Tag: Villa
Dresden ist bekannt für seine prachtvollen Villen, besonders in Stadtteilen wie Blasewitz, Loschwitz, Weißer Hirsch und Striesen. Diese Gegenden waren einst Rückzugsorte für wohlhabende Bürger, Künstler und Industrielle, die dort beeindruckende Residenzen errichteten.
Die Villen stammen größtenteils aus dem neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert und sind oft im Stil des Historismus, Jugendstils oder Neoklassizismus gehalten. Viele haben aufwendig gestaltete Fassaden, verspielte Türmchen, große Fensterfronten und wunderschöne Gartenanlagen. Besonders entlang des Elbhangs findet man imposante Bauten mit Blick auf die Elbe.
Das Viertel rund um den Schillerplatz und das Blasewitzer Villenviertel war einst die Heimat des wohlhabenden Bürgertums Dresdens und beeindruckt noch heute mit seinen eindrucksvollen Häusern. Der Stadtteil Weißer Hirsch war ein ehemaliges Kurviertel, in dem sich die High Society Dresdens niederließ. Eine der bekanntesten Villen ist das Lingnerschloss, benannt nach Karl August Lingner, dem Erfinder des Odol-Mundwassers. Auch die Villa Eschebach und die Villa Teresa sind Beispiele für prunkvolle Stadtvillen mit bewegter Geschichte.
Viele dieser Villen sind heute noch privat bewohnt, während andere zu Hotels, Botschaften, Praxen oder luxuriösen Restaurants umgewandelt wurden. Einige stehen unter Denkmalschutz und wurden nach der Wende aufwendig restauriert. Die Dresdner Villen verleihen der Stadt eine besondere Eleganz und erinnern an die Zeit, als Dresden als Elbflorenz die kulturelle und wirtschaftliche Blüte Sachsens widerspiegelte.
Anne Seltmann 07.03.2025, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Die Villa Hoheneck
Vom Kulturdenkmal mit Abrissgenehmigung zum gesetzlich geschützten Kulturdenkmal:
Die totgesagte Villa Hoheneck am Nord-Ostsee-Kanal in
Altenholz hat eine Menge erlebt. Sie ist
war eine der bekanntesten Gaststätten in Holtenau. Die "Villa Hoheneck" wurde
1902/03 durch das Bauunternehmen Göttsch & Untiedt gebaut und im Laufe der Jahre durch
zahlreiche Anbauten erweitert. 1925 wurde sie mit Unterbrechungen als
Gastwirtschaft genutzt.
Zuvor dienten die Gebäude noch als Bauernhof. 1920 kaufte der ehemalige Marineschreiber Oskar Papenfuß und seine Frau Anna das Haus und 1925 wurde die Villa mit einigen Unterbrechungen als Gastwirtschaft und als Pensionat genutzt. Später im Jahre 1935 wurde das Geschäft dann von Oskar Papenfuß Junior übernommen.
Die Villa war in der Vorkriegszeit ein beliebter Treffpunkt der Soldaten die in Holtenau stationiert waren und während des Krieges wurden die Gebäude von der Marine genutzt. Während des Krieges gab es unterhalb des Hanges mehrere Luftschutzstollen.
Die Villa wurde ebenso als Flüchtlingslager genutzt und auch ein Kindergarten nutzte die Räumlichkeiten.Oskar Papenfuß jr. wurde aufgrund seiner SS-Mitgliedschaft interniert. Die Gaststätte konnte dann seine Frau nur halten, da sie auch Zimmer an damals so genannte leichte Mädchen vermietete.
1956 übernahm die Tochter das Anwesen und eröffnete eine Gaststätte mit Kaffee und Kuchen und…Tango. Jeden Sonntagnachmittag gab es dann Tangomusik-und Tanz.
1972 übernahm dann Jörn Clahsen die Gaststätte, die fortan zu einem beliebten Szenetreff wurde.
Dann hieß es, dass sie abgerissen werden und einer Wohnbebauung weichen soll. Wieder mal würde ein Stück Geschichte verloren gehen. Aber...die Villa wird es wohl nicht mehr als Gaststätte geben, dennoch soll sie "der Diamant des Ortsbildes werden" so Sven Olsen der Ideen- und Projektentwickler aus Flensburg, der das Anfang des 20. errichtete Gebäude vor kurzem erworben hat .
Lassen wir uns überraschen!
Anne Seltmann 08.08.2017, 07.42 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL