Blogeinträge (themensortiert)

Thema: EigeneWortPerlen

Vom Fliegen



[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]




sie steht
inmitten der blumen,
die sich nicht entscheiden müssen

ein drachen
zittert in ihrer hand
wie ein gedanke ans fortsein

die schnur –
nicht fessel,
nicht versicherung

vielleicht ist freiheit
nicht im loslassen
nicht im festhalten

sondern
im wissen,
dass beides möglich ist


~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 13.05.2025, 17.06 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Als die Sterne vom Himmel fielen



[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]





 

sie standen nicht

mehr fest,

diese himmelslichter –

zogen ihre bahnen

nicht aus ordnung,

sondern aus sehnsucht

 

ein mädchen

im schatten der gärten,

die finger voller nächte,

die augen offen

für das unbegreiflich kleine

 

und als das erste licht

ihren körper berührte,

dachte sie:

so muss es sein,

wenn die welt

zu flüstern beginnt


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 12.05.2025, 16.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Zum Muttertag





In deinen Händen lag die Welt,
bevor wir sie selbst verstehen konnten.
Du hast uns getragen – in Nächten,
in Zweifeln, in Zeiten ohne Namen.

Deine Stimme war unser erstes Zuhause,
dein Herz ein leiser Kompass,
dein Blick ein Hafen,
auch wenn das Meer rau war.

Mütter sind nicht nur Gebärende,
sie sind Geberinnen von Nähe,
Wärme, Worten, Wegen –
manchmal nur ein Schatten,
doch immer Licht.

Heute legen wir einen Dank
in eure offenen Hände,
einen stillen Blumenstrauß aus Worten:
Für all das Sichtbare.
Und für alles, was nie gesagt,
aber stets gespürt wurde.

~*~

© Anne Seltmann



Einen berührenden Muttertag euch allen!




Anne Seltmann 11.05.2025, 05.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Das Meer ist kein Ort




[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]






ich liebe das meer
sagst du, als wäre es
eine richtung.

ich liebe die weite,
die zwischen zwei wellen passt
wie atem zwischen zwei sätzen.

ich liebe die welle,
die ankommt,
auch wenn sie nur bricht.

das meer kennt keine uhrzeit
kein ende,
keinen grund,

nur dich,
wenn du hineinsiehst
und nicht zurückblickst.

~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 10.05.2025, 11.37 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Neulich in meinem Garten





[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]




Neulich in meinem Garten

stand eine Blume, die sprach,

mit einem Hauch von Geheimnissen,

in den Farben des Morgens.

Sie sprach von verborgenen Wegen,

von den Schattierungen der Stille,

von einem Moment, der zwischen den Blättern hing.

 

Ich lauschte – wie ein Flüstern

aus einer längst vergessenen Zeit.

Die Vögel, sie sangen,

doch ihre Lieder klangen anders,

nicht wie das übliche Summen

des Alltags,

sondern wie ein Echo aus der Ferne,

wie ein Versprechen.

 

Der Wind strich sanft durch das Gras,

und es war, als würde auch er sich erinnern

an etwas, das nie wirklich vergangen ist,

an die Zartheit, die die Erde birgt,

und an das Leben, das weiterfließt

wie ein Fluss aus Licht und Schatten.

 

Neulich in meinem Garten,

da war der Moment – er blühte auf,

verblasste wieder, aber ich fühlte ihn

in jedem Atemzug,

im sanften Beben des Bodens,

in der Stille, die zwischen den Zweigen stand.

 

Es war kein großes Ereignis.

Ein leises, kaum merkliches Zwiegespräch.

Doch es war genug,

genug, um die Zeit in einem einzigen Atemzug zu spüren,

genug, um für einen Augenblick zu wissen:

Auch das Unausgesprochene ist ein Teil

des großen Ganzen.


~*~


© Anne Seltmann








Anne Seltmann 08.05.2025, 08.27 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Feen, sagst du, sind Kinderdinge




[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]



 



Feen, sagst du, sind Kinderdinge

aber ich sah sie

zwischen den brombeerblättern

mit händen wie schmetterlingsflügeln

und stimmen, die nicht sprachen

sondern pflanzen bewegten

 

sie standen auf pilzen,

balancierten auf grashalmen

als wäre schwerkraft

nur ein märchen für uns

 

ihre augen trugen wald

kein spiegel, nur tiefe

aus der etwas zu mir sah

was nicht fragte

 

sie nähten den regen

mit spinnfäden an die luft,

zogen den duft des abends

wie einen schleier

über offene felder

 

sie kannten namen

die wir vergessen haben

und wussten, wann eine ameise trauert

 

nur wenn wir ganz still sind

vielleicht

legen sie uns ein mooswort

ins ohr

 

und verschwinden wieder

bevor wir es

aussprechen können


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 08.05.2025, 07.50 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Sommerwiesenbunt



[Mit Photoshop bearbeitet]




ich trat
in ein grün,
das nicht wusste,
wie viele namen es hatte

über mir
ein summen,
als hätte jemand vergessen,
die welt auszuschalten

blüten
platzten auf
in farben,
die nicht verabredet waren

ich hielt still
mit der hand
im licht
zwischen zwei halmen

und dachte:
so fühlt sich nichts an,
das wichtig sein will

eine ameise lief
über meinen fuß
wie eine kurze erinnerung
an bewegung

es roch nach
zu viel leben
um es zu zählen

ich sammelte
keine blumen
nur augenblicke
die sich später
nicht erklären lassen


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 04.05.2025, 10.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Als ich auf dich wartete



[KI generiert / Text © Anne Seltmann]




ich saß
nicht wirklich –
eher lag die zeit
auf mir

wie wasser
das nicht
fragt, wohin

eine tasse war da
oder
der abdruck einer tasse
noch warm vielleicht

der tag faltete sich
langsam
wie ein gesicht
das vergessen hatte zu sprechen

ich wusste nicht
ob du kommst
oder
wer du sein würdest

vielleicht warst du schon
da
nur nicht anfassbar

die tür blieb still
wie ein auge,
das nicht mehr blinzelt

alles war
ein atem zu lang
ein satz zu wenig

ich sammelte
staubige lichtflecken
und dachte:
so sieht es wohl aus
wenn nichts passiert
aber alles wartet.

~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 04.05.2025, 07.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Drei Elfen




[KI generiert / Text © Anne Seltmann]





(und was blieb)

sie kamen ohne namen
durch eine falte im licht
das über den teppich rann

der staub hielt kurz inne
als ob er sie hören könnte
beim atmen

die erste –
sprach nicht,
ließ eine feder zurück
und eine erinnerung
an das wort "vielleicht"

die zweite –
berührte den rand des glases,
das du nie ganz leer trinkst
und das trotzdem immer
zu voll war für träume

die dritte –
sah dich an
nicht mit augen
sondern
mit allem anderen

du fragtest nicht,
sie antworteten
trotzdem
zwischen zwei uhren
und einem lied
im radio

dann gingen sie
nicht weit,
nur ein bisschen
aus der sicht

und du –
du dachtest plötzlich
an moos
und an dinge,
die sich nicht erklären lassen
aber bleiben.


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 03.05.2025, 14.25 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Welt ist zu laut




[KI generiert / Text © Anne Seltmann]






die welt hat zu viele stimmen

zu viele finger, die rufen

zu viele rufe, die nichts mehr

bedeuten – außer: ich.

ich.

ich.

 

zwischen zwei pushnachrichten

verliert sich ein vogelruf

im betonhimmel.

jemand tippt

jemand hupt

jemand schreit

jemand meint es gut.

 

ich höre

nichts.

 

ich höre

alles auf einmal.

 

in meinem kopf

scrollen gedanken

über bilder,

die ich nie berührt habe.

alles will gehört werden

und ich –

will nur einmal

nicht antworten.

 

stille ist

kein zustand

sondern widerstand.

 

sie wächst

hinterm lärm,

leise wie moos,

sanft wie schatten

auf einer handfläche

die nichts hält

außer atmung.

 

ich wünsche mir

eine stille

die nicht erklärt

eine pause

ohne versprechen

ein wort

das bleibt

ohne zu schreien.

 

 ~*~

© Anne Seltmann





 




Anne Seltmann 03.05.2025, 08.38 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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