Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Kind

Hand aufs Herz



Welchen Job würdest du umsonst machen?

Diese Frage klingt wie ein Spiel. Fast zu leicht, um wahr zu sein. Und doch steckt so viel Wahrheit darin: Was würdest du tun, ohne Geld dafür zu bekommen? Einfach, weil dein Herz ruft?

Ich wüsste es sofort. Ich würde mit Kindern arbeiten. Ich habe es schließlich während meines Berufslebens (Erzieherin von Beruf) schon getan. Am liebsten mit Flüchtlingskindern:

Weil ich weiß, dass ihre Welt oft aus Bruchstücken besteht.
Weil sie zu früh verstehen mussten, was Verlust ist.
Weil ihre Augen schon viel gesehen haben – und trotzdem leuchten können.

Ich würde mit ihnen malen, spielen, Geschichten erfinden. Ich würde ihnen zuhören, auch zwischen den Worten. Ich würde mit ihnen lachen – und still werden, wenn sie es brauchen.

Ich glaube, Kinder brauchen keinen perfekten Ort. Sie brauchen offene Hände. Ein Lächeln, das nicht fragt, woher sie kommen. Eine Stimme, die sie beim Namen nennt, ohne Akzent.

Und manchmal reicht es schon, einfach da zu sein.
Nicht als Heldin. Nicht als Retterin. Sondern als jemand, die sieht.


Denn jedes Kind trägt eine Geschichte in sich – und manchmal beginnt Heilung dort, wo jemand zuhört.




Anne Seltmann 13.05.2025, 09.03 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Feen, sagst du, sind Kinderdinge




[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]



 



Feen, sagst du, sind Kinderdinge

aber ich sah sie

zwischen den brombeerblättern

mit händen wie schmetterlingsflügeln

und stimmen, die nicht sprachen

sondern pflanzen bewegten

 

sie standen auf pilzen,

balancierten auf grashalmen

als wäre schwerkraft

nur ein märchen für uns

 

ihre augen trugen wald

kein spiegel, nur tiefe

aus der etwas zu mir sah

was nicht fragte

 

sie nähten den regen

mit spinnfäden an die luft,

zogen den duft des abends

wie einen schleier

über offene felder

 

sie kannten namen

die wir vergessen haben

und wussten, wann eine ameise trauert

 

nur wenn wir ganz still sind

vielleicht

legen sie uns ein mooswort

ins ohr

 

und verschwinden wieder

bevor wir es

aussprechen können


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 08.05.2025, 07.50 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Dankbarkeitschallenge







Heutige Frage von Alexandras Dankbarkeitschallenge lautet:

 

Für welches Geschenk warst du wirklich dankbar?

 

Als mein 2. Sohn gesund zur Welt kam, habe ich es als ein Geschenk unseres Schöpfers betrachtet. Denn ich hatte schon einmal einen Sohn nach einem Kaiserschnitt verloren.

Der Verlust meines ersten Kindes nach der Geburt war eine der tiefgreifendsten und schmerzhaftesten Erfahrungen, die ich durchgemacht habe. Dieser Verlust hinterlässt eine unerträgliche Leere. Die Trauer ist nie ganz verschwunden, doch sie hat sich im Laufe der Jahre verändert.

Nun ist mein Sohn schon selbst Vater eines süßen kleinen Mädchens und die Freude war groß, als die Kleine gesund zur Welt kam.

Die Geburt eines gesunden Kindes ist etwas, für das man sich sehr glücklich schätzen kann, da es die Tür zu einer gesunden, glücklichen Zukunft öffnet und viel emotionale Freude bringt.








Anne Seltmann 09.10.2024, 06.49 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 18



N° 18








Anne Seltmann 20.07.2024, 05.49 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Unbeschwerte Tage









Schleier fallen sanft

wie im Nebelmeer

Stille umhüllt dich

Du erinnerst dich

an die unbeschwerten Tage

während ein Lächeln

deine Lippen umspielt.


~*~


© Anne Seltmann





[Bild mit KI generiert]






Anne Seltmann 15.07.2024, 10.16 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Montagsherz N° 604



 N° 604





Ein Geschenk meiner Hortkinder, als sie mich in den Ruhestand verabschiedeten










Anne Seltmann 01.04.2024, 00.00 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Dankbarkeits-Challenge







Heutige Fragestellung von Alexandra: Für welche Erinnerung aus deiner Kindheit bist du dankbar?

Viele meiner langjährigen Leser*innen erinnern sich bestimmt, dass ich ein Heimkind war. Und da fängt meine Dankbarkeit schon an!

Denn ich hatte das Glück, dass mich Pflegeeltern zu sich nahmen und mir eine schöne Kindheit schenkten.

Diese Kindheitserinnerung schmeckt nach Rotkohl und Schokopudding (den gab es im Heim nicht und ich liebe beides noch wie wahnsinnig), die Kindheit fühlte sich warm und umsorgt an, ich habe vieles erleben dürfen, welche ich als damaliges Heimkind so nie erlebt hätte.

Für alle Erfahrungen, die ich ab da machen konnte, bin ich meinen (Pflege-) Eltern schlichtweg dankbar!


Allerdings gibt es auch immer wieder einen kleinen bitteren Nachgeschmack, wenn ich das Wort Dankbarkeit höre oder lese, weil meine Pflegemutter aber auch immer Dankbarkeit einforderte "Wehe ihr seid später mal nicht dankbar" höre ich sie da sagen. (Ich hatte noch drei Pflegegeschwister dazu) Leider lebt sie nicht mehr und ich habe nie gefragt, was sie sich denn darunter vorgestellt hat. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie es ständig hören wollte, wie toll es doch ist, dass SIE uns alle aus dem Heim geholt hat. (Sie hat es auch jedem ungefragt erzählt, wenn wir unterwegs waren.)

Hätte ich immerzu danke sagen sollen? Das tat ich eh bei allem, immerhin hat sie uns so erzogen, dass man stets freundlich zu anderen Menschen ist und man sich für dieses oder jenes bedankt. Dankbarkeit kann man auch zeigen, indem man sich kümmert, aufmerksam seinem Gegenüber ist  und ich wäre die Letzte gewesen, die sich später im Alter nicht um ihre Eltern gekümmert hätte. Ich hätte auch die fast 500 Km in Kauf dafür genommen!

 

Leider waren die Jahre mit meiner Mutter, als ich eine erwachsene Frau wurde, sehr sehr unschön.  Sie war ständig im Klinsch mit mir und meinen Geschwistern. Darüber habe ich auch einmal einen Brief an sie verfasst, den man >> hier << nachlesen kann.

 

Ich habe ihr allerdings längst verziehen und schaue nur noch dankbar auf alles zurück. Und während ich das tue schmeckt es wieder nach Rotkohl und Schokoladenpudding. 






Anne Seltmann 06.02.2024, 17.47 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 196/2024



196/2024




Solche und viele andere Leckereien erhielten wir von Eltern aus meinem Kindergarten, 
wenn sie für  Fasching, Ostern oder Weihnachten das Frühstücksbuffet ausrichteten.




Anne Seltmann 30.01.2024, 05.41 | (10/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Abends wenn es dunkel wird




[Mit Adobe Firefly erstellt]



Abends, wenn es dunkel wird,

und die Fledermaus schon schwirrt,

gehn wir mit Laternen aus,

in den Garten hinter'm Haus,

und im Auf- und Niederwallen

lassen wir das Lied erschallen:

Laterne, Laterne, Sonne, Mond

und Sterne!


Wie so lieblich aus dem Grün,

fern und nah die Lichter glühn,

schimmern auf den hellen Steig,

spiegeln sich im schwarzen Teich;

rosig aus dem Dunkel leuchtet

manche Blume thaubefeuchtet.

Laterne, Laterne, Sonne, Mond

und Sterne!


Plötzlich aus dem Wolkenthor

kommt der gute Mond hervor,

wandelt seine Himmelsbahn

als ein Hauptlaternenmann,

leuchtet bei dem Sterngefunkel

lieblich aus dem blauen Dunkel.

Laterne, Laterne, Sonne Mond

und Sterne!


Ei, nun gehen wir nach Haus,

blasen die Laternen aus,

lassen Mond und Sternlein

leuchten in der Nacht allein,

bis die Sonne wird erwachen,

alle Lampen auszumachen.

Laterne, Laterne, Sonne, Mond

und Sterne.

 

 ~*~


Heinrich Seidel (1842-1906)



Zum Mitsingen


gesungen von Jürgen Fastje




Anne Seltmann 15.11.2023, 10.44 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Montagsherz N° 590



N° 590














Anne Seltmann 18.09.2023, 00.00 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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