Tag: KI

Der Markt war voller Stimmen, Gerüche und Farben. Zwischen den Ständen blieb eine junge Frau stehen, wo das Silber der Fische im Morgenlicht aufblitzte. Sie wählte sorgfältig, ließ sich Zeit, als würde jeder einzelne Fang eine kleine Geschichte in sich tragen. Mit einem Lächeln legte der Händler ihr die frischesten Exemplare in den Korb.
Als sie weiterging, spürte sie das Gewicht des Korbes wie ein Versprechen. Sie dachte an das Essen am Abend, an Freunde, die um den Tisch sitzen würden, an das leise Klirren von Gläsern und die Wärme von Kerzenlicht. Der Fisch war mehr als nur eine Mahlzeit – er war der Anfang eines Tages, der nach Gemeinschaft schmeckte.
Anne Seltmann 22.08.2025, 06.16 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Frau Wortperlen begibt sich für 4 Tage auf eine Hannover-Reise. Willkommen in ihrem Reich, welches ich in dieser Zeit hüte! Bitte beim Eintreten den Wind aus den Haaren schütteln, sonst gibt's Sturm im Blog.
Hier darf herzlich gelacht, schräg gedacht und mit Worten jongliert werden – aber bitte nicht so wild, dass der Blowächter die Seekrankheit bekommt.
Kreative Brisen sind willkommen, Orkane der schlechten Laune bleiben bitte draußen vor der Tür. Wer unbedingt mit Sabbelwind auffallen will, möge dies in Reimform tun – sonst droht eine Böe mit ironischem Seitenhieb.
Das Herumwerfen von Sinn und Unsinn ist erlaubt, solange nichts davon im Getriebe des Blowächters hängen bleibt.
Beim Verlassen bitte leise gehen, damit er nicht aus dem Takt gerät – er nimmt seinen Job als Blog-Security nämlich sehr ernst.
Und falls es doch mal zu heiß hergeht: Keine Sorge, der Blowächter hat einen eingebauten Lüfter.
Am Montag startet wie gewohnt das Montagsherz!

Anne Seltmann 17.08.2025, 06.19 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]

fließt der schmerz durch deine adern
wie farbe über leinwand
vielleicht wächst aus jedem stich
ein blumenmeer, das wunden deckt
vielleicht spricht die stille
von den träumen, die du niemals hattest
vielleicht tanzen kakteen
zwischen schatten und licht
vielleicht sind deine augen
fenster in eine welt
die bricht und heilt zugleich
vielleicht reicht ein blick
und wir sehen dein lachen
in jedem riss, in jeder linie
vielleicht ist jede narbe
ein flüstern, ein protest,
ein lied, das wir nicht vergessen
~*~
© Anne Seltmann


Anne Seltmann 17.08.2025, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble:
Küchengerät + fahren + hartnäckigAnne Seltmann 16.08.2025, 15.06 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Der Morgen lag still über dem Teich. Nebelfäden tanzten auf der Wasseroberfläche, und irgendwo in der Ferne sang eine Lerche. Auf langen, schlanken Beinen stand ein Storch regungslos im Teich . Er wirkte wie eine Statue aus Silber und Weiß, nur seine Augen blitzten wachsam, bereit, jede Bewegung unter der Wasserhaut zu erkennen.
Plötzlich blitzte etwas Goldenes auf. Ein Fisch – nein, ein Goldfisch – zog in eleganten Kreisen vor den Storch. Seine Schuppen funkelten im frühen Sonnenlicht, als hätte er kleine Sonnenstrahlen eingefangen. Der Storch beugte den Hals, bereit für einen schnellen Stoß.
"Warte!" rief der Goldfisch, und seine Stimme perlte wie Wasser über Kiesel. "Bevor du mich frisst, solltest du wissen, dass ich dir mehr geben kann als nur einen schnellen Bissen."
Der Storch blinzelte überrascht."Und was sollte das sein? Ich bin ein Storch – ich brauche Futter, nicht Geschichten."
"Geschichten sind manchmal wertvoller als Futter", erwiderte der Goldfisch und drehte eine glitzernde Pirouette. "Ich bin ein Wächter des Teiches. Wer mir zuhört, erfährt, wo das Wasser am klarsten, die Fische am zahlreichsten und die Ruhe am tiefsten ist. Ich könnte dir zeigen, wie du immer satt wirst – ohne jemals jagen zu müssen."
Der Storch legte den Kopf schief. "Und warum sollte ich dir glauben?"
"Weil du sonst nur mich bekommst", sagte der Goldfisch, "und ich bin winzig. Aber wenn du mich am Leben lässt, bekommst du den ganzen Teich."
Der Storch dachte nach. Der Gedanke an einen Teich voller Beute, der sich ihm bereitwillig zeigte, war verlockend. Schließlich richtete er sich auf, nahm einen Schritt zurück und lächelte – so gut ein Storch eben lächeln konnte.
"Gut, Goldener", sagte er. "Zeig mir den Teich."
Und so schwamm der Goldfisch voraus, während der Storch am Ufer folgte. Der Nebel wich, die Sonne stieg höher, und an diesem Morgen lernten beide etwas Neues: Der eine, dass Gnade mehr bringen kann als Gier, und der andere, dass selbst ein Storch zuhören kann, wenn die Geschichte gut genug ist.
Anne Seltmann 15.08.2025, 06.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL


Die Reise begann an der Kiellinie - von dort aus rauscht die Regattaflotte durch die Ostsee, Nordsee und den Ärmelkanal bis nach Portsmouth. Danach gehts weiter über den Atlantik, mit einem kurzen Gruß in Porto, hinein ins Mittelmeer und dann entlang der sonnigen Küsten von Spanien und Südfrankreich bis nach Nizza. Über Genua führt die finale Etappe schließlich in die Adria – das Ziel: die dramatische Bucht von Boka in Montenegro. Eine Route durchs Herz Europas, wie gemacht für echtes Segelabenteuer!
Anne Seltmann 11.08.2025, 11.27 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

[Dieses Bild von mir wurde mit einem Originalbild mit KI bearbeitet.
Das Original diente als Referenz, und ich habe zusätzlich meinen eigenen Stil hinzugefügt.]

Ich bin ich
Ich bin die Ruhe vor dem Sturm,
der erste Schnee im sanften Reigen,
ein Universum, weit und fern,
ein Tropfen Tau
auf zarten Zweigen.
Ich bin das Lachen in der Nacht,
das Echo alter Melodien,
ein Traum, der sanft im Schlaf erwacht,
die Farben, die im Herbst verziehen.
Ich bin ich, in all dem Sein,
ein Puzzlestück im großen Ganzen,
ein Moment, vergänglich und doch rein,
ein Leben voller Wagnisse und Chancen.
So steh ich hier, in Zeit und Raum,
mein Herz ein Kompass auf der Reise,
ich bin ich – ein Name, ein Traum,
ein kleines Licht in weiter Kreise.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 09.08.2025, 06.47 | (7/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

Stell dir vor, der Junge hieß Jona. Er hatte keine Ahnung, wie er auf diese Wolken gekommen war – eines Morgens wachte er einfach dort oben auf, weich eingebettet wie in das größte Federbett der Welt. In seiner Hand hielt er eine lange, schimmernde Angel, deren Schnur nicht ins Wasser, sondern ins Blau des Himmels reichte.
Um ihn herum schwebten Fische – nicht aus Fleisch und Schuppen, sondern aus glitzerndem Licht. Sie zogen ihre Kreise durch die Luft, als wäre das völlig normal, und manchmal streifte einer sanft seine Wange, wie um Hallo zu sagen. Jona angelte nicht, um sie zu fangen, sondern um mit ihnen zu reden. Jeder Fisch erzählte ihm eine kleine Geschichte, wenn er an der Schnur zupfte: von tiefen Meeren, in denen der Mond schläft, von Strömungen, die wie Lieder klingen, und von Reisen zu Orten, die kein Mensch je gesehen hat.
Und so saß Jona Tag für Tag dort oben, lauschte den Geschichten und ließ sie weiterziehen. Manchmal fragte er sich, ob er jemals wieder hinunter zur Erde gehen wollte – aber dann lächelte er. Denn er wusste: Solange die Wolken ihn trugen, würden die Fische ihm immer den Weg zu neuen Wundern zeigen.
Anne Seltmann 08.08.2025, 06.01 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Seit März 2023 läuft hier offiziell eine Sanierung. Inoffiziell könnte man meinen, wir wohnen in einer endlosen Realsatire, die den Arbeitstitel "Baustelle ohne Ende" trägt. Ganze neun Wochen lang passierte schlichtweg nichts – kein Hämmern, kein Bohren, nicht mal ein verlorener Nagel, der Hoffnung auf Aktivität gemacht hätte.
Dann, wie aus dem Nichts, große Bewegung: Der Boden vor den Häusern wurde weggeschaufelt. Vermutlich, um eine wassergebundene Decke einzubauen – oder vielleicht nur, um die Maulwürfe zu ärgern. Auf der Balkonsseite wurden Formkästen in die Erde gesetzt, vermutlich für Beton, vermutlich für Stabilität, vermutlich für etwas, das auf keiner Bauzeichnung existiert. Doch kaum war alles getan, wurden die gleichen Stellen wieder aufgerissen, diesmal für Abflussrohre. Effizienz scheint hier eher ein theoretisches Konzept zu sein.
Und dennoch gibt es einen Meilenstein, von dem künftige Generationen noch hören werden: Seit Januar 2025 haben wir endlich eine Badezimmertür...man höre und staune... das seit 3 Jahre langem Warten! Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein gigantischer für uns Bewohner.
Bis dahin bleibt der Alltag ein absurdes Schauspiel: Morgens, kurz vor sieben, dieses verheißungsvolle Geklapper – ein Sound, der so tut, als würde wirklich etwas vorangehen. Fast schon ein Hörspiel, nur ohne Happy End in Sicht?
Anne Seltmann 06.08.2025, 16.33 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Es war ein See, wie ihn nur Träume kennen: weich wie Seide, so still, dass jeder Laut verschluckt wurde, bevor er geboren war. Darauf schwamm ein kleines Boot, gefaltet aus Papier, zart und doch unerschütterlich. Darin saß ein Junge, barfuß, das Gesicht zum Himmel gewandt, als würde er auf ein Geheimnis warten, das nur für ihn bestimmt war.
Und dann kamen sie. Kraniche, Hunderte von ihnen, gefaltet aus den feinsten Geschichten der Welt. Sie flatterten herab wie lebendige Gedanken, trugen ein Flüstern in den Flügeln, das klang wie Hoffnung, wie ein Versprechen, das man nicht greifen konnte, aber spürte. Einer landete fast auf seiner Schulter, zögerte, und flog dann weiter, als hätte er nur prüfen wollen, ob der Junge wirklich da war.
Das Boot glitt weiter, ohne Ruder, ohne Kurs, getragen von etwas, das größer war als Wasser und Wind.
Anne Seltmann 06.08.2025, 11.11 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL