Blogeinträge (themensortiert)

Thema: PerlenhafteProjekte

Samstag ist Badetag N° 06






In vielen Familien war der Samstag tatsächlich der festgelegte Badetag – nicht aus Wellness-Gründen, sondern aus praktischen. Badezimmer mit fließendem warmem Wasser waren bis in die 1950er- und 60er-Jahre in vielen Haushalten keine Selbstverständlichkeit. Stattdessen wurde ein großer Zinkbottich in die Küche gestellt, denn dort gab es den Herd – die einzige Möglichkeit, Wasser zu erhitzen.

Der Badeablauf war oft streng geregelt: Erst die Kinder, dann die Mutter, zum Schluss der Vater – alle nacheinander im selben Wasser. Ein bisschen Seife, ein Lappen, manchmal Badepulver – das musste reichen. Warmes Wasser wurde mit Kesseln vom Herd nachgefüllt.



Der Ausdruck "Samstag ist Badetag" steht also heute oft sinnbildlich für eine vergangene Ordnung im Familienleben, für genügsame Verhältnisse – und ein bisschen Nostalgie. Viele Museen (wie das Freilichtmuseum Detmold oder das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden) greifen dieses Thema gerne auf, weil es so lebensnah und typisch deutsch ist.





Anne Seltmann 24.05.2025, 05.30 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Floral Friday Fotos 2025 N° 15



[Archivbild]







Ich schenke dir Blumen...

 

weil sie das sagen

was ich nicht weiß

aber meine hände doch

 

weil es ein morgen geben soll

das du nicht allein beginnst

zwischen tisch und fenster

 

weil farben weiter reichen

als fragen

und duft

ein versprechen trägt

 

weil blumen

ein jetzt sind

das sich traut zu vergehen

 

weil du lachst

als wären alle knospen

schon geöffnet

 

weil es gründe gibt

die nicht gesagt

sondern getragen werden wollen


~*~

© Anne Seltmann





Anne Seltmann 23.05.2025, 07.58 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 18/2025



N° 18




Alte Innenhöfe sind wie Atempausen mitten im Trubel der Stadt. Sie verstecken sich hinter Toren, unter Durchgängen, manchmal hinter einem Nebeneingang. Wer sie findet, betritt keine Plätze – sondern kleine Bühnen der Vergangenheit.

Manche sind wild bewachsen, andere fast museal gepflegt. Immer aber erzählen sie von anderen Zeiten: vom Klappern alter Schuhe, dem Klirren von Geschirr, dem Plätschern eines Brunnens, dem Duft von Geranien auf Fensterbänken.

Sie brauchen keine Aufmerksamkeit – sie haben Würde. Sie laden nicht ein, sie erwarten nichts. Und genau deshalb berühren sie uns: Weil sie einfach sind. Beständig. Voll leiser Schönheit.

Wer sich einmal in solch einem Hof wiederfindet, spürt: Nicht alles muss laut sein, um zu bleiben.










Anne Seltmann 22.05.2025, 06.42 | (5/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 27






Die Katze, die den Bus nahm

 

In der englischen Stadt Plymouth wurde jahrelang eine schwarz-weiße Katze namens Casper beobachtet, die jeden Morgen scheinbar ganz selbstverständlich den Linienbus nahm.

Casper wartete brav an der Bushaltestelle vor seinem Wohnhaus, stieg ein, setzte sich auf einen Sitz – meist in der Nähe des Fahrers – und fuhr mit, als sei es das Normalste der Welt. Die Busfahrer kannten ihn gut und ließen ihn gewähren. Casper stieg nie an Zwischenstationen aus, sondern fuhr die ganze Route mit und kehrte nach etwa einer Stunde wieder nach Hause zurück. Fahrgäste freuten sich über den tierischen Pendler und grüßten ihn wie ein kleines Stadtoriginal.

Seine Besitzerin, Susan Finden, sagte später, Casper sei schon immer neugierig gewesen und habe sich nie lange zu Hause aufhalten wollen. Sie nannte ihn liebevoll ihren kleinen "Weltenbummler".

Nach Caspers Tod (leider wurde er 2009 von einem Auto erfasst) veröffentlichte Susan sogar ein Buch über ihn: "Casper the Commuting Cat", das in viele Sprachen übersetzt wurde.



>> Christanes Maunztage <<





Anne Seltmann 21.05.2025, 05.47 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 231/2025



 231/2025







Rosen

sie wachsen
als hätten sie nie
etwas anderes getan

mit dem mut
den dornen machen
wenn man sich trotzdem
öffnet

ihre farbe
keine festlegung –
nur ein vorschlag
an das licht

sie duften
wie erinnerung
an etwas
das man noch erleben wird

ich beuge mich zu ihnen
nicht aus ehrfurcht
sondern weil
sie einlädt

nicht zu blühen
für mich
sondern mit mir

~*~

© Anne Seltmann









Anne Seltmann 20.05.2025, 14.23 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Spiegelungen 2025 N° 05




Ein Spaziergang durch den Duisburger Zoo – zwischen Wald und Wasser


Vor einigen Jahren waren wir im Duisburger Zoo – ein stiller Tag, ein leiser Rundgang mit vielen Eindrücken, die geblieben sind.

Eines der Bilder, das damals entstand, habe ich schon einmal in einem anderen Zusammenhang gezeigt. Doch nun, beim Wiedersehen, kam mir der Gedanke: Vielleicht verdient dieser Ort ein paar eigene Zeilen.

Denn der Zoo in Duisburg ist mehr als nur eine Sammlung von Gehegen.

Er ist ein verwachsener, beinahe verwunschener Ort – grün durchzogen, von altem Baumbestand beschattet, begleitet vom leisen Plätschern des Wassers. Kein auf Hochglanz polierter Erlebnispark, sondern ein stiller Begleiter, der sich seinem Wald angepasst hat.

Ich erinnere mich an die Koalas – schläfrig und zart, mit einer Ruhe, die fast anrührt. Sie leben hier in einem der wenigen Häuser ihrer Art in ganz Europa. Und an die Giraffen, wie sie in ihrer gelassenen Eleganz über den Zaun hinwegsehen, als trügen sie Gedanken, die viel älter sind als unsere.

Auch das Delfinarium – ein Ort, der zum Nachdenken einlädt. Ich weiß, wie kontrovers solche Anlagen sind. Doch ich spürte damals: Man bemüht sich um Würde, um Nähe ohne Klammer. Und der Zoo versucht, sich weiterzuentwickeln.

Die Wege führen vorbei an Brillenbären, Zebras, Löwen, die sich manchmal wie Skulpturen im Sonnenlicht zeigen, manchmal ganz verschwinden – in Schatten, in Bewegung, in sich selbst. Und zwischendurch: der alte Bauernhof, ein Ort zum Durchatmen, mit dem Duft von Heu und der Wärme tierischer Nähe.

Für mich war es kein Zoo, in dem man „alles gesehen“ haben muss.

Es war ein Ort, an dem man bleiben darf.

Schauen. Lauschen.

Und für einen Moment – einfach sein.









Anne Seltmann 19.05.2025, 09.05 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

MosaicMonday N° 69


 N° 69 




Ein Hauch von Werbung

"Pastellpoesie"

Wenn der Tag sich leise entfaltet und das Licht sanft über die Dinge streicht, beginnt auch mein neuer Kalender "Pastellpoesie" zu erzählen. Von Farben, die nicht laut sein müssen. Von Formen, die träumen. Und von Momenten, die still auf der Schwelle zwischen Bild und Wort verweilen.

Pastellpoesie ist zart – und doch kraftvoll. Ein Kalender, der nicht nur die Wände schmückt, sondern das Herz berührt.

Natürlich ist er nicht allein: Auch meine anderen Kalender sind kleine Begleiter durch das Jahr – ob industrielle Ästhetik, magische Stilllebenoder surreale Architekturträume. Jedes Projekt erzählt seine ganz eigene Geschichte – mit den Mitteln der Kunst, der KI und einer Prise Staunen.

Vielleicht mögt ihr ja einen dieser Kalender in euer Jahr mitnehmen. Ich freue mich über jedes geteilte Bild, jedes Wort, jede Rückmeldung.









A Hint of Promotion
"Pastel Poetry"

As the day gently unfolds and the light brushes softly over things, my new calendar "Pastel Poetry"begins to speak.
Of colors that don't need to be loud.
Of shapes that seem to dream.
And of moments that quietly linger between image and word.

Pastel Poetryis delicate – and yet powerful.
A calendar that adorns not only the wall, but also touches the heart.

And of course, it doesn't stand alone:
My other calendars, too, are quiet companions throughout the year – whether it's industrial aesthetics, magical still lifes, or surreal architectural dreams.
Each project tells its own story – shaped by art, AI, and a spark of wonder.

Maybe one of these calendars will find its way into your year.
I'd love to see your shared pictures, your words, your thoughts.


>>HIER im Onlineshop<<

oder


>>HIER<< 





Anne Seltmann 19.05.2025, 06.52 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 59







Seit vielen Jahren nutzen wir regelmäßig die Gelegenheit, den Tag der offenen Tür im Theater zu besuchen. Dabei erhält man einen besonderen Einblick hinter die Kulissen – in Bereiche, die dem Publikum sonst verborgen bleiben. Ob Theaterproben, Kulissenbau, Technik oder Arbeitsräume: Vieles, was normalerweise im Verborgenen geschieht, wird an diesem Tag sichtbar. Es ist jedes Mal aufs Neue faszinierend, den Theaterbetrieb aus dieser Perspektive kennenzulernen – ein Blick hinter die Fassade des Bühnenzaubers, der den Besuch immer wieder lohnenswert macht.









Anne Seltmann 17.05.2025, 06.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Samstag ist Badetag N° 05


[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]




Das Schaf steht vor dem Spiegel, leicht zerzauselt, aber stolz. Der Föhn brummt, die Locken fliegen wild durcheinander. Mit halb geschlossenen Augen genießt es den warmen Luftstrom. "Flausch braucht Pflege!", blökt es zufrieden und pustet sich die Wolle in Form – bereit für den großen Auftritt auf der Weide. 










Anne Seltmann 17.05.2025, 00.00 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Hand aufs Herz







Welches Buch könntest du immer wieder lesen?





Ganz spontan fällt mir das Buch "*Steine auf dem Küchenbord" von *Astrid Lindgren ein. Obwohl ich natürlich noch andere Lieblinge habe!.

Es ist eines der leisen Bücher. Eines, das nicht ruft, sondern flüstert. Das nicht unterhält, sondern berührt.

Rezension:

"Steine auf dem Küchenbord" ist ein schmales Buch – und doch liegt darin ein ganzes Leben. Astrid Lindgren zeigt sich hier nicht als Geschichtenerzählerin im klassischen Sinne, sondern als Mensch, als Denkerin, als jemand, der zurückblickt, nachfühlt, sortiert.

Es ist ein Buch über Abschied und Erinnerung, über das Altwerden, über das, was war und bleibt. Die Texte – nachdenklich, manchmal traurig, oft zärtlich – zeigen eine andere Seite Lindgrens: die der Philosophin des Alltags.

Wie Steine auf einem Küchenbord liegen ihre Gedanken da, scheinbar zufällig – und doch voller Bedeutung. Man kann sie in die Hand nehmen, drehen, befühlen, und immer wieder etwas Neues darin entdecken.

Es ist ein Buch, das man nicht "durchliest", sondern mitnimmt – ins eigene Leben, in Tage, die nach innen führen. Und ja: Es ist ein Buch, das man immer wieder lesen kann. Weil es jedes Mal ein bisschen mit einem selbst mitwächst.



[* Namensnennung...unbeauftragt und unbezahlt!]

 




Anne Seltmann 16.05.2025, 10.56 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

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