Blogeinträge (themensortiert)

Thema: PerlenhafteProjekte

Freitag ist Fischtag N° 17



[KI generiertes Bild]



Als Kind war Fisch für mich der Endgegner auf dem Teller.
Einmal hatte ich eine Gräte im Hals, so fest verankert, dass ich dachte: Das war's jetzt!
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, gab's bei uns zu Hause immer diese merkwürdige, gelb-klumpige Senfsauce dazu – ein kulinarischer Albtraum!
Obwohl meine Mutter sonst wirklich gut kochen konnte, hatte sie beim Fisch eine Schwäche.
Erst viele Jahre später, als ich nach Kiel zog, änderte sich das. Freunde zeigten mir, wie man einen Fisch zerpflückt, ohne sich gleich eine Gräte in den Hals zu jagen.
Und plötzlich – zack! – mochte ich Fisch.
Heute sag ich ganz klar: Ich liebe ihn!
Na gut, ein paar Ausnahmen gibt's noch … Aal zum Beispiel oder Schillerlocken – die bleiben lieber in der Kühltheke. 





Anne Seltmann 18.07.2025, 05.22 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 26/2025




Die Ente vom See – Teil 2: Das große Seerosenrennen


Am nächsten Morgen flatterte die Ente aufgeregt ans Ufer.
"Na endlich!" quakte sie und tippelte eilig hin und her.
"Heute ist der große Tag! Das Seerosenrennen! Nur einmal im Jahr, nur für echte Wassersportprofis und gelegentliche Frühstücksbekanntschaften."

Ich hatte gerade meinen Kaffee in der Hand und noch nicht mal guten Morgen gesagt, da schob sie mir schon ein Blatt Seetang zu.

"Regeln", sagte sie.


"Lies sie schnell, der Start ist gleich".

Ich las:

  1. Man darf nur auf Seerosenblättern hüpfen.
  2. Fliegen ist Schummelei.
  3. Wer am lautesten lacht, bekommt Extrapunkte
  4. Ziel: Die dickste Seerose in der Mitte des Sees.


"Und du machst mit?", fragte ich.

"Natürlich! Ich bin dreifache Titelverteidigerin in der Kategorie witzigster Watschelsprung. Außerdem hab ich heute meine Glücksfeder dabei."

Schon schwammen Seerosenboote heran – kleine grüne Plattformen mit flatternden Wimpeln, von Libellen gezogen. Die anderen Enten machten sich bereit, trugen Stirnbänder und blickten entschlossen. Eine trug sogar Schwimmflügel.

Der Startpfiff kam aus einem Schnabelhorn.
Die Seerosen schwankten, die Enten watschelten, glitten, rutschten, quakten, sprangen – ein Chaos aus Flügeln, Wasserperlen und Lachen.

Meine Ente – pardon, die Ente – watschelte erst bedächtig, machte dann einen Salto mit Schwung und landete elegant auf einer Riesenblume.
Das Publikum, eine Horde Frösche in gestreiften Badeanzügen, johlte.

Am Ende saßen wir beide auf der dicken Seerose in der Mitte, pitschnass, mit einer Medaille aus Algen.

"Warst du auch schon mal so mutig?", fragte sie.

Ich schüttelte den Kopf.

"Dann wird's Zeit", grinste sie.

Und schubste mich in den See.



Marius...





Anne Seltmann 17.07.2025, 06.01 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 33


N° 33








 Katzen und Ordnung / Unordnung


Kätzin Ella hatte ein seltsames Hobby: Sie sortierte Dinge. Haarspangen in die rechte Ecke des Teppichs, Spielzeugmäuse auf das Sofa, Wollreste in die Badewanne. Jeden Tag aufs Neue. Wurde ein Gegenstand versetzt, holte sie ihn zurück. Sogar die Fernbedienung hatte ihren festen Platz. Als einmal Besuch kam und den Teppich durcheinanderbrachte, fauchte Ella – und räumte alles neu ein.


Dies ist ein wahre Geschichte!





Anne Seltmann 16.07.2025, 09.20 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drabble 2025 N° 22



[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]





Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble:

Musiknarr + betreten + wenigstens.



Der Musiknarr zögerte, bevor er die Bühne betreten konnte. Wenigstens einmal im Leben wollte er vor anderen spielen. Nicht nur üben. Nicht nur träumen. Die ersten Schritte fühlten sich falsch an, seine Beine schwer, sein Magen flau. Was, wenn sie lachten? Was, wenn sie gar nicht reagierten? Doch er wusste: Wenn er heute nicht spielte, würde er es bereuen. Also atmete er ein, trat vor, sah in die Lichter, spürte das Gewicht des Instruments. Der erste Ton war zögerlich, der zweite sicherer. Und dann: Musik. Nichts weiter. Keine Angst mehr. Nur Klang. Und endlich wusste er: Er hatte es getan. 







Anne Seltmann 12.07.2025, 09.24 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 65



N° 65 





Anne Seltmann 12.07.2025, 07.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Floral Friday Fotos 2025 N° 21









mohn

eine mohnblume
im grün

kein ort für rot
und doch

sie steht
als wüsste sie nichts
vom auffallen

der wind
streicht vorbei
wie ein vergessenes wort

vielleicht
war sie nie gedacht
vielleicht
ist sie deshalb geblieben


~*~

© Anne Seltmann














Für die Zweifler:





Anne Seltmann 11.07.2025, 08.10 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 16



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]






Die Silberfische der Träume

Tief unten in einem stillen Meer, das nie ein Sturm erreicht, lebten die Silberfische der Träume. Ihre Flossen waren aus hauchdünnem Licht gewebt, ihr Atem blubberte leise Wünsche ins Wasser. Man sagte, wer ihnen im Schlaf begegnete, würde am Morgen mit einem Lächeln erwachen – und manchmal auch mit einer Antwort auf eine Frage, die man sich nie zu stellen wagte.

Die Fische schwammen durch Korallen aus Zuckerwatte und ließen kleine Blasen aufsteigen, in denen sich winzige Träume drehten – von fliegenden Regenschirmen, tanzenden Waffeln oder geheimen Türen in alten Bäumen.

Eines Nachts näherte sich ein Kind, das sich verirrt hatte in einem seltsamen Zwischenschlaf, irgendwo zwischen Jetzt und Irgendwann. Es blickte die Fischchen an, und eines von ihnen – das mit dem rosigsten Schimmer – sprach in Gedanken:

"Manchmal musst du einfach treiben lassen, was zu schwer geworden ist. Träume schwimmen besser, wenn man ihnen nicht das Herz beschwert."

Das Kind nickte – oder träumte es das nur?

Am nächsten Morgen wachte es mit feuchten Haaren auf und einem Kristallbläschen in der Hand. Darin ein kleiner Fisch, der langsam verblasste.

Aber die Leichtigkeit blieb.




Anne Seltmann 11.07.2025, 05.19 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 25/2025






Die Ente vom See – Teil 1

"Guten Morgen", sagte die Ente. Sie stand genau dort, wo ich sie gestern verlassen hatte – am Rand des kleinen Sees, etwas schief im Gefieder und mit diesem Blick, der schon wieder nach Geschichten roch.

"Heute gibt's Frühstück à la Natur", schnatterte sie. "Seerosen mit Algen-Topping – vegan, saisonal und absolut schleimig. Nur der Frosch vom Nachbarteich will schon wieder mitessen. Der hält sich für einen kulinarischen Kritiker, aber hat letzte Woche einen Kieselstein mit einem Käfer verwechselt."

Ich setzte mich an den Uferrand. Die Ente nahm das wohl als Einladung, mir eine Tageszusammenfassung zu geben.

"Gestern ist die Blässhuhn-Gang aus dem Schilf ausgebrochen. Chaos pur. Die wollten die Libellen hypnotisieren! Einfach nur starren und quaken – als wären sie im Yoga-Retreat."

Sie zupfte eine Alge aus dem Wasser, musterte sie mit skeptischem Blick, ließ sie dann fallen. "Ich sag's dir, früher war hier mehr Ruhe. Jetzt? Daueraction. Und dann der Schwan – der will eine Choreografie einführen. Mit Musik! Mit Disziplin! Ich hab ihm gesagt: Ich bin Ente, keine Ballettdiva!"

Ich lachte, und sie nickte zufrieden, als hätte sie gerade einen Punkt gewonnen.

"Du lachst", sagte sie, "aber nächste Woche ist das große Seerosenrennen. Ich starte mit einem Maulwurf im Team. Der hat zwar null Orientierung, aber angeblich den besten Instinkt."

Dann hüpfte sie ein Stück ins Wasser, spritzte mir dabei versehentlich den Schuh nass und meinte nur: "Ich geh mal Seerosen sortieren. Morgen ist schließlich Freitag. Prioritäten, weißt du?"

Und weg war sie – paddelnd, ein wenig schief, ein wenig stolz, völlig überzeugt davon, dass sie den Teich im Griff hat.









Anne Seltmann 10.07.2025, 05.42 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 231







Die Fischkutter von Rügen sind kleine, oft farbenfrohe Boote, die direkt vom Strand aus ins Meer gezogen werden. Die traditionelle Küstenfischerei wird hier noch im kleinen Maßstab betrieben – meist von Einheimischen, die mit Stellnetzen Dorsch, Hering oder Flunder fangen.

Diese Form der Fischerei ist nachhaltig und eng mit der Region verwurzelt. Die Kutter gehören zum typischen Bild und symbolisieren ein Stück bewahrte Handwerkskunst, bei der Natur und Mensch im Einklang arbeiten.

Frisch gefangener Fisch wird oft direkt vor Ort verkauft – fangfrisch, bodenständig und ohne Umwege.









Anne Seltmann 09.07.2025, 06.19 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 32



N° 32 


[Bild mit Photshop bearbeitet/ Text: wahre Begebenheit]



Das ist Tom!

Tom, ein Grautiger, verkroch sich immer zehn Minuten vor einem Gewitter in den Wäschekorb. Nie früher, nie später. Als seine Menschen das bemerkten, hörten sie auf, Wetter-Apps zu nutzen. Wenn Tom drinnen war, blieb die Wäsche draußen. Einmal irrte sich der Wetterbericht – doch Tom nicht. Es donnerte genau um 17:12 Uhr. Seitdem heißt es im Haus nur noch: "Was sagt Tom?"









Anne Seltmann 09.07.2025, 01.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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