Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Black an White August 2025






Die Hängematte hängt zwischen zwei Bäumen, leicht im Wind.
Man legt sich hinein und spürt, wie die Welt ein Stück weit langsamer wird.
Die Füße baumeln, der Atem wird ruhig, Gedanken schweben wie Blätter auf dem Wasser.
Ein Moment nur für sich, und doch voller Nähe zu allem, was um einen ist.
Man schaukelt ein wenig, man träumt ein wenig, und für einen Augenblick ist alles richtig.
Die Hängematte trägt, hält sanft, lässt los und schenkt ein leises Lächeln.









Anne Seltmann 31.08.2025, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Drabble 2025 N° 27



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]


Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble: 

Fischfang + (sich) aufhalten + bedeckt,


Früh am Morgen hielt sich Paul am Teich auf. Die Angel stand schräg im Halter, der Schwimmer wippte leicht. Der Himmel war dicht mit schweren grauen Wolken bedeckt, Regen hing in der Luft. Es ging ihm nicht nur um den Fischfang, sondern um die Ruhe. Das Warten, das Beobachten, die Thermoskanne mit Kaffee neben seinem Hocker. Eine Ente zog vorbei, ein Radfahrer rauschte irgendwo in der Ferne. Kein Biss. Kein Fang. Aber Paul blieb. Er wollte sich schließlich nicht mehr treiben lassen, sondern den Tag in seiner Langsamkeit spüren. Für ihn war das Aufhalten hier schon genug, ganz ohne Beute












Anne Seltmann 30.08.2025, 15.37 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich bin steinreich






Ich habe schon immer eine große Liebe zu Steinen gehabt – meine Sammlung wuchs über die Jahre zu einer kleinen Schatzkammer heran. Irgendwann merkte ich jedoch, dass auch mein Enkel (11) mit demselben Funkeln in den Augen Steine sammelt. Ein wenig wehmütig, aber vor allem mit ganzem Herzen, habe ich ihm deshalb einen großen Teil meiner Sammlung geschenkt. Ihr hättet seine Augen sehen sollen – so groß wie Monde!  Rechts mitte und unten im Bild sind von mir gesammelte >> Donnerkeile << (Belemniten). Rechts oben im Bild ist ein gefundener Hühnergott. Die anderen Steine sind gekauft.

Heute habe ich noch einmal alte Bilder herausgesucht, um sie >> Andi << zu zeigen, der kürzlich in seinem Blog so schön vom Hühnergott schrieb.

Und wer nicht weiß, was Hühnergötter sind, der schaut einfach mal  >> HIER <<  rein.







Anne Seltmann 29.08.2025, 09.22 | (5/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Floral Friday Fotos 2025 N° 25



N° 25 





Neulich in meinem Lieblingsgartencenter trat ich durch die Tür und sofort schlug mir ein Duft entgegen, als hätte jemand Sommer und Herbst in einen Atemzug gelegt. Ich blieb stehen, denn vor mir schimmerte ein Blütenmeer, das nicht von dieser Welt zu sein schien.

Die Rosen reckten ihre Hälse, als wollten sie mir zuwinken. Eine besonders stolze, tiefrote Rose flüsterte: „Sieh her, wir sind die Erinnerung an jedes Herzklopfen, das du je gespürt hast.“ Die zarten Roséfarben daneben kicherten, als wollten sie Geheimnisse weiterreichen, die nur zwischen Blütenblättern sicher aufgehoben sind.

Die Dahlien wirkten wie launige Tänzerinnen. „Wir sind das Feuerwerk des Gartens“, rief eine rote, während ihre Blütenblätter wie kleine Flammen leuchteten. „Wenn du uns ansiehst, musst du lachen, auch wenn der Himmel grau ist.“

Und dann die Chrysanthemen, unzählige kleine in hellem Rot. Sie summten miteinander wie ein Chor: „Wir sind die Wächterinnen des Übergangs, wir tragen dich vom Sommer in den Herbst, ohne dass du es merkst.“

Ich blieb mitten zwischen ihnen stehen, lauschte und lächelte. Das Gärtencenter war längst kein Verkaufsraum mehr, sondern ein Garten voller Stimmen, Geschichten und Lieder. Für einen Moment war ich Teil davon – und ich wusste, dass ich, wenn ich nach Hause ginge, mindestens eine dieser Stimmen mitnehmen musste.


© Anne Seltmann


Anne Seltmann 29.08.2025, 07.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 23



[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]



Es war einer dieser langweiligen Fernsehabende.
Der Bildschirm flimmerte schon seit Stunden, doch das Programm wollte nicht recht greifen. Plötzlich huschte ein Schatten durch die Mattscheibe, als hätte sich die Technik selbst verschluckt. Dann, ohne Vorwarnung, schwamm ein goldorangener Fisch mitten in den grauen Wellen des Fernsehlichts auf und ab.

Der Ton verstummte, das Rauschen fiel in sich zusammen, und anstelle von Nachrichten und Serien sah man nun Wasser, Wolken und die anmutige Bewegung der Flossen. Der Fisch drehte sich einmal um sich selbst, als wolle er prüfen, ob das Publikum auch aufmerksam genug zusah. Auf dem Gehäuse des alten Geräts legte sich eine feine Spur von Wassertropfen ab, die wie Glasperlen funkelten.

Und da war noch mehr: aus den Knöpfen sprossen zarte Blumen, filigrane Blüten, die man eher in einem Traum als in einem Wohnzimmer erwartet hätte. Schmetterlinge flatterten aus dem unsichtbaren Spalt zwischen Bildschirm und Realität.

Der Abend, der mit Langeweile begann, verwandelte sich in ein Fenster in eine andere Welt – eine, in der Technik nicht nur sendet, sondern träumt. Der Fisch schwamm weiter, seelenruhig, und man fragte sich: Wer beobachtet hier eigentlich wen?


© Anne Seltmann





Anne Seltmann 29.08.2025, 00.00 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 31





Die Sonnenblume ist wie ein kleines Wunder, das sich selbst immer wieder neu zur Sonne ausrichtet. Ihr Name verrät schon ihr Geheimnis: Sie folgt dem Lauf des Lichts. Junge Sonnenblumen drehen ihren Kopf tatsächlich von Osten nach Westen, immer dem Tag entgegen. Sobald sie ausgewachsen sind, bleiben sie meist der aufgehenden Sonne treu – als ob sie gelernt hätten, dass ein Anfang immer Hoffnung trägt.

Ihre leuchtend gelben Blütenblätter wirken wie Strahlen, die ein Herz umrahmen. Dieses Herz ist gefüllt mit unzähligen kleinen Blüten, jede davon ein eigenes Lebewesen im großen Kreis. Aus ihnen wachsen später die Kerne, die so unscheinbar und doch so kraftvoll sind – Nahrung, Öl, ein Versprechen von Fruchtbarkeit und Fülle.

Die Sonnenblume steht oft für Lebensfreude, Stärke und Zuversicht. Sie richtet sich nach oben, selbst wenn der Boden karg ist, und wird dadurch zum Sinnbild für Optimismus. Vielleicht ist sie deshalb auch eine Trostpflanze: man kann kaum vor ihr stehen, ohne ein Stück ihres Lächelns mitzunehmen.








Anne Seltmann 28.08.2025, 04.36 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 37



[Bild KI generiert / Text Anne Seltmann] 






Die Katze hatte beschlossen, dass heute ihr großer Auftritt war. Mit einem eleganten Satz sprang sie auf den Fahrersitz des geparkten Autos. Ihre Pfoten legte sie souverän auf das Lenkrad, als hätte sie schon seit Jahren einen Führerschein. Doch das Beste war ihre Sonnenbrille – groß, rund, und ein bisschen zu breit für das kleine Gesicht. Sie rückte sie mit der Pfote zurecht, neigte den Kopf leicht nach hinten und sah durch die getönten Gläser nach draußen. "Miau, Leute", schien sie zu sagen, "wer braucht schon Fahrerlaubnis, wenn man Stil hat?"


Sie lehnte sich zurück, ließ den Schwanz über das Lenkrad hängen, die Sonnenbrille perfekt auf der Nase, und betrachtete die Welt durch die Gläser wie eine echte Diva. Die Hunde am Zaun konnten nur staunen, und irgendwo in der Ferne begann die Sonne genau im richtigen Winkel zu glitzern. Coolness pur – und sie wusste, dass sie jeden Moment genießen würde.









Anne Seltmann 27.08.2025, 00.00 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 239/2025







Mohn am Feldrand


rot wie ein aufblitzen
in der stillen luft

 

die winde spielen
mit den köpfen
wie mit kleinen flammen

 

keine hand hält ihn
kein blick bewahrt
sein leuchten

 

und doch
für einen augenblick
steht alles still
nur der himmel
und das rot
und ein hauch von licht


~*~

© Anne Seltmann






Auch wenn der Mohn längst verblüht ist, muss ich ihn nochmal zeigen. Ich habe unglaublich viele noch nicht gezeigte Mohnbilder auf Halde!


 

Juttas...


Anne Seltmann 26.08.2025, 07.34 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Hand aufs Herz






"Wenn jemand jetzt bei dir einbrechen und das klauen würde, was auf deinem Kühlschrank liegt oder steht: Was würde er da mitnehmen?"



"Also ganz ehrlich: Wenn bei mir jemand einbrechen würde, dann würde er auf dem Weg zur Beute erstmal eine kleine Bergsteigerausbildung brauchen – mein Kühlschrank ist nämlich so hoch, da krieg ich selbst fast Höhenangst. Und was findet er da oben auf dem Gipfel? Keine Goldbarren, keine Diamanten, sondern zwei Waffeleisen (ja, ZWEI – weil man nie genug Waffeln haben kann) und eine Tupperschüssel in Monstergröße, die in keinen Schrank passt. 

Ich stelle mir schon vor, wie der Einbrecher schwer atmend das Haus verlässt: links ein Waffeleisen, rechts ein Waffeleisen, auf dem Rücken die XXL-Schüssel wie ein Raumanzug. Da denk ich mir: Komm, Freundchen, lass die Flucht – bleib lieber hier, schmeiß die Eisen an und back Waffeln für uns beide. Und die Schüssel? Die nutzen wir dann, um den Teig für ein ganzes Dorf anzurühren."   

 





Anne Seltmann 25.08.2025, 08.02 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

MosaicMonday N° 77







Wie kürzlich erwähnt: Unser Kurztrip nach Hannover und Hildesheim war eine schöne Mischung aus Natur, Kunst und ein bisschen Stadtflair. Übernachtet haben wir in einem Tiny House, das richtig edel und gemütlich war und sofort ein Gefühl von Entschleunigung gegeben hat. Von dort aus haben wir kleine Ausflüge unternommen: Am Steinhuder Meer konnten wir einfach durchatmen und die Ruhe genießen, während die Herrenhäuser Gärten mit ihrer barocken Pracht schon fast königlich wirkten – ein bisschen wie ein Abstecher nach Versailles. Ein besonderes Highlight war die Ausstellung von Niki de Saint Phalle, deren bunte, kraftvolle Kunstwerke in Hannover einfach überall spürbar sind. Dazu kamen einige Kirchenbesuche, die uns durch ihre Atmosphäre und Geschichte beeindruckt haben. Zum Abschluss durfte das Sprengel Museum nicht fehlen – ein Ort, der mit seiner modernen Kunst einen ganz eigenen Kontrast setzte und unseren Trip perfekt abgerundet hat.





Anne Seltmann 25.08.2025, 06.24 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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