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Juri und das Schaf



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]






Juri war ein kleiner Junge.
Er lebte mit seiner Familie in einem Haus am Rande der Wiesen.
Dort wehte der Wind so weich, als würde er streicheln wollen.

Eines Tages, als Juri allein draußen spielte, sah er etwas Weißes im Gras.
Ein Schaf!
Es stand ganz still und schaute ihn an.

"Hallo", sagte Juri leise.
Das Schaf blinzelte.
Es schien nicht schüchtern, nur ein bisschen neugierig.

Juri ging näher.
Langsam, Schritt für Schritt.
Das Schaf blieb einfach stehen.

"Darf ich mich setzen?" fragte Juri.
Natürlich antwortete das Schaf nicht – aber es beugte sich ein kleines bisschen,
als würde es nicken.

Vorsichtig kletterte Juri auf seinen Rücken.
Das Schaf war warm und weich und roch nach Sommer.
Es fühlte sich an wie ein Kissen aus Wolle und Wind.

Sie blieben einfach so.
Ein Junge.
Ein Schaf.
Und eine Wiese, die atmete.

Ab diesem Tag waren sie Freunde.
Juri kam jeden Morgen.
Manchmal brachte er ein Stück Apfel mit.
Oder ein Lied.

Das Schaf sagte nie etwas.
Aber es wartete immer schon.

Juri lernte, dass man nicht reden muss, um sich zu verstehen.
Manchmal reicht es, einfach da zu sein.
Ganz ruhig.
Ganz echt.
Wie ein Schaf.
Wie ein Freund









Anne Seltmann 17.05.2025, 16.05

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