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Ich wurde am 5. November 1958 in Düsseldorf geboren, ungewollt in eine Welt, in der es an Eltern, Liebe und Zuwendung fehlte. Von Geburt an bis zum 6. Lebensjahr verbrachte ich meine Kindheit in einem Heim. Bis heute versuche ich, nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen. Seit meiner Kindheit schreibe ich, doch leider sind viele meiner Texte verloren gegangen, was ich heute sehr bedauere.
Meine zweite Schreibphase begann nach einer katastrophalen Ehe und dem Verlust meines ersten Kindes, den ich nicht alleine verarbeiten konnte. Doch erst als ich mit dem Internet in Kontakt kam, entdeckte ich, wie meine Worte einen kleinen Beitrag dazu leisten konnten, diese manchmal kalte Welt ein wenig aufzutauen.
Ich möchte nicht nur meine Erfahrungen von Einsamkeit, Isolation und dem Überschwang von Liebe und Glück teilen, sondern auch Mut machen, eigene Gefühle nicht nur zuzulassen, sondern sie auszudrücken – für sich selbst und andere.
Nach zwei gescheiterten Ehen lebte ich mit meinem zweiten Kind in Kiel. 1977 verlor ich mein erstes Kind. Mein zweites Kind entschied mit 14 Jahren, zu seinem Vater zu ziehen – ein Moment des Loslassens, der mir das Herz brach. Doch auch das habe ich überlebt.
Heute bin ich wieder verheiratet – denn alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Meine Familie und meine Freunde wissen, dass ich meine Jugendliebe geheiratet habe. Seit mehr als 40 50 Jahren kennen wir uns, und wenn ich darüber nachdenke, war uns immer klar, dass wir eines Tages zusammen sein würden. Das Warten hat sich wirklich gelohnt.
Anne Seltmann 23.02.2006, 19.37 | (7/4) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 22.02.2006, 18.56 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Lass mich
Lass mich los lass mich gehen
Lass mich los lass mich
Lass mich los lass
Lass mich los
Lass mich
Lass
Lass mich ziehen ich will
nicht mehr
Lass mich ziehen ich will
nicht
Lass mich ziehen ich
will
Lass mich ich
Lass mich
Lass
© Anne Seltmann
1995
Anne Seltmann 22.02.2006, 18.04 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 22.02.2006, 17.54 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 20.02.2006, 21.19 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 20.02.2006, 20.33 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 19.02.2006, 14.47 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Heute morgen hörte ich schon das aufgeregte Zwitschern zweier Vögel. Es war so
munter, das ich ihnen einfach zuhören musste. Ich beugte ganz vorsichtig meine
Baumkrone, um es näher betrachten zu können und staunte gar nicht schlecht. In
meinen Zweigen befand sich ein Vogelnest indem es sich regte. Ich vernahm ganz
zarte klägliche Rufe von drei kleinen neuen Erdenbürgern. Ach war das ein
herrliches Treiben in meinen Zweigen. Es war ein Kommen und Gehen und mir
schien, als wenn dieses nie ein Ende nehmen wollte. Am Abend, wenn die Sonne
hintern den Bergen verschwand, bewegte ich leise meine Zweige, um die kleinen
Vogelkinder in den Schlaf zu wiegen. Das Rauschen meiner Blätter schien wie ein
Gute- Nacht - Lied geeignet.
Manchmal unterhielt ich mich mit meinen Freunden den Tannen und den Birken und
wir tauschten uns rege aus über das Leben in unseren
Zweigen. Jeder von uns konnte eine lustige Begebenheit erzählen.
Nur mir war manchmal nicht zum Lachen zumute und ich weiß nicht ob es meinen
Freunden auch aufgefallen ist. Ich vermisste in letzter Zeit das Rauschen der
Eichenblätter. Ja, und wenn ich mich ganz doll streckte und über alle
Baumkronen hinwegschaute, dann sah ich es ganz deutlich. Da wo einst die uralte
weise Eiche gestanden hatte, die mir so oft einen Rat gegeben und mich
getröstet hatte, da war jetzt ein großes freies Stück NICHTS. Wenn dann nachts
alles schlief, dann weinte ich so manche Träne, denn ich vermisste meinen alten
Freund. Dann erinnerte ich mich an jene schrecklich laute Geräusche ,die ich
auch schon aus meinen Kindertagen kannte. Die mir Angst machten, wenn dann
Menschen in den Wald kamen und ohne Erbarmen meine Freunde aus meinem Leben
rissen .....
Foto & Text © Anne Seltmann
Anne Seltmann 19.02.2006, 13.04 | (0/0) Kommentare | TB | PL