überraschung  meine Tantchen als Nächstes ausheckte.




[engl]

Easter is in 26 days – it's clear that you'll see something Easter-related on every corner. My favorite garden center is no exception and often serves as the backdrop for many a motif.

Today I'm sharing a little story from my childhood:


At Easter, my favorite Aunt Mariechen always had a special tradition: Every egg she hid contained a little surprise. Sometimes it was a coin, sometimes a tiny toy, or a handwritten note with a piece of wisdom. One time, the whole family was particularly excited – because my aunt had mysteriously announced that she had thought of "something very special." The egg hunt began, and everyone curiously opened their found egg. My sister pulled out a 5-Deutsche Mark coin, my brother a small chocolate figure, and then it was my dad's turn. With a broad grin, he cracked open his egg – and suddenly found himself holding a small, rolled-up piece of paper in his hand. He unfolded it, read it aloud, and paused: "Congratulations! You have the honor of doing all the dishes after Easter brunch!" As we burst into laughter, my dad looked puzzled at first – and then shook his head with a grin. "Mariechen, you're a real idiot!" Since then, he avoided egg hunts with us – but we were excited to see what surprise my aunt would come up with next.








24.03.2025, 06.56 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Hand aufs Herz








Du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?



"Manchmal frage ich mich, ob Worte mich gefunden haben oder ob ich sie gesucht habe – und ob mein Leben ohne sie ebenso wäre."


Worte, Sprache und das Schreiben sind nicht nur ein Bestandteil meines Lebens, sondern die Grundlage, die meine Identität formt. Sprache ist weit mehr als ein bloßes Kommunikationsmittel. Sie ist ein Werkzeug, das unser Denken, unsere Wahrnehmung und damit auch die Art, wie wir die Welt erleben, prägt.

Für mich war Sprache immer mehr als nur ein Instrument der Verständigung. Sie war ein Fenster zur Seele, ein Kanal, um Gedanken und Gefühle in ihrer schönsten und tiefsten Form auszudrücken. Doch zunehmend muss ich mit Sorge beobachten, wie diese Kunstfertigkeit immer mehr verkümmert. Die Reduzierung auf Kurzformen und der Verlust an Tiefe in Gesprächen lassen die wahre Schönheit der Sprache oft in den Hintergrund treten.

Besonders auffällig ist, wie viele Kinder heutzutage mit Sprachschwierigkeiten kämpfen. Als Erzieherin habe ich es mir deshalb zur Aufgabe gemacht, durch eine zusätzliche Ausbildung, Kinder sprachlich zu unterstützen. Es ist mir ein Anliegen, dass Sprache wieder ihren Zauber und ihre Bedeutung zurückgewinnt. Denn nur wenn wir die Sprache in ihrer vollen Tiefe und Schönheit nutzen, können wir unser Innerstes auf eine Weise teilen, die über die bloße Funktionale hinausgeht.

 





Anne Seltmann 23.03.2025, 11.21 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wenn...




[KI generiert]




Wenn in Norddeutschland die Kinder ihren ersten Zahn verlieren,
verstecken sie ihn unter das Kopfkissen, damit die Zahnrobbe
ihnen ein Fischbrötchen hinterlässt. 





Anne Seltmann 23.03.2025, 09.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Wenn ich dir heute wieder...


[KI generiert]







Wenn ich dir heute wieder sage,
dass ich dich liebe –
dann ist es nicht mehr als ein Moment,
ein flackernder Gedanke,
verloren im Rausch der Nacht.

Ich fliege ziellos,
treibe durch Schatten und Licht,
doch mein Herz –
es gehört dir,
in all seiner Wirrnis,
in all seiner Zerbrechlichkeit.


~*~


© Anne Seltmann

1997









Anne Seltmann 20.03.2025, 10.53 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 11/2025



N° 11/2025









Ein Spaziergang durch den Wald, den Kopf freimachen, ohne die Erwartung, das perfekte Motiv zu finden. Einfach die Kamera heben, den Moment einfangen und die Atmosphäre wirken lassen – so sind diese Bilder entstanden. Perfekt unperfekt!  












Anne Seltmann 20.03.2025, 06.21 | (5/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 18






Die Wollkönigin von Schnurrland

In einem kleinen, gemütlichen Haus lebte die Katze Minka – ein wunderschönes, flauschiges Geschöpf mit leuchtend gelben Augen und einer Vorliebe für Wolle. Doch Minka war nicht einfach nur eine Katze. Nein, sie war die selbsternannte Wollkönigin von Schnurrland.

Eines Tages fand sie einen riesigen Korb voller bunter Wollknäuel. "Ah! Ein Thron, wie für mich gemacht!", dachte sie und sprang mit königlicher Anmut hinein. Sie wickelte sich genüsslich in die weichen Fäden, drehte sich zweimal im Kreis und blickte dann stolz in die Ferne – als wäre sie die Herrscherin über das Königreich der Strickwaren.

Doch ihr Plan hatte einen Haken. Als sie sich bewegen wollte, hatte sich die Wolle um ihre Pfoten geschlungen. Sie zappelte, sie kämpfte – doch je mehr sie sich befreite, desto mehr verwandelte sie sich in eine lebende, flauschige Wollmumie.

Genau in diesem Moment kam ihr Mensch in den Raum. "Minka! Was hast du nur getan?" Minka blinzelte unschuldig und hob den Kopf ein wenig höher, als wollte sie sagen: "Ich? Ich regiere hier nur mein Reich!!!"

Ihr Mensch seufzte, befreite sie vorsichtig aus dem Wollchaos und hob sie auf den Arm. „Du bist wirklich unmöglich“, murmelte er, während Minka genüsslich zu schnurren begann.




© Anne Seltmann





Anne Seltmann 19.03.2025, 17.26 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 222



N° 222




Ein Teddy sitzt am Strand, umgeben von sachten Wellen und warmem Sand. Sein Fell wird vom salzigen Wind gestreichelt, während die Sonne untergeht. Die Knopfaugen blicken ruhig in die Ferne, als ob sie auf jemanden warten.

Verlassen liegt er dort, ein stiller Zeuge vergangener Kinderspiele. Vielleicht wurde er in der Freude des Moments vergessen, zurückgelassen inmitten von Muscheln und Treibholz. Die Möwen kreisen über ihm, ihre Rufe vermischen sich mit dem Rauschen des Meeres.

Die Flut nähert sich langsam, berührt sanft seine Pfoten, zieht sich zurück und hinterlässt feuchte Spuren im Sand. Der Teddy bleibt an Ort und Stelle, als würde er auf die Rückkehr seines kleinen Besitzers hoffen. Vielleicht wird bald ein Kind über die Dünen laufen, mit suchendem Blick und einem Lächeln der Erleichterung, wenn es seinen verlorenen Freund wiederfindet.

Bis dahin wartet der Teddy geduldig, ein Symbol für die stillen Geschichten, die der Strand in sich birgt.











Anne Seltmann 19.03.2025, 06.42 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL