Tag: Poem
Sanftes Schleierkraut
weißes Meer im Gartenland
Leichtigkeit verweht.
~*~
© Anne Seltmann
10.05.2024, 05.58 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Blütentraum
Flieder zart in lila gehüllt
Der Frühling flüstert im Wind
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 30.04.2024, 16.01 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Der Wind und die Sonne gerieten eines Tages
darüber in einen Streit, wer es von den beiden wohl schneller schaffen würde,
den Wanderer dazu zu bringen, seine Jacke auszuziehen
"Okay!", sagte der Wind "Lass uns einen Wettkampf daraus machen."
Der Wind begann. Er blies so fest er nur konnte
und stürmte und tobte und wollte dem Mann seine Jacke mit Gewalt vom Leib
reißen.
Aber der Wanderer zog seine Jacke nur immer fester um sich und hielt sie mit beiden Händen fest.
Nach einer ganzen Weile gab der Wind auf.
Dann war die Sonne an der Reihe. Sie wählte einen
anderen Weg: Liebevoll sandte sie dem Wanderer ihre warmen Strahlen.
Und es
dauerte nicht lange, bis er die Jacke aufknöpfte und sie ganz auszog.
~*~
nach der Fabel von Aesop
Wer die meisten Kräfte hätte,
einen armen Wandersmann
seiner Kleider zu berauben.
Wind begann;
doch sein Schnauben
tat ihm nichts; der Wandersmann
zog den Mantel dichter an.
Wind verzweifelt nun und ruht;
und ein lieber Sonnenschein
füllt mit holder, sanfter Gluth
Wanderers Gebein.
Hüllt er nun sich tiefer ein?
Nein!
Ab wirft er nun sein Gewand,
und die Sonne überwand.
"Übermacht, Vernunftgewalt
Macht und lässt uns kalt;
Warme Christusliebe –
Wer, der kalt ihr bliebe?"
~*~
Geschichte und Fabel
Johann Gottfried Herde
Anne Seltmann 15.04.2024, 11.44 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
N° 249/2024
Ballade der Kirschblütenbäume
Im Frühling, wenn die Tage erwachen
und die Sonne Wärme bringt,
erwachen die Kirschblütenbäume,
ein Schauspiel, das alles bezwingt.
Zarte Knospen, wie rosige Perlen,
öffnen sich zaghaft dem Licht entgegen
Entfalten ihre Pracht in allen Farben,
ein zauberhafter Blütensegen.
Nur von kurzer Dauer ist die Schönheit,
doch die Erinnerung bleibt.
Ein Symbol für Leben und Tod,
ein Hauch von Unendlichkeit.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 22.03.2024, 09.40 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
N° 248/2024
Gelbe Knospen sprießen
Sonnenstrahlen wärmen mein Gesicht
ein Lächeln auf den Lippen.
Anne Seltmann 15.03.2024, 07.30 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Frühlingsboten
Erste Krokusse wagen sich
durch die kalte Erde ans Licht,
Frühlingsfreude erwacht.
Anne Seltmann 08.03.2024, 06.14 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Mein Leben ist wie leise See
Mein Leben ist wie leise See:
Wohnt in den Uferhäusern das Weh,
wagt sich nicht aus den Höfen.
Nur manchmal zittert ein Nahn und Fliehn:
Aufgestörte Wünsche ziehn
Darüber wie silberne Möwen.
Und dann ist alles wieder still. . .
Und weißt du was mein Leben will,
hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
Will es, rauschend und muschelschwer,
An deiner Seele landen.
~*~
Rainer Maria Rilke
aus: Dir zur Feier, 1897/98
Anne Seltmann 06.03.2024, 12.02 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Orange Tulpenpracht
neigt sich sanft im Morgenlicht
Frühling küsst die Welt.
Anne Seltmann 23.02.2024, 08.12 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Es war einmal ein kluger Rabe namens Leander, der in einem dichten, alten Wald lebte. Leander war bekannt für seine Schläue und sein glänzendes, schwarzes Gefieder. Er liebte es, über die Geheimnisse des Waldes nachzudenken und war stets auf der Suche nach Abenteuern.
Eines Tages hörte Leander von einem verborgenen Garten, in dem die süßesten Früchte wuchsen. Dieser Garten gehörte einem alten Mann, der ihn mit großer Sorgfalt hütete. Viele Tiere hatten versucht, die Früchte zu stehlen, aber der alte Mann war weise und kannte viele Tricks, um sie fernzuhalten.
Leander, getrieben von Neugier und der Lust auf die süßen Früchte, beschloss, sein Glück zu versuchen. Er beobachtete den Garten tagelang und bemerkte, dass der alte Mann jeden Morgen und Abend seinen Rundgang machte, um nach Eindringlingen zu sehen. Der Rabe wartete geduldig auf den richtigen Moment.
Eines Morgens, als der Himmel noch grau war und der alte Mann seinen Rundgang früher als üblich begann, sah Leander seine Chance gekommen. Er flog leise in den Garten, doch statt direkt auf die Früchte zuzusteuern, begann er, mit seiner Stimme die Geräusche anderer Tiere nachzuahmen, um den alten Mann vom wahren Eindringling abzulenken.
Der alte Mann war verwirrt durch die Vielzahl an Tierstimmen, konnte nicht mehr unterscheiden, woher die Geräusche wirklich kamen. Während er so beschäftigt war, gelang es Leander, einige der süßesten Früchte zu ergattern und zu fliehen, bevor der alte Mann die Täuschung bemerkte.
Als der alte Mann endlich den Schwindel durchschaute, konnte er nicht anders, als zu lachen. Er war beeindruckt von der Intelligenz und List des Raben. Statt zornig zu sein, hinterließ er von da an jeden Tag eine Frucht am Rand des Gartens, in der Hoffnung, den klugen Raben wiederzusehen.
Anne Seltmann 22.02.2024, 05.27 | (7/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Einsamkeit der See
Der Wind trägt Träume auf Wellen
Freiheit tanzt auf blauer Bahn
Anne Seltmann 21.02.2024, 00.00 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL