Tag:


Sie fliegt dem Himmel entgegen,
die Haare voller Wind,
das Herz ein leiser Aufbruch,
ihr Lachen hell wie ein Lied.
Die Welt schwingt unter ihr weiter,
doch sie hält sich nur an das Jetzt.
Ein Mädchen –
leicht wie der Moment,
frei wie der Traum.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 26.04.2025, 09.27 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL


Anne Seltmann 26.04.2025, 05.24 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]

vielleicht
war es nicht die Uhr
sondern die Hand
die etwas suchte im Kreis
ein Rest Kaffeewärme
auf dem Tisch
der gestern noch
morgen war
Papier liegt herum
träger als vorher
die Minuten tropfen
nicht mehr in Regelmäßigkeit
jemand hat geflüstert
zeit ist keine Linie
sondern eine Schleife
um den Finger der Abwesenheit
und du
stehst
mitten
im ticken
aber keiner sagt dir
wann
du
anfangen
musst
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 25.04.2025, 08.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL


Wenn der Frühling noch zaghaft tastet
und sich das Licht erst zögerlich entfaltet,
dann öffnet sie, fast scheu und doch bestimmt,
ihr sonnengelbes Herz: die Gemswurz.
Wie ein Lächeln auf moosigem Grund
ragt sie empor aus dem Winterschweigen,
ihre Blüten leuchten wie kleine Sonnen,
die das Vergessen des Frostes feiern.
Sie liebt das Dämmerlicht alter Wälder,
wo Buchenflüstern und Wurzeln erzählen.
Ihre Blätter – gezähnt, wie von der Zeit gezeichnet –
halten still in grüner Achtsamkeit.
In ihr wohnt eine stille Stärke,
unscheinbar vielleicht, doch voller Sanftmut.
Sie heilt nicht laut, doch weise –
wie eine Erinnerung an das Gleichgewicht.
~*~
© Anne Seltmann



Anne Seltmann 25.04.2025, 07.15 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Für den Fisch:
2 Lachsfilets (mit Haut)
1 EL Olivenöl
1 TL Zitronensaft
? TL Honig
Salz & frisch gemahlener Pfeffer
Optional: ein Hauch Chili oder geräuchertes Paprikapulver
Für den Salat:
ca. 300 g Wassermelone, gewürfelt
100 g Feta, zerbröckelt
? rote Zwiebel, fein gehackt
eine Handvoll frische Minze, grob gehackt
eine Handvoll Rucola oder Babyspinat
Saft von ? Limette
1 EL Olivenöl
optional: ein paar geröstete Pinienkerne oder Walnüsse
Zubereitung:
1. Lachs vorbereiten:
Den Lachs mit Olivenöl, Zitronensaft, Honig, Salz, Pfeffer und (wenn gewünscht) einer Prise Chili einreiben. Etwa 10–15 Minuten ziehen lassen.
2. Salat zubereiten:
Wassermelone, Feta, Zwiebel, Minze und Rucola in einer Schüssel vorsichtig vermengen. Mit Limettensaft und Olivenöl marinieren. Abschmecken und nach Wunsch mit Nüssen verfeinern.
3. Lachs grillen:
Eine Grillpfanne erhitzen (oder den Outdoor-Grill verwenden) und den Lachs auf der Hautseite etwa 3–4 Minuten grillen, dann vorsichtig wenden und 1–2 Minuten fertig garen, je nach Dicke.
4. Anrichten:
Den Wassermelonen-Feta-Salat auf Tellern anrichten und den Lachs darauf oder daneben platzieren. Mit frischer Minze garnieren.
Guten Appetit!
25.04.2025, 06.24 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Es gibt Tage – und sie sind selten genug – da verlangt das Leben nach keiner Eile.
Die Welt dreht sich auch ohne unser sofortiges Zutun weiter, der Kaffee wartet geduldig, und selbst der Morgen scheint sich auf Zehenspitzen zu nähern, um uns nicht zu stören. Für diese sanften Stunden gibt es ein wundervolles Wort: Hurkle-Durkle.
Ein Ausdruck aus dem schottischen Englisch, der klingt, als hätte ihn jemand im Halbschlaf geträumt – weich, rund, gemütlich. Hurkle-durkle, das ist dieses herrlich träumerische Verharren im Bett, wenn der Tag längst an die Fensterscheiben klopft, man sich aber noch einmal wohlig einrollt, die Decke wie ein kleines Universum um sich zieht und denkt: Nur noch ein paar Minuten…
Es ist keine Faulheit. Es ist ein stilles Festhalten an der Stille, ein Zelebrieren des Übergangs. Zwischen Traum und Tat, zwischen Schlaf und Sein. Vielleicht ist Hurkle-durkle sogar ein Akt der Selbstfürsorge – ein Innehalten, bevor das Leben wieder nach Struktur verlangt.
Früher, in schottischen Haushalten, war der Begriff eine liebevolle Mahnung an die Langschläfer. Heute feiert er eine kleine Renaissance in der Welt der Slow Living-Bewegung. Und vielleicht braucht es auch gerade das: einen Ausdruck für das bewusste Nichtstun am Morgen, für das kleine Aufschieben der Welt.
Ich selbst hatte und habe niemals diese Ruhe, dieses Hurkle-durkle, aber vielleicht sollte ich mir dieses Wort merken – und vielleicht ein kleines Ritual daraus machen. Ein Hurkle-Durkle-Sonntag. Ein Deckenfest. Ein "Ich bleib noch ein bisschen"-Moment.
Denn manchmal sind es gerade diese Minuten, in denen wir am meisten bei uns sind!
Anne Seltmann 24.04.2025, 08.11 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL


Magnolienzeit
Die Luft trägt das Flüstern des Frühlings,
und plötzlich – ohne Eile –
entfalten sich Hände aus Licht
an knorrigen Zweigen.
Magnolien,
wie Gedanken aus Seide,
schweben sie zwischen Jetzt und Damals,
roséfarbenes Schweigen
im Atem des Morgens.
Ich bleibe stehen,
als hätte mich jemand gerufen
ohne ein Wort,
nur mit dem Duft
einer Erinnerung,
die nie ganz gegangen ist.
Und während sie blühen,
weiß ich:
Manche Schönheit
fragt nicht nach Dauer –
sie verweilt im Augenblick
und macht ihn ewig.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 24.04.2025, 06.55 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weit draußen auf dem offenen Meer schwamm ein alter Wal namens Maro.
Er war bekannt für seine ruhige Art, seine sanften Bewegungen und sein tiefes, ruhendes Lied, das durch das Wasser vibrierte.
An einem warmen Sommertag tauchte Maro gemächlich auf, um Luft zu holen.
Sein mächtiger Rücken glänzte feucht in der Sonne, als plötzlich – plopp! – eine junge Möwe auf seinem Kopf landete.
Sie schüttelte ihre Federn, sah sich um und ließ sich zufrieden nieder, als wäre Maro eine kleine Insel mitten in der endlosen Weite.
Maro blinzelte langsam, aber statt die Möwe zu verscheuchen, blieb er still.
Er spürte das zarte Gewicht auf seiner Haut und lauschte dem leisen Kratzen der kleinen Krallen.
Die Möwe, noch etwas erschöpft vom langen Flug, schlief schließlich auf seinem Kopf ein.
So trug Maro sie ein Stück übers Meer – als hätte er verstanden, dass manchmal selbst die Freien eine kleine Pause brauchen.
Als die Möwe später erwachte und flatternd davonzog, ließ Maro leise eine Blase aufsteigen, als Abschiedsgruß.
Und tief in sich drinnen sang er ein Lied, von Freundschaft, die manchmal einfach still und schwerelos entsteht.
Anne Seltmann 23.04.2025, 08.09 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Auf welche drei Gegenstände könntest du nicht verzichten?
Definitiv auf meine Brille.
Ohne sie kann ich in der Ferne noch halbwegs bestehen – aber wehe, ich muss etwas Kleines lesen. Dann wird es schnell zum Ratespiel.
Auf meinen ersten Kaffee am Morgen.
Egal, wo ich bin – ohne meinen Kaffee geht gar nichts. Im Urlaub habe ich deshalb oft einen kleinen Wasserkocher und mein eigenes Kaffeezubehör dabei. Sicher ist sicher.
Und mittlerweile auf mein Handy.
Es ist mein kleines Stück Welt in der Tasche: Informationsquelle, Notfallkontakt und manchmal auch einfach Beruhigung, dass ich erreichbar bin, wenn es drauf ankommt.
Anne Seltmann 23.04.2025, 07.09 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

In der britischen Stadt York gab es eine Katze namens Humphrey, die zum inoffiziellen Bewohner eines kleinen Antiquitätengeschäfts wurde.
Humphrey liebte es, mitten in der Stadt auf Erkundungstour zu gehen, doch am liebsten saß er auf einem bestimmten Fensterbrett und beobachtete die Passanten.
Eines Tages, während eines heftigen Regenschauers, saß er wie immer dort – völlig ungerührt vom Wetter.
Die Ladenbesitzer legten ihm eine kleine Decke aufs Fensterbrett und bauten ein winziges Schild daneben:
"Humphrey – der Wächter der Erinnerungen. Bitte nicht stören."
Bald kamen die Menschen nicht nur, um Antiquitäten zu kaufen, sondern auch, um Humphrey zu besuchen.
Er wurde zu einer lokalen Berühmtheit, und wenn er einmal nicht auf seinem Fensterplatz saß, fragten Passanten besorgt nach seinem Wohlbefinden.
Humphrey starb schließlich im hohen Alter, aber sein Lieblingsplatz blieb erhalten – heute steht dort ein kleines, eingerahmtes Foto von ihm, zusammen mit einem Zitat:
"Ein stiller Wächter, der mehr Herzen bewegte als Worte es je könnten."
Anne Seltmann 23.04.2025, 06.21 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL