Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: P

Floral Friday Fotos 2025 N° 26









die wiese
streckt sich wie ein offenes buch
unter dem himmel

jeder blütenkopf
ein flüstern,
ein kleines geheimnis

die luft summt
von bienen, von wind,
von allem, was atmet

ich gehe hindurch
barfuß,
und die zeit bleibt kurz stehen

ein rot, ein gelb,
ein blau,
und alles leuchtet
wie ein herz, das nach draußen springt

~*~

© Anne Seltmann









Anne Seltmann 05.09.2025, 06.17 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 24








Anna bekam eine edle Pralinenschachtel geschenkt. Dunkelbrauner Karton, goldene Schrift, es sah nach purer Luxus-Schokolade aus. Erwartungsvoll öffnete sie den Deckel – und musste lachen. In der Schachtel lagen kleine Pralinen in Form von Fischen. Jede war liebevoll gestaltet und in Folie verpackt.
"Das sieht ja fast zu schön zum Essen aus", murmelte sie.
Ihr Mann grinste: „Wenn du die alle aufisst, brauchst du hinterher noch eine Angel, um Nachschub zu fangen."
Anna probierte vorsichtig die erste Praline. Überraschung: Kein Fischgeschmack, sondern cremige Haselnussfüllung. Sie lachte erleichtert. „Na Gott sei Dank, ich hatte schon Angst vor Schoko-Hering."
Am Ende des Abends war die Schachtel leer. Anna wischte sich die Schokospuren von den Fingern und grinste: „Und morgen erzähle ich allen, ich hätte ein ganzes Aquarium aufgegessen."









Anne Seltmann 05.09.2025, 05.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Das Würfelspiel September 2025



September 2025



Aufgabe des Spiels ist: Würfeln, einen Buchstaben ermitteln, ein passendes Wort dazu finden und ein Bild machen.

Meine Würfelzahlen waren 5+5+6=16.

Das ist der 16. Buchstabe im Alphabet. Folglich ist es ein P. Ich habe mich für Pinguine entschieden.




Neulich im Tierpark...
Dort schienen die Pinguine genau auf mich gewartet zu haben. Sie stellten sich auf wie Models, reckten stolz die Köpfe und blickten direkt in die Kamera. Einer watschelte noch schnell ins Bild
so als wollte er sagen: "Moment, ohne mich geht's nicht!"– und schon war die perfekte Aufnahme im Kasten.  







Anne Seltmann 01.09.2025, 16.09 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drabble 2025 N° 27



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]


Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble: 

Fischfang + (sich) aufhalten + bedeckt,


Früh am Morgen hielt sich Paul am Teich auf. Die Angel stand schräg im Halter, der Schwimmer wippte leicht. Der Himmel war dicht mit schweren grauen Wolken bedeckt, Regen hing in der Luft. Es ging ihm nicht nur um den Fischfang, sondern um die Ruhe. Das Warten, das Beobachten, die Thermoskanne mit Kaffee neben seinem Hocker. Eine Ente zog vorbei, ein Radfahrer rauschte irgendwo in der Ferne. Kein Biss. Kein Fang. Aber Paul blieb. Er wollte sich schließlich nicht mehr treiben lassen, sondern den Tag in seiner Langsamkeit spüren. Für ihn war das Aufhalten hier schon genug, ganz ohne Beute












Anne Seltmann 30.08.2025, 15.37 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Floral Friday Fotos 2025 N° 25



N° 25 





Neulich in meinem Lieblingsgartencenter trat ich durch die Tür und sofort schlug mir ein Duft entgegen, als hätte jemand Sommer und Herbst in einen Atemzug gelegt. Ich blieb stehen, denn vor mir schimmerte ein Blütenmeer, das nicht von dieser Welt zu sein schien.

Die Rosen reckten ihre Hälse, als wollten sie mir zuwinken. Eine besonders stolze, tiefrote Rose flüsterte: „Sieh her, wir sind die Erinnerung an jedes Herzklopfen, das du je gespürt hast.“ Die zarten Roséfarben daneben kicherten, als wollten sie Geheimnisse weiterreichen, die nur zwischen Blütenblättern sicher aufgehoben sind.

Die Dahlien wirkten wie launige Tänzerinnen. „Wir sind das Feuerwerk des Gartens“, rief eine rote, während ihre Blütenblätter wie kleine Flammen leuchteten. „Wenn du uns ansiehst, musst du lachen, auch wenn der Himmel grau ist.“

Und dann die Chrysanthemen, unzählige kleine in hellem Rot. Sie summten miteinander wie ein Chor: „Wir sind die Wächterinnen des Übergangs, wir tragen dich vom Sommer in den Herbst, ohne dass du es merkst.“

Ich blieb mitten zwischen ihnen stehen, lauschte und lächelte. Das Gärtencenter war längst kein Verkaufsraum mehr, sondern ein Garten voller Stimmen, Geschichten und Lieder. Für einen Moment war ich Teil davon – und ich wusste, dass ich, wenn ich nach Hause ginge, mindestens eine dieser Stimmen mitnehmen musste.


© Anne Seltmann


Anne Seltmann 29.08.2025, 07.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 23



[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]



Es war einer dieser langweiligen Fernsehabende.
Der Bildschirm flimmerte schon seit Stunden, doch das Programm wollte nicht recht greifen. Plötzlich huschte ein Schatten durch die Mattscheibe, als hätte sich die Technik selbst verschluckt. Dann, ohne Vorwarnung, schwamm ein goldorangener Fisch mitten in den grauen Wellen des Fernsehlichts auf und ab.

Der Ton verstummte, das Rauschen fiel in sich zusammen, und anstelle von Nachrichten und Serien sah man nun Wasser, Wolken und die anmutige Bewegung der Flossen. Der Fisch drehte sich einmal um sich selbst, als wolle er prüfen, ob das Publikum auch aufmerksam genug zusah. Auf dem Gehäuse des alten Geräts legte sich eine feine Spur von Wassertropfen ab, die wie Glasperlen funkelten.

Und da war noch mehr: aus den Knöpfen sprossen zarte Blumen, filigrane Blüten, die man eher in einem Traum als in einem Wohnzimmer erwartet hätte. Schmetterlinge flatterten aus dem unsichtbaren Spalt zwischen Bildschirm und Realität.

Der Abend, der mit Langeweile begann, verwandelte sich in ein Fenster in eine andere Welt – eine, in der Technik nicht nur sendet, sondern träumt. Der Fisch schwamm weiter, seelenruhig, und man fragte sich: Wer beobachtet hier eigentlich wen?


© Anne Seltmann





Anne Seltmann 29.08.2025, 00.00 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 239/2025







Mohn am Feldrand


rot wie ein aufblitzen
in der stillen luft

 

die winde spielen
mit den köpfen
wie mit kleinen flammen

 

keine hand hält ihn
kein blick bewahrt
sein leuchten

 

und doch
für einen augenblick
steht alles still
nur der himmel
und das rot
und ein hauch von licht


~*~

© Anne Seltmann






Auch wenn der Mohn längst verblüht ist, muss ich ihn nochmal zeigen. Ich habe unglaublich viele noch nicht gezeigte Mohnbilder auf Halde!


 

Juttas...


Anne Seltmann 26.08.2025, 07.34 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drabble 2025 N° 26





[Bild KI generiert / Text Anne Seltmann] 





Drabble Vorgaben (100 Wörter): 

Dunsthülle + (sich) formen + unbezahlbar




Der Morgen lag noch still, eine dünne Dunsthülle zog über den Feldern. In ihr begann sich langsam etwas zu formen – etwas was noch nicht greifbar war, nur eine Ahnung, ein Schimmer aus Licht und Erwartung. Sie hielt den Atem an, lauschte in dieses Schweigen hinein, als könnte es ihr Antworten geben. Jeder Schritt über das feuchte Gras ließ sie tiefer in diesen Zauber eintauchen. Was sie dort fand, war kein Gold, kein Besitz, sondern ein Augenblick, der ihr Herz weit öffnete. Ein Geschenk, das unbezahlbar war. Und sie wusste, dass sie es nie festhalten konnte, nur immer wieder neu erleben. 









Anne Seltmann 23.08.2025, 07.14 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 22



[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]


Der Markt war voller Stimmen, Gerüche und Farben. Zwischen den Ständen blieb eine junge Frau stehen, wo das Silber der Fische im Morgenlicht aufblitzte. Sie wählte sorgfältig, ließ sich Zeit, als würde jeder einzelne Fang eine kleine Geschichte in sich tragen. Mit einem Lächeln legte der Händler ihr die frischesten Exemplare in den Korb.

Als sie weiterging, spürte sie das Gewicht des Korbes wie ein Versprechen. Sie dachte an das Essen am Abend, an Freunde, die um den Tisch sitzen würden, an das leise Klirren von Gläsern und die Wärme von Kerzenlicht. Der Fisch war mehr als nur eine Mahlzeit – er war der Anfang eines Tages, der nach Gemeinschaft schmeckte.





Anne Seltmann 22.08.2025, 06.16 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Vielleicht...






[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]





fließt der schmerz durch deine adern
wie farbe über leinwand


vielleicht wächst aus jedem stich
ein blumenmeer, das wunden deckt


vielleicht spricht die stille
von den träumen, die du niemals hattest


vielleicht tanzen kakteen
zwischen schatten und licht


vielleicht sind deine augen
fenster in eine welt
die bricht und heilt zugleich


vielleicht reicht ein blick
und wir sehen dein lachen
in jedem riss, in jeder linie


vielleicht ist jede narbe
ein flüstern, ein protest,
ein lied, das wir nicht vergessen


~*~

© Anne Seltmann









Anne Seltmann 17.08.2025, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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