Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Poem

Himmelsblick N° 29



 N° 29





Die einsame Wolke


Sonne warf den letzten Schein

Müd im Niedersinken,

Eine Wolke noch allein

Schien mir nachzuwinken.

 

Lange sie wie sehnend hing,

Ferne den Genossen.

Als die Sonne unterging,

War auch sie zerflossen.

 ~*~


Martin Greif

(eigentlich Friedrich Hermann Frey)










Anne Seltmann 15.10.2022, 18.52 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Naturdonnerstag N° 139



 N° 139





Farbkleckse rundherum

der Herbstmaler geht um.

Bemalt hier und dort Blatt um Blatt,

schau nur was er geschaffen hat.

Am Ende fädelt er Blätterketten,

ein letztes Blatt dreht Pirouetten,

bis es sanft zu Boden fällt

und von seinem Tanz erzählt.

 

~*~

 

© Anne Seltmann







Anne Seltmann 13.10.2022, 07.36 | (9/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 280



N° 280





Nichts Aktuelles, nur die Skulptur hat in mir folgende Zeilen ausgelöst.




Nicht abwenden und ablehnen,
sondern zulassen und annehmen.

Nicht weigern und verwehren
sondern gewähren und akzeptieren.

~*~

© Anne Seltmann












Anne Seltmann 07.10.2022, 18.38 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 134



 N° 134





Im stürmischen Ozean des Lebens 
bist du mein Anker.

~*~

© Anne Seltmann








Anne Seltmann 05.10.2022, 08.57 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Himmelsblick N° 24



N° 24







Taumelnd und tanzend

wiegen sich Wolken

zum Vergnügen des Windes.


 ~*~

© Anne Seltmann






Anne Seltmann 28.06.2022, 17.39 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 114



N° 114





Eine Bank

in der Stille des Morgens-

warmer Frühlingswind


~*~

© Anne Seltmann














Anne Seltmann 24.04.2022, 09.55 | (6/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 107




  N° 107




Da seht aufs neue dieses alte Wunder:
Der Osterhase kakelt wie ein Huhn
und fabriziert dort unter dem Holunder
ein Ei und noch ein Ei und hat zu tun.

Und auch der Mensch reckt frohbewegt die
Glieder – er zählt die Kinderchen: eins, zwei und drei ...
Ja, was errötet denn die Gattin wieder?
Ei, ei, ei
ei, ei
ei!

Der fleißige Kaufherr aber packt die Ware
ins pappne Ei zum besseren Konsum:
Ein seidnes Schnupftuch, Nadeln für die Haare,
die Glitzerbrosche und das Riechparfuhm.

Das junge Volk, so Mädchen wie die Knaben,
sucht die voll Sinn versteckte Leckerei.
Man ruft beglückt, wenn sies gefunden haben:
Ei, ei, ei
ei, ei
ei!

Und Hans und Lene Steckens in die Jacke,
das liebe Osterei – wen freut es nicht?
Glatt, wohlfeil, etwas süßlich im Geschmacke,
und ohne jedes innre Gleichgewicht.

Die deutsche Politik ... Was wollt ich sagen?
Bei uns zu Lande ist das einerlei –
und kurz und gut: Verderbt euch nicht den Magen!
Vergnügtes Fest! Vergnügtes Osterei!

~*~

Kurt Tucholsky





Bernhards...







Anne Seltmann 17.04.2022, 09.45 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Kindheitserinnerungen







Den Kinderschuhen längst entwachsen,

streife ich durch meine Erinnerungen

und sehe mich übermütig im Regen sausebrausig

auf dem Roller fahren. Jede Pfütze mitnehmend,

jeden noch so steilen Hang hinuntersausend.

Mit dem Wind im Haar, barfüßig und immer einem

Lachen im Gesicht, eroberte ich meine kleine große  Welt.

Und wenn nach einem Regenguss die Erde dampfte

dann atmete ich tief ein, als wollte ich diesen

Duft für immer festhalten.-



Es regnet und ich sehne mich zurück…

~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 06.02.2022, 09.32 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Naturdonnerstag N° #104




N° #104





Hier und da ist an den Bäumen

Noch ein buntes Blatt zu sehn,

Und ich bleibe vor den Bäumen

Oftmals in Gedanken stehn´.

 

Schaue nach dem einen Blatte,

Hänge meine Hoffnung dran;

Spielt der Wind mit meinem Blatte,

Zittr´ ich, was ich zittern kann.

 

Ach; und fällt das Blatt zu Boden,

Fällt mit ihm die Hoffnung ab,

Fall ich selber mit zu Boden,

Wein´ auf meiner Hoffnung Grab.


~*~


Johann Ludwig Wilhelm Müller


 

Johann Ludwig Wilhelm Müller (7. 10. 1794 - 1. 10. 1827 ) war ein deutscher Dichter.

Heinrich Heine sagte, dass Johann Ludwig Wilhelm Müller, nach Goethe der bedeutendste Liederdichter sei!

In Vergessenheit wäre er geraten, wenn der Komponist Franz Schubert nicht einen Zyklus aus Müllers 

"Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines Waldhornisten " vertont hätte, nämlich die "Winterreise" 

Der Text beinhaltet ein Gedankenspiel: Es hängt seine Hoffnung an das Blatt eines Baumes, 

sieht es im Wind zittern und schließlich abfallen. Es sieht alle Hoffnung gestorben und begräbt sie weinend in Gedanken.








Anne Seltmann 18.11.2021, 05.00 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

In deiner Nähe









In deiner Nähe

vergesse ich das beherrschende Gefühl von Einsamkeit,

die unendliche Sehnsucht nach Wärme,

hüpft mein Herz aus einem lichtlosen kalten Ort.


~*~


Anne Seltmann





Anne Seltmann 09.09.2021, 17.34 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

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