Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Poem

Elfen in Not



[Aus dem Archiv wieder hergeholt]




Den ganzen Tag schon war ich auf den Beinen. Zuerst hatte ich den Kindern beim Waschen und Anziehen geholfen, danach ging es zum Frühstück und dann endlich konnten wir in die Stallungen, um die Ponys zu striegeln und reitfertig zu machen. Für die Kinder war es jedes Jahr ein Erlebnis, wenn sie mit uns Erziehern eine Ferienfreizeit auf dem Ponyhof machten. Ich hatte sicher auch meinen Spaß daran, denn ich erfreute mich an die glücklichen Gesichter der Kinder, wenn sie durch die Felder streiften, auf dem kleinen See paddelten, auf den Ponys ritten und in den Heuballen toben durften. Und dennoch litt ich, da ich ein Pferd -und Heuallergie hatte. Meine Augen tränten und meine Nase lief ewig.  "Hatschieeee" ja und niesen musste ich auch ständig. Nachdem nun die erste Reitstunde beendet war, gingen wir mit den Kindern ins Heu. Riesige Ballen waren dort bis zum Dach gestapelt. Absichtlich hatte der Bauer sie so gelagert, dass überall kleine Höhlen und ganz viele Gänge entstanden. Dort konnten wir uns nach Herzenslust verstecken oder jagen. "Hatschiiiiie" das hörte ja einfach überhaupt heute nicht mehr auf. Ich sagte zu den Kindern, dass ich mich ein wenig ausruhen musste, denn das Toben strengte mich ganz schön an und das niesen behinderte mich auch zusehends. Also legte ich mich einfach ins Heu, schloss die Augen und schlief  ein. Mit einem Mal hörte ich eine zarte Stimme "Hallo du" und noch einmal "Hallo du...hör auf zu niesen". Aber woher kam diese Stimme, ich schlief doch, oder? Nein, ich musste wohl träumen, denn als ich meine Augen öffnete, saß auf meinem Bauch ein zierliches Wesen mit wunderschönen langen Haaren und…spitzen Ohren...und....filigranen Flügeln. Ich rieb meine Augen, denn das, was ich da sah, hatte ich in meinen geheimsten Träumen nicht für möglich gehalten. Vor mir saß eine Elfe. Ein Wesen welches ich schon in meiner Kindheit so sehr liebte. Und dieses Wesen sprach mit mir, während ihm die dicksten Kullertränen aus den Augen flossen. Tränen, die wie kleine Silberperlen herunterrollten. "Aber warum weinst denn du "hörte ich mich fragen, und wer bist du?"  Das Schluchzen wurde immer herzzerreißender und ich fühlte, wie mich eine große tiefe Traurigkeit erfasste. Die kleine Elfe erzählte mir, dass sie Ellimak - Naimyht hieß und dass jedes Mal ein Elfenkind stirbt, wenn ein Mensch niest. Ich war darüber so sehr erschrocken, dass ich kaum atmen konnte. War ich doch gegen alles allergisch und sollte ich tatsächlich Schuld daran sein, dass so wundersame Wesen starben? Ich verspürte schon wieder ein sehr starkes Kribbeln in der Nase, denn als ich mich umschaute, bemerkte ich zu meinem Leidwesen, dass wir auf einer wunderschönen Blumenwiese saßen. Ohjee dachte ich, das halte ich nie und nimmer aus. Also fragte ich ganz schnell nach, was ich denn tun kann, um solch ein Drama zu verhindern. Daraufhin erzählte mir die kleine Elfe, dass sie ein böser Waldgeist verwünscht und ihren Namen völlig durcheinander gebracht hatte. Die kleine Elfe erzählte mir, dass sie eine Kräuter-Elfe war , die wahre Wunder bei den Menschen bewirken konnte. Ihr Name hatte etwas mit einer Heilpflanze zu tun, die den Menschen hilft, ihren Schnupfen zu kurieren. Aber seit diesem schrecklichen Tag klagten die Menschen mehr und mehr über Schnupfen und bei jedem Nieser aus dem Menschenland, starb ein kleines Elfenkind. "Und nur du kannst uns helfen", sagte die kleine Elfe "indem du meinen Namen richtig schreibst. Du musst wissen, wir können weder lesen noch schreiben. Und wenn du meinen Namen wieder richtig zusammengesetzt hast, erst dann ist der Zauber gebrochen."
Also schrieb ich den Namen der kleinen Elfe in vielen Variationen auf und mit einem Mal erschien mir ein völlig klares Bild. Die kleine Elfe hieß Thymian-Kamille, na klar! So oft hatte ich schon diese Namen gehört. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich war, aber die kleine Elfe umso mehr. Denn immerhin habe ich den Zauber von ihr genommen und…es werden nie wieder Elfen sterben.
Das alles hatte mich doch sehr angestrengt, aber ich spürte eine zufriedene Müdigkeit. Ich legte mich in die weiche Blumenwiese, spürte noch ihren zarten Flügelschlag wie einen gehauchten Kuss auf meinem Bauch  und schlief ein.

Ich wollte mehr über die kleine Elfe wissen, wo sie lebt und wo sie herkommt. Doch mit einem mal wachte ich auf und mir wurde bewusst, dass ich alles nur geträumt hatte.

Plötzlich hörte ich eines meiner kleinen Schützlinge im Heu weinen .Ich stand auf um es zu trösten und um die Tränen zu trocknen. Ich zog ein paar Taschentücher aus meiner Jackentasche , dabei fiel mir ein Bündel Thymian und Kamille auf den Boden...

Ein kleiner Teil der Geschichte ist wahr! Welcher das ist, dürft ihr euch aussuchen ;-)



Anne Seltmann 01.08.2023, 16.27 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Mindset







Wo immer das Glück sich aufhält -

hoffe, ebenfalls dort zu sein.

Wo immer jemand freundlich lächelt,

hoffe, dass sein Lächeln Dir gilt.

Wo immer die Sonne aus den Wolken hervorbricht,

hoffe, dass sie besonders für Dich scheint.

Damit jeder Tag Deines Lebens so hell wie nur möglich sei.

 

 ~*~


Irischer Segenswunsch




Anne Seltmann 27.07.2023, 09.28 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Sommernacht







du und ich

dort unten am strand

in schwülen sommernächten

während sich kleine mondbeglänzte seen

in deinem bauchnabel bilden

ich raune dir süßes hinein


~*~

© Anne Seltmann




Anne Seltmann 23.07.2023, 09.57 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Nimm dieses Blau







Nimm dieses Blau

des Himmels

duftend

verliert

sich ein

Sommertag

 

 ~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 23.07.2023, 06.35 | (5/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Floral Friday Fotos N° 217/2023



N° 217/2023


[ger]


Im Abendlicht

dämmernd am Wegesrand

ein goldstreuendes Butterblumengelb-

beschützende Hände


~*~


© Anne Seltmann



[eng]


In the evening light

twilight at the edge of the road

a gold-tinged buttercup yellow-

protecting hands 


~*~

© Anne Seltmann









Anne Seltmann 21.07.2023, 09.08 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – 2023 N° 199



19.07.2023 / N° 199





Die Perle

 

Nimm, o Freundin, dieser Perlen,

Dieser Silbertropfen Band!

Denn die Göttin stiller Anmut

Hat dir selbst sie zuerkannt.

 

Als sie aus des Meeres Wellen

Wie ein Traum der Liebe stieg,

Kam demütig eine Muschel,

Die sie trug und sittsam schwieg.

 

Wellen hüpften um die Göttin,

Weste buhlten um sie her;

Aber die gefällig-gute

Dienerin gefiel ihr mehr.

 

»Womit soll ich dich belohnen?«

Sprach sie, und vom Silberglanz

Ihrer Glieder schwamm die Muschel

Silbern schon im Wellentanz.

 

»Nimm den Tropfen meines Haares,

Künftig nur der Unschuld Schmuck!«

Und der Tropfen ward zur Perle

In der Muschel, die sie trug.

 

Ewig jetzt ein Schmuck der Unschuld,

Stiller Anmut selbst ein Bild,

Ohne Gaukelei der Farben

In bescheidnen Reiz gehüllt,

 

Sehnet sie sich aus der Krone

Des Monarchen in das Band,

Das der Unschuld Haar umschlinget,

Einer Göttin Haar entwand.

~*~

J.G. Herder












Anne Seltmann 19.07.2023, 17.56 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 152



 N° 152




Sommerwind

fällt warm ins Morgenblau-

Waschtag


~*~


© Anne Seltmann








Anne Seltmann 19.07.2023, 07.42 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Himmelsblick N° 39



 N° 39




Donnerwolke, die gegrollt

Und nun ausruht glänzend hold,

Die so abendruhig schweigt,

Sich dem Kuckuck horchend neigt

Über grüner Wälder Kern,

Kaum erst angestürmt von fern,

Lehrt mich nicht dein stilles Tun,

Sanft von Schmerzen auszuruhn?

 

~*~

Karl Mayer

1836




Quelle: Wikipedia

Karl Friedrich Hartmann Mayer (22. März 1786-25. Februar 1870) war Jurist und Dichter. Er gehörte zur Schwäbischen Dichterschule, zum Freundeskreis um Justinus Kerner sowie zum Seracher Dichterkreis um den Grafen Alexander von Württemberg. Sein jüngerer Bruder Louis Mayer war Landschaftsmaler.  Karl Mayer war ein Meister der Naturlyrik und beschränkte sich weitgehend auf dieses Genre. Zahlreiche Frühlingsgedichte entsprangen seiner Feder.




Heidis...





Anne Seltmann 04.07.2023, 08.33 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Himmelsblick N° 38



N° 38





 Wolkentore


Wenn wir Flügel kriegen

ziehen wir uns aus der Welt zurück

Lass uns durch die Wolkentore fliegen

für einen kleinen Augenblick.

Die Morgensonne schickt ihre Strahlen,

Tautropfen fallen wie Perlen ins Licht.

Die Sorgen von gestern werden zerfallen

auf Wiesen und Felder siehst du sie nicht.

 ~*~

© Anne Seltmann 2023





Von Nova inspiriert und ganz frisch gedichtet






Anne Seltmann 18.06.2023, 06.52 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Das Universum








Das Universum dachte bei sich
ich baue dich und dich und mich
Auch wenn es verrückt ist
und vielleicht missglückt ist
und doch weiß ich
es gibt dich und dich und mich


~*~

© Anne Seltmann







 


Anne Seltmann 09.06.2023, 07.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL