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Einträge vom: 27.06.2025

Korngold – das Mädchen mit den viel zu großen Stiefeln



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]



Dort, wo die Felder flüstern und der Wind Geschichten sammelt, lebte ein kleines Mädchen mit wilden Haaren und einem Namen, den niemand kannte. Die Menschen im Dorf nannten sie nur Korngold – weil sie immer ein paar Ähren in den Taschen trug und in ihren Stiefeln manchmal auch Maiskolben steckten, als hätte sie dem Sommer das letzte Lächeln geklaut.

Korngold war nicht wie die anderen Kinder. Ihre Stiefel waren drei Nummern zu groß und klapperten bei jedem Schritt wie die Uhren der alten Zeit. Doch sie mochte sie so – denn sie glaubte, in ihnen liege ein Stück der Vergangenheit verborgen. Vielleicht sogar ein Stück ihres Traums.

An diesem Tag fiel das allererste Schneeflöckchen vom Himmel. Es tanzte leise, drehte sich einmal um sich selbst – und landete direkt auf ihrer Nase.
Korngold hielt den Atem an.

"Bist du der Anfang?" flüsterte sie.
Das Flöckchen antwortete nicht, aber die Maiskolben in ihren Stiefeln begannen leicht zu schimmern, als spürten sie den Zauber.
Ein leises Leuchten, warm wie Kindheit. Wie Hoffnung.

Korngold wusste: Auch wenn der Winter kam, würde das Korn in ihr nie ganz schlafen gehen. Und solange sie ging – mit ihren großen Stiefeln, ihrem stillen Mut und ihren leuchtenden Augen – würde der Sommer in ihr weiterflüstern.

So ging sie los.
Klein.
Zart.
Aber voller Wunder.


© Anne Seltmann




Anne Seltmann 27.06.2025, 16.40| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Tags: Korngold, Sommer, Poem, Lyrik, Geschichte, Midjourney, KI, Stiefel,

Freitag ist Fischtag N° 14




N° 14 





Knusprig, norddeutsch, nachhaltig – Der beste Backfisch zur Kieler Woche

Wer Kiel kennt, weiß: Die Kieler Woche ist mehr als nur ein Segel-Event. Es ist ein Fest für alle Sinne – und der Geschmackssinn kommt dabei ganz sicher nicht zu kurz. Zwischen frischer Brise, Möwenschreien und dem Klang der Windspiele liegt er in der Luft: der Duft von frisch gebackenem Fisch.

Und wenn ihr mich fragt, gibt es keinen besseren Backfisch als den in Schilksee. Direkt am Wasser, mit Blick auf die Masten der Boote und die funkelnden Wellen, schmeckt er nach Meer, Sommer und Heimat. Außen goldbraun und knusprig, innen zart und saftig – genau so, wie ein echter norddeutscher Backfisch sein muss.

Doch dieser Backfisch kann noch mehr. Während andernorts noch Plastikschalen und Pappberge das Bild prägen, geht man an diesem Fischstand einen nachhaltigen Weg: Der Fisch wird plastikfrei und ohne Einwegverpackung serviert – eine klare Entscheidung für den Schutz unserer Meere. Schließlich gehört der Fisch dorthin, nicht der Müll.

Wer also zur Kieler Woche in den Norden kommt, sollte sich den Abstecher nach Schilksee nicht entgehen lassen. Denn dort gibt es ihn: den besten Backfisch der ganzen Woche – mit gutem Gewissen und ganz viel Geschmack.

Mein Tipp: Am besten warm genießen, mit einem Spritzer Zitrone und dem Blick aufs Wasser.






Anne Seltmann 27.06.2025, 06.03| (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte

Floral Friday Fotos 2025 N° 19




Hasenglöckchen, was für ein bezaubernder Name!


Hasenglöckchen – ein leiser Gruß aus dem Schatten

Man muss schon genau hinsehen, um es zu entdecken – das Bastard-Hasenglöckchen. Kein lauter Frühblüher, kein Geltungsdrang. Stattdessen: Zartheit. Zurückhaltung. Eine stille Schönheit, die gern am Wegesrand steht oder unter alten Bäumen, dort, wo das Licht gefiltert auf den Waldboden fällt.

Die nickenden, glockenförmigen Blüten erinnern an kleine Gebete an den Wind. Als würden sie etwas sagen wollen, das nur der hören kann, der still genug ist. Das Bastard-Hasenglöckchen ist eine Zwischenform – entstanden aus dem wilden Spanischen Hasenglöckchen und unserem heimischen Blauen. In ihm schwingt beides mit: das Temperament des Südens und das feine Maß des Nordens.

Wer sich Zeit nimmt, dem begegnet mehr als eine Pflanze. Da ist plötzlich ein Bild aus Kindheitstagen. Vielleicht ein Frühlingsspaziergang mit einer warmen Hand in der eigenen. Ein Duft von Erde und Licht. Eine Ahnung von Geschichten, die früher am Waldrand erzählt wurden, leise genug, damit sie nicht davonfliegen.

Das Bastard-Hasenglöckchen will nichts. Es wartet nicht auf Applaus. Es schenkt sich – einfach so. Für einen Moment. Für einen Blick. Und wenn man sich abwendet, läutet es vielleicht noch einmal, ganz leise, hinterher.









Anne Seltmann 27.06.2025, 05.31| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Floral Friday Fotos, FFF, Nick, Melbourne, Australia, Blumen, Flowers, Hasenglöckchen, Hyacinthoides, Asparagaceae,

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