Freitag ist Fischtag N°30



[KI generiert / Text © Anne Seltmann]




Hanne wollte am Freitag einfach nur einen Apfel essen. Mehr nicht. Kein Abenteuer, keine Überraschungen, nichts mit Spannungskurve. Nur Apfel.

Sie nahm also einen Biss, kaute zwei Mal und hielt inne. Irgendwas war… ungewöhnlich. Irgendwas bewegte sich.

Sie starrte in den angebissenen Apfel, und da war er:
Ein Goldfisch.
Lebendig.
Planschend.
Mit der Selbstverständlichkeit eines Mieters, der seit Jahren seine Ruhe hat und jetzt plötzlich von der Vermieterin erwischt wird.

Der Fisch sah sie an, als wolle er sagen: „Und du bist… wer?“

Hanne blinzelte. „Soso“, sagte sie trocken. „Freitag. Natürlich.“

Der Fisch drehte eine Runde im Kerngehäuse, als wäre es ein Whirlpool. Vielleicht war es das für ihn sogar. Hanne war sich nicht sicher, ob sie schockiert, irritiert oder einfach nur zu müde war, um irgendwas davon zu fühlen.

"Weißt du", sagte sie nach einer Weile streng, "ich hatte mich auf Vitamine gefreut. Und jetzt bin ich Besitzerin eines Obst-Aquariums."

Der Fisch schaute unbeeindruckt, was Fische wohl immer tun. Fische sehen grundsätzlich aus, als hätten sie alles schon gesehen.

"Und dann auch noch im Apfel", murmelte Hanne. "Hättest ja wenigstens 'ne Birne nehmen können. Da hätt ich Witze gehabt."

Der Fisch schwamm eine elegante Acht. Showoff.

Hanne seufzte. "Na gut. Heute ist Fischtag. Da will ich mich mal nicht beschweren."

Sie stellte den Apfel mit dem Fisch vorsichtig ins Spülbecken, goss sich einen Tee ein und setzte sich wieder. "So", sagte sie zum Apfel, "und was mach ich jetzt mit dir? Dich essen wär unhöflich, dich baden lassen geht nicht und dich aussetzen… naja, Kiel hat schon genug Überraschungen im Wasser."

Der Fisch schaute weiter wie ein Beamter kurz vor Dienstschluss.

"Fein", sagte Hanne und nahm einen Schluck Tee. "Dann sitzen wir eben so rum. Ein Goldfisch im Apfel und ich am Küchentisch. Normaler Freitag."

Und da saßen sie.
Hanne.
Der Fisch.
Und ein Apfel, der ganz offensichtlich mehr erlebt hatte als die meisten Norddeutschen in einem ganzen Jahr Urlaub.

 


© Anne Seltmann


Anne Seltmann 14.11.2025, 06.15| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Freitag, Fischtag, Friday, Fish, KI, Midjourney, KI, Geschichte, Apfel, Goldfisch,

Marius Nature Thursday N° 41



Urlaubsbericht Murnau am Staffelsee:





Ich nehme euch heute mit – dorthin, wo die Berge rauschen und das Wasser flüstert. Zur Partnachklamm, einem Ort, der sich anfühlt, als hätte die Natur selbst beschlossen, hier ein kleines Wunder zu verstecken.

Schon am Eingang spürt man diese besondere Stimmung. Es riecht nach Felsen, Moos und kaltem Wasser. Die Luft ist frisch, fast beißend, und irgendwo ganz tief unten hört man es schon: das Donnern der Partnach, wie sie sich unaufhörlich durch den Fels gräbt. Der Weg führt hinein in den Bauch der Schlucht – schmal, feucht, geheimnisvoll. Über einem tropft das Wasser von den moosbewachsenen Wänden, manchmal in feinen Fäden, manchmal in kräftigen Tropfen, die auf der Jacke landen wie kleine Erinnerungen an die Tiefe.

Das Licht verändert sich ständig. Mal fällt es als silbriger Strahl durch eine Öffnung und tanzt auf den Wasserschleiern, mal verschwindet es ganz und man läuft durch schmale, dunkle Gänge, in denen nur das Echo des Wassers bleibt. Es ist ein bisschen unheimlich und wunderschön zugleich – als würde man durch ein Märchen wandern, das in Stein geschrieben wurde.

An manchen Stellen öffnet sich die Klamm plötzlich, und man steht vor einem atemberaubenden Anblick: türkisgrünes Wasser, das sich zwischen grauen Felswänden hindurchwindet, wild und klar. Es sprüht, tost, lebt. Der Lärm ist so stark, dass man den eigenen Atem kaum hört – und doch möchte man hier stehen bleiben, einfach nur schauen und fühlen.

Manchmal begegnet man anderen Wanderern, ihre Gesichter spiegeln dasselbe Staunen. Man nickt sich zu, lächelt – keine Worte nötig. Die Natur spricht hier lauter als alles andere.






Am Ende der Klamm, wenn der Weg wieder weiter ins Freie führt, ist da dieses Gefühl, das man kaum beschreiben kann. Man ist nass, leicht erschöpft, aber seltsam ruhig. Als hätte man gerade ein kleines Geheimnis geteilt – zwischen Fels, Wasser und sich selbst.

Die Partnachklamm ist kein Ort, den man einfach nur besucht. Sie ist ein Erlebnis, das man durchwandert, einatmet, mitnimmt. Und vielleicht, wenn du das nächste Mal in Garmisch-Partenkirchen bist, erinnerst du dich an diesen kleinen virtuellen Spaziergang und gehst selbst hinein – um das Rauschen zu hören, das schon seit Jahrhunderten nicht aufgehört hat.













Anne Seltmann 13.11.2025, 07.05| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Marius Natur Thursday, Nature Thursday, Natur, Marius, Bayern, Murnau, Staffelsee, Partnachklamm, Fluss, Bergfluss,

Maritimer Mittwoch N° 239




Wenn man nach Eckernförde (unweit von mir entfernt) kommt, fühlt es sich ein bisschen an, als würde die Zeit einen Gang zurückschalten. Diese kleine Stadt an der Ostsee hat etwas Unaufgeregtes, Echtes – nichts wirkt gestellt, nichts glänzt zu sehr. Vielleicht liegt es an dem sanften Rauschen der Förde, vielleicht an den Möwen, die sich lautstark über den Booten am Hafen streiten, während man mit einem Kaffee in der Hand einfach dasteht und zusieht.

Ich mag besonders die Altstadt. Sie ist überschaubar, aber voller Leben. Zwischen den alten Backsteinfassaden duftet es nach frischem Gebäck, Fischbrötchen und ein bisschen nach Salzluft. Manchmal spielt jemand Straßenmusik, manchmal ist es einfach nur still – aber nie leer. Die kleinen Läden und Cafés wirken so, als gehörten sie schon immer hierher. Und vielleicht tun sie das auch.



Am Hafen spürt man Eckernförde am deutlichsten. Fischerboote, Segler, Möwen und Touristen mischen sich zu einem angenehmen Durcheinander. Es gibt Menschen, die schwören, nirgends schmeckt der Fisch so frisch wie hier direkt vom Kutter – und sie haben recht. Ich stand da, mit fettigen Fingern und einem Lächeln, während die Sonne langsam über dem Wasser hing.

Nur wenige Schritte weiter liegt der Strand. Fein, weit, friedlich. Kein überfülltes Postkartenmotiv, sondern einfach ein Stück Ostsee zum Durchatmen. Man kann Muscheln sammeln, in die Ferne schauen oder einfach den Wind im Gesicht spüren – und wenn man Glück hat, zieht ein Segelboot vorbei, so ruhig, als hätte es ewig Zeit.



Eckernförde ist keine Stadt, die laut um Aufmerksamkeit bittet. Sie flüstert – in den Wellen, im Knarren der Holzstege, in den schmalen Gassen. Und genau das macht sie so schön.

Vielleicht ist das ihr Geheimnis: Eckernförde will nichts sein, es **ist** einfach. Und das reicht völlig.











Anne Seltmann 12.11.2025, 10.22| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Maritimer Mittwoch, Angela, Eckernförde, Altstadt, Hafen,

Geduldsversion 3.0 kann gestartet werden...




...für meine Nerven!


Für jede Internetanwendung braucht man heutzutage ein Passwort, einen Benutzernamen, zwei Sicherheitsfragen, eine Blutgruppe und am besten noch die Schuhgröße des ersten Haustiers. Und jedes System denkt sich seine eigenen Schikanen aus. Mal müssen's mindestens acht Zeichen sein, dann zehn, dann zwölf. Sonderzeichen sind erwünscht, aber wehe, du nimmst das falsche.

Ich habe inzwischen Logins für alles. Für den Staubsaugerroboter, der mir per App sagt, dass er sich unter dem Sofa verirrt hat. (Den habe ich nicht mal) Für den Kühlschrank, der wissen will, wann ich einkaufen gehe. (solch einen auch nicht) Für die Äpfelchen Uhr, die mich daran erinnert, dass ich heute wieder zu lange auf der Couch saß. Für die To-do-App, in der die wichtigste Aufgabe lautet: "Passwörter aktualisieren". Und natürlich für den Passwortmanager selbst – der ironischerweise ständig das Passwort vergessen hat. 

Und dann heute: das neue *iPhone 17 Pro, das gestern ankam und eingerichtet werden will: 


Klingt nach Zukunft, fühlt sich aber an wie eine Abschlussprüfung in Geduld. "Legen Sie die Karte AUF das Display", steht da. Ich lege sie hin – nichts. Noch einmal – nichts. Ich drehe sie um, puste drüber, beschwöre alle Technikgötter – immer noch nichts. Nach gefühlt 300Drölf Versuchen meint mein Lieblingsmensch trocken: "Halt sie doch einfach so hin wie an der Kasse." Ich also Karte schräg hin – und zack, funktioniert's. Natürlich. Ich hasse es, wenn's dann so simpel ist.

Und der Scanner? Ein Erlebnis. Entweder erkennt er nur die Tischkante, scannt schief oder denkt, das Dokument sei Kunst. Ich schwöre, mein Drucker hat heute mehr Persönlichkeit gezeigt als die Hälfte meiner Online-Accounts.

Digitales Zeitalter? Ja, klar.
Aber meine Nerven – die sind Baujahr Analog und laufen ohne Update.






[* Namensnennung..unbeauftragt und unbezahlt !]


Anne Seltmann 11.11.2025, 09.37| (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PrivatePerlen | Tags: Update, Internet, Nerven, iPhone,

Montagsherz N° 646







Aus dem Glanz der Maschinenzeit 
wächst die Poesie des Verfalls. 
Eisen und Stahl, gezeichnet von der Zeit, 
tragen den Rost wie ein Gewand aus Erinnerung. 

~*~

© Anne Seltmann








Anne Seltmann 10.11.2025, 00.00| (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Montagsherz, Herz, Frau Waldspecht, Rost,

Maarets Traumfänger





In einem kleinen Zimmer, in dem der Mond jeden Abend durch das Fenster schien, hing über dem Bett eines Kindes ein Traumfänger. Er war alt, doch wunderschön. Federn in sanften Farben tanzten leise im Luftzug, und in seinem Netz funkelten kleine Perlen, als hielten sie die Sterne selbst gefangen.

Das Kind hieß Maaret. Sie hatte den Traumfänger von ihrer Großmutter bekommen, die sagte: "Er fängt die bösen Träume ein, damit sie dich nicht finden." Maaret glaubte ihr – und doch fragte sie sich oft, was in der Nacht wirklich geschah, wenn sie schlief.

Eines Abends, kurz bevor sie die Augen schloss, flüsterte sie: "Traumfänger, erzähl mir, was du tust, wenn es dunkel wird." Da vibrierte der Ring ganz sanft, und plötzlich glühte das Netz in einem warmen Licht.

"Ich bin der Hüter deiner Nacht," flüsterte eine Stimme, so weich wie Wind im Gras. "Wenn du träumst, komme ich zu dir. Ich sammle die Schatten, die dich ängstigen, und halte sie fest, bis der Morgen sie fortträgt. Nur die guten Träume dürfen durch mein Herz wandern – die leisen, die zarten, die dich lächeln lassen."

Maaret lächelte im Halbschlaf. In ihrem Traum sah sie den Traumfänger als große, schimmernde Spinne aus Licht, die ein Netz spannte zwischen Mond und Sternen. In den Fäden glitzerten Erinnerungen – Lachen, Wärme, Licht. Die dunklen Gestalten, die sich heranschlichen, verstrickten sich darin und lösten sich auf, als das Mondlicht sie berührte.

Als Maaret am Morgen erwachte, war ihr Zimmer still und friedlich. Eine Feder des Traumfängers hatte sich gelöst und lag auf ihrem Kopfkissen. Sie nahm sie in die Hand und dachte: Vielleicht war das sein Gruß – oder ein Beweis, dass er wirklich da war.

Von diesem Tag an schlief Maaret nie mehr ängstlich ein. Wenn sie nachts den Traumfänger im Mondlicht glitzern sah, wusste sie: Da oben wacht jemand über ihre Träume – leise, geduldig und voller Liebe.

 




Anne Seltmann 09.11.2025, 15.47| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Tags: Maaret, Traumfänger, Geschichte, Anne Seltmann,

Das Wochenblatt N° 36





Der Zierahorn ist ein stiller Künstler unter den Bäumen – elegant, wandelbar und von beinahe poetischer Präsenz. Seine Blätter, filigran und fein geschlitzt, wirken wie Pinselstriche aus Grün, die sich im Jahreslauf in ein leuchtendes Gemälde verwandeln. Im Frühjahr zeigt er zarte, frische Töne, im Sommer trägt er tiefes Grün oder ein samtiges Dunkelrot, und im Herbst verglüht er in einem Feuer aus Orange, Purpur und Gold. Sein Wuchs ist meist harmonisch, oft mehrgestaltig – mal aufrecht, mal leicht überhängend, mit einer Krone, die an eine ruhige Bewegung erinnert. Im Garten zieht der Zierahorn die Blicke nicht durch Größe, sondern durch Ausdruck an: Er spricht leise, aber eindringlich. Besonders in japanischen Sorten zeigt sich diese Ästhetik – die Balance aus Form, Farbe und Stille. Ob als Solitärbaum oder Teil einer stillen Gartenszene – der Zierahorn ist wie ein Atemzug Naturpoesie, ein Baum, der die Zeit nicht misst, sondern sie sichtbar macht

.










Anne Seltmann 08.11.2025, 14.43| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Wochenblatt, Jutta, Essigbaum, rot, Rhus typhina,

Weisheiten am Samstag N° 78





Glaube ist das Unsichtbare, das bleibt, wenn alles Sichtbare zerfällt.
Er ist das leise Weiter, selbst wenn kein Weg mehr da ist.


Ein Licht, das sich nicht beweisen will, nur leuchten.


 Ein Wort, das nicht gesprochen werden muss,
um wahr zu sein.


~*~


© Anne Seltmann




...stillgelegt



Anne Seltmann 08.11.2025, 00.00| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Weisheiten, Jutta, Zitate, Zitat im Bild, Weisheiten am Samstag, Weisheiten, Samstag, Glaube,

Freitag ist Fischtag N° 29




[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]




In den stillen Tiefen eines geheimnisvollen Sees lebte ein Fisch, so groß und alt, dass selbst die Wassergeister ehrfürchtig flüsterten, wenn er sich bewegte. Seine Schuppen schimmerten in Rosé und Silber, als hätte das Licht selbst beschlossen, auf seiner Haut zu wohnen. Man nannte ihn "den Wächter der Wünsche".

Eines Tages trat ein Mädchen an den Rand des Wassers. Sie trug ein Kleid aus Nebel und eine Krone aus Blumen, die aussahen, als hätten sie den Tau des Morgens eingefangen. Sie war nicht wie andere Kinder – sie konnte die Sprache des Wassers hören.

Als sie den Blick in die Tiefe senkte, erhob sich der riesige Fisch aus dem Dunkel, lautlos, majestätisch, seine Augen voller uralter Weisheit. Das Mädchen lächelte und neigte den Kopf, als würde sie einen alten Freund begrüßen.

"Warum bist du gekommen?", fragte der Fisch mit einer Stimme, die klang wie das Gluckern der Quellen.

"Ich habe einen Traum verloren", antwortete sie leise. "Er fiel in den See, und seitdem kann ich ihn nicht mehr finden."

Der Fisch schwieg lange. Dann sprach er: "Träume sinken nicht. Sie verwandeln sich. Manchmal werden sie zu Liedern im Wasser, zu Farben in den Wolken oder zu Erinnerungen, die das Herz wärmen, wenn alles andere kalt ist."

Das Mädchen schloss die Augen. In diesem Moment fühlte sie, wie sich etwas in ihrem Inneren regte – ein leiser Schimmer, wie das erste Licht des Morgengrauens.

Der Fisch neigte sein Haupt, und sie berührte seine Stirn. Eine einzelne Luftblase stieg auf, platzte an der Oberfläche – und irgendwo, ganz tief in ihr, fand sie ihren verlorenen Traum wieder.

Seitdem erzählt man sich, dass an stillen Tagen, wenn der See in Silber ruht, ein Mädchen mit Blumen im Haar und ein riesiger Fisch einander begegnen – und dass jeder, der hinsieht, sich für einen Augenblick an das erinnert, was er einst verloren glaubte.


© Anne Seltmann





Anne Seltmann 07.11.2025, 08.10| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Freitag, Fischtag, Friday, Fish, KI, Midjourney, KI, Geschichte, Mädchen,

Marius Nature Thursday N° 40




Urlaubsbericht Murnau am Staffelsee:

Geplant war in unserem einwöchigen Urlaub unter anderem die Fahrt zur Zugspitze. Die Wetteraussichten waren für diesen Tag hervorragend, so dass wir recht früh los starten konnten. Um 09:15 (die 2. Bahn an diesem Tag) ging es für uns los. Wir mit unserer Höhenangst haben die 10-minütige Fahrt gut überstanden!



Die Seilbahn zur Zugspitze führt von Eibsee bis zum Gipfel auf 2962 Metern. Die Strecke misst rund 4,5 Kilometer, überwindet dabei fast 2000 Höhenmeter und gilt als eine der spektakulärsten der Welt. Die Gondel schwebt über den Eibsee, passiert Deutschlands höchste Stütze mit 127 Metern und bietet einen atemberaubenden Panoramablick über die Alpen.




Die Fahrt mit der Zugspitzbahn dauert nur etwa 10 Minuten – trotz der beeindruckenden Strecke von rund 4,5 Kilometern und fast 2000 Höhenmetern. In dieser kurzen Zeit schwebt man vom Eibsee direkt hinauf zum höchsten Punkt Deutschlands und erlebt dabei einen grandiosen Rundblick über mehr als 400 Gipfel.




Die Zugspitze liegt an der Grenze zu Österreich. Vom Gipfel aus gibt es einen Rundblick: im Norden die bayerischen Alpen, im Süden Tirol in Österreich, im Westen die Schweiz und in der Ferne Norditalien.




Die letzten paar Meter sind wir dann zu Fuß hoch. Für mich war das ein Kraftakt, denn je höher wir kamen um so weniger bekam ich Luft. Ich glaube, ich habe nach jeder zweiten Stufe erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt. Tja, fit ist etwas anderes!




Wagemutige haben sich auch ungesichert zur Spitze gewagt. Mir ist der Atem stehen geblieben. Ein Weg führt über schmale, teils ausgesetzte Felsstufen, teils ohne Geländer, und liegt in großer Höhe auf fast 3000 Metern.




Die Aussicht ist sicherlich atemberaubend, aber bei Wind, Schnee oder Nässe kann der Übergang schnell rutschig und unsicher werden, weshalb festes Schuhwerk und vorsichtiges Gehen absolut notwendig sind. Für Menschen mit Höhenangst kann der kurze Abschnitt besonders herausfordernd wirken, obwohl er nur wenige Meter misst. Es sollen ja schon Menschen mit Flip Flops dort hochgekraxelt sein.



Wer noch möchte kann sich die laaaaaange Fahrt zur Zugspitze (eigene Aufnahme) anschauen.









Anne Seltmann 06.11.2025, 00.00| (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Marius Natur Thursday, Nature Thursday, Natur, Marius, Bayern, Murnau, ZUspitze, Bayern,

Danke!






Ich möchte mich von Herzen bedanken – bei allen, die an meinem Geburtstag an mich gedacht haben. Für die lieben Nachrichten, die herzlichen Worte, die kleinen Aufmerksamkeiten und einfach dafür, dass ihr da seid.

Ein besonderes Dankeschön gilt auch euch, meinen treuen Blogleserinnen und -lesern. So viele von euch haben mir geschrieben, gratuliert oder ein paar liebe Zeilen dagelassen – das hat mich wirklich berührt.

Und natürlich danke ich auch meiner Familie und meinen Freunden, die diesen Tag noch schöner gemacht haben.
Es ist ein gutes Gefühl, von so viel Herzlichkeit umgeben zu sein.





Anne Seltmann 05.11.2025, 18.00| (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PrivatePerlen | Tags: Geburtstag, Danke,

Miau-velous Moments N° 46







Ich hab einmal recherchiert, weil mich interessierte, warum es rotgestromte Katzen gibt. Bei meiner Suche wurde ich fündig:

Rotgestromte Katzen wirken, als hätte jemand einen Sonnenstrahl in ihr Fell gemalt. Diese besondere Färbung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines spannenden Zusammenspiels aus Genetik, Chemie und ein bisschen Zauberei der Natur.

Das sogenannte Orange-Gen, das auf dem X-Chromosom liegt, sorgt dafür, dass aus dunklem Pigment plötzlich ein warmes Rotgold wird. Bei Katern, die nur ein X-Chromosom besitzen, zeigt sich das Gen direkt – sie sind also ganz rot. Katzen dagegen haben zwei X-Chromosomen, wodurch sich die Farben mischen können. So entstehen jene herrlich lebendigen Muster aus Rot, Creme und manchmal Schwarz, die man bei ihnen so liebt.

Das "Gestromte", also die feinen Streifen und Wirbel im Fell, stammt von einem weiteren Gen, das bestimmt, wie das Farbpigment verteilt wird. Dadurch bekommt jede Katze ihr unverwechselbares Muster – wie ein Fingerabdruck der Natur.

Rotgestromte Katzen sind also kleine Kunstwerke auf vier Pfoten. Sie tragen das Licht in ihrem Fell, das Feuer in ihren Adern – und wer je einer begegnet ist, weiß: Sie strahlen nicht nur in der Sonne, sondern auch ein kleines bisschen im Herzen.



>> Christianes Maunztage <<




Anne Seltmann 05.11.2025, 00.00| (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Miau-velous Moments, Katzen, Christiane, Doseninhalte, Katze, rote Katze, rotgestromt, Tabby Muster,

Black an White November 2025








2019 verbrachten wir unseren Urlaub in Quedlinburg. Quedlinburg ist eine Stadt, die man nicht einfach besucht – man entdeckt sie. Nicht die großen Plätze oder bekannten Sehenswürdigkeiten sind es, die ihren Zauber ausmachen, sondern die kleinen Gässchen, die sich zwischen den alten Fachwerkhäusern hindurchschlängeln. Es sind die versteckten Innenhöfe, die man oft nur durch eine schmale Pforte oder einen unscheinbaren Torbogen findet, in denen sich plötzlich eine ganz eigene Welt öffnet.

Hier blühen (sonst) wilde Rosen neben Kopfsteinpflaster, eine alte Bank steht unter einem Apfelbaum, irgendwo klappert eine Tür im Wind. Jeder Winkel scheint Geschichten zu erzählen – von Handwerk, von vergangenen Zeiten, von Menschen, die hier lebten und lachten.

Genau diese stillen, fast zufälligen Entdeckungen machen Quedlinburg so faszinierend. Man spaziert hinein und hat das Gefühl, die Zeit selbst hätte kurz angehalten, um einem zuzuzwinkern.









Anne Seltmann 04.11.2025, 16.06| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Black an White August, 2025, Black an White, Marius, November 2025, Quedlinburg,

Projekt: Ich seh rot 246/2025






In katholischen Kirchen begegnet man oft einem kleinen metallenen Gefäß, das an einer Kette hängt – dem Weihwasserkessel. Er enthält das geweihte Wasser, das der Priester mit einem Aspergill, einer Art Sprengwedel, über Menschen oder Gegenstände verteilt.

Das Besprengen mit Weihwasser ist ein uraltes Symbol der Reinigung und des Segens. Wasser steht dabei für Leben, Erneuerung und Schutz. Wenn der Priester Weihwasser versprengt, soll es an die Taufe erinnern und zugleich die Gegenwart Gottes ins Alltägliche holen – ob zu Beginn eines Gottesdienstes, bei einer Haussegnung oder an hohen Feiertagen.

So verbindet dieser einfache Ritus das Sichtbare mit dem Geistigen: ein Tropfen Wasser, der segnet, schützt und erinnert.

 

Diesen habe ich im Kloster Ettal entdeckt.




Juttas...

...ehemaliges Projekt




Anne Seltmann 04.11.2025, 07.48| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Ich seh rot 2016, Ich seh rot 2017, Ich seh rot 2019, Ich seh rot 2018, rot, Ich seh rot 2020, Ich seh rot 2021, Ich seh rot 2022, Ich seh rot 2023, Ich seh rot 2024, Ich seh rot 2025, Weihwasser, Kirche, Ettal, Bayern,

Das Würfelspiel November 2025




Für meinen heutigen Beitrag für Rolands Würfelspiel, habe ich wieder die Würfel sprechen lassen:


5 + 4 + 1 + 1 = 11.


Der elfte Buchstabe im Alphabet ist das K – und genau das passt wunderbar zu meinem heutigen Thema: Kanal.

Meine Bilder stammen aus Wismar, genauer gesagt von der Schweinsbrücke. Das Gewässer, das dort so ruhig unter den alten Mauern fließt, ist kein natürlicher Fluss, sondern ein künstlich angelegter Stadtkanal. Er gehört zum historischen Wasserlaufsystem der Hansestadt, das bereits im Mittelalter zur Entwässerung, Wasserversorgung und zum Betrieb von Mühlen diente.

Der Kanal an der Schweinsbrücke führt sein Wasser vom Mühlenteich durch die Altstadt bis hinunter zum Hafen. Er sieht aus wie ein kleiner Fluss, ist aber tatsächlich ein Stück mittelalterlicher Ingenieurskunst – und verleiht Wismar bis heute seinen besonderen Charme.




In Wismar kann man an der Schweinsbrücke eine besonders charmante kleine Szene entdecken: drei bronzene Schweine, die mitten im Stadtleben ihren eigenen Auftritt haben. Da ist das dicke Mutterschwein, das sich genüsslich auf den Pflastersteinen räkelt, flankiert von zwei neugierigen Ferkeln, die schnüffelnd und grunzend so wirken, als wollten sie gleich in den Kanal springen.

Die Figuren sind so liebevoll modelliert, dass man fast meint, sie würden sich im nächsten Moment bewegen. Kinder kraulen ihnen über den Rücken, Erwachsene zücken lachend die Kamera – kaum jemand geht vorbei, ohne stehen zu bleiben. Angeblich soll das Streicheln der Schweinenase Glück bringen, was man an der goldglänzenden Schnauze unschwer erkennen kann.

Die Bronzeschweine sind ein herrliches Beispiel für Wismars augenzwinkernden Humor. Zwischen all den gotischen Backsteinfassaden und alten Giebeln erinnern sie daran, dass Geschichte und Spaß in dieser Stadt wunderbar zusammenpassen. Ein bisschen Schwein gehabt, wer sie entdeckt!












Zur Information:

Januar, Februar, März:

Es wird mit 1 Würfel gewürfelt.

Beispiel: Wird eine 2 gewürfelt, ist der entsprechende Buchstabe B. Ein passendes Wort könnte "Baum" sein, und dazu wird ein Bild erstellt.

April, Mai, Juni:

Es wird mit 2 Würfeln gewürfelt.

Beispiel: Bei einer gewürfelten 8 entspricht dies dem Buchstaben H, und das Wort könnte "Haus" lauten.

Juli, August, September:

Es wird mit 3 Würfeln gewürfelt.

Beispiel: Eine gewürfelte Summe von 15 ergibt den Buchstaben O, woraus z. B. das Wort "Orange" entstehen könnte.

Oktober, November, Dezember:

Es wird mit 4 Würfeln gewürfelt.

Beispiel: Eine Summe von 20 ergibt den Buchstaben T, und ein passendes Wort könnte "Turm" sein.

Zu diesem Buchstaben suchst man ein Wort und erstellt ein Bild, das man in einem Beitrag teilt.

 

Der Beitrag wird jeweils am Monatsanfang gezeigt. Man hat den ganzen Monat Zeit, den Beitrag zu erstellen und bei Roland zu verlinken.









Anne Seltmann 03.11.2025, 06.02| (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Fotoprojekt, Wuerfelspiel November 2025, Würfel, Roland, Würfel 2025, Wismar, Kanal,

November




[mit Photoshop bearbeitet]



Der November kommt nicht laut. Er schleicht sich heran wie jemand, der den Schlüssel kennt und nicht stören will. Die Tage gehen langsamer, als hätten sie begriffen, dass Eile in dieser Zeit keinen Sinn hat. Nebel zieht über die Felder, legt sich über Geräusche, macht sie weich.

 

Ein dünner Rauchfaden steigt aus einem Haus, das nach Brot riecht, nach Heimkehr. Es ist ein stilles Glück, dass keiner Worte braucht. Das Licht hat jetzt eine andere Geduld. Es bleibt länger auf den Dingen, streift über Mauern, über Hände, über Blätter, als wollte es sagen: Ich bin noch da.

 

Die Wege sind bedeckt mit buntem Papier der Bäume, Briefe des Windes an alle, die noch draußen gehen. Manchmal spielt ein Kind im Dunst, hebt eine Hand voll Kälte auf – und sie glitzert.

 

So schön kann still sein. So schön, dass Fast-Nichts, das zwischen zwei Atemzügen wohnt.

Ein Monat, der nichts fordert, nur erlaubt: da zu sein, leise, warm von innen.

 

Gedanke zum Schluss

 

Vielleicht mag ich den November gerade deshalb. Er stellt keine Fragen, verlangt kein Lächeln, trägt aber eines in sich, wenn man hinsieht. In seinem Grau liegt Ruhe, in seiner Nüchternheit etwas Sanftes. Ich gehe langsamer in diesen Tagen, halte öfter an, schaue in das matte Licht – und merke, dass selbst Schweigen eine Farbe hat.




Anne Seltmann 02.11.2025, 09.58| (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Tags: November, Gedanken, Lyrik, Poem,

Weisheiten am Samstag N° 77



[Gesichtet in Wismar]



Der Trabant – kurz Trabi, liebevoll Rennpappe genannt – ist einfach ein Typ für sich. Kein Auto, das beeindrucken will, sondern eins, das man einfach mögen muss. Wenn er losknattert, klingt das ein bisschen wie ein alter Rasenmäher auf Koffein, aber genau das macht seinen Charme aus.

Gebaut wurde er von 1957 bis 1991 in Zwickau, also stolze 34 Jahre lang – genug Zeit, um Generationen zu begleiten, Geschichten zu schreiben und Herzen zu erobern. Wer Trabi fährt, braucht keinen Turbolader – er hat Geduld, Humor und wahrscheinlich ein bisschen Spucke in Reserve. 0 bis 100? Ja, das geht! Irgendwann. Vielleicht bergab. Mit Rückenwind. Aber wehe, man lacht – dann zeigt er einem, was echte Zähigkeit ist.

Er ist das Auto, das nie aufgibt. Rost? Nennt er Patina. Geräusche? Nennt er Charakter. Abgase? Ach, das ist sein Parfum! Und irgendwie schafft er's immer ans Ziel, auch wenn das manchmal eher einem Abenteuer als einer Fahrt gleicht.

Ich mag ihn, diesen kleinen, störrischen Gefährten aus Zwickau. Weil er ehrlich ist. Weil er Geschichte hat. Und weil er beweist, dass man kein Chrom und keine 300 PS braucht, um ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern – manchmal reicht einfach ein Trabi und das gute alte brrr-brrr-brrr beim Starten.






...


Anne Seltmann 01.11.2025, 05.41| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Weisheiten, Jutta, Zitate, Zitat im Bild, Weisheiten am Samstag, Weisheiten, Samstag, Trabi, Trabant, Zwickau, Nostalgie,

I see faces November 2025




[Ein zwinkerndes Haus]



In unserem Urlaub vor kurzem hatten wir einige Zielpunkte anvisiert und auch durchgeführt. Unplanmäßig kam das Freilichtmuseum in Glentleiten hinzu – und das war eine wunderbare Entscheidung. Solche Orte besuche ich auch hier in Kiel zu gern, aber dieses Freilichtmuseum war etwas ganz Besonderes.

Es fühlte sich an, als würde man durch die Zeit spazieren. Überall standen alte Bauernhäuser, Mühlen und Werkstätten, umgeben von Wiesen, Zäunen und Obstbäumen. Nichts davon wirkte wie eine Ausstellung – eher so, als hätten die Menschen nur kurz das Dorf verlassen, um auf dem Feld zu arbeiten.



Ich mochte besonders diese Ruhe. Nur das leise Knarzen der alten Holzbalken, irgendwo ein Huhn, dazu dieser Duft von Holz, Heu und Rauch. In jedem Raum spürte man Geschichte – einfache Möbel, getöpferte Schalen, handgewebte Tücher. Es war, als erzählten die Dinge ganz leise vom Alltag früherer Zeiten.

Und dann dieser Blick über die Hügel bis zu den Bergen – so weit, so klar. Für einen Moment vergisst man, dass draußen längst alles moderner, lauter, schneller geworden ist. Dort scheint die Zeit wirklich noch einen Augenblick länger zu verweilen.







Anne Seltmann 01.11.2025, 00.00| (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: I see faces, Ruthie, Juli 2025, Pareidolie, Murnau,

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