Tag: Boot
Segel
Sie atmen Wind,
flüstern leise Geschichten,
tragen Sehnsucht auf leichten Schultern,
tanzen zwischen Himmel und Wasser.
Ein Riss im Blau,
gewebt aus Hoffnung und Freiheit,
jede Falte ein Versprechen,
jeder Zug ein Lied der Ferne.
Segel sind Worte,
die das Meer versteht,
und der Himmel beantwortet
mit einem stillen Kuss.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 13.08.2025, 06.17 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Es war ein See, wie ihn nur Träume kennen: weich wie Seide, so still, dass jeder Laut verschluckt wurde, bevor er geboren war. Darauf schwamm ein kleines Boot, gefaltet aus Papier, zart und doch unerschütterlich. Darin saß ein Junge, barfuß, das Gesicht zum Himmel gewandt, als würde er auf ein Geheimnis warten, das nur für ihn bestimmt war.
Und dann kamen sie. Kraniche, Hunderte von ihnen, gefaltet aus den feinsten Geschichten der Welt. Sie flatterten herab wie lebendige Gedanken, trugen ein Flüstern in den Flügeln, das klang wie Hoffnung, wie ein Versprechen, das man nicht greifen konnte, aber spürte. Einer landete fast auf seiner Schulter, zögerte, und flog dann weiter, als hätte er nur prüfen wollen, ob der Junge wirklich da war.
Das Boot glitt weiter, ohne Ruder, ohne Kurs, getragen von etwas, das größer war als Wasser und Wind.
Anne Seltmann 06.08.2025, 11.11 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Manche Boote haben Geschichten in ihren Planken, die kein neues Schiff je tragen könnte. Wenn ich an den Kais entlangspaziere und ein altes Fischerboot entdecke, halb von Salz und Wind zerfressen, zieht es mich magisch an. Da sind diese Risse im Holz, die Spuren von unzähligen Tagen auf dem Wasser, die blinden Fenster der Kajüte, die einst dem Horizont entgegengeblickt haben. Manchmal duftet das Holz noch nach Meer, manchmal nach vergangener Arbeit und altem Diesel.
Ich weiß, sie werden zerfallen, vielleicht schon morgen, vielleicht im nächsten Sturm. Und trotzdem liebe ich sie. Vielleicht gerade deswegen. Sie sind wie stille Zeugen einer Zeit, in der die Menschen mit einfacheren Mitteln fuhren, als das Meer noch nicht von GPS-Linien durchzogen war, sondern von Hoffnung, Erfahrung und Mut.
Ein marodes Boot ist für mich kein Schandfleck. Es ist ein Gedicht, das das Meer geschrieben und die Zeit langsam verwischt hat – aber nicht so sehr, dass man es nicht mehr lesen könnte.
Anne Seltmann 30.07.2025, 07.13 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Verloren liegt das Boot im dichten Nebel,
sein Holz vom Wasser gezeichnet, vom Wind vergessen.
Kein Ruf, kein Geräusch, nur Stille,
die sich wie ein Schleier über alles legt.
Die Bäume ragen als Schatten empor,
ihre Äste strecken sich ins Nichts.
Das Wasser hält den Atem an,
als wolle es die Zeit bewahren.
Wer saß einst hier, wohin wollte er?
Fragen treiben mit dem sanften Schaukeln.
Das Boot bleibt,
doch alles andere ist längst fort.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 26.02.2025, 05.59 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 31.12.2024, 05.44 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ein Boot liegt still,
am Ufer des Sees,
der Lack blättert,
das Holz knarrt leise im Wind.
Kein Ruder, kein Segel,
nur die Zeit,
die daran nagt,
wie Wasser an Steinen.
Die Wellen erzählen Geschichten,
die niemand mehr hört,
nur das Schilf wispert
von Tagen,
als das Boot noch getragen wurde.
Ein Schatten in der Sonne,
verloren zwischen Himmel und Spiegelbild.
Es wartet,
auf niemanden mehr,
denn selbst die Hoffnung
hat längst abgelegt.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 18.12.2024, 06.40 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Anne Seltmann 30.10.2024, 05.10 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Fern im letzten Abendlicht,
fliegen Vögel gen Süden-
Das Boot bleibt ohne Ziel.
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© Anne Seltmann
Anne Seltmann 18.09.2024, 00.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ein Boot, es segelt still dahin,
durch Wellen, die im Dunkeln ziehen.
Kein Land in Sicht, kein Sternenlicht,
nur Einsamkeit, die Herzen bricht.
Die See, sie flüstert leise Lieder,
von Träumen, die verloren sind.
Doch Hoffnung keimt, sie kehrt stets wieder,
ein Lichtstrahl, der den Weg bestimmt.
So treibt das Boot, von Wind getragen,
durch endlos weite, stille Nacht.
Und in der Ferne, kaum zu sagen,
ein neuer Morgen, der erwacht.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 14.08.2024, 06.59 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL