Blogeinträge (themensortiert)

Thema: PerlenhafteProjekte

Montagsherz N° 639




Teebeutel deluxe – oder: Haute Cuisine trifft Haute Couture

 

Ich hätte es ja wissen müssen:

Geht man einfach mal so in eine Kunstausstellung, kann es passieren, dass man von einem Kleid angeblinzelt wird.

Nicht irgendein Kleid.

Ein Kleid aus Teebeuteln. Jawohl.

Schwarztee, Früchtetee, Kamille, alles dabei. Und das nicht in der Tasse, sondern drapiert, gefaltet und mit Fadenkunst veredelt – auf einem Kleid, das irgendwo zwischen britischem Fünf-Uhr-Tee, upcycling-Wahn und textiler Offenbarung schwebte.

Ich stand also da, mit leicht geöffnetem Mund (vor Ehrfurcht oder Irritation, das weiß ich bis heute nicht), und fragte mich:

Wer trägt so etwas?

Und noch wichtiger:

Was passiert bei Regen?

Teebeutelkunst hatte ich ja tatsächlich schon einmal auf  >> meinem Blog << vorgestellt – damals ging es um filigrane Motive, die auf gebrauchten Teebeuteln gemalt waren. Schon das war beeindruckend. Aber das hier?

Das war: Konzeptkunst zum Anziehen.

Und ehrlich gesagt: auch zum Abgewöhnen.

Mit jedem Schritt, den man imaginär in diesem Kleid geht, raschelte es bestimmt leise nach Zitronenmelisse, Hibiskus und einem Hauch von "Ich hab mein Outfit selbst gezogen".

Ein Kleid, das sich bei längerem Tragen vermutlich selbst aufbrüht.

Modische Teeinheit deluxe.

 

Was ich mitnehme aus der Ausstellung?

Ein Lächeln.

Und die Gewissheit, dass Teebeutel mehr können als nur ziehen.

 

Falls also jemand demnächst auf eine Gala eingeladen ist und noch kein Kleid hat:

Einfach mal den Vorratsschrank aufreißen.

Mode ist, was man draus macht.


"Was war euer skurrilstes Modeerlebnis?"


Montagsherz...





Anne Seltmann 04.08.2025, 01.00 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

1000 Fragen an dich selbst 571-580




 

571.     Mit wem stöberst du am liebsten in Erinnerungen?

Mit meinem Lieblingsmenschen.

572.     Wie viele Stunden am Tag verbringst du vor dem Computer?

Das bleibt mein Geheimnis!

573.     Verschweigst du deinem Partner manchmal Sachen, die du gekauft hast?

Nein, warum auch?

574.     Wen oder was benutzt du als Ausrede, um etwas nicht machen zu müssen?

Die Zeiten solcher Ausreden sind längst vorbei.

575.     Gehst du gern ins Kino?

Nicht mehr, seitdem ich ein CI trage.

576.     Wie großzügig bist du?

Das kommt immer drauf an, um wen es geht. Bei meinen Enkelkindern auf alle Fälle!

577.     Was versucht du zu vermeiden, weil du Angst hast?

Nicht an die Situation zu denken, die mir Angst macht

578.     Was ist deine neueste harmlose Leidenschaft?

KI -Bilder kreieren.

579.     Was würdest du auf dem roten Teppich tragen?

Ein langes Seidenkleid in tiefblau

580.     Wie geht es dir wirklich?

Hm, bis auf die wenigen Zipperlein recht gut!




Anne Seltmann 03.08.2025, 16.27 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 68




Juttas...



Anne Seltmann 02.08.2025, 06.14 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Floral Friday Fotos 2025 N° 23



 N° 23 




Heute schenke ich mir Löwenmäulchen
weil etwas in mir
nach sanfter Farbe ruft

 

die Stiele tragen
ein Gewicht aus nichts
nur Atem und Regenreste

 

ein paar Blüten
sehen mich an
als wüssten sie mehr
von all den Stunden
die ich nicht benennen kann

 

ich stelle sie ins Fenster
und warte
bis das Licht
ihnen und mir
denselben Frieden schenkt

~*~

© Anne Seltmann














Anne Seltmann 01.08.2025, 10.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 19





[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann] 





Die Geschichten im Schuppenkleid 

Tief unten im Meer lebte ein kleiner Fisch, der anders war als alle anderen. Seine Schuppen waren schlicht, doch sein Körper war über und über mit Knöpfen geschmückt. Große, kleine, bunte und schimmernde Knöpfe – jeder mit einer eigenen Form und einem eigenen Geheimnis.

Die anderen Meeresbewohner wunderten sich und fragten ihn oft: "Warum trägst du all diese Knöpfe?" Der Fisch lächelte sanft und antwortete: "Jeder Knopf erzählt von einem Moment, den ich nicht vergessen will."

Einen roten Knopf hatte er einst am Strand gefunden, als eine Welle ihn ins Meer gespült hatte – er erinnerte ihn an einen Sommertag voller Wärme. Ein goldener Knopf kam von einem Seestern, der ihm einst geholfen hatte, sich vor einem Sturm zu verstecken. Manche Knöpfe waren Geschenke von Freunden, andere Erinnerungen an kleine Abenteuer, die er ganz allein erlebt hatte.

Wenn das Sonnenlicht ins Wasser fiel, glitzerten die Knöpfe wie winzige Sterne, die zwischen den Wellen tanzten. Und jedes Mal, wenn jemand den kleinen Fisch ansah, fühlte er sich ein bisschen glücklicher, als hätte er selbst eine dieser Geschichten berührt.



© Anne Seltmann




Anne Seltmann 01.08.2025, 06.25 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Spiegelungen 2025 N° 08






die pfütze ist wie ein geheimnis
versteckt unter grauem himmel
gummistiefel tauchen ein
in ein meer aus spiegeln und träumen

jeder sprung ein kleines gedicht
ein tanz zwischen himmel und erde
wasserflüstern trägt das lachen fort
und bleibt doch immer bei mir

kleine welten öffnen sich
unter den schritten der neugier
pfützen werden zu ozeanen
und ich bin ein abenteurer ganz ohne schiff


~*~


© Anne Seltmann







Anne Seltmann 01.08.2025, 00.00 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 28/2025












die wiese hält uns
ein sanftes bett aus grünem raunen
der hund neben mir
seine augen halb geschlossen
als lauschte er dem atmen der erde
der himmel weit und offen
kein wort fällt schwer genug
um die stille zu zerbrechen
gras fließt wie wasser
durch die finger der zeit
wir bleiben nur
um nichts zu verlieren

~*~

© Anne Seltmann


 







Anne Seltmann 31.07.2025, 05.56 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 233







Manche Boote haben Geschichten in ihren Planken, die kein neues Schiff je tragen könnte. Wenn ich an den Kais entlangspaziere und ein altes Fischerboot entdecke, halb von Salz und Wind zerfressen, zieht es mich magisch an. Da sind diese Risse im Holz, die Spuren von unzähligen Tagen auf dem Wasser, die blinden Fenster der Kajüte, die einst dem Horizont entgegengeblickt haben. Manchmal duftet das Holz noch nach Meer, manchmal nach vergangener Arbeit und altem Diesel.

Ich weiß, sie werden zerfallen, vielleicht schon morgen, vielleicht im nächsten Sturm. Und trotzdem liebe ich sie. Vielleicht gerade deswegen. Sie sind wie stille Zeugen einer Zeit, in der die Menschen mit einfacheren Mitteln fuhren, als das Meer noch nicht von GPS-Linien durchzogen war, sondern von Hoffnung, Erfahrung und Mut.

Ein marodes Boot ist für mich kein Schandfleck. Es ist ein Gedicht, das das Meer geschrieben und die Zeit langsam verwischt hat – aber nicht so sehr, dass man es nicht mehr lesen könnte.












Anne Seltmann 30.07.2025, 07.13 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 35




N° 35 






Es war eine kleine orange gestromte Katze, die jeden Tag denselben Platz wählte – das Fensterbrett im Wohnzimmer, direkt mit Blick auf die Straße. Schon lange bevor ihre Besitzerin von der Arbeit heimkam, saß sie dort, die Pfoten ordentlich unter dem Bauch gefaltet, den Schwanz wie eine Kommapause um sich geschlungen.

Die Nachbarn wussten längst Bescheid. Wer an dem Haus vorbeiging, sah das stille Ritual: die Katze reglos, nur die Ohren zuckten manchmal, wenn ein Auto kam oder Schritte näherkamen. Doch erst, wenn ein bestimmtes Lächeln hinter der Haustür auftauchte, veränderte sich etwas. Dann sprang sie wie ein kleines Feuerwerk vom Fensterbrett, lief zur Tür und begrüßte ihren Menschen mit einem freudigen Mauzen, das klang, als würde die ganze Wohnung atmen vor Glück.


Dies ist ein wahre Geschichte!









30.07.2025, 06.37 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Drabble 2025 N° 23



[Bild KI generiert / Text ©  Anne Seltmann]



Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble:

 

Lanze + erwidern + streng

Die Sonne sank blutrot hinter den Hügeln, als sie ihm gegenübertrat. In ihrer Hand glänzte die Lanze, nicht erhoben, nur bereit. "Sag etwas", flehte er, die Stimme bebend wie ein verletztes Tier. Doch sie schwieg, die Augen streng auf ihn gerichtet, als könnte ein falsches Wort die Welt zerreißen. Er wagte zu erwidern, dass er nicht zum Kampf gekommen sei, sondern um Frieden zu bitten, dass sein Herz schwerer sei als jede Rüstung. Für einen Atemzug stand alles still, selbst der Wind hielt den Atem an. Dann senkte sie langsam die Waffe, und der Abend atmete gemeinsam mit ihnen auf.









Anne Seltmann 29.07.2025, 16.06 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

2025
<<< Dezember >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
293031    












_______________________________
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3