Theater ist Maske und Wahrheit zugleich,
ein Fieber im Licht,
ein Traum, der den Augenblick verzehrt
und doch genährt wird vom Beifall.
Es ist das Lachen des Künstlers,
dass die Träne verschluckt,
der Held, der stark sein muss,
auch wenn ihm das Zittern die Knie nimmt.
Theater ist Beginn und Ende,
Sehnsucht und Rausch,
ein Leben, das gespielt wird,
und gerade darin
wirklicher ist als die Welt dahinter.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 09.09.2025, 06.35| (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Ich seh rot 2016, Ich seh rot 2017, Ich seh rot 2019, Ich seh rot 2018, rot, Ich seh rot 2020, Ich seh rot 2021, Ich seh rot 2022, Ich seh rot 2023, Ich seh rot 2024, Ich seh rot 2025, Theater, Gedicht, Poem, Lyrik,
Es waren einmal zwei kleine Marienkäfer, Lina und Pünktchen, die beschlossen, die große, weite Welt zu entdecken. Gleich früh am Morgen, als die Sonne ihre ersten goldenen Strahlen über das Feld schickte, nahmen sie sich an den winzigen Händchen und machten sich auf den Weg.
Sie stolperten über Grashalme, die höher waren als Türme, und krochen durch Blütenkelche, die wie bunte Zelte dufteten. Einmal ließen sie sich von einem Windhauch ein Stückchen tragen, so als hätten sie heimlich Flügel aus Träumen.
"Schau mal, wie die Ameisen eilig laufen!", rief Lina. "Und wie der Schmetterling tanzt!", lachte Pünktchen. Doch egal, was sie sahen, sie hielten sich immer fest, damit keiner verloren ging.
Sie sangen kleine Käferlieder, machten Pausen auf Gänseblümchen und stellten sich vor, sie seien große Abenteurer auf Wanderschaft. Alles war neu, alles war spannend, und selbst die kleinste Pusteblume konnte für sie ein Schloss sein.
Als die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwand, fanden Lina und Pünktchen ein großes Blatt, breit wie ein grünes Bett. Sie kuschelten sich nebeneinander, schlossen die Augen und flüsterten: "Morgen ziehen wir weiter – und entdecken wieder die Wunder des Feldes."
Und so schliefen sie ein, Hand in Hand, mitten im Abenteuer.
© Anne Seltmann
Fortsetzung folgt
Anne Seltmann 08.09.2025, 10.09| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | KI, Marienkaefer, Geschichten, Lyrik, Poem, Midjourney,
Wer durch die Herrenhäuser Gärten in Hannover wandelt, betritt eine Welt, in der Blumen nicht nur schmücken, sondern erzählen. Sie erzählen von Jahrhunderten europäischer Gartenkunst, von der Sehnsucht nach Schönheit, Harmonie und dem Wechselspiel der Jahreszeiten.
Im Großen Garten entfaltet sich ein barockes Kunstwerk, in dem jede Blüte Teil einer präzisen Choreografie ist. Hier reihen sich Tulpen und Narzissen im Frühling, später Rosen, Lilien und Sommerblumen zu einem Farbenspiel, das streng geordnet und dennoch lebendig wirkt.
Der Berggarten dagegen gleicht einem botanischen Schatzkästchen. Mehr als 12.000 Pflanzenarten lassen sich hier entdecken – exotische Orchideen, seltene Kakteen, üppige Stauden und filigrane alpine Blüten. Jeder Schritt eröffnet ein neues Kapitel der Pflanzenvielfalt, von tropischer Üppigkeit bis zu zarter Wildheit.
Auch der Georgengarten und der Welfengarten tragen ihre ganz eigene Handschrift. Hier fließt die Gestaltung lockerer, fast poetisch – Blumen erscheinen wie zufällig verteilt und laden dazu ein, ihre leisen Akzente zwischen alten Bäumen und offenen Wiesen zu entdecken.
So wird ein Spaziergang durch die Herrenhäuser Gärten zu einer Reise durch die Sprache der Blumen: von barocker Prachtentfaltung über botanische Exotik bis hin zu landschaftlicher Natürlichkeit. Es ist ein Ort, an dem man spürt, dass Blumen nicht nur den Augen gefallen, sondern auch die Seele berühren.
Anne Seltmann 08.09.2025, 05.12| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Mosaik Monday. Heidrun, Hannover, Hildesheim,
Letzten Freitag hatte mein Liebster Geburtstag, und er hat mich gestern ins * Tajin ausgeführt – ein noch recht neues Restaurant, das richtig schöne marokkanische Spezialitäten serviert. Der Name Tajin ist für das Team etwas ganz Besonderes, denn sie sind von klein auf mit der marokkanischen Küche aufgewachsen.
Ich habe Tajin Marhaba probiert: zart geschmortes Lamm mit karamellisierten Aprikosen, Rosinen und Zwiebeln, getoppt mit Sesam und gerösteten Mandeln, gewürzt mit Ras-el-Hanout. Mein Liebster hatte Tajine Nomaden – Rindergulasch mit karamellisierten Pflaumen, ebenfalls Sesam und Mandeln obendrauf, gewürzt mit Ras-el-Hanout. Jedes Gericht war wirklich ein Fest für den Gaumen. Wahlweise gab es dazu Couscous, selbstgebackenes Brot oder Reis.
Besonders toll fand ich unser Getränk: eine Limonade mit Granatapfel, Rosenblütenwasser und Minze – erfrischend, leicht blumig, einfach besonders.
Marokkanische Küche ist für mich wie ein kleines Abenteuer auf dem Teller gewesen: voller Düfte, Aromen, überraschender Geschmackskombinationen und köstlicher Spezialitäten.
Und klar, der nächste Besuch steht schon fest – wir können es kaum erwarten, wieder loszuziehen.
[* Namensnennung…unbeauftragt und unbezahlt !]
Anne Seltmann 07.09.2025, 11.09| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: KulinarischePerlen | Tajin, marokkanische Küche, Geschmack, Aroma, Genuss,
Glück ist für mich das warme Gefühl, wenn alles passt, auch wenn es nur für einen Augenblick ist. Es ist das tiefe Einatmen, wenn die Welt kurz stillsteht, und ich spüre: ich bin da, ich darf sein. Glück ist, wenn das Herz leichter schlägt, wenn Nähe entsteht, wenn Worte oder Blicke mehr sagen als alles andere. Es ist die Ruhe nach einem langen Tag, das Lachen, das einfach so kommt, das Licht, das durch die Bäume fällt.
Glück ist manchmal winzig, fast unscheinbar, und doch so groß, dass es alles andere überstrahlt. Es ist das Wissen, dass unser Dasein Bedeutung hat, und die Hoffnung, dass Frieden möglich ist – in uns und um uns herum. Vielleicht ist Glück genau dieser Moment, in dem wir nicht mehr suchen müssen, weil es schon längst da ist.
Glück ist das Leichtwerden,
ein Atemzug, der trägt,
ein Augenblick, der bleibt.
Glück ist Nähe,
ein Lächeln, das nicht gesucht wird,
ein Licht, das auf uns fällt.
Glück ist klein
und doch größer als wir,
wenn wir es teilen.
Glück ist Sinn im Dasein,
Frieden im Herzen,
Hoffnung in der Welt.
Glück ist da,
wenn wir aufhören zu suchen.
~*~
© Anne Seltmann
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Anne Seltmann 07.09.2025, 06.58| (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Niwibo, Niwibo sucht, Glück, Kleeblatt, grün, Momente,
Ich habe leider nur die Blüten und Blätter sehen können, auf meinem letzten Spaziergang. Die Blätter wuchsen dicht an dicht und fast haushoch, weil sie so hochgebunden waren. Mehr konnte ich leider nicht sehen und ich vermute mal, dass es sich hier um eine Zucchini handelt. Wobei…Zucchini und Kürbisse sind wie entfernte Verwandte – sie gehören zur gleichen Familie. Deshalb sehen ihre Blüten ähnlich aus: groß, gelb und auffällig, damit Bienen und andere Insekten kommen und die Pflanzen bestäuben. Auch wenn die Früchte anders aussehen, haben die Blüten den gleichen "Plan", weil er für die Fortpflanzung am besten funktioniert.
Zucchini ist so ein vielseitiges Gemüse, das man eigentlich immer gebrauchen kann. Sie ist grün, länglich und hat einen ziemlich milden Geschmack, was super praktisch ist, weil man sie quasi überall einbauen kann – ob in Pfannengerichte, Aufläufe oder sogar roh im Salat. Sie ist leicht, enthält viele Vitamine, vor allem Vitamin C, und hat kaum Kalorien, also perfekt, wenn man etwas Gesundes essen will, ohne auf Geschmack zu verzichten. Man kann sie braten, grillen, dünsten oder backen, und sie nimmt super gut Kräuter und Gewürze auf. Im Sommer ist sie richtig schön frisch und saftig, und man kann damit ganz einfache, aber richtig leckere Gerichte zaubern.
Anne Seltmann 06.09.2025, 08.27| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Wochenblatt, Jutta, Zucchini, Kürbis, gelb, grün,
Anne Seltmann 06.09.2025, 07.17| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: AktuellePerlen | Tag des Lies ein Buch, Buch, Bücher, Kuriose Feiertage,
Anne Seltmann 06.09.2025, 06.32| (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Samstag, Badetag, KI, Lyrik, Poem, Geschichte, Midjourney, Löffel,
Im SchlossHerrenhausen kann man vier prachtvolle Staatswagen des Welfenhauses bestaunen. Die Ausstellung "Vier Kutschen, ein Königreich. Hannover 1814–1866" bringt Glanz und Geschichte gleichermaßen zum Leuchten. Die Kutschen stammen aus der Zeit, als Hannover ein eigenständiges Königreich war, und sie erzählen von Macht, Repräsentation und feierlicher Inszenierung.
Besonders eindrucksvoll ist die "Goldene Kutsche", die einst König Georg IV. auf seinem einzigen Besuch in Hannover 1821 nutzte. Mit vergoldeten Ornamenten und üppigen Verzierungen ist sie nicht nur ein Meisterwerk handwerklicher Kunst, sondern auch ein Symbol für den Anspruch auf königliche Würde.
Doch die Ausstellung zeigt mehr als Prunk. Sie verknüpft die glänzenden Wagen mit Fragen nach Geschlechterrollen, politischer Teilhabe und kolonialen Zusammenhängen jener Zeit. Neben Gemälden und Dokumenten, die die Herrscher und ihre Ehefrauen porträtieren, laden Medienstationen dazu ein, die höfische Welt spielerisch zu erleben – bis hin zu einer virtuellen Parade, in der Besucher selbst in die Rolle eines Monarchen schlüpfen können.
Die Präsentation der Kutschen ist eine Dauerleihgabe von Ernst August von Hannover, dem Erben des Welfenhauses. Damit wird ein Stück Familiengeschichte für alle zugänglich, eingebettet in die barocke Atmosphäre der Herrenhäuser Gärten, die in diesem Jahr ihr 350-jähriges Bestehen feiern.
Wer das Museum betritt, taucht in eine Welt ein, in der Geschichte nicht stillsteht, sondern glänzend auf Rädern weiterrollt.
Dieser Beitrag dient ausschließlich zu privaten Zwecken.
Anne Seltmann 06.09.2025, 01.00| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Weisheiten, Jutta, Zitate, Zitat im Bild, Weisheiten am Samstag, Weisheiten, Samstag, Kutschen, Schloss Herrenhausen, Hannover,
Anne Seltmann 05.09.2025, 17.35| (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Drabble, Puzzleblume, 100 Wörter, Wiederkehr, schlürfen, vergeblich,
Anne Seltmann 05.09.2025, 06.17| (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Floral Friday Fotos, FFF, Nick, Melbourne, Australia, Blumen, Flowers, Geschichte, Lyril, Poem, Blumenwiese,
Anne Seltmann 05.09.2025, 05.23| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Freitag, Fischtag, Friday, Fish, KI, Midjourney, Geschichte, Pralinen,
Obiges Bild zeigt denWunderbaum, Ricinus communis. Gesehen in den Herrenhäuser Gärten (Hannover) Er erhebt sich wie eine fremde Erscheinung im Garten. Seine Blätter, weit ausgebreitet wie die Finger einer offenen Hand, glänzen in Grün und Rot, als hätten sie das Licht der Tropen in sich aufgenommen. Der Stängel trägt dieselbe Farbe, kräftig, fast blutwarm, als pulsierte darin noch ein Herz.
Zwischen den Blättern wachsen Blütenstände, unscheinbar zuerst, bis sie die stacheligen Kapseln hervorbringen, in denen die Samen ruhen. Sie glänzen wie polierte Steine, schön, schimmernd – und doch von einer Gefährlichkeit, die man ihnen nicht ansieht.
So steht die Pflanze zwischen Verlockung und Gefahr, zwischen Zierde und Gift. In den Kapseln liegen die charakteristischen glänzenden Samen, die sehr giftig sind. Schon wenige Samen können beim Menschen oder Tier schwere Vergiftungen auslösen, daher sollte die Pflanze nicht unbedacht berührt oder verzehrt werden.
Anne Seltmann 04.09.2025, 00.00| (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Marius Natur Thursday, Nature Thursday, Natur, Marius, Ricinus,
Anne Seltmann 03.09.2025, 15.40| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Maritimer Mittwoch, Angela, Möwe, Lyrik, Poem, Haiku,
Anne Seltmann 03.09.2025, 00.00| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Miau-velous Moments, Katzen, Christiane, Doseninhalte, Katze, Sprüche, KI, Midjourney,
Aufgabe des Spiels ist: Würfeln, einen Buchstaben ermitteln, ein passendes Wort dazu finden und ein Bild machen.
Meine Würfelzahlen waren 5+5+6=16.
Das ist der 16. Buchstabe im Alphabet. Folglich ist es ein P. Ich habe mich für Pinguine entschieden.
Anne Seltmann 01.09.2025, 16.09| (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Fotoprojekt, Wuerfelspiel September 2025, Würfel, Roland, Würfel 2025, Pinguine, Tierpark,
01.09.2025, 06.32| (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Montagsherz, Herz, Frau Waldspecht, ,
1. Worauf hast du zuletzt schweren Herzens mit Nein geantwortet?
Das weiß ich gar nicht mal.
2. Wie kannst du es dir selbst leichter machen?
Ich lasse Ballast los – in meinen Räumen, in meinen Gedanken, in meinem Herzen. Ich schenke mir Zeit.
3. Worum weinst du insgeheim?
An manchen Tagen immer noch um meinen erstgeborenen Sohn (Jahrgang1977), der es 10 Tage nach der Geburt nicht geschafft hat zu bleiben.
4. Hast du jemals einen Liebesbrief geschrieben?
Oh ja, unzählige! Alle für meinen Lieblingsmensch.
5. Hast du jemals einen Liebesbrief erhalten?
Ebenso unzählige von meinem Lieblingsmensch.
6. Spendest du regelmässig für einen guten Zweck?
Ja!
7. In wie vielen Weltstädten bist du gewesen?
Paris, Barcelona, Stockholm, Kopenhagen, Oslo, Helsinki
8. Welchen Modetrend von früher findest du heute lächerlich?
Plateau-Schuhe.
9. Ist deine Grundeinstellung positiv?
Ja, definitiv!
10.Wie reicht wärst du gern?
Wie definiert man Reichtum?
Wenn es Liebe ist, dann bin ich sehr reich.
Wenn es um Geld geht, dann
möchte ich so reich sein, dass ich immer beruhigt meinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Mehr brauche ich nicht.
Anne Seltmann 31.08.2025, 18.43| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | 1000 Fragen an dich selbst 581-590, 1000 Fragen, 1000 Fragen an dich selbst, ,
Fischfang + (sich) aufhalten + bedeckt,
Anne Seltmann 30.08.2025, 15.37| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Drabble, Puzzleblume, 100 Wörter, Fischfang, aufhalten, bedeckt,
Ich habe schon immer eine große Liebe zu Steinen gehabt – meine Sammlung wuchs über die Jahre zu einer kleinen Schatzkammer heran. Irgendwann merkte ich jedoch, dass auch mein Enkel (11) mit demselben Funkeln in den Augen Steine sammelt. Ein wenig wehmütig, aber vor allem mit ganzem Herzen, habe ich ihm deshalb einen großen Teil meiner Sammlung geschenkt. Ihr hättet seine Augen sehen sollen – so groß wie Monde! Rechts mitte und unten im Bild sind von mir gesammelte >> Donnerkeile << (Belemniten). Rechts oben im Bild ist ein gefundener Hühnergott. Die anderen Steine sind gekauft.
Heute habe ich noch einmal alte Bilder herausgesucht, um sie >> Andi << zu zeigen, der kürzlich in seinem Blog so schön vom Hühnergott schrieb.
Und wer nicht weiß, was Hühnergötter sind, der schaut einfach mal >> HIER << rein.
Anne Seltmann 29.08.2025, 09.22| (5/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PrivatePerlen | Steine, Fossilien, Hühnergötter, Donnerkeile,
Neulich in meinem Lieblingsgartencenter trat ich durch die Tür und sofort schlug mir ein Duft entgegen, als hätte jemand Sommer und Herbst in einen Atemzug gelegt. Ich blieb stehen, denn vor mir schimmerte ein Blütenmeer, das nicht von dieser Welt zu sein schien.
Die Rosen reckten ihre Hälse, als wollten sie mir zuwinken. Eine besonders stolze, tiefrote Rose flüsterte: „Sieh her, wir sind die Erinnerung an jedes Herzklopfen, das du je gespürt hast.“ Die zarten Roséfarben daneben kicherten, als wollten sie Geheimnisse weiterreichen, die nur zwischen Blütenblättern sicher aufgehoben sind.
Die Dahlien wirkten wie launige Tänzerinnen. „Wir sind das Feuerwerk des Gartens“, rief eine rote, während ihre Blütenblätter wie kleine Flammen leuchteten. „Wenn du uns ansiehst, musst du lachen, auch wenn der Himmel grau ist.“
Und dann die Chrysanthemen, unzählige kleine in hellem Rot. Sie summten miteinander wie ein Chor: „Wir sind die Wächterinnen des Übergangs, wir tragen dich vom Sommer in den Herbst, ohne dass du es merkst.“
Ich blieb mitten zwischen ihnen stehen, lauschte und lächelte. Das Gärtencenter war längst kein Verkaufsraum mehr, sondern ein Garten voller Stimmen, Geschichten und Lieder. Für einen Moment war ich Teil davon – und ich wusste, dass ich, wenn ich nach Hause ginge, mindestens eine dieser Stimmen mitnehmen musste.
Anne Seltmann 29.08.2025, 07.32| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Floral Friday Fotos, FFF, Nick, Melbourne, Australia, Blumen, Flowers, Dahlien, Rosen, Chrysanthemen, Geschichte, Lyril, Poem, Gartencenter,
Es war einer dieser langweiligen Fernsehabende.
Der Bildschirm flimmerte schon seit Stunden, doch das Programm wollte nicht
recht greifen. Plötzlich huschte ein Schatten durch die Mattscheibe, als hätte
sich die Technik selbst verschluckt. Dann, ohne Vorwarnung, schwamm ein
goldorangener Fisch mitten in den grauen Wellen des Fernsehlichts auf und ab.
Der Ton verstummte, das Rauschen fiel in sich zusammen, und anstelle von Nachrichten und Serien sah man nun Wasser, Wolken und die anmutige Bewegung der Flossen. Der Fisch drehte sich einmal um sich selbst, als wolle er prüfen, ob das Publikum auch aufmerksam genug zusah. Auf dem Gehäuse des alten Geräts legte sich eine feine Spur von Wassertropfen ab, die wie Glasperlen funkelten.
Und da war noch mehr: aus den Knöpfen sprossen zarte Blumen, filigrane Blüten, die man eher in einem Traum als in einem Wohnzimmer erwartet hätte. Schmetterlinge flatterten aus dem unsichtbaren Spalt zwischen Bildschirm und Realität.
Der Abend, der mit Langeweile begann, verwandelte sich in ein Fenster in eine andere Welt – eine, in der Technik nicht nur sendet, sondern träumt. Der Fisch schwamm weiter, seelenruhig, und man fragte sich: Wer beobachtet hier eigentlich wen?
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 29.08.2025, 00.00| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Freitag, Fischtag, Friday, Fish, KI, Midjourney, Geschichte, Poem, , Lyrik, TV, Fernseher,