Tag: P


Sie ruht in meiner Tiefe,
wartet geduldig,
spürt den Herzschlag der Erde.
Sie ist Feuer und Schatten,
Stärke und Sanftheit,
ein stiller Sturm unter meiner Haut.
Wenn der Moment kommt,
richtet sie sich auf,
blickt in die Welt,
und geht ihren Weg –
ungehalten, unbeirrbar,
frei.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 09.03.2025, 09.04 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Da war diese Steckdose in der Wand, die immer so wirkte, als ob sie ständig in eine seltsame Welt versunken war. Ihre zwei Löcher schienen immer auf der Suche nach etwas, aber niemand wusste was. Manche flüsterten, dass sie heimlich in die Zukunft blickte, andere vermuteten, dass sie ein Portal zu einem anderen Universum war. Manchmal, wenn niemand hinschaute, hörte man ein leises Kichern aus ihrer Richtung. Vielleicht hatte sie gerade eine epische Unterhaltung mit dem Staubsauger oder einem Kühlschrank, der sich über das Leben beschwerte. Jedenfalls war sie nie wirklich zu fassen – die mysteriöse Steckdose, die immer etwas wusste, was niemand anderes wusste.
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 05.03.2025, 07.19 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Requirements: Connection + reach + blacked out
The screen flickered. "Connection unstable," the system reported. Luca typed frantically, trying to save the transmission. This was his last chance to reach her.
"Are you there?" His words faded into the digital static.
Suddenly, garbled characters appeared on the monitor: "Signal… weak… #@!$%". Then – a crackling sound. The file containing her last messages was blacked out before his eyes.
"No, please don't!" he cried, but it was too late. The connection was lost for good.
Outside, lightning flashed across the dark sky. Luca stared into the void. The AI that had simulated his late wife was gone forever.

Anne Seltmann 04.03.2025, 15.55 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Als ich noch jung war… wollte ich zur Polizei.
Wenn ich mal groß bin… das bin ich längst geworden, nun schrumpfe ich.
In der Woche… gibt es Montag, Mittwoch und Freitag nur Müsli statt Mittagsmahlzeit.
Ich wünsche mir… dass ich eines Tages einmal sanft einschlafe.
Ich glaube… an Gott und... dass religiöse Menschen oft zufriedener und stressresistenter sind.
Ich liebe… meinen Lieblingsmenschen.
Man erkennt mich an… an meinen kurzen strubbeligen grauen Haaren.
Ich grüße… piri darüber und bedanke mich für die Vorgaben.

Anne Seltmann 26.02.2025, 17.07 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL


Verloren liegt das Boot im dichten Nebel,
sein Holz vom Wasser gezeichnet, vom Wind vergessen.
Kein Ruf, kein Geräusch, nur Stille,
die sich wie ein Schleier über alles legt.
Die Bäume ragen als Schatten empor,
ihre Äste strecken sich ins Nichts.
Das Wasser hält den Atem an,
als wolle es die Zeit bewahren.
Wer saß einst hier, wohin wollte er?
Fragen treiben mit dem sanften Schaukeln.
Das Boot bleibt,
doch alles andere ist längst fort.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 26.02.2025, 05.59 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL


Was mir die Erde erzählt,
ist das Wispern der Wurzeln,
die in der Dunkelheit ihre Wege finden.
Die Steine flüstern von längst vergangenen Zeiten,
als der Wind noch laut und ungezähmt war.
Die Blumen haben ihre Geheimnisse,
versteckt unter Blättern,
die der Regen befeuchtet,
während die Bäume in den Himmel strecken,
ohne Eile, in ständiger Veränderung.
Jede Furchen im Boden,
jede Narbe im Felsen,
erzählt von der unaufhörlichen Reise
der Erde – von der Stille der Jahre
und dem Sturm der Augenblicke.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 25.02.2025, 15.04 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wortvorgaben 100 Wörter: Requisite(n) + tragen + inmitten
Die letzte Aufführung
Inmitten der zerstörten Stadt stand ein altes verlassenes Theater. Staub wirbelte auf, als Manja vorsichtig durch die Trümmer des Theaters schlich. In ihrer Hand trug sie die letzte Requisite der alten Welt – eine zerfledderte Theatermaske.
"Wenn wir vergessen, wer wir waren, verlieren wir alles", flüsterte sie.
Ein Geräusch ließ sie erstarren. Schatten huschten zwischen den Ruinen. Plünderer.
Manja setzte schnell die Maske auf und versteckte ihre Angst hinter einer lächelnden Fratze.
Die Jagd begann. Doch heute war sie nicht das Opfer – heute spielte sie die Hauptrolle.
Und in dieser Welt gab es nur eine Regel: Der Vorhang fiel nur einmal.
Anmerkung:
Diese Geschichte spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der das Theater – einst ein Ort der Kunst und Kultur – nur noch eine Ruine ist. Doch Manja hält an einem Relikt der alten Welt fest: einer Maske, die nicht nur eine Requisite, sondern ein Symbol ist.
Die Maske steht für Identität und Täuschung. In einer Umgebung, in der das Überleben von Anpassungsfähigkeit abhängt, wird sie zu Manjas Schutzschild. Indem sie die Maske aufsetzt, verbirgt sie nicht nur ihre Angst, sondern nimmt eine Rolle an – eine, die ihr hilft, nicht das Opfer zu sein.
Der letzte Satz ist besonders bedeutungsvoll: "Der Vorhang fiel nur einmal." In der Welt, in der sie lebt, gibt es keine zweite Chance. Der Tod ist endgültig – und Manja ist entschlossen, dass heute nicht ihr letzter Akt sein wird.
Die Geschichte thematisiert Überlebensinstinkt, Identität und den schmalen Grat zwischen Opfer und Jäger in einer gnadenlosen Welt.

Anne Seltmann 25.02.2025, 08.21 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich könnte aus diesem Bild ja ein Ratespiel machen, aber da nicht jeder zu * McDonald's geht, würde das wohl nicht funktionieren. Dieses Piktogramm zeigt an, wo "kleine Mädchen" mal hingehen können.
Immer wenn wir mit dem Auto auf Reisen sind, machen wir einen Zwischenstopp bei *McDonald's. Uns ist bewusst, dass es viele gibt, die die Fast-Food-Kette ablehnen – sei es wegen gesundheitlicher Bedenken, Umweltaspekten oder der Kritik an der Massentierhaltung. Andere bevorzugen einfach frischere, regionale Alternativen. Wir hingegen schätzen hier bloß die schnelle Verfügbarkeit, die gleichbleibende Qualität und die kleine Auszeit auf langen Fahrten.
Anne Seltmann 25.02.2025, 06.52 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Thema: Brauchst du eine Pause? Wovon?
Ich stelle mir diese Frage und merke, dass die Antwort nicht so einfach ist. Immerhin bin ich Rentnerin. Aber rückwirkend habe ich oft schon überlegt: Brauche ich eine Pause von der Arbeit, die mich auslaugt? Von den Menschen, die ständig etwas von mir erwarten? Oder vielleicht von meinen eigenen Gedanken, die keine Ruhe geben?
Manchmal wünschte ich mir eine Pause vom Funktionieren, vom ständigen Müssen. Ein Moment, in dem die Welt nicht ruft, keine To-do-Listen warten und ich einfach sein kann. Aber kann man sich wirklich von sich selbst eine Pause nehmen?
Vielleicht ist die wahre Kunst nicht, zu fliehen – sondern zu lernen, im Moment zu atmen.
Anne Seltmann 22.02.2025, 16.31 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL