Thema: PerlenhafteProjekte
Wenn du für einen Tag jemand anderes sein könntest, wer wärst du und warum?
Ich möchte heute poetisch auf diese Frage antworten
Ich wäre jemand, den ich nie ganz verstanden habe –
nur für einen Tag.
Nicht, um ihn zu beurteilen,
sondern um ihn zu fühlen.
Ich würde seine Schatten durchschreiten,
die Worte hören,
die er nie laut sagte.
Ich würde in seinem Licht stehen,
das er vor der Welt verbarg.
Ich würde mit seinen Augen sehen,
mit seinen Ängsten atmen,
mit seiner Hoffnung hoffen –
auch wenn sie still geworden ist.
Vielleicht beginnt echtes Verstehen
nicht im Reden,
sondern im stillen Gehen
auf einem fremden Weg.
Vielleicht beginnt Mitgefühl
genau dort,
wo wir unsere eigene Sicht
loslassen
– für einen Tag.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 11.04.2025, 16.20 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL


Gänseblumen
Sie wachsen dort,
wo niemand sie erwartet.
Zwischen Kies,
unter den Füßen der Gedanken,
unbeirrt.
Ein weißer Blick zum Himmel,
ein gelbes Flüstern aus der Mitte.
Sie kennt kein Groß,
kein Laut.
Nur das Dasein –
klar,
still,
leicht.
Manche nennen sie unscheinbar,
doch sie trägt den Sommer
auf der Zunge.
~*~
© Anne Seltmann



Anne Seltmann 11.04.2025, 07.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL


Der Farn-
wie ein leises Flüstern aus vergangener Zeit.
Seine Blätter, kunstvoll gefiedert, entrollen sich mit der Geduld eines alten Liedes.
Er wächst im Halbschatten, wo das Licht gefiltert fällt –
nicht fordernd, nicht laut,
sondern voller stiller Präsenz.
Ein grüner Architekt der Stille,
der den Waldboden wie ein Geheimnis bedeckt.
Er braucht kein Aufsehen,
nur feuchte Erde und den Hauch des Morgens,
um sich in seiner ganzen Anmut zu zeigen.
Der Farn –
eine Pflanze wie ein Gedicht,
geschrieben in der Sprache der Schatten.
~*~
© Anne Seltmann


Die Art, wie sich der Farn langsam entrollt – Blatt für Blatt, Spirale um Spirale – ist zum Symbol für inneres Wachstum geworden. In der Maori-Kultur Neuseelands etwa steht der junge Farn (genannt koru) für Erneuerung, Harmonie und das sich ständig Entfaltende. Dieses Motiv findet sich auch in Kunst, Tattoos und Architektur wieder.
Weltweit gibt es etwa 10.000 bis 12.000 Farnarten – manche Quellen sprechen sogar von bis zu 15.000, je nachdem, wie fein die botanische Einteilung erfolgt. Damit gehören Farne zu den artenreichsten Pflanzengruppen, direkt nach den Blütenpflanzen. Sie kommen auf allen Kontinenten vor – von den Tropen bis zur Arktis – und wachsen in unterschiedlichsten Lebensräumen
Anne Seltmann 10.04.2025, 08.14 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL



Anne Seltmann 09.04.2025, 07.18 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Anne Seltmann 09.04.2025, 06.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL


Sie tritt ein, als gehöre ihr der Raum,
ihr Blick schweift, suchend,
nicht nach etwas Bestimmtem,
sondern nach dem Unerwarteten.
Ein Schatten zuckt an der Wand,
sie verharrt –
ein leises Zucken der Schnurrhaare,
ein Zucken in der Luft.
Ihr Körper ist Spannung,
Federkraft,
Bereitschaft.
Die Welt ist für sie kein Ort der Gewohnheit,
sondern ein endloser Strom von Möglichkeiten.
Ein fallendes Blatt vor dem Fenster,
ein unerklärliches Geräusch im Flur,
eine Schublade,
nicht ganz geschlossen –
sie weiß,
dass dahinter Geschichten wohnen.
Sie schnuppert an Büchern,
stupst mit der Pfote an deine Gedanken,
schaut dich an,
als wüsste sie etwas,
das du vergessen hast.
Und wenn du denkst, sie sei längst woanders,
sitzt sie plötzlich hinter dir,
und blickt durch dich hindurch,
als wäre dort etwas,
was nur sie sehen kann.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 08.04.2025, 05.00 | (5/3) Kommentare (RSS) | TB | PL
Morgens öffne ich das Fenster und höre schon ein unglaubliches Gezwitscher. Herrlich!
Mit großen Schritten gehe ich durch Erinnerungen und neue Pläne zugleich.
Höftlichkeit, Achtsamkeit uvm. habe ich in der Schule fürs Leben gelernt.
Diese 3 Dinge – Vertrauen, Neugier sowie das Zuhören – lassen mich heute achtsam und mit offenem Herzen durchs Leben gehen.
Heute in zehn Jahren werde ich hoffentlich auf viele kleine Wunder zurückblicken, die ich unterwegs gesammelt habe.
Ich
bräuchte noch mehr
Zeit für all das, was ich noch schaffen will. Der Tag hat einfach zu wenig Stunden. 
Diese Woche habe ich ein Treffen mit lieben Menschen im Kalender stehen und ich freue mich auf die Gespräche, das Lachen und die Nähe.
Anne Seltmann 07.04.2025, 16.08 | (0/0) Kommentare | TB | PL

531. Wie viel Zeit brauchst du, um dich für einen festlichen Anlass zu stylen?
Eigentlich brauche ich nicht viel Zeit. Ich weiß meist schon vorher, was ich anziehe. Meine Haare sind sehr kurz – da reicht ein Griff mit den Fingern. Und beim Schminken bleibe ich schlicht: ein wenig Kajal und Wimperntusche, das war's
532. Wer hat für dich Vorbildfunktion?
533. Würdest du etwas stehlen, wenn du nicht dafür bestraft würdest?
Nein, ich würde nichts stehlen – selbst ohne Strafe. Nicht nur, weil es falsch ist, sondern weil Vertrauen, Respekt und Miteinander mehr wert sind als jeder Gegenstand.
534. Hättest du gern eine andere Haarfarbe?
Nein.
535. Was ist der größte Unterschied zwischen dir und deinem Partner?
Ich bin Herz, er ist Verstand. Und genau das macht uns aus.
536. Wo isst du zu Hause am liebsten?
Am liebsten esse ich in unserer Stube, direkt am Esstisch. Der hat für mich nicht nur einen praktischen, sondern auch einen besonderen ideellen Wert: Die Tischbeine bestehen aus einem uralten Nähmaschinenunterbau aus Metall – kunstvoll gearbeitet und voller Geschichte. Obendrauf liegt eine schlichte milchige Glasplatte, durch die man das filigrane Gestell wunderbar sehen kann. Dort sitze ich gerne, genieße mein Essen und den Blick auf etwas, das mit viel Liebe zum Detail entstanden ist. Es ist mein Lieblingsplatz, weil er Gemütlichkeit und Charakter vereint.
537. Wenn alles möglich wäre: Welches Tier hättest du gern als Haustier?
Eine Katze. Aufgrund meiner Katzenallergie leider nicht möglich.
538. Auf welche Frage wusstest du in letzter Zeit keine Antwort?
Auf diese!
539. Was ist in deinen Augen die großartigste Erfindung?
Die Sprache. Denn sie ist der Schlüssel zu allem: zu Verständnis, zu Nähe, zu Wissen, zu Kreativität. Mit ihr können wir Erinnerungen bewahren, Ideen teilen, Frieden stiften oder Welten erschaffen – in Büchern, Liedern oder Gedanken.
Ohne Sprache gäbe es keine Geschichten, keine Freundschaft, keine Gemeinschaft – und auch mich gäbe es nicht in dieser Form.
540. Wenn du emigrieren müsstet: In welches Land würdest du auswandern?
Wahrscheinlich würde ich mich für Kanada entscheiden.
Weil es Weite schenkt – in Landschaften und im Denken. Weil dort viele Kulturen
aufeinandertreffen und respektvoll miteinander leben. Und weil es Raum gibt für
Stille und für Geschichten.
Kanada hat eben etwas Beruhigendes, Weites, Freundliches. Die Stille der Wälder, das Knirschen von Schnee unter den Schuhen, das Nordlicht über stille Seen – und zugleich die Offenheit der Menschen.
Anne Seltmann 06.04.2025, 06.29 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Nashörner wirken auf den ersten Blick mächtig und wild – doch genau darin liegt ihr Zauber:
Sie tragen eine uralte Stärke in sich, als wären sie aus einer anderen Zeit. Ihr wuchtiger Körper und das markante Horn wirken respekteinflößend, aber ihre ruhige Art und ihr sanftes Wesen überraschen oft.
Sie leben still, fast verträumt in ihrer Welt, lieben Schlammbäder, grasen friedlich – und zeigen nur dann Kraft, wenn sie müssen.
Ihr Zauber liegt in diesem Widerspruch: rau und sanft, stark und verletzlich, wild und zugleich still wie ein Fels in der Savanne.

Nashörner sind große, kräftige Tiere mit dicker Haut und ein oder zwei Hörnern auf der Nase. Sie leben in Afrika und Asien.
Sie fressen vor allem Gras und Blätter. Obwohl sie schwer und stark sind, können sie sehr schnell laufen.
Nashörner sind scheu und greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen.
Leider sind viele Nashörner vom Aussterben bedroht, weil Menschen ihre Hörner jagen.
Viele Organisationen setzen sich heute weltweit für den Schutz der Nashörner ein.

Anne Seltmann 05.04.2025, 07.06 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL