Tag:
Und ich zähle zu den glücklichen Menschen, die dort leben, wo andere Urlaub machen. Es bedeutet, morgens aufzuwachen und zu wissen, dass das Meer nur wenige Kilometer von mir entfernt ist, während andere ihre Koffer packen müssen, um solch einen Ort für ein paar Tage zu genießen.
Anne Seltmann 22.02.2025, 06.24 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
An der alten Hauswand rankten sich rosafarbene Rosen empor, ihre Dornen gruben sich in den bröckelnden Putz, als hielten sie das Gemäuer zusammen. Jahr für Jahr hatten sie sich weiter ausgebreitet, unaufhaltsam, als wollten sie das Haus mit ihrem Leben umarmen.
Niemand wusste mehr, wer sie einst gepflanzt hatte. Vielleicht eine alte Frau, die sich nach Farbe in ihrem Alltag sehnte. Vielleicht ein verliebtes Paar, das hier einst sein Glück fand. Die Fenster des Hauses waren längst blind, die Tür verschlossen, doch die Rosen blühten weiter, als wäre die Zeit für sie bedeutungslos.
Ein Windhauch ließ Blütenblätter zu Boden tanzen. Eine Passantin blieb stehen, streckte die Hand aus und berührte eine der Rosen. Die samtige Oberfläche war kühl, fast fremd – und doch erzählte sie von etwas Vertrautem. Vom Leben, das hier einst gewesen war, und von der Schönheit, die sich nie vertreiben ließ.
Anne Seltmann 21.02.2025, 05.46 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Das Meer
Ich bin das große weite Meer,
unendlich, tief, ein flüsterndes Geheimnis.
Meine Wellen tanzen mit dem Wind,
sie brechen, sie ruhen, sie stürmen.
Der Himmel küsst mich am Horizont,
doch nie kann ich ihn halten.
Ich trage Schiffe, Träume, Stille,
und manchmal auch verlorene Geschichten.
Manche fürchten meine Tiefe,
andere suchen meine Umarmung.
Ich kann tragen, ich kann verschlingen,
bin Sehnsucht, bin Gefahr.
In meinen Armen schlafen die Gezeiten,
und die Zeit selbst verliert sich in mir.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 19.02.2025, 06.13 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 18.02.2025, 23.58 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Eigentlich wollte ich nur schnell ein paar Dinge im Supermarkt besorgen. Doch dann sah mein fünfjähriger Sohn Tim die Kindereinkaufswagen – diese kleinen, bunten, harmlos wirkenden Dinger auf Rädern. Harmlos? Pustekuchen.
"Mama, ich will schieben!", rief er begeistert. Ich hätte gewarnt sein müssen. Aber gut, wie schlimm konnte es schon werden? Ich ließ ihn gewähren. Ein fataler Fehler.
Kaum hatten wir die Obstabteilung erreicht, legte Tim los, als wäre er auf einem Formel-1-Kurs. Der Einkaufswagen – kaum schwerer als eine Feder – flog über den Fliesenboden wie ein unkontrollierter Satellit. Ein Berg Äpfel rollte in alle Richtungen, und eine Dame mit einem perfekt gestapelten Obsttürmchen in ihrem Arm blickte uns entsetzt an. "Hoppla!", sagte Tim fröhlich und schob unbeirrt weiter.
In der Süßwarenabteilung musste ich aufpassen. Mit entschlossenem Blick fuhr Tim **zielgerichtet auf die Schokoladenregale zu**. Ich hechtete hinterher, packte den Wagen und lenkte ihn scharf nach rechts – direkt in eine Pyramide aus Keksdosen. Metall klapperte, ein kleines Erdbeben aus Karamellkeksen prasselte auf den Boden.
Tim klatschte begeistert in die Hände. "Cool! Noch mal!"– ""Definitiv nein.""
Nachdem ich mit hochrotem Kopf geholfen hatte, die Keksapokalypse zu beseitigen, wollten wir zur Kasse. Doch Tim hatte andere Pläne. Er bog scharf ab in die Tiefkühlabteilung. Der Kindereinkaufswagen driftete, schlitterte und prallte gegen eine Glasvitrine. Zum Glück hielt das Sicherheitsglas.
"Mama, wir brauchen noch Eis!" – "Nein, wir brauchen gar nichts mehr, außer einen Notausgang."
Ich steuerte tapfer Richtung Kasse. Doch Tim war schneller. Mit voller Geschwindigkeit raste er auf einen Turm mit Joghurtbechern zu.Ich sah es in Zeitlupe: Eine wilde Lenkbewegung, ein zu spätes Bremsmanöver, und der ganze Turm geriet ins Wanken. Ein einzelner Erdbeerjoghurt fiel direkt in meine Handtasche.
"Das war Absicht", murmelte ich.
Die Kassiererin musterte mich mit geübtem Mitleid. "Hatten Sie eine schöne Shoppingtour?" Ich zahlte schweigend, während Tim unschuldig grinste.
Draußen vor dem Supermarkt stellte er den Wagen ab, streckte die Arme in die Luft und rief: "Das war das BESTE Einkaufen aller Zeiten!"
Ich schwor mir, das nächste Mal ohne Kindereinkaufswagen zu kommen. Oder besser: Gar nicht.
Diese Geschichte ist frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit realen Personen, Orten oder Ereignissen sind rein
zufällig und nicht beabsichtigt. Kein Einkaufswagen, kein Joghurtbecher
und keine Tomate wurden dauerhaft
beschädigt. Könnte aber so einmal passiert sein!
Danke fürs Lesen!
Anne Seltmann 18.02.2025, 05.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL
In unserer Souterrainwohnung im Saarland hatten wir auch eine Terrasse. Dort fiel mir an einer Lampe ein eingeritztes Herz auf. Ob es durch Zufall entstanden ist oder jemand es bewusst hinterlassen hat, weiß ich nicht. Ich entdeckte es eher zufällig.
Nächster Termin für das Montagsherz:
03. März 2025
Anne Seltmann 17.02.2025, 00.00 | (6/4) Kommentare (RSS) | TB | PL
zitternd und verzerrt im Pflastergrau,
spiegelt sich das Nachbarhaus,
steht kopfüber in nasser Stille-
ein flüchtiger Moment im Wasser.
~*~
© Anne Seltmann
Christophers...
Anne Seltmann 16.02.2025, 08.01 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 15.02.2025, 04.58 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Auf unserem Kurzurlaub im Saarland, war unter anderem auch der Besuch ins Zeitungsmuseum. Das Deutsche Zeitungsmuseum in Wadgassen ist ein spannendes Museum, das sich mit der Geschichte der Zeitung und der Presse beschäftigt. Es befindet sich im historischen Abteihof und wurde 2004 eröffnet.
Die Dauerausstellung zeigt die Entwicklung der Zeitung von den Anfängen bis heute. Besucher erfahren, wie Zeitungen früher hergestellt wurden, welche Bedeutung sie für die Gesellschaft hatten und wie sich der Journalismus im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Eine Besonderheit des Museums ist eine historische Druckerpresse aus dem 19. Jahrhundert, die anschaulich zeigt, wie Zeitungen früher gedruckt wurden.
Neben der Dauerausstellung gibt es regelmäßig Sonderausstellungen, die sich beispielsweise mit Pressefotografie oder politischen Karikaturen beschäftigen. Das Museum versteht sich auch als Lernort und bietet Programme für Kinder, Jugendliche und Schulklassen an.
Das Zeitungsmuseum ist eine interessante Anlaufstelle für alle, die sich für Medien, Geschichte und die Bedeutung der Pressefreiheit interessieren.
Anne Seltmann 08.02.2025, 06.04 | (5/4) Kommentare (RSS) | TB | PL