Es war einmal ein kleiner Junge namens Emil, der fand, dass Schmutz zum Spielen einfach dazugehört. Jeden Tag kletterte er auf Bäume, rannte durch Pfützen und rollte sich mit seinem Teddy Freddy durchs hohe Gras. Doch am Samstag – oh je, am Samstag war alles anders.
Denn Samstag war Badetag.
Kaum hatte Papa das Zinkbad befüllt und Mama die Seife bereitgelegt, wurde Emil mit einem fröhlichen "Es ist soweit!" ins Badezimmer (oder, wie heute, in den Garten) gelockt. Und da saß er nun, mitten im Blubberblubberschaum, mit großen Augen und wild abstehenden Haaren.
Freddy, der Teddy, wartete tapfer daneben. Sein wuscheliger Bruder hing sogar klatschnass an der Wäscheleine, neben einem Höschen und einem Waschlappen. "Du bist der Nächste", murmelte Emil zu Freddy. Der plüschige Freund schien ein wenig nervös.
Plötzlich stieg eine riesige Seifenblase auf und zerplatzte direkt auf Emils Nase. "Hatschi!" machte er – und fing an zu lachen. Und wie das kitzelte! Bald war das ganze Bad ein Seifenblasenparadies.
"Na gut", sagte Emil und tauchte die Hände unter. "Wenn schon Samstag ist, dann will ich wenigstens wie ein Pirat baden! Mit Schaumkanonen und Schaumbärten!"
Und so wurde aus dem Badetag ein großes Abenteuer.
Am Ende war Emil sauber, Freddy gebadet und beide rochen nach Lavendel. Und während sie nebeneinander auf der Decke in der Sonne trockneten, flüsterte Emil: "Aber morgen… morgen wird wieder gespielt. Ganz bestimmt!"
Anne Seltmann 12.07.2025, 09.55| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Samstag, Badetag, KI, Lyrik, Poem, Geschichte, Midjourney, Emil, Teddy,
Anne Seltmann 12.07.2025, 09.24| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Drabble, Puzzleblume, 100 Wörter, Musiknarr, betreten, wenigstens,
Anne Seltmann 12.07.2025, 07.56| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Weisheiten, Jutta, Zitate, Zitat im Bild, Weisheiten am Samstag, Weisheiten, Samstag, Drehtür, KarlHeinz Karius,
[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]
vielleicht
beginnt empathie
nicht mit worten
sondern mit dem schweigen
zwischen zwei atemzügen
du hörst nicht nur
was gesagt wird
du spürst
was verschwiegen bleibt
und bleibst trotzdem
kein ratschlag
kein ausweg
nur
du
da
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 11.07.2025, 18.20| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Wortlos, Empathie, Lyrik, Poem, Gedicht,
Es gibt Tage, da braucht es keine großen Worte. Da genügt ein stiller Blick, ein Lichtstreif am Boden, ein Windhauch im Haar –und etwas in uns öffnet sich.
Diese Sammlung nennt sich Fenster, weil sie den Blick freigibt auf das, was oft verborgen bleibt:die kleinen, zarten Momente im Alltag, die Schönheit am Wegesrand, die leisen Gedanken,
die niemand laut ausspricht – und doch in vielen wohnen.
Jedes Fenster ist ein Bild, ein Gedicht, ein Flüstern. Ein kurzer Halt zwischen gestern und morgen. Ein Stück Seele, das sich zeigt, ohne sich zu erklären. Vielleicht erkennst du dich wieder.
Vielleicht schaust du hinaus – und findest etwas, das du längst in dir trägst.
Diese Fenster öffnen sich für dich, für das Jetzt, für das, was bleibt.
12 Seelenfenster
1. Fenster: Mohn im KornfeldAnne Seltmann 11.07.2025, 16.36| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Poem, Lyrik, Gedichte, KI, Midjourney, Seelenfenster, Fenster,
mohn
eine mohnblume
im grün
kein ort für rot
und doch
sie steht
als wüsste sie nichts
vom auffallen
der wind
streicht vorbei
wie ein vergessenes wort
vielleicht
war sie nie gedacht
vielleicht
ist sie deshalb geblieben
Anne Seltmann 11.07.2025, 08.10| (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Floral Friday Fotos, FFF, Nick, Melbourne, Australia, Blumen, Flowers, Mohn, Gedicht, Poem, Lyrik ,
Die Silberfische der Träume
Tief unten in einem stillen Meer, das nie ein Sturm erreicht, lebten die Silberfische der Träume. Ihre Flossen waren aus hauchdünnem Licht gewebt, ihr Atem blubberte leise Wünsche ins Wasser. Man sagte, wer ihnen im Schlaf begegnete, würde am Morgen mit einem Lächeln erwachen – und manchmal auch mit einer Antwort auf eine Frage, die man sich nie zu stellen wagte.
Die Fische schwammen durch Korallen aus Zuckerwatte und ließen kleine Blasen aufsteigen, in denen sich winzige Träume drehten – von fliegenden Regenschirmen, tanzenden Waffeln oder geheimen Türen in alten Bäumen.
Eines Nachts näherte sich ein Kind, das sich verirrt hatte in einem seltsamen Zwischenschlaf, irgendwo zwischen Jetzt und Irgendwann. Es blickte die Fischchen an, und eines von ihnen – das mit dem rosigsten Schimmer – sprach in Gedanken:
"Manchmal musst du einfach treiben lassen, was zu schwer geworden ist. Träume schwimmen besser, wenn man ihnen nicht das Herz beschwert."
Das Kind nickte – oder träumte es das nur?
Am nächsten Morgen wachte es mit feuchten Haaren auf und einem Kristallbläschen in der Hand. Darin ein kleiner Fisch, der langsam verblasste.
Aber die Leichtigkeit blieb.
Anne Seltmann 11.07.2025, 05.19| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Freitag, Fischtag, Friday, Fish, KI, Midjourney, Geschichte, Lyrik, Poem, ,
Letztens war ich mit dem Enkelmädchen im Puppentheaterstück von * Heinz Lauenburger. "Das NEINhorn".
Die Geschichte ist ein Kinderbuch von * Marc-Uwe Kling (Text) und *Astrid Henn (Illustration). Es erschien erstmals 2019 im Carlsen Verlag.
Marc-Uwe Kling ist auch bekannt durch seine satirischen * Känguru-Chroniken. In Das NEINhorn erzählt er auf humorvolle und wortspielerische Weise die Geschichte eines kleinen Einhorns, das immer "Nein"sagt – und dabei wunderbar eigensinnig ist. Das Buch ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sehr beliebt.
Wie immer bin ich von Handpuppen und Marionetten begeistert. Und Heinz Lauenburger ist dafür bekannt, denn er leitet ein ganz besonderes Erbe – das älteste Reisetheater Deutschlands. Gegründet wurde es 1829 in Schlesien. Heute ist es noch immer unterwegs, geführt in sechster oder vielleicht schon siebter Generation – eine Familientradition, die nicht vergeht, sondern lebendig bleibt.
Mit seiner Zeltbühne und den alten Koffern voll Geschichten zieht das Puppentheater durch den Norden: Kiel, Hamburg-Harburg, Hannover und viele kleine Orte dazwischen. Überall, wo es Halt macht, öffnet sich eine kleine Welt voller Magie – für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
Im Mittelpunkt stehen klassische Kindertheaterstücke – Kasper, die Prinzessin, der Räuber Hotzenplotz. Alles handgeschnitzt, mit Liebe genäht, voller Witz und Herz. Keine Show, sondern ein echtes Spiel – lebendig, zum Greifen nah, mitten ins Kinderlachen hinein.
Heinz ist nicht allein. Er führt das Theater gemeinsam mit seinem Sohn oder Enkel weiter – wie es in der Familie Brauch ist. Ein Generationenband aus Holz, Stoff und Stimme.
Über 100 Figuren gehören zum Ensemble. Einige sind über hundert Jahre alt, andere frisch von der Werkbank. Kostüme, die glitzern und rascheln, Marionetten, die Geschichten erzählen, als wären sie selbst auf Wanderschaft gewesen.
Das Theater reist. Es bleibt nie lang. Aber wo es auftaucht, bleibt es im Herzen. Ein flüchtiger Zauber mit Zelt und Wagen – ein Stück Kultur, das nicht stillsteht, sondern weiterzieht – von Dorf zu Dorf, von Kind zu Kind.
Anne Seltmann 10.07.2025, 09.19| (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PrivatePerlen | NEINHorn, Puppentheater, Kinderbuch, Buch, Bücher, Zelt, Heinz Lauenburger,