Von Salzburg in die stille Nacht: Die Geschichte eines Liedes


[eigenes Aquarell / Text © Anne Seltmann




Stille Nacht, heilige Nacht...

Joseph Mohr wurde 1792 in Salzburg geboren. Seine Kindheit war geprägt von Armut und Unsicherheit, doch auch von Menschen, die sein Talent erkannten und ihn förderten. So konnte er lernen und schließlich Priester werden.

1816, in einer schweren und unruhigen Zeit, schrieb er den Text zu "Stille Nacht, heilige Nacht" – leise Worte voller Frieden, vielleicht als Antwort auf die Sorgen seiner Welt.

Joseph Mohr lebte bescheiden, war nah bei den Menschen und kümmerte sich besonders um die Armen. Berühmt wurde er zu Lebzeiten nicht. Er starb 1848 arm, aber hinterließ mit seinem Lied etwas Bleibendes: einen stillen Trost, der bis heute weiterklingt.



Inspiriert durch Joseph Moor:


 

Stille Nacht

 

leise fällt das Licht

durch die Fugen der Dächer

die Welt hält den Atem an

 

ein Atemzug nur

und die Häuser atmen zurück

die Fenster spiegeln Sterne

 

ein Baum draußen

wiegt sich sacht im Wind

die Nacht hört zu

 

und irgendwo

ein Herz, das klopft

ein Licht, das in der Dunkelheit ruht

 

heilige Nacht

so klein

so groß

so einfach Frieden


~*~

© Anne Seltmann



 






Anne Seltmann 20.12.2025, 08.13| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Tags: Stille Nacht, Heilige Nacht, ,

Weisheiten am Samstag N° 82













Anne Seltmann 20.12.2025, 06.01| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: PerlenhafteProjekte | Tags: Weisheiten, Jutta, Zitate, Zitat im Bild, Weisheiten am Samstag, Weisheiten, Samstag, Lyrik, Wald, Herbst,

Adrian, der kleine Licht-Elch



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]



Der kleine Elch hieß Adrian, was er selbst für einen sehr erwachsenen Namen hielt, obwohl sein Geweih noch so kurz war, dass es eher wie zwei ehrgeizige Gedanken aussah. Das Problem – oder je nach Tagesform das große Glück – war: Adrians Geweih leuchtete.

Nicht stark. Nicht majestätisch.

Eher so wie eine vergessene Nachtlampe.

Das fiel erstmals auf, als Adrian sich abends im Wald verlaufen wollte (er war sehr gut darin, sich zu verlaufen) und plötzlich alle anderen Tiere stehen blieben.

"Warum ist es hier heller geworden?", fragte der Igel.

"Das bin ich", sagte Adrian entschuldigend und versuchte, den Kopf unter einen Farn zu stecken. Der Farn begann ebenfalls zu glimmen.

Von da an hatte Adrian ein Problem. Tarnung war unmöglich. Verstecken ebenso. Räuber sahen ihn schon von weitem und entschieden sich dann meist dagegen, weil niemand einem leuchtenden Elch traut. Das ist eine bekannte Regel im Wald.

Besonders schlimm wurde es nachts. Die Eulen beschwerten sich über Lichtverschmutzung, die Glühwürmchen fühlten sich in ihrer beruflichen Existenz bedroht, und einmal benutzte ein Wanderer Adrians Geweih, um eine Karte zu lesen.

"Ich bin kein Werkzeug!", rief Adrian empört, aber der Wanderer war schon weg.

Adrian versuchte alles: Schlamm, Moos, eine Mütze aus Birkenrinde. Nichts half. Sein Geweih leuchtete durch alles hindurch, freundlich, hartnäckig, ein bisschen stolz.

Irgendwann hörte Adrian auf, sich zu schämen. Er stellte sich an die dunkelste Stelle des Waldes und wartete. Nach und nach kamen die Tiere. Nicht, um ihn auszulachen – sondern um sich zu wärmen, Geschichten zu erzählen und endlich mal wieder etwas zu sehen.

Seitdem ist Adrian offiziell der Wald-Elch mit eingebauter Beleuchtung.

Er findet das okay.

Manchmal dimmt er sein Geweih.

Aber nur, wenn er schlafen will.

 

 © Anne Seltmann

 

 




Anne Seltmann 19.12.2025, 07.48| (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Tags: Elch, Adrian, Geschichte, Poem, Lyrik, Midjourney, KI,

Wie der Weihnachtsmann sein Gesicht bekam




[Mixed Media mit Photoshop / Text © Anne Seltmann]


Der Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen – freundlich, rundlich, mit weißem Bart und warmem Blick – ist das Ergebnis einer langen kulturellen Entwicklung. Eine Schlüsselfigur auf diesem Weg war der deutsch-amerikanische Zeichner >> Thomas Nast. <<

Im Jahr 1863, mitten im amerikanischen Bürgerkrieg, veröffentlichte Nast in der renommierten Illustrierten Harper`s Weekly eine Zeichnung, die Geschichte machen sollte. Sie zeigte eine fröhliche, bärtige Gestalt, die Soldaten besuchte und Geschenke verteilte. Diese Figur war klar als Santa Claus erkennbar – und doch anders als frühere Darstellungen.

Zwar existierte die Figur des heiligen Nikolaus beziehungsweise des niederländischen "Sinterklaas" schon lange, doch sie war keineswegs einheitlich dargestellt. Mal wirkte sie streng, mal schlank, mal eher wie ein kirchlicher Würdenträger. Nast gab dem Weihnachtsmann erstmals ein wiedererkennbares, menschlich-warmes Gesicht: einen rundlichen Körper, einen üppigen Bart und eine freundliche Ausstrahlung.

In den folgenden Jahren griff Nast das Motiv immer wieder auf. Er zeichnete den Weihnachtsmann beim Arbeiten, beim Lesen von Kinderbriefen und sogar mit Wohnsitz am Nordpol. Schritt für Schritt formte sich so das Bild, das sich tief ins kollektive Gedächtnis einprägte.

Thomas Nast hat den Weihnachtsmann nicht erfunden – aber er hat ihm ein Aussehen gegeben, das bis heute nachwirkt. Seine Illustrationen legten den Grundstein für all jene späteren Darstellungen, die den Weihnachtsmann zu einer der bekanntesten Figuren der modernen Festkultur machten.

So blickt uns der freundliche Herr mit Rauschebart auch heute noch an – und trägt ein Stück Zeichengeschichte aus dem 19. Jahrhundert mit sich.


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 18.12.2025, 15.17| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: EigeneWortPerlen | Tags: Weihnachtsmann, Weihnachten, Thomas Nast, Karikaturist, Cartoon, ,

2025
<<< Dezember >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
293031    












_______________________________
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3