Tag:
Anne Seltmann 23.12.2008, 20.23 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 21.12.2008, 10.09 | (0/0) Kommentare | TB | PL
von © Franz Hohler
Anne Seltmann 19.12.2008, 16.32 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 18.12.2008, 10.19 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 17.12.2008, 18.01 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Welt draußen, einsam im öden Raum
steht ein uralter Weidenbaum
noch aus den Heidenzeiten wohl,
verknorrt und verrunzelt, gespalten und hohl.
Keiner schneidet ihn, keiner wagt
vorüberzugehn, wenn's nicht mehr tagt,
kein Vogel singt ihm im dürren Geäst,
raschelnd nur spukt drin der Ost und West;
doch wenn am Abend die Schatten düstern,
hörst du's wie Sumsen darin und Flüstern.
Und nahst du der Weide um Mitternacht,
du siehst sie von grauen Kindlein bewacht.
Auf allen Ästen hocken sie dicht,
lispeln und wispeln, und rühren sich nicht.
Das sind die Seelchen, die weit und breit
sterben gemußt, eh' die Tauf' sie geweiht:
im Särglein liegt die kleine Leich',
nicht darf das Seelchen ins Himmelreich.
Und immer neue - siehst es du? -
in leisem Fluge huschen dazu.
Da sitzen sie nun das ganze Jahr
wie eine verschlafene Käuzchenschar.
Doch Weihnachts, wenn der Schnee rings liegt
und über die Länder das Christkindlein fliegt,
dann regt sich's, pludert sich's, plaudert, lacht,
ei, sind unsre Käuzchen das aufgewacht!
Sie lugen aus, wer sieht was, wer?
Ja freilich kommt das Christkind her!
Mit seinem helllichten Himmelsschein
fliegt's mitten zwischen sie hinein:
"Ihr kleines Volk, nun bin ich da -
glaubt ihr an mich?" Sie rufen: "Ja!"
Da nickt's mit seinem lieben Gesicht
und herzt die Armen und ziert sich nicht.
Dann klatscht's in die Hände, schlingt den Arm
ums nächste - aufwärts schwirrt der Schwarm
ihm nach und hoch ob Wald und Wies'
ganz geraden Wegs ins Paradies.
~*~
Ferdinand Avenarius 1856 - 1923
Anne Seltmann 16.12.2008, 15.41 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
© Anne Seltmann
Lass uns die Waffen niederlegen!
Anne Seltmann 15.12.2008, 17.05 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drei Märchenbücher wünsch' ich mir
Und Farben auch zum Malen
Und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.
Um weiße Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Um einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.
Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater ,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiß nicht, lieber Vater. !
Auch einen großen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glänzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und Schokoladenkränzen.
Doch dünkt dies alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wählen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.
Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Beim Pferdespiel zu tragen .
Ein Perspektiv, ein Zootrop,
'ne magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop -
Dies alles hätt' ich gerne.
Als Hänschen so gesprochen hat ,
Sieht man die Eltern lachen :
"Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen ?
"Wer so viel wünscht", der Vater spricht's,
"bekommt auch nicht ein Achtel -
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel !"
~*~
Anne Seltmann 14.12.2008, 09.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL