Blogeinträge (themensortiert)

Thema: PerlenhafteProjekte

Drabble 2025 N° 20





Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble:

Kleid + abkaufen + verdorben


Auf dem Flohmarkt entdeckte sie ein rotes Kleid, das ihr sofort ins Auge sprang. Schnell wollte sie es der Händlerin abkaufen, doch als sie es anhob, bemerkte sie den muffigen Geruch. Dazu war der Stoff auch noch an einer Stelle verschimmelt – das Kleid war definitiv verdorben. Nur einen kurzen Augenblick zögerte sie, dann schüttelte sie den Kopf und legte es zurück. Für ihr heutiges Date sollte es schließlich etwas anderes sein, nichts, was schon stinkt und schimmelig ist. Vielleicht fand sie ja doch noch etwas Besseres. Oder sie trug einfach Jeans mit einer Longbluse. Egal. Hauptsache der Abend wird gut.






Anne Seltmann 20.06.2025, 16.17 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt Farben & Formen in der Stadt



Das UKSH



 Die Bilder zeigen einen Teil des Parkhauses in Kiel. UKSH steht für Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. 

Aber es ist mehr als ein Krankenhaus. Es ist ein Ort, an dem moderne Medizin, Forschung und Lehre aufeinandertreffen. In enger Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität wird hier geforscht, behandelt und ausgebildet – Tag für Tag, rund um die Uhr.

Hunderttausende Patientinnen und Patienten werden jährlich versorgt. Trotz aller Fortschritte steht das Haus, wie viele Kliniken, unter Druck: Personalmangel, hohe Kosten, Belastung im Pflegealltag – die Herausforderungen sind spürbar.

Auch architektonisch gibt es Licht und Schatten. Während die Klinikgebäude modern und lichtdurchflutet wirken, fällt das Parkhaus an der Zufahrt ins Auge – grau, klotzig, ohne Charme. Als Eingangstor eines Gesundheitszentrums wirkt es eher abschreckend als einladend.

Und doch ist das UKSH ein Ort voller Leben, Hoffnung und Bewegung. Wer durch die Magistrale geht oder aus einem Klinikfenster auf die Stadt blickt, spürt, dass hier täglich viel geschieht – trotz aller Baustellen, innen wie außen.








https://kaeferwerkstadt.blogspot.com/


Anne Seltmann 20.06.2025, 10.57 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 13



 N° 13





Warum eigentlich Weißwein zum Fisch?


Ein kulinarischer Klischee-Klassiker, der uns allen so geläufig ist wie das Amen in der Küche: Zum Fisch trinkt man Weißwein. Punkt. Aber warum eigentlich? Wer hat das festgelegt? Und hat der Fisch da überhaupt mitgeredet?

Zugegeben, es steckt tatsächlich mehr dahinter als reines Traditionsgeplänkel. Weißwein, vor allem die frischen, säurebetonten Sorten, bringt das mit, was Fisch gerne hat: Leichtigkeit, Frische, Zurückhaltung. Kein schweres Rumsitzen im Magen, kein Tannin-Gewitter auf der Zunge. Stattdessen ein feiner, zitroniger Händedruck, der den Fisch nicht überlagert, sondern begleitet. Ein Tanzpartner, kein Rampensau-Solist.

Roter Wein? Der ist kräftiger, tanninreicher, manchmal sogar schwer wie ein dickes Sofa. Und so ein feines Zanderfilet kann darunter schon mal zerbröseln wie ein Butterkeks unter der Walze. Es geht also gar nicht um Snobismus, sondern um Balance. Um Harmonie auf dem Teller – und im Glas.

Natürlich gilt wie immer: Die Ausnahmen bestätigen die Regel. Ein gegrillter Thunfisch mit rauchiger Note? Der darf sich ruhig mal mit einem leichten Pinot Noir anfreunden. Und wer partout lieber Rot mag, sollte sich davon nicht abbringen lassen. Der Fisch schaut nicht beleidigt. Und der Wein ohnehin nicht.

Fazit: Weißwein zum Fisch – das ist wie ein Sommerwind an einem Küstentag. Dezent, frisch und genau richtig. Es sei denn, dein Gaumen ruft laut nach was anderem. Dann – bitte sehr. Hauptsache, es schmeckt.







Zum Fisch ein Weißwein, sagen die Weinkenner. Ich sag: Hauptsache, das Glas ist voll und der Fisch guckt nicht mehr!








20.06.2025, 05.59 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 22/2025



 N° 22/2025 

China-Schilf



Bei diesem Bild könnte es sich um Flachs handeln.
Allerdings bin ich mir da nicht sicher. Auch meine Naturbestimmungs-Apps 
geben keine genaue Auskunft.



Alles Bilder sind mit einem Filter nachbearbeitet.








Anne Seltmann 19.06.2025, 07.46 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 30



N° 30 





Diese Geschichte hat sich tatsächlich so zugetragen::

Ein Kätzcehn namens Marmalade war eine verspielte Wohnungskatze. Eines Tages entdeckte sie, dass ihre Halterin morgens immer durch denselben Flur ins Bad ging. Dort versteckte sich Marmalade hinter einer großen Zimmerpflanze – reglos, mit nur der Schwanzspitze zitternd. Sobald ihre Halterin vorbeiging, sprang Marmalade wie ein Pfeil hervor, um sie "zu erschrecken". Das Spiel wiederholte sich täglich.

Doch eines Morgens war die Halterin früher aufgestanden – Marmalade hatte sich noch nicht versteckt. Als sie die Wohnung betrat, rannte Marmalade mit empörtem Maunzen auf ihren Platz hinter die Pflanze, als wolle sie sagen: "Du bist zu früh – das war nicht der Plan!"   











Anne Seltmann 18.06.2025, 04.27 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 233/2025



233/2025 





Nur ein Schimmer noch

 

sie kommen
als wüssten sie
wie kurz das ist
was ihnen blüht

 

kaum da
schon lichtdurchlässig
in den rändern
das rot zu fein
um zu bleiben
das rot
eine erinnerung
an das, was vergeht
während es blüht

 

du siehst sie
und schon
sind sie
etwas anderes

 

ein wind
reicht
und sie lösen sich
aus der wiese
aus deinem bild
aus der zeit

 

du bleibst
einen moment
vor dieser lücke
wo sie waren
und nicht mehr sind
nur ein schimmer
noch
auf deinem blick

 

sie vergehen
wie alles
was sanft ist

 

aber manchmal
bleibt ein Hauch
der genügt

 

~*~

© Anne Seltmann











Anne Seltmann 17.06.2025, 06.24 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

MosaicMonday N° 72





N° 72



Irgendwann fragte mich ein Hortkind warum es so viele verschiedene Baumarten gibt. Nun, ein Blick in den Wald genügt, und schon wird sichtbar: Bäume sind nicht einfach nur Bäume. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Größen – von der grazilen Birke mit ihrer weißen Rinde bis zur ausladenden Eiche mit ihrer knorrigen Gestalt. Doch warum ist das so? Warum hat die Natur ein so breites Spektrum an Baumarten hervorgebracht?

Die Antwort liegt – wie so oft – in der Vielfalt des Lebens selbst. Unterschiedliche Baumarten haben sich über Jahrmillionen an verschiedenste Lebensräume angepasst. Ob trockene Hügel, feuchte Auen, karge Gebirgszüge oder tropische Regenwälder – jeder Ort stellt andere Anforderungen an das Wachstum und Überleben eines Baumes. Wer sich durchsetzt, bleibt. Wer sich besser anpasst, gedeiht. So entstanden über lange Zeiträume unzählige Arten, jede mit ihren ganz eigenen Stärken.

Manche Bäume trotzen Wind und Wetter mit tiefen Wurzeln, andere wachsen rasch dem Licht entgegen, um Schatten zu vermeiden. Einige tragen filigrane Blätter, um möglichst viel Sonne einzufangen, andere lassen sich mit Nadeln Zeit, weil sie in kargen Regionen sparsamer wirtschaften müssen. Manche locken Tiere mit süßen Früchten an, um ihre Samen zu verbreiten – andere setzen auf den Wind.

Diese beeindruckende Vielfalt macht unsere Wälder nicht nur stabiler gegenüber Krankheiten und Klimaveränderungen, sondern auch zu einem Ort, an dem wir immer wieder Neues entdecken können. Die vielen verschiedenen Baumarten sind ein stilles Zeugnis der Kreativität der Natur – und ein guter Grund, mit offenen Augen durch den Wald zu gehen.



Heidruns...




Anne Seltmann 16.06.2025, 07.22 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 61




N° 61

[ KI generiertes Bild]











Anne Seltmann 14.06.2025, 00.00 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drabble 2025 N° 19







Wortvorgaben für das Drabble:

Kapelle + schicken + endlich


Die kleine Kapelle auf dem Hügel war früher ihr geheimer Zufluchtsort gewesen. Jetzt stand sie davor, schick gekleidet, als hätte der Anlass festlichen Glanz verdient. "Endlich", murmelte sie, während sie die schwere Holztür aufstieß. Drinnen roch es nach Staub und Wachs und nach vergangenen Versprechen. Er hatte ihr nie geschrieben, nie geschickt, was sie sich erhofft hatte – keine Erklärung, keine Entschuldigung. Doch heute war sie nicht mehr das wartende Mädchen. Heute war sie gekommen, um Abschied zu nehmen. Die Kerze, die sie entzündete, flackerte kurz auf, als wollte sie sagen: Jetzt ist es gut. Endlich. Die Kapelle schwieg. Und verstand. 





Interpretation:

Meine Geschichte handelt von einer Frau, die sich lange Zeit mit etwas Unausgesprochenem herumgetragen hat. Die Kapelle steht dabei nicht nur für einen realen Ort, sondern auch für einen inneren Raum der Erinnerung – an einen Menschen, an eine alte Liebe und eine tiefe Enttäuschung. Dass sie "schick gekleidet"ist, zeigt wie bedeutsam dieser Moment für sie ist.
Sie hat damals nichts bekommen – keine Antwort, keine Erklärung. Und doch ist sie jetzt zurückgekehrt, nicht aus Schwäche, sondern weil sie bereit ist, loszulassen. Das Anzünden der Kerze wirkt wie ein stilles Ritual des Abschieds, ohne Drama, ohne Vorwurf. Die Kapelle schweigt – und genau in diesem Schweigen findet sie etwas, das fast wie Trost ist. Für mich ist das eine sehr leise, aber kraftvolle Szene über Abschied und innere Versöhnung.







Anne Seltmann 13.06.2025, 16.25 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Floral Friday Fotos 2025 N° 18







Mohnblumen, vielleicht

sie fallen
nicht einfach aus dem feld
sie lösen sich
aus windhaut
aus morgenrot
aus erinnerung

 

zwischen ihren blättern
zittert ein wort
das keiner sagt
ein roter versprecher
aus licht

 

manchmal
stehen sie da
wie offene briefe
ohne empfänger
an die stille gerichtet

 

und alles
was bleibt
wenn der sommer
sich zurückzieht
ist dieser hauch
aus farbe
und vergessen



~*~

© Anne Seltmann







Mein Gedicht ist eine zarte Meditation über Schönheit, Vergänglichkeit, Erinnerung und das Unsagbare. Mohnblumen stehen hier nicht nur für Natur, sondern für Gefühle, Gedanken und Erfahrungen, die auftauchen, leuchten, verstummen – und verschwinden. Der Text ist durchzogen von einer stillen Traurigkeit, aber auch einer tiefen Achtung vor der Zerbrechlichkeit des Augenblicks. 




13.06.2025, 10.44 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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