Tag: Gedicht
Anne Seltmann 31.10.2006, 14.03 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wir reisen auf dem Blätterschiff
Komm steige mit mir ein
Wir fahren gemeinsam
in den goldenen Herbst hinein
Lass uns schweben und
atmen die goldrote Pracht
Ein herbstliches Moosbett
ist nur für uns gemacht
Wir nehmen uns an die Hand
halten uns fest die ganze Zeit
Ich will es gemeinsam erleben
sieh nur die Farben, halte dich bereit
Es ist die schönste Jahreszeit
in farbenprächtiger Harmonie
Sie geht und wir mit ihr voran
Der Herbst singt seine Melodie
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 27.10.2006, 07.46 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
träumen
vom sommer
auch
wenn der herbst
schon an die türe klopft
ahnen
der winter
hat noch viele
warme tage
wissen
dass jede jahreszeit
seinen eigenen frühling hat
Anne Seltmann 21.10.2006, 22.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Silberne Nebel
gewebt zum Schleier
umhüllt von zartgoldenen Sternen
So strahlt
der Mond
auf samtblauen
Tuch
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 20.10.2006, 16.17 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn´s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: "Junge, wiste ´ne Beer?"
Und kam ein Mädel, so rief er: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ´ne Birn".
*
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ´s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: "Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab."
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Bündner mit Feiergesicht
Sangen "Jesus meine Zuversicht".
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
"He is dod nu. Wer giwt uns nu ´ne Beer?"
*
So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn´ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
*
Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet´s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung´ übern Kirchhof her,
So flüstert´s im Baume: "Wiste ´ne Beer?"
Und kommt ein Mädel, so flüstert´s: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew´ di ´ne Birn."
So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
~*~
Theodor Fontane
Am liebsten mag ich es, mit der Stimme von Otto Sander (Schauspieler) vorgelesen!
Anne Seltmann 17.10.2006, 18.34 | (8/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich war Meisterköchin
meines eigenen Leids...
Ich häutete mich,
fügte mir noch mehr Schmerzen zu
Nun ist meine Haut nachgewachsen,
anders zwar, etwas narbiger,
aber dafür auch widerstandsfähiger,
hoffentlich...
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 15.10.2006, 17.49 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 23.08.2006, 18.59 | (7/4) Kommentare (RSS) | TB | PL
Du ich rieche dich
atme dich tief ein
Ich liebe deinen Duft
Du nimmst mir
die Sinne am Morgen
bist heiß und exotisch
Wenn du in mir bist
weckst du meine Sinne
Du bist mein Aphrodisiakum
Ich liebe meinen heißen
duftenden Kaffee
am Morgen
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 17.07.2006, 05.40 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
[KI generiert]
Den Kinderschuhen längst entwachsen,
streife ich durch meine Kindheitserinnerungen
und sehe mich übermütig im Regen sausebrausig
auf dem Roller fahren. Jede Pfütze mitnehmend,
jeden noch so steilen Hang hinuntersausend.
Mit dem Wind im Haar, barfüßig und immer einem
Lachen im Gesicht, eroberte ich meine kleine Welt.
Und wenn nach einem Regenguss die Erde dampfte
und roch, dann atmete ich tief ein, als wollte ich diesen
Duft für immer festhalten.-
Es regnet und ich sehne mich zurück…
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 28.05.2006, 00.07 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wenn du
im Ozean
der Traurigkeit
du schwimmst
Du Berge
der Sorgen
bezwingen musst,
es erscheint dir
alles zu schwer.
Dann denke daran,
ich bin immer
an deiner Seite
Wenn du
meinst
dich umgibt
ewige Dunkelheit
du findest aus
der Einsamkeit
nicht heraus
Dann sei gewiss,
ich bin immer
an deiner Seite
Wenn die
Lasten
des Alltags
zu schwer drücken
alles scheint
dir zu viel
Teile deine Last
ruhig mit mir
Denn ich bin immer
an deiner Seite
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 24.02.2006, 15.51 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL