Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: KI

Weisheiten am Samstag N° 58



N° 58 




[Bild KI generiert]







Anne Seltmann 10.05.2025, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt N° 10





Wer sich auf einen Spaziergang rund um den Schrevenpark in Kiel begibt, taucht ein in eine Welt, die den Atem der Jahrhundertwende noch immer in ihren Mauern trägt. Die alten Fassaden entlang der Goethestraße, Schillerstraße und Kronshagener Straße erzählen – leise, aber eindringlich – von einer Zeit, in der Baukunst noch mit Sinn für Zierde, Würde und Großzügigkeit geschaffen wurde.

Verzierte Erker wölben sich aus den Fassaden wie steinerne Gedichte, Loggien öffnen sich wie kleine Bühnen zum Leben hin. Ornamente, Giebel, Balustraden – jedes Detail scheint ein eigenes Kapitel einer Geschichte zu sein, die längst vergangen ist und doch weiterlebt. Jugendstil und Gründerzeit reichen sich hier die Hand, verschmelzen zu einer Architektur, die nicht nur Raum schafft, sondern Haltung zeigt.

Einst wohnten hier Kapitäne, Kaufleute, Ingenieure. Heute zieht es jene in die sanierten Altbauten, die das Feine im Gewachsenen schätzen: hohe Decken, alte Terrazzoböden, geschwungene Treppenaufgänge, ein Hauch von Geschichte in jedem Raum.











09.05.2025, 16.30 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 07


[KI generiertes Bild / Text Recherche]


Die fliegenden Aale von Ebbinghaus

Der deutsche Zoologe Christian Benedict Ebbinghaus war im 19. Jahrhundert von der Wanderung der Aale fasziniert. Niemand wusste damals, woher sie wirklich kamen oder wohin sie verschwanden.

Ebbinghaus hatte ein Aal-Aquarium, doch eines Tages waren alle Tiere verschwunden.
Er war fassungslos – das Becken war geschlossen, kein Wasser ausgetreten, kein Einbruch. Nur: keine Aale mehr.

Tage später fand man die Ausreißer im Nachbargarten, unter feuchtem Laub.
Sie hatten sich offenbar nachts aus dem Aquarium gewunden, waren durch ein gekipptes Fenster entkommen, und sich auf ihre natürliche Wanderung begeben wollen – in Richtung Wasser, wie es ihrer Natur entsprach.

Ebbinghaus schrieb dazu in seinem Tagebuch:

"Wenn ein Fisch mit solcher Entschlossenheit flieht, kann man ihm die Freiheit kaum verwehren."

Diese Episode war eine der ersten, die belegten, wie wanderlustig und überlebensfähig Aale sind – und dass sie sogar an Land größere Strecken zurücklegen können, solange es feucht genug ist.





Anne Seltmann 09.05.2025, 05.20 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Neulich in meinem Garten





[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]




Neulich in meinem Garten

stand eine Blume, die sprach,

mit einem Hauch von Geheimnissen,

in den Farben des Morgens.

Sie sprach von verborgenen Wegen,

von den Schattierungen der Stille,

von einem Moment, der zwischen den Blättern hing.

 

Ich lauschte – wie ein Flüstern

aus einer längst vergessenen Zeit.

Die Vögel, sie sangen,

doch ihre Lieder klangen anders,

nicht wie das übliche Summen

des Alltags,

sondern wie ein Echo aus der Ferne,

wie ein Versprechen.

 

Der Wind strich sanft durch das Gras,

und es war, als würde auch er sich erinnern

an etwas, das nie wirklich vergangen ist,

an die Zartheit, die die Erde birgt,

und an das Leben, das weiterfließt

wie ein Fluss aus Licht und Schatten.

 

Neulich in meinem Garten,

da war der Moment – er blühte auf,

verblasste wieder, aber ich fühlte ihn

in jedem Atemzug,

im sanften Beben des Bodens,

in der Stille, die zwischen den Zweigen stand.

 

Es war kein großes Ereignis.

Ein leises, kaum merkliches Zwiegespräch.

Doch es war genug,

genug, um die Zeit in einem einzigen Atemzug zu spüren,

genug, um für einen Augenblick zu wissen:

Auch das Unausgesprochene ist ein Teil

des großen Ganzen.


~*~


© Anne Seltmann








Anne Seltmann 08.05.2025, 08.27 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Feen, sagst du, sind Kinderdinge




[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]



 



Feen, sagst du, sind Kinderdinge

aber ich sah sie

zwischen den brombeerblättern

mit händen wie schmetterlingsflügeln

und stimmen, die nicht sprachen

sondern pflanzen bewegten

 

sie standen auf pilzen,

balancierten auf grashalmen

als wäre schwerkraft

nur ein märchen für uns

 

ihre augen trugen wald

kein spiegel, nur tiefe

aus der etwas zu mir sah

was nicht fragte

 

sie nähten den regen

mit spinnfäden an die luft,

zogen den duft des abends

wie einen schleier

über offene felder

 

sie kannten namen

die wir vergessen haben

und wussten, wann eine ameise trauert

 

nur wenn wir ganz still sind

vielleicht

legen sie uns ein mooswort

ins ohr

 

und verschwinden wieder

bevor wir es

aussprechen können


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 08.05.2025, 07.50 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 227


[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]






Still war das Meer

 

Jemand hatte das Papierboot gefaltet und aufs Wasser gesetzt –

ganz leise, fast so, als wolle man es nicht wecken.

 

Es war ein schlichtes Boot. Weiß. Ohne Namen. Ohne Flagge.

Nur kleine Farbtupfer an der Seite,

wie Blätter im Wind

je nachdem, wie man es betrachtete.

 

Das Wasser trug es fort.

Erst durch Pfützen, dann durch Bäche,

dann kam der Fluss,

und irgendwann kam das Meer.

 

Niemand hatte es darauf vorbereitet.

Das Plätschern war zu Brandung geworden,

der Himmel zu einem großen, atmenden Tier.

 

Das Papierboot trieb.

Es hatte kein Ziel.

Aber es hatte Zeit.

 

Es lauschte den Stimmen der Wellen,

die Geschichten von Schiffen erzählten,

die kamen und gingen,

von Menschen,

die zu viel wollten

und am Ende doch nur das Meer in sich trugen.

 

Manchmal regnete es.

Manchmal kam eine Wolke zu tief.

Manchmal sang eine Qualle ein Lied,

das niemand verstand,

aber alle fühlten.

 

Das Papierboot wurde blasser.

Weicher.

Durchsichtiger.

 

Aber es trieb weiter.

 

Und als der Morgen kam,
und das Licht wie ein Versprechen über die See strich,
war es verschwunden.

Nicht gesunken.
Nicht zerrissen.
Einfach fort.

Als hätte es sich
endlich selbst entfaltet.


~*~


© Anne Seltmann



Angelas...





Anne Seltmann 07.05.2025, 09.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mon-Tag ist Schon-Tag N° 02


[KI generiert / Text © Anne Seltmann]



Wecker meckert. Kaffee zickt. Socke verschwunden. Montag.
Aber nicht bei uns!
Denn ab jetzt gilt:
Montag ist Schon-tag – der Tag, an dem wir uns selbst nicht so ernst nehmen,
uns mindestens eine Sache gönnen (Keks zählt!)
und jeder To-do-Liste frech ein "Vielleicht morgen" anhängen.

Ob mit Schlafanzughut oder Schokoreste im Mundwinkel:
Wir starten die Woche auf unsere Weise –
mit einem Lächeln, das zu groß ist für den Kalender.





Anne Seltmann 05.05.2025, 04.31 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Sommerwiesenbunt



[Mit Photoshop bearbeitet]




ich trat
in ein grün,
das nicht wusste,
wie viele namen es hatte

über mir
ein summen,
als hätte jemand vergessen,
die welt auszuschalten

blüten
platzten auf
in farben,
die nicht verabredet waren

ich hielt still
mit der hand
im licht
zwischen zwei halmen

und dachte:
so fühlt sich nichts an,
das wichtig sein will

eine ameise lief
über meinen fuß
wie eine kurze erinnerung
an bewegung

es roch nach
zu viel leben
um es zu zählen

ich sammelte
keine blumen
nur augenblicke
die sich später
nicht erklären lassen


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 04.05.2025, 10.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Als ich auf dich wartete



[KI generiert / Text © Anne Seltmann]




ich saß
nicht wirklich –
eher lag die zeit
auf mir

wie wasser
das nicht
fragt, wohin

eine tasse war da
oder
der abdruck einer tasse
noch warm vielleicht

der tag faltete sich
langsam
wie ein gesicht
das vergessen hatte zu sprechen

ich wusste nicht
ob du kommst
oder
wer du sein würdest

vielleicht warst du schon
da
nur nicht anfassbar

die tür blieb still
wie ein auge,
das nicht mehr blinzelt

alles war
ein atem zu lang
ein satz zu wenig

ich sammelte
staubige lichtflecken
und dachte:
so sieht es wohl aus
wenn nichts passiert
aber alles wartet.

~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 04.05.2025, 07.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Drei Elfen




[KI generiert / Text © Anne Seltmann]





(und was blieb)

sie kamen ohne namen
durch eine falte im licht
das über den teppich rann

der staub hielt kurz inne
als ob er sie hören könnte
beim atmen

die erste –
sprach nicht,
ließ eine feder zurück
und eine erinnerung
an das wort "vielleicht"

die zweite –
berührte den rand des glases,
das du nie ganz leer trinkst
und das trotzdem immer
zu voll war für träume

die dritte –
sah dich an
nicht mit augen
sondern
mit allem anderen

du fragtest nicht,
sie antworteten
trotzdem
zwischen zwei uhren
und einem lied
im radio

dann gingen sie
nicht weit,
nur ein bisschen
aus der sicht

und du –
du dachtest plötzlich
an moos
und an dinge,
die sich nicht erklären lassen
aber bleiben.


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 03.05.2025, 14.25 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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