Thema: PerlenFunde
Anne Seltmann 20.02.2008, 13.26 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die Stadt Marburg will ihren
Bürgern vorschreiben, Solar-
anlagen auf ihren Dächern zu in-
stallieren – das koste nur 5000 Euro
pro Stück, und man habe die In-
vestition schon nach 15 Jahren
wieder raus. Wir fragen irritiert:
Warum so halbherzig? Wenn man
eine fünfköpfige Familie dazu
zwingt, fünf Solardächer zu bauen,
amortisiert sich das schon nach 75
Jahren – und das Weltklima wäre
so gut wie gerettet. Von Marburg!
Überhaupt muss man ent-
schlossener vorgehen. Die Deut-
schen sind bekanntlich zu dick –
man müsste also in Restaurants
nicht nur das Rauchen, sondern
auch das Essen verbieten, Bio-Ge-
müse zum Frühstück vorschrei-
ben und alle Pommesbuden mit
der guten alten GSG 9 zerstören.
Längst fällig: Pflicht-Kurse zur
Eindämmung des Ausatmens und
ein Gesetz zum Auswandern in
spätestens zwei Generationen.
Dann wäre Deutschland schon
2068
CO2-frei. Und gesund.
via Mail:rp-online © vo
Anne Seltmann 06.02.2008, 15.04 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wir haben es ja schon immer
geahnt, aber jetzt hat es die
Wissenschaft bestätigt: Wer lang-
sam fährt, beschleunigt den Kli-
mawandel. Eine neue Studie der
britischen Automobile Associati-
on (AA) besagt, dass Tempo-
Hemmschwellen in Wohngebie-
ten den Kraftstoffverbrauch der
Autos verdoppeln. Ab jetzt wird
fröhlich drauflos gebrettert – man
möchte ja schließlich etwas gegen
das Ozonloch tun. Statt in Anti-Ra-
ser-Kurse werden Flensburger
Punktesünder künftig zum Praxis-
training auf die Rallye Monte Carlo
geschickt. Wer bei der Führer-
scheinprüfung unter 50 km/h ab-
sinkt, fällt durch. Umweltzonen-
Plaketten gibt es erst ab 4000 Ku-
bikzentimetern Hubraum. Schu-
mi wird ab sofort Klima-Beauf-
tragter der Bundesregierung, und
Familienfotos machen wir künftig,
indem wir alle ins Auto setzen und
dann mit 200 Sachen durch die Ra-
darkontrolle brettern. Umwelt-
schutz macht
richtig Spaß.
via Mail:rp-online © peco
Anne Seltmann 30.01.2008, 10.22 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Til Schweiger hat die Deutsche
Filmakademie verlassen, weil
sein Film „Keinohrhasen“ (drei
Millionen Zuschauer) nicht für
den Deutschen Filmpreis nomi-
niert wurde. Nominiert seien nur
Filme, die – wie Schweiger sich
auszudrücken beliebte – „keine
Sau kennt“. Es sind also quasi
Keinsaufilme, die in Keinmensch-
kommtinskino Keinbisschengeld
einspielen, was man salopp als
Keinkohleeffekt bezeichnen darf.
Man kann ruhig ein Keinelefan-
tengedächtnisbesitzer sein, um
sich dennoch daran zu erinnern,
dass nur Keinhirnökonomen Fil-
me ohne Zuschauer als Erfolg be-
werten. So wird die Akademie nun
wohl Filme ehren, die nur in Kein-
quietschvorvergnügenvorstellun-
gen zu sehen sind, in denen nur
Keinnichtintellektuelle mit Kei-
nendederdebattierlust verkehren.
Jedenfalls, manchmal versteht
man nicht, wer warum preisge-
krönt im Kino läuft: der Hase, der
Igel oder
der Keinohrigel.
via Mail: rp-online © vo
Anne Seltmann 23.01.2008, 11.11 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Popsängerin Lily Allen („Smile“)
hasst es, wenn sie Textnach-
richten voller Abkürzungen be-
kommt. „Jemand hat mit eine SMS
ohne Vokale geschickt“, gab sie
jetzt zu Protokoll, „ich habe nur
mit Vokalen geantwortet“. Gran-
diose Idee, denn man könnte der
deutschen Sprache völlig neue
Wort-Melodien abgewinnen und
zudem ökonomisch neue Wege
gehen: Bücher würden dünner
und ließen sich je nach Vorliebe
ohne Vkl oder ohne Knsnntn dru-
cken, was etwa aus dem länglichen
„Fest gemauert in der Erden/ Steht
die Form, aus Lehm gebrannt“
(Schllrs „Glck“) das kompaktere
„Fst gmrt n dr Rdn/ Stt d Frm s Lm
gbrnnt“ macht – oder eben die
munter swingende Vokal-Version:
„E eaue i e Ee/ e ie O au E ea“. Auch
der Esskultur würde es nutzen,
würden doch Fastfood-Bestellun-
gen noch schneller vonstatten ge-
hen – zum Beispiel: „N Dnr mt
Pmms nd Mj“. Wir wünschen auf
jeden Fall
Gtn Pptt.
via Mail: © vo
Anne Seltmann 18.01.2008, 17.32 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 13.01.2008, 18.17 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 13.01.2008, 09.30 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Haben Sie über die Feiertage
zugenommen? Diät-Experten
wissen Rat. Ihr neuester Tipp: Ta-
gebuch führen. In einer Art Ess-Bi-
lanz, so empfehlen sie, solle „jeder
Krümel“ aufgeschrieben werden,
den man zu sich nimmt. Das lässt
die Pfunde purzeln. Und mit zu-
nehmendem Abnehm-Erfolg wer-
den sich die Eintragungen verän-
dern. Am Ende könnte das dann so
aussehen: „Liebes Tagebuch. Bin
gestern nach dem Frühstück auf-
gestanden, habe das Mittagessen
auf den Abend verschoben und
bin vor dem Abendbrot ins Bett.
Eigentlich geht’s mir prima, nur
kippe ich jetzt beim Essen dau-
ernd vom Sessel, weil ich mit dem
Löffel in der Hand das Gleichge-
wicht verliere. Beim Staubsaugen
muss ich mich anschnallen, und
mein Magen brummt inzwischen
lauter als der Kühlschrank. Aber es
gibt auch schöne Momente: Als
ich heute einen Spaziergang zum
Teich gemacht habe, wollten mich
die Enten
füttern.“
via Mail:rp-online
© peco
Anne Seltmann 04.01.2008, 13.13 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Biographie:
Selma Meerbaum-Eisinger
wurde am 15. August 1924 in Czernowitz geboren, war also bei Kriegsausbruch
eben 15 Jahre alt. Mit war sie mütterlicherseits verwandt. Ihre ersten Gedichte entstanden
1939, kurz vor Kriegsbeginn. Es sind Naturgedichte und Liebesgedichte, gerichtet an ihren ein Jahr älteren
Freund Lejser Fichman. Er bereitete sich auf seine Auswanderung
nach Palästina vor. Antisemitische Vorfälle gab es bereits vor der erzwungenen Abtretung der Bukowina an die Sowjetunion am
26. Juni 1940. Auch von ihren Truppen wurden Juden verschleppt, allein am 13. Juni 1941 viertausend Männer, Frauen und Kinder. Mit dem erneuten Einzug rumänischer Truppen am 5. Juli 1941 erhielten die deutschen Verbündeten Rumäniens freie Hand bei der Judenverfolgung. Das Leben unter der Bedrohung ist auch in Meerbaum- Eisingers Gedichten spürbar. Einflüsse ihrer Lieblingsautoren Heinrich Heine, Rainer Maria Paul Verlaine, auch von chinesischer Dichtung) sind nicht zu verkennen, eigene Töne und Bilder werden aber immer stärker, je gewaltsamer die Wirklichkeit in ihr Leben greift.Mit der Einrichtung des Ghettos im Judenviertel (60.000 Menschen zusammengepfercht) hauste die Familie unter einem notdürftig mit Decken verhängten Arkadengang. Lejser Fichman wurde zur Zwangsarbeit abkommandiert. Selma Meerbaum-Eisinger sah ihn nie wieder. Sie, so erfuhr eine Freundin, floh aus dem Ghetto, wurde
aber in der Stadt als Jüdin erkannt und verfolgt. Sie brach sich ein Bein, konnte aber das in diesem Fall schützende Ghetto wieder erreichen. Nach der Aufhebung des Ghettos wurde die Familie im Juni in ein Lager westlich des Bug deportiert, wo sie drei Monate unter freiem Himmel in einem Steinbruch kampierte. Selma Meerbaum-Eisinger starb am 16. Dezember 1942 an Flecktyphus im SS-Arbeitslager Michailowska.Diese Biographie folgt der Einleitung von Jürgen Serke zu dem Gedichtband Selma Meerbaum-Eisinger:
Ich bin in Sehnsucht eingehüllt...
Anne Seltmann 01.01.2008, 23.47 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL