Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Gedichte

Der Mond

the moon

 Foto © Anne Seltmann



Als Gott den lieben Mond erschuf,
gab er ihm folgenden Beruf:

Beim Zu- sowohl wie beim Abnehmen
sich deutschen Lesern zu bequemen,


ein A deutsch.png formierend und ein Z deutsch.png -
daß keiner groß zu denken hätt'.

Befolgend dies ward der Trabant
ein völlig deutscher Gegenstand.


~*~

Christian Morgenstern


Anne Seltmann 20.03.2013, 09.33 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Erinnerungen






Ich höre noch den sanften Klang

 

zärtlich geschriebener Worte

 

Und zwischen all den Zeilen

 

die längst auf dem Papier vergilbt sind

 

malt  mir jedes Wort  Erinnerungen

 

~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 06.01.2013, 09.49 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Meine Musik

Foto © Anne Seltmann






Die Musik lebt nicht mit mir
Ich lebe die Musik
Sie schafft es meine Seele zu berühren
Lässt meinen Kummer verfliegen
Sie ist um mich, in mir
Mit ihr fühle ich mich als Einheit
Sie beflügelt mich und
streichelt meine Seele

~*~

© Anne Seltmann


11.03.2005



Anne Seltmann 19.12.2012, 17.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Vor Weihnachten

wichtel





Die Kindlein sitzen im Zimmer
- Weihnachten ist nicht mehr weit -
bei traulichem Lampenschimmer
und jubeln: "Es schneit, es schneit!"

Das leichte Flockengewimmel,
es schwebt durch die dämmernde Nacht
herunter vom hohen Himmel
vorüber am Fenster so sacht.

Und wo ein Flöckchen im Tanze
den Scheiben vorüberschweift,
da flimmert's in silbernem Glanze,
vom Lichte der Lampe bestreift.

Die Kindlein sehn's mit Frohlocken,
sie drängen ans Fenster sich dicht,
sie verfolgen die silbernen Flocken,
die Mutter lächelt und spricht:

"Wißt, Kinder, die Engelein schneidern
im Himmel jetzt früh und spät;
an Puppenbettchen und Kleidern
wird auf Weihnachten genäht.

Da fällt von Säckchen und Röckchen
manch silberner Flitter beiseit,
von Bettchen manch Federflöckchen;
auf Erden sagt man: es schneit.

Und seid ihr lieb und vernünftig,
ist manches für euch auch bestellt;
wer weiß, was Schönes euch künftig
vom Tische der Engelein fällt!"

Die Mutter spricht's; - vor Entzücken
den Kleinen das Herz da lacht;
sie träumen mit seligen Blicken
hinaus in die zaubrische Nacht.


~*~


Karl Gerok

1866

Aus der Sammlung "Von Flur und Feld"


Anne Seltmann 09.12.2012, 07.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jede Blume






Jede Blume hier auf Erden, hab ich schon gesehn
ihre Weise wirklich wunderschön.
Jede gab mir Zeit zum freuen,
war mir stets ein Licht.
Doch nur eine ließ mich träumen

-das Vergissmeinnicht-

~*~

Autor unbekannt


Anne Seltmann 27.10.2012, 10.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Fairness



Sei immer fair deinem Gegenüber,
egal in welcher Position du bist,
egal aus welchen Schichten Menschen dir begegnen.
Auch wenn du einen "Führerschein" hast,
heißt das noch lange nicht,
dass du jemanden überfahren kannst.


@ Anne Seltmann

Anne Seltmann 23.06.2012, 13.19 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Sehnsucht


Untitled




Die Zwischenräume des Tages hinter den Bäumen versteckt.
Auf einer Parkpank den Abend träumend verwirbelt.
Im Schatten berauschter Blätter lebt erwartungsvolles Sehnen


~*~

©Anne Seltmann


Anne Seltmann 23.05.2012, 06.55 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Mensch




Ein Kind sucht Kindern oft den Apfel abzustreiten,
weil schon die Kinder Menschen sind:
Auch der erwachsne Mensch ficht oft um Kleinigkeiten,
ist trostlos im Verlust, und prahlt, wann er gewinnt.
Warum? Der Mensch bleibt noch ein Kind.




~*~

Friedrich von Hagedorn

(1708-1754)

 

Anne Seltmann 02.03.2011, 09.43 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Wunschlos



Vollmondig

lacht die Nacht.

Hand in Hand

schweigen wir vertraut.

Es leuchten  Sternschnuppen

Wunschlos!


~*~

 

© Anne Seltmann

 

Anne Seltmann 21.02.2011, 18.27 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Gedicht





Wer Gedichte veröffentlicht, wirft ein Rosenblatt

 in den Grand Canyon und wartet auf das Echo.


~*~

 Donald Marquis (1878-1937)

Anne Seltmann 01.02.2011, 10.32 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL