Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Poem

365 Tage Challenge – N° 114



N° 114





Eine Bank

in der Stille des Morgens-

warmer Frühlingswind


~*~

© Anne Seltmann














Anne Seltmann 24.04.2022, 09.55 | (6/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 107




  N° 107




Da seht aufs neue dieses alte Wunder:
Der Osterhase kakelt wie ein Huhn
und fabriziert dort unter dem Holunder
ein Ei und noch ein Ei und hat zu tun.

Und auch der Mensch reckt frohbewegt die
Glieder – er zählt die Kinderchen: eins, zwei und drei ...
Ja, was errötet denn die Gattin wieder?
Ei, ei, ei
ei, ei
ei!

Der fleißige Kaufherr aber packt die Ware
ins pappne Ei zum besseren Konsum:
Ein seidnes Schnupftuch, Nadeln für die Haare,
die Glitzerbrosche und das Riechparfuhm.

Das junge Volk, so Mädchen wie die Knaben,
sucht die voll Sinn versteckte Leckerei.
Man ruft beglückt, wenn sies gefunden haben:
Ei, ei, ei
ei, ei
ei!

Und Hans und Lene Steckens in die Jacke,
das liebe Osterei – wen freut es nicht?
Glatt, wohlfeil, etwas süßlich im Geschmacke,
und ohne jedes innre Gleichgewicht.

Die deutsche Politik ... Was wollt ich sagen?
Bei uns zu Lande ist das einerlei –
und kurz und gut: Verderbt euch nicht den Magen!
Vergnügtes Fest! Vergnügtes Osterei!

~*~

Kurt Tucholsky





Bernhards...







Anne Seltmann 17.04.2022, 09.45 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Kindheitserinnerungen







Den Kinderschuhen längst entwachsen,

streife ich durch meine Erinnerungen

und sehe mich übermütig im Regen sausebrausig

auf dem Roller fahren. Jede Pfütze mitnehmend,

jeden noch so steilen Hang hinuntersausend.

Mit dem Wind im Haar, barfüßig und immer einem

Lachen im Gesicht, eroberte ich meine kleine große  Welt.

Und wenn nach einem Regenguss die Erde dampfte

dann atmete ich tief ein, als wollte ich diesen

Duft für immer festhalten.-



Es regnet und ich sehne mich zurück…

~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 06.02.2022, 09.32 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Naturdonnerstag N° #104




N° #104





Hier und da ist an den Bäumen

Noch ein buntes Blatt zu sehn,

Und ich bleibe vor den Bäumen

Oftmals in Gedanken stehn´.

 

Schaue nach dem einen Blatte,

Hänge meine Hoffnung dran;

Spielt der Wind mit meinem Blatte,

Zittr´ ich, was ich zittern kann.

 

Ach; und fällt das Blatt zu Boden,

Fällt mit ihm die Hoffnung ab,

Fall ich selber mit zu Boden,

Wein´ auf meiner Hoffnung Grab.


~*~


Johann Ludwig Wilhelm Müller


 

Johann Ludwig Wilhelm Müller (7. 10. 1794 - 1. 10. 1827 ) war ein deutscher Dichter.

Heinrich Heine sagte, dass Johann Ludwig Wilhelm Müller, nach Goethe der bedeutendste Liederdichter sei!

In Vergessenheit wäre er geraten, wenn der Komponist Franz Schubert nicht einen Zyklus aus Müllers 

"Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines Waldhornisten " vertont hätte, nämlich die "Winterreise" 

Der Text beinhaltet ein Gedankenspiel: Es hängt seine Hoffnung an das Blatt eines Baumes, 

sieht es im Wind zittern und schließlich abfallen. Es sieht alle Hoffnung gestorben und begräbt sie weinend in Gedanken.








Anne Seltmann 18.11.2021, 05.00 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

In deiner Nähe









In deiner Nähe

vergesse ich das beherrschende Gefühl von Einsamkeit,

die unendliche Sehnsucht nach Wärme,

hüpft mein Herz aus einem lichtlosen kalten Ort.


~*~


Anne Seltmann





Anne Seltmann 09.09.2021, 17.34 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Leuchtfeuer






Anne Seltmann 07.08.2021, 16.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Der Naturdonnerstag N° #75




 N° #75




Der Klang des Windes

in meinen Ohren

Unter dem Himmel

so fern, so nah

alleine.

Da hinten wird es hell.


~*~

© Anne Seltmann







Anne Seltmann 01.04.2021, 11.02 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Naturdonnerstag N° #74



N° #74




Als Allerschönste bist du anerkannt,

 bist Königin des Blumenreichs genannt:

unwidersprechlich allgemeines Zeugnis,

 Streitsucht verbannend, wundersam Ereignis!

  

 

Du bist es also, bist kein bloßer Schein,

 in dir trifft Schau`n und Glauben überein;

 doch Forschung strebt und ringt, ermüdend nie,

 nach dem Gesetz, dem Grund, Warum und Wie.

 

 ~*~

 

Johann Wolfgang Goethe

 



Juttas...





Anne Seltmann 25.03.2021, 10.58 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Seepferdchen






Als ich noch ein Seepferdchen war,

im vorigen Leben.

Wie war das wonnig, wunderbar

unter Wasser zu schweben.

In den träumenden Fluten

wogte, wie Güte, das Haar.

Der zierlichsten aller Seestuten,

die meine Geliebte war.

Wir senkten uns still oder stiegen,

tanzten harmonisch um einand,

Ohne Arm, ohne Bein, ohne Hand,

wie Wolken sich in Wolken wiegen.

Sie spielte manchmal graziöses Entfliehen,

auf daß ich ihr folge, sie hasche,

und legte mir einmal im Ansichziehn

Eierchen in die Tasche.

Sie blickte traurig und stellte sich froh,

Schnappte nach einem Wasserfloh

und ringelte sich

an einem Stengelchen fest und sprach so:

Ich Hebe dich!

Du wieherst nicht, du äpfelst nicht,

Du trägst ein farbloses Panzerkleid

und hast ein bekümmertes altes Gesicht,

als wüsstest du um kommendes Leid.

Seestütchen! Schnörkelchen! Ringelnaß!

Wann war wohl das?

Und wer bedauert wohl später meine restlichen Knochen?

Es ist beinahe so, dass ich weine –

Lollo hat das vertrocknete, kleine

schmerzverkrümmte Seepferd zerbrochen.

 

 ~*~

 

Joachim Ringelnatz






Anne Seltmann 06.03.2021, 15.15 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Weihnachten ist`s...





Das ist der liebe Weihnachtsbaum.

Ja solch ein Baum!

Der grünt bei Schnee, der glänzt bei Nacht

wie die himmlische Pracht,

trägt alle Jahre seine Last,

Äpfel und Nüsse am selben Ast,

Zuckerwerk obendrein -

so müssten alle Bäume sein!

Nun hat ihn gebracht der Weihnachtsmann,

drei Kinder steh'n und seh'n ihn an.

 

Das erste spricht:

"Der ist doch Weihnacht das Schönste, nicht?"

Das andre: "Woher an Äpfeln und Nüssen

Gold und Silber wohl kommen müssen?

Ich denk mir, das Christkind fasste sie an,

gleich war Gold oder Silber dran."

Das dritte: "Christkind müsste einmal

den ganzen Wald so putzen im Tal;

dann würde gleich aller Schnee zergeh'n,

und dann - das gäb ein Spazierengeh'n!"

 

~*~

 


Victor Blüthgen







[Anmerkung: Das ist ein Baum aus dem Supermarkt.
Ich habe in diesem Jahr keinen Tannenbaum aufgestellt]

Anne Seltmann 24.12.2020, 06.32 | (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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