Thema: PerlenhafteProjekte
Warum eigentlich Weißwein zum Fisch?
Ein kulinarischer Klischee-Klassiker, der uns allen so geläufig ist wie das Amen in der Küche: Zum Fisch trinkt man Weißwein. Punkt. Aber warum eigentlich? Wer hat das festgelegt? Und hat der Fisch da überhaupt mitgeredet?
Zugegeben, es steckt tatsächlich mehr dahinter als reines Traditionsgeplänkel. Weißwein, vor allem die frischen, säurebetonten Sorten, bringt das mit, was Fisch gerne hat: Leichtigkeit, Frische, Zurückhaltung. Kein schweres Rumsitzen im Magen, kein Tannin-Gewitter auf der Zunge. Stattdessen ein feiner, zitroniger Händedruck, der den Fisch nicht überlagert, sondern begleitet. Ein Tanzpartner, kein Rampensau-Solist.
Roter Wein? Der ist kräftiger, tanninreicher, manchmal sogar schwer wie ein dickes Sofa. Und so ein feines Zanderfilet kann darunter schon mal zerbröseln wie ein Butterkeks unter der Walze. Es geht also gar nicht um Snobismus, sondern um Balance. Um Harmonie auf dem Teller – und im Glas.
Natürlich gilt wie immer: Die Ausnahmen bestätigen die Regel. Ein gegrillter Thunfisch mit rauchiger Note? Der darf sich ruhig mal mit einem leichten Pinot Noir anfreunden. Und wer partout lieber Rot mag, sollte sich davon nicht abbringen lassen. Der Fisch schaut nicht beleidigt. Und der Wein ohnehin nicht.
Fazit: Weißwein zum Fisch – das ist wie ein Sommerwind an einem Küstentag. Dezent, frisch und genau richtig. Es sei denn, dein Gaumen ruft laut nach was anderem. Dann – bitte sehr. Hauptsache, es schmeckt.
20.06.2025, 05.59 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 19.06.2025, 07.46 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL
Diese Geschichte hat sich tatsächlich so zugetragen::
Ein Kätzcehn namens Marmalade war eine verspielte Wohnungskatze. Eines Tages entdeckte sie, dass ihre Halterin morgens immer durch denselben Flur ins Bad ging. Dort versteckte sich Marmalade hinter einer großen Zimmerpflanze – reglos, mit nur der Schwanzspitze zitternd. Sobald ihre Halterin vorbeiging, sprang Marmalade wie ein Pfeil hervor, um sie "zu erschrecken". Das Spiel wiederholte sich täglich.
Doch eines Morgens war die Halterin früher aufgestanden – Marmalade hatte sich noch nicht versteckt. Als sie die Wohnung betrat, rannte Marmalade mit empörtem Maunzen auf ihren Platz hinter die Pflanze, als wolle sie sagen: "Du bist zu früh – das war nicht der Plan!"
Anne Seltmann 18.06.2025, 04.27 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Nur ein Schimmer noch
sie kommen
als wüssten sie
wie kurz das ist
was ihnen blüht
kaum da
schon lichtdurchlässig
in den rändern
das rot zu fein
um zu bleiben
das rot
eine erinnerung
an das, was vergeht
während es blüht
du siehst sie
und schon
sind sie
etwas anderes
ein wind
reicht
und sie lösen sich
aus der wiese
aus deinem bild
aus der zeit
du bleibst
einen moment
vor dieser lücke
wo sie waren
und nicht mehr sind
nur ein schimmer
noch
auf deinem blick
sie vergehen
wie alles
was sanft ist
aber manchmal
bleibt ein Hauch
der genügt
~*~
Anne Seltmann 17.06.2025, 06.24 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die Antwort liegt – wie so oft – in der Vielfalt des Lebens selbst. Unterschiedliche Baumarten haben sich über Jahrmillionen an verschiedenste Lebensräume angepasst. Ob trockene Hügel, feuchte Auen, karge Gebirgszüge oder tropische Regenwälder – jeder Ort stellt andere Anforderungen an das Wachstum und Überleben eines Baumes. Wer sich durchsetzt, bleibt. Wer sich besser anpasst, gedeiht. So entstanden über lange Zeiträume unzählige Arten, jede mit ihren ganz eigenen Stärken.
Manche Bäume trotzen Wind und Wetter mit tiefen Wurzeln, andere wachsen rasch dem Licht entgegen, um Schatten zu vermeiden. Einige tragen filigrane Blätter, um möglichst viel Sonne einzufangen, andere lassen sich mit Nadeln Zeit, weil sie in kargen Regionen sparsamer wirtschaften müssen. Manche locken Tiere mit süßen Früchten an, um ihre Samen zu verbreiten – andere setzen auf den Wind.
Diese beeindruckende Vielfalt macht unsere Wälder nicht nur stabiler gegenüber Krankheiten und Klimaveränderungen, sondern auch zu einem Ort, an dem wir immer wieder Neues entdecken können. Die vielen verschiedenen Baumarten sind ein stilles Zeugnis der Kreativität der Natur – und ein guter Grund, mit offenen Augen durch den Wald zu gehen.
Anne Seltmann 16.06.2025, 07.22 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 13.06.2025, 16.25 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Mohnblumen, vielleicht
sie fallen
nicht einfach aus dem feld
sie lösen sich
aus windhaut
aus morgenrot
aus erinnerung
zwischen ihren blättern
zittert ein wort
das keiner sagt
ein roter versprecher
aus licht
manchmal
stehen sie da
wie offene briefe
ohne empfänger
an die stille gerichtet
und alles
was bleibt
wenn der sommer
sich zurückzieht
ist dieser hauch
aus farbe
und vergessen
13.06.2025, 10.44 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Sie kam ins Cafe, als wäre es das Normalste der Welt.
Mit durchsichtigen Gummistiefel.
Darin: Fische mit sehr schlechter Laune.
"Schon wieder Schokotorte", blubberte einer.
"Nie Algenstrudel," ein anderer.
Ein Gast flüsterte:
"Ich glaub, ihre Füße sind tropisch."
Ein anderer:
"Vielleicht sind das emotional gestützte Fußsohlen-Therapien?"
Die Frau stand einfach da, bestellte Tee mit Seetang und sagte nur:
"Meine Fische wollen auch mal was erleben."
Anne Seltmann 13.06.2025, 05.55 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wassertropfen
fangen das Licht
halten die Welt
im kleinen Glas
leise tanzt Natur
im winzigen Kreis
flüstert vom Leben
im stillen Grün
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 12.06.2025, 07.09 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL