Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Gedicht

Maritimer Mittwoch N° 102


N° #102





Wir gehen am Meer im tiefen Sand,
Die Schritte schwer und Hand in Hand.
Das Meer geht ungeheuer mit,
Wir werden kleiner mit jedem Schritt.
Wir werden endlich winzig klein
Und treten in eine Muschel ein.
Hier wollen wir tief wie Perlen ruhn,
Und werden stets schöner, wie die Perlen tun. 


~*~


Max Dauthendey 
(1867-1918) 









Anne Seltmann 22.07.2020, 06.39 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Himmelsblick N° #05




 N° #05




Du musst die Wolken schütteln,

sie streuen die Gaben des Sommerhimmels-

Liebe, Licht und Freude!


 ~*~


© Anne Seltmann



Heidis...




Anne Seltmann 19.07.2020, 09.13 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Themengeschichte





In Anlehnung an die Themengeschichte von "mutigerleben",  deren Sätze nur mit "t" beginnen,
habe ich Folgendes einmal formuliert:



Tanze temporeich.

Tagtäglich.

Tausendfach trotzend!

~*~

© Anne Seltmann




Und doch war mir nach mehr Wortzugaben, die sich wie folgt so lesen lassen:


Und trotzdem…

atme

lebe

liebe

singe

tanze

ich

tausendfach

trotzend

während

dich

deine

Angst

Schachmatt

gesetzt hat!


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 26.04.2020, 15.53 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Erde





Anne Seltmann 16.04.2020, 08.44 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Floral Friday Fotos N° #87/2020



N° #87



Wer hält mich aufrecht und wer gibt mir Mut,

Wer legt auf meine Zunge Flammenglut?

Mit tausend Blüten und mit tausend Stimmen

Lockt mich Natur und tausend Sterne glimmen,

Aus allen Tiefen klingt es dumpf und wirr

Wer führt mich aufwärts, wenn mein Fuß geht irr?

Dich Gotteskraft, die Niemand nennen kann,

Endlos erzeugende, Dich ruf' ich an.

Du bist der Schoß, der rings die Welt geboren,

Du bist des Baumes Saft, das Blut der Poren,

Aus Dir entquillt der Tag, aus Dir die Nacht,

Du bist der Donner, Du des Frühlings Pracht.

 

aus:

Moderne Dichter-Charaktere

1885

 

Heinrich Hart












Anne Seltmann 06.03.2020, 17.08 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Regentag







Der Regen fällt. In den Tropfentanz

Starr ich hinaus, versunken ganz

In allerlei trübe Gedanken. Mir ist,

Als hätt' es geregnet zu jeder Frist,

Und alles, so lange ich denken kann,

Trüb, grau und nass in einander rann,

Als hätte es nie eine Sonne gegeben,

Als wäre nur immer das ganze Leben,

Die Jahre, die Tage, die Stunden all,

Ein trüber, hastiger Tropfenfall.

 

 ~*~


Gustav Falke




Anne Seltmann 13.10.2019, 09.39 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Das Kleeblatt






..Oh, wie ich mich freue, dass wieder ein Gedicht von mir 
in das Lyrik-Sammelband der Bibliothek 
deutschsprachiger Gedichte veröffentlicht wird.
Und natürlich (ganz ehrfurchtsvoll) will ich es euch nicht vorenthalten, 
obwohl es hier irgendwo im Archiv lagert.




Einst stand ein 
kleines Kleeblatt auf 
einer grünen Wiese.
Es sann darüber nach,
warum seine Brüder so 
besonders sein sollten.
Ja, sie besaßen ein Blatt mehr 
und was hieß das schon.
Dennoch verspürte 
es ein wenig Neid,
weil man unter den
Blumen sich zuraunte
sie brächten das Glück.
Glück, einzig allein
abhängig nur von 
einem einzigen Blatt?
Weil sie anders aussahen?
Das konnte und wollte
das kleine Kleeblatt
nicht verstehen!
Es reckte sein Köpfchen
in den Himmel,
lachte der Sonne entgegen
und dachte bei sich:
"Das ist Glück,
dass ich lebe!"





© Anne Seltmann






Anne Seltmann 27.08.2019, 17.23 | (6/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Natur Donnerstag N° #24/2018


N° #24/2018







Herbstblätter

Sie fallen und fallen

während das Lebensbuch weiterblättert

Ich stehe hier-

ein Blatt ist noch rot…

 

~*~ 

 

© Anne Seltmann















Anne Seltmann 18.10.2018, 18.44 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Leben mit Büchern N° 20/2018


 N° #20/2018






Ich zitiere: 

"Ich werde immer wieder gefragt: Schreiben Sie auch größere Sachen? Nein, antworte ich, nur große." Diese großen Sachen bestehen meist aus einer oder zwei Zeilen und stellen die Welt auf den Kopf. Stanislaw Jerzy Lec, der "Lichtenberg des 20. Jahrhunderts", wurde als Verfasser der "Unfrisierten Gedanken" weltberühmt. Er ist das beste Beispiel dafür, dass für Weltruhm nicht immer ein voluminöses Werk vonnöten ist.

 

Dieses Buch liest sich nicht wie ein Roman, inhaltlich findet man Aphorismen, Epigramme, Minimalsatiren, Wortspielereien, geflügelte Worte, allerdings von sehr starkem Tiefsinn geprägt.

Stanisław Jerzy Lec ist nicht jedermanns Sache, ich finde ihn geradezu köstlich!



Hier ein paar Beispiele:

 















Anne Seltmann 11.07.2018, 06.13 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Vormittag am Strand










Es war ein solcher Vormittag,
wo man die Fische singen hörte,
kein Lüftchen lief, kein Stimmchen störte,
kein Wellchen wölbte sich zum Schlag.
Nur sie, die Fische, brachen leis
der weit und breiten Stille Siegel
und sangen millionenweis.



~*~



Christian Morgenstern



Anne Seltmann 27.06.2018, 09.42 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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