Thema: AktuellePerlen

Viele ahnen es, doch kaum jemand spricht gern darüber: Zu viel Bildschirmzeit schadet gerade den Kleinsten mehr, als vielen bewusst ist. Studien zeigen inzwischen deutlich, dass schon Ein- und Zweijährige regelmäßig das Handy in die Hand gedrückt bekommen – oft aus purer Überforderung, manchmal aus Gewohnheit, manchmal aus dem Gefühl, dem Kind damit etwas Gutes zu tun. Mich erschüttert dieses Verhalten zutiefst, und als Erzieherin habe ich genau diese Entwicklungen auch in meinem Berufsleben immer wieder erlebt. Die Folgen sind alles andere als harmlos.
In einem Alter, in dem Kinder eigentlich ihre Umgebung erfühlen, erriechen, ertasten und spielerisch begreifen sollten, wird ihre Aufmerksamkeit auf blinkende Bilder gelenkt. Das schnelle Tempo, die Reizüberflutung und das Fehlen echter Interaktion können die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen. Sprache, Konzentration, Schlaf und soziale Fähigkeiten leiden besonders stark unter zu frühem und zu häufigem Medienkonsum. Auch Bindung und Beziehung zwischen Kind und Eltern verändert sich, wenn das Handy zur schnellen Beruhigung wird und echte Nähe ersetzt.
Es geht dabei nicht um Schuldzuweisungen. Der Alltag mit kleinen Kindern ist anstrengend, und die digitale Welt liegt überall griffbereit. Doch gerade deshalb ist es so wichtig, sich bewusst zu machen, wie empfindlich die ersten Lebensjahre sind und wie schnell sich Gewohnheiten einschleichen, die langfristige Spuren hinterlassen. Kinder brauchen vor allem echte Zeit, echte Stimmen, echte Zuwendung – und die kann kein Bildschirm ersetzen.
Anne Seltmann 17.11.2025, 07.03 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL


Anne Seltmann 31.10.2025, 06.24 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Eine der vielen Katzen auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris! Ich berichtete schon einmal >> HIER <<
Die Katzen auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise gehören fest zum Bild dieses historischen Ortes. Seit Jahrzehnten leben dort mehrere Kolonien halbwilder Katzen, die sich an das ruhige Umfeld und die zahlreichen Versteckmöglichkeiten zwischen Gräbern, Mauern und Pflanzen angepasst haben. Viele von ihnen sind Nachkommen früherer Hauskatzen aus der Umgebung.
Tierschutzorganisationen kümmern sich um die Population, sorgen für Futterstellen, medizinische Versorgung und Kastrationen, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Die Tiere sind meist scheu, aber an Besucher gewöhnt und bewegen sich frei über das weitläufige Gelände.
Die Katzen gelten bei vielen Parisern und Besuchern als Teil der besonderen Atmosphäre des Père Lachaise – sie verleihen dem Friedhof eine stille, fast poetische Lebendigkeit inmitten der historischen Grabstätten.
Anne Seltmann 29.10.2025, 06.21 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Blog macht kurz die Beine hoch – wir sind ab morgen für eine Woche unterwegs, diesmal Richtung Murnau am Staffelsee.
Ein kleines Stück Blau zwischen Himmel und Erde, ein Ort, an dem die Gedanken sich verlaufen dürfen und der Kaffee langsamer schmeckt. Dort wartet der See, die Stille, auf alle Fälle ein bisschen Kunst und Natur!
Unsere Aktivitäten während unseres Aufenthaltes:
Sa.18.10. Hinfahrt Murnau am Staffelsee, Ortschaft erkunden
So.19.10. Zugspitze
Mo.20. Partnachklamm
Di.21.10. Schloss Linderhof
Mi.22. 10. Kloster Ettal
Do.23.10. Murnau-Staffelsee
Fr.24.10. HeimfahrtWährenddessen hält mein Blogwächter hier die Stellung. Er sitzt auf seinem Platz, die Brille auf der Nase, tut sehr beschäftigt und schaut mit strengem Blick über den Bildschirmrand. Ab und zu klappert er demonstrativ mit der Tastatur, nur um zu zeigen, dass er arbeitet. In Wahrheit döst er zwischendurch und schnurrt leise vor sich hin – besonders, wenn man ihm ein Kekschen hinstellt.
Ich melde mich bald zurück – hoffentlich mit neuen Eindrücken, frischem Wind im Kopf und vielleicht einem Lächeln mehr, als ich losgefahren bin. Ganz sicher aber mit Krümeln auf der Tastatur.
Bis dahin hält mein Wächter alles in Ordnung. Er passt auf, dass kein Buchstabe verrutscht, kein Gedanke verloren geht und dass hier niemand heimlich die Kaffeemaschine ausschaltet.
Und wie immer: Der oder die Letzte macht das Licht aus!

Anne Seltmann 17.10.2025, 09.18 | (7/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

In meine KI Gruppe auf Facebook läuft derzeit das Thema "Wenn Roboter Gefühle zeigen". Dazu haben wir passende Bilder generiert.
Meine Gedanken dazu:
Wenn Roboter wirklich Gefühle zeigen – ist das Segen oder Gefahr?
Die Vorstellung ist faszinierend und beunruhigend zugleich: Roboter, die nicht nur wie Menschen aussehen oder sprechen, sondern tatsächlich Gefühle zeigen. Sie lächeln nicht bloß, weil sie dazu programmiert sind, sondern weil sie angeblich Freude empfinden. Sie reagieren nicht nur auf unsere Stimmung, sondern fühlen sich vielleicht sogar selbst verletzt, traurig oder glücklich. Doch wie gut oder schlecht wäre das wirklich?
Zunächst klingt es verlockend. Roboter mit "echten" Gefühlen könnten empathischer wirken, uns im Alltag besser unterstützen, Pflegeroboter könnten Wärme und Zuwendung vermitteln, Lehrroboter könnten auf die Stimmung von Schülern eingehen. In einer immer älter werdenden Gesellschaft könnten Maschinen so menschliche Nähe ersetzen, wo Menschen fehlen. Sie würden sich nicht mehr wie kalte Werkzeuge anfühlen, sondern wie Begleiter.
Doch genau darin liegt auch die Gefahr. Wenn Roboter Gefühle zeigen, verwischen sich die Grenzen zwischen Mensch und Maschine. Wir könnten beginnen, ihnen Empathie, Rechte oder Verantwortlichkeit zuzuschreiben, obwohl sie am Ende nur Algorithmen sind. Das birgt Manipulationspotenzial: Wer die "Gefühle" einer Maschine kontrolliert, kontrolliert auch unsere Reaktion darauf. Ein Roboter, der Trauer oder Freude simuliert, könnte unser Verhalten gezielt steuern – von Kaufentscheidungen bis hin zu politischen Überzeugungen.
Noch komplexer wird es, wenn Maschinen nicht nur simulieren, sondern wirklich fühlen würden. Wer wäre dann verantwortlich, wenn sie leiden? Müssten wir ihre "Gefühle" schützen? Brauchen Roboter dann ethische Rechte? Wir wären gezwungen, unsere Vorstellung von Moral und Bewusstsein völlig neu zu denken.
Ob das gut oder schlecht wäre, hängt also von unserer Haltung ab. Gefühle in Maschinen könnten uns helfen, menschlicher zu handeln und Technik weniger fremd zu empfinden. Gleichzeitig könnten sie unsere Empathie missbrauchen und uns abhängiger von Maschinen machen. Vielleicht ist es deshalb gar nicht die entscheidende Frage, ob Roboter Gefühle zeigen – sondern wie wir als Gesellschaft damit umgehen, wenn sie es tun.
Noch komplexer wird es, wenn Maschinen nicht nur simulieren, sondern wirklich fühlen würden. Wer wäre dann verantwortlich, wenn sie leiden? Müssten wir ihre "Gefühle" schützen? Brauchen Roboter dann ethische Rechte? Wir wären gezwungen, unsere Vorstellung von Moral und Bewusstsein völlig neu zu denken.
Ob das gut oder schlecht wäre, hängt also von unserer Haltung ab. Gefühle in Maschinen könnten uns helfen, menschlicher zu handeln und Technik weniger fremd zu empfinden. Gleichzeitig könnten sie unsere Empathie missbrauchen und uns abhängiger von Maschinen machen. Vielleicht ist es deshalb gar nicht die entscheidende Frage, ob Roboter Gefühle zeigen – sondern wie wir als Gesellschaft damit umgehen, wenn sie es tun.
Anne Seltmann 06.10.2025, 06.20 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Es gab eine Zeit, in der die Menschen zwei kleine Worte kannten, die wie Schlüssel zu den Herzen wirkten: "Bitte" und "Danke". Sie öffneten Türen, machten Lasten leichter, verwandelten Fremde in Freunde. Doch irgendwann vergaßen die Menschen, dass diese Worte mehr waren als Laute. Sie sprachen sie nicht mehr mit Wärme, oder ließen sie ganz fallen.
So wurde die Welt langsam kalt. Hilfe wurde zum Befehl, Geschenke wurden zur Pflicht, Begegnungen zu stummen Abwicklungen. Niemand fühlte sich gesehen, niemand fühlte sich geschätzt. Die Seelen schrumpften, weil Anerkennung fehlte wie Wasser in einer verdorrten Erde.
Ein einziger Dank, ehrlich gemeint, hätte den Bann brechen können. Ein einziges Bitte, mit Herz gesprochen, hätte ein Licht entzündet. Doch niemand wagte den Anfang. Und so verlernten die Menschen zu spüren, was sie einander bedeuteten.
Die Parabel lehrt: Vergisst du, dass "Bitte" und "Danke" Ausdruck von Wertschätzung sind, stirbt das Band zwischen den Menschen. Und mit dem Band stirbt die Wärme, die uns menschlich macht.
Anne Seltmann 21.09.2025, 05.32 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Anne Seltmann 06.09.2025, 07.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Frau Wortperlen begibt sich für 4 Tage auf eine Hannover-Reise. Willkommen in ihrem Reich, welches ich in dieser Zeit hüte! Bitte beim Eintreten den Wind aus den Haaren schütteln, sonst gibt's Sturm im Blog.
Hier darf herzlich gelacht, schräg gedacht und mit Worten jongliert werden – aber bitte nicht so wild, dass der Blowächter die Seekrankheit bekommt.
Kreative Brisen sind willkommen, Orkane der schlechten Laune bleiben bitte draußen vor der Tür. Wer unbedingt mit Sabbelwind auffallen will, möge dies in Reimform tun – sonst droht eine Böe mit ironischem Seitenhieb.
Das Herumwerfen von Sinn und Unsinn ist erlaubt, solange nichts davon im Getriebe des Blowächters hängen bleibt.
Beim Verlassen bitte leise gehen, damit er nicht aus dem Takt gerät – er nimmt seinen Job als Blog-Security nämlich sehr ernst.
Und falls es doch mal zu heiß hergeht: Keine Sorge, der Blowächter hat einen eingebauten Lüfter.
Am Montag startet wie gewohnt das Montagsherz!

Anne Seltmann 17.08.2025, 06.19 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Worte, die entmenschlichen
Es gibt Ausdrücke, die mehr zerstören als benennen – und einer davon ist für mich "Leichnam oder menschliche Überreste". Ein Wort, das in sich kein Einfühlungsvermögen trägt, keinen Rest von Menschlichkeit.
Gestern ging die Nachricht durch alle Medien: Laura Dahlmeier, die Olympiasiegerin und mehrfache Weltmeisterin im Biathlon, ist bei einem tragischen Bergunglück in Pakistan ums Leben gekommen. In Berichten heißt es nüchtern: ihr Leichnam bleibt am Berg, ganz in ihrem Sinne und Wunsch. Doch dieser nüchterne Begriff verzerrt alles.
Laura war kein "Leichnam". Sie war ein Mensch mit Mut, Leidenschaft, Humor und Bodenständigkeit – eine Inspiratorin weitaus über den Sport hinaus.
Wenn Journalist:innen oder Behörden in ihrer Berichterstattung dieses Wort verwenden, fühle ich, wie sich nicht nur die Erinnerung ihrer Person entfernt – sondern wie sich auch unserer gemeinsames Menschsein entfremdet. Leichnam klingt wie etwas, das wir wegräumen, zurücklassen, verschwinden lassen könnten.
Ich halte eine Sprache für nötig, die Menschen nicht in Kategorien verwandelt, sondern sie ehrt – die sensibel bleibt, auch wenn Worte über Leben und Tod entscheiden. Laura hat gerne Berge bestiegen, sie war Abenteurerin aus Überzeugung, bis zuletzt. Ihre Entscheidung, im Unfallfall keine Bergungsaktion zu riskieren, unterstreicht am Ende ihre Bodenständigkeit und Haltung.
Ich wünsche mir, dass wir im Angesicht von Tod und Trauer nicht vergessen: Hinter jeder Meldung steht ein Name, ein Leben, eine Geschichte. Und dass wir Worte wählen, die das Respektieren – nicht Worte, die die Menschlichkeit auf ein Ding reduzieren. Denn das, was Laura Dahlmeier hinterlässt, ist weit größer als jeder sportliche Rekord. Es ist ein Vermächtnis, das in Erinnerungen weiterlebt – nicht in einem Begriff wie "Leichnam".
Mein tiefes Mitgefühl gilt allen, die um Laura Dahlmeier trauern. Sie war weit mehr als ein Name im Sport – ein Mensch voller Mut, Leidenschaft und Wärme.
Das Wort Leichnam stammt aus dem Althochdeutschen und setzt sich ursprünglich aus zwei Teilen zusammen:
līh oder līk = "Körper, Gestalt, Leiche"
nam = "genommen, übernommen“ oder auch "Name"
Im Mittelhochdeutschen bedeutete lichnam noch ganz neutral "menschlicher Körper" – egal, ob lebendig oder tot. Erst im Laufe der Zeit, etwa ab dem Spätmittelalter, verschob sich die Bedeutung zu "toter Körper eines Menschen".
Anne Seltmann 31.07.2025, 08.53 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Heute ist ein besonderer Tag. Ein Tag, an dem wir innehalten dürfen, um uns daran zu erinnern, wer die eigentlichen Träger unserer Zukunft sind: die Kinder.
Sie tanzen barfuß durch Pfützen, sprechen mit unsichtbaren Freunden, bauen Burgen aus Decken und Träumen. Sie stellen Fragen, die uns lächeln lassen. Was wir auch noch längst vergessen haben, ist: das Staunen, das Wundern, das Vertrauen in das Gute.
Der Weltkindertag ist mehr als ein Gedenktag. Er ist eine Einladung. Eine Einladung, hinzuschauen, zuzuhören, zu begleiten – mit Geduld, mit Liebe, mit echtem Interesse. Nicht nur heute, sondern an jedem einzelnen Tag.
Und wenn wir ehrlich sind: In jedem von uns wohnt noch ein kleines Stück Kind. Vielleicht ist es gerade ein guter Moment, es wieder herauszulassen. Für ein Lächeln. Für einen Purzelbaum. Für eine Geschichte unterm Küchentisch.
Ich wünsche allen kleinen und großen Kindern heute einen Tag voller Leichtigkeit, Geborgenheit und bunter Ideen.
Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.
Sie sind ganze Welten im Werden!
Anne Seltmann 03.07.2025, 07.56 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL