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Thema: AutorenPerlen

Abends wenn es dunkel wird




[Mit Adobe Firefly erstellt]



Abends, wenn es dunkel wird,

und die Fledermaus schon schwirrt,

gehn wir mit Laternen aus,

in den Garten hinter'm Haus,

und im Auf- und Niederwallen

lassen wir das Lied erschallen:

Laterne, Laterne, Sonne, Mond

und Sterne!


Wie so lieblich aus dem Grün,

fern und nah die Lichter glühn,

schimmern auf den hellen Steig,

spiegeln sich im schwarzen Teich;

rosig aus dem Dunkel leuchtet

manche Blume thaubefeuchtet.

Laterne, Laterne, Sonne, Mond

und Sterne!


Plötzlich aus dem Wolkenthor

kommt der gute Mond hervor,

wandelt seine Himmelsbahn

als ein Hauptlaternenmann,

leuchtet bei dem Sterngefunkel

lieblich aus dem blauen Dunkel.

Laterne, Laterne, Sonne Mond

und Sterne!


Ei, nun gehen wir nach Haus,

blasen die Laternen aus,

lassen Mond und Sternlein

leuchten in der Nacht allein,

bis die Sonne wird erwachen,

alle Lampen auszumachen.

Laterne, Laterne, Sonne, Mond

und Sterne.

 

 ~*~


Heinrich Seidel (1842-1906)



Zum Mitsingen


gesungen von Jürgen Fastje




Anne Seltmann 15.11.2023, 10.44 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Blätter







Wie schön die Blätter älter werden. 

Voller Licht und Farbe sind ihre letzten Tage.


~*~

John Burroughs 

(1837 - 1921) 


US-amerikanischer literarischer Naturforscher






Anne Seltmann 08.11.2023, 08.33 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Nebel







Ich hab es gerne... wenn Nebel liegt... jener

schwere dicke Herbst- und Winternebel, durch

den die Sonne nicht mehr durchkommt, so dass es

wie weiße Nacht in den Straßen steht.

Es ist so schön still dann überall...

das laute Rasseln und Rollen des Alltags

dämpft sich zu leisem heimlichem Summen, das

ganze Leben rinnt zu Traum hinüber und es ist

immer nur ein kleines Stückchen,

dass du übersiehst... Ich hab es

gerne drum, wenn Nebel liegt: es

ist so traulich und so heimisch dann auf Erden.

 

Die grellen Lichter verfließen,

die stürzenden Wogen verrauschen

Und all die Unruhe in der Brust verstummt

Und das quälende Hinausdrängen ins Weite..

Lächelnd kehrt die Sehnsucht aus der Ferne

und ein heimlich Froh-sein schmeichelt sich ins Herz und

küsst mit Kinderlippen all seine Wunden zu,

und inniger schmiegt der Wunsch sich an die Nähe…

Es ist wie ein still Zu-Hause-sein, wie ein Besinnen

auf sich selbst und Kräfte sammeln…

Es ist, wie wenn du aus dem Lärm der Fremde

für ein paar Stunden einmal in die Heimat kämst

und durch die alten lieben Gassen gingest…

Du weißt, man kennt dich hier…man hat dich lieb…

du wirst dir selber wieder lieb…und du fühlst als Ganzes dich…

und fester tritt dein Fuß auf, ruhiger und sicherer

Und freudiger siehst du nachher die bunte Ferne sich enthüllen wieder…

Ich hab es gern drum, wenn Nebel liegt…

es ist so traulich und so heimisch dann auf Erden.

 ~*~

Cäsar Flaischlen






Anne Seltmann 29.10.2023, 08.40 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Manche wissen nicht







Manche Menschen wissen nicht,

wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.

 

Manche Menschen wissen nicht,

wie gut es tut, sie nur zu sehen.

 

Manche Menschen wissen nicht,

wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.

 

Manche Menschen wissen nicht,

wie wohltuend ihre Nähe ist.

 

Manche Menschen wissen nicht,

wie viel ärmer wir ohne sie wären.

 

Manche Menschen wissen nicht,

dass sie ein Geschenk des Himmels sind.

 

Sie wüssten es,

würden wir es ihnen sagen.


~*~

Petrus Ceelen





 

Petrus Ceelen (* 1943) ist ein belgischer geistlicher Schriftsteller. Er studierte katholische Theologie in Belgien und an der Universität Mainz. Er absolvierte außerdem eine Zusatzausbildung in Gesprächstherapie.




Anne Seltmann 13.10.2023, 08.27 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ob auch die Stunden uns wieder entfernen












Ob auch die Stunden uns wieder entfernen:


wir sind immer beisammen im Traum


wie unter einem aufblühenden Baum.


Wir werden die Worte, die laut sind, verlernen


und von uns reden wie Sterne von Sternen, -


alle lauten Worte verlernen:


wie unter einem aufblühenden Baum.




~*~

Rainer Maria Rilke







Anne Seltmann 27.08.2023, 18.56 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Mindset







Wo immer das Glück sich aufhält -

hoffe, ebenfalls dort zu sein.

Wo immer jemand freundlich lächelt,

hoffe, dass sein Lächeln Dir gilt.

Wo immer die Sonne aus den Wolken hervorbricht,

hoffe, dass sie besonders für Dich scheint.

Damit jeder Tag Deines Lebens so hell wie nur möglich sei.

 

 ~*~


Irischer Segenswunsch




Anne Seltmann 27.07.2023, 09.28 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Gesang der Elfen




Bildgestaltung  © Anne Seltmann




Um Mitternacht,

wenn die Menschen

erst schlafen,

dann scheinet uns

der Mond.



Dann leuchtet uns

der Stern,

wir wandeln und singen

und tanzen erst gern.

 

~*~


Johann Wolfgang von Goethe






Anne Seltmann 24.06.2023, 07.45 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Bücherfreund




Ob ich Biblio- was bin ?

Phile? "Freund von Büchern" meinen Sie ?

Na, und ob ich das bin !

Ha ! und wie !

 

Mir sind Bücher, was den anderen Leuten

Weiber, Tanz, Gesellschaft, Kartenspiel,

Turnsport, Wein und weiß ich was, bedeuten.

Meine Bücher --- wie beliebt ? Wieviel ?

 

Was, zum Henker, kümmert mich die Zahl.

Bitte, doch mich auszureden lassen.

Jedenfalls: viel mehr, als mein Regal

Halb imstande ist zu fassen.

 

Unterhaltung ? Ja, bei Gott, das geben

Sie mir reichlich. Morgens zwölfmal nur

Nüchtern zwanzig Brockhausbände heben ---

Hei ! das gibt den Muskeln die Latur.

 

Oh, ich mußte meine Bücherei,

Wenn ich je verreiste, stets vermissen.

Ob ein Stuhl zu hoch, zu niedrig sei,

Sechzig Bücher sind wie sechzig Kissen.

 

Ja natürlich auch vom künstlerischen

Standpunkt . Denn ich weiß die Rücken

So nach Gold und Lederton zu mischen,

Daß sie wie ein Bild die Stube schmücken.

 

Äußerlich ? Mein Bester, Sie vergessen

Meine ungeheure Leidenschaft,

Pflanzen fürs Herbarium zu pressen.

Bücher lasten, Bücher haben Kraft.

 

Junger Freund, Sie sind recht unerfahren,

Und Sie fragen etwas reichlich frei.

Auch bei andern Menschen als Barbaren

Gehen schließlich Bücher mal entzwei.

 

Wie ? - ich jemals auch in Büchern lese ??

Oh, sie unerhörter Ese---

Nein, pardon! - Doch positus, ich säße

Auf dem Lokus und Sie harrten

Draußen meiner Rückkehr, ach dann nur

Ja nicht länger auf mich warten.

Denn der Lokus ist bei mir ein Garten,

Den man abseits ohne Zeit und Uhr

Düngt und erntet dann Literatur.

 

Bücher - Nein, ich bitte Sie inständig:

Nicht mehr fragen ! Laß dich doch belehren !

Bücher, auch wenn sie nicht eigenhändig

Handsigniert sind, soll man hochverehren.

 

Bücher werden, wenn man will, lebendig.

Über Bücher kann man ganz befehlen.

Und wer Bücher kauft, der kauft sich Seelen,

Und die Seelen können sich nicht wehren.


~*~


Joachim Ringelnatz





Anne Seltmann 09.06.2023, 06.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mindset






"Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück,

ich brauche weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik."


 

Wer kennt ihn noch, diesen Schlager von Marika Röck? Nun ja, Musik allein ließe uns verhungern, denn Musik macht nicht satt!

Es gibt aber auch noch andere Lieder, Sprüche, oder handfeste Wörter, die man über Geld macht.  Z. B.: Kohle, Kies, Asche, Schotter, Mäuse, Knete, Kröten, Zaster usw.

Obiger Kasten ist ein Hochzeitsgeschenk (22.08.2014) an meinen 2. Sohn und Schwiegertochter gewesen, die mit ebensolchen Dingen gefüllt war. 






Anne Seltmann 28.05.2023, 08.42 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mindset





Ich mag keine Menschen,

die überall suchen, was sie stört

 

Ich mag Menschen,

die überall etwas finden,

was sie fasziniert!



~*~

unbekannt




Anne Seltmann 21.05.2023, 06.52 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL