Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: poem

Du bist...


der Schreiber und die Schrift bist du,

Tint' und Papier und Schreibestift bist du.

Du bist die Sternenschrift am Himmel dort,
Im Herzen hier die Liebeschrift bist du.

Das Blatt, das treibt, das ausgetriebne Lamm,
Der Trieb, der Treiber und die Trift bist du.

Du bist die Ruh', die Unruh' bist du auch,
Das Gift und auch das Gegengift bist du.
Du Ebb' und Flut, Windstill' und Sturm und Meer,
Schiffbruch und Schiff, und der drin schifft, bist du.

Was kann ich treffen? was kann treffen mich?
Was trifft der Sinn, und was ihn trifft, bist du.


~*~

© Mevlana Rumi

Anne Seltmann 05.04.2010, 17.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Wenn



Wenn, wenn, wenn...!
Es gibt kein gefährlicheres Wort
in unserer Sprache

~*~

© Anne Seltmann

Anne Seltmann 24.02.2010, 10.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Eine kleine Schwalbe









Ich sah
eine kleine Schwalbe
Sie erzählt
von den
Frühlingsboten -
die Wintermelodie verklingt



~*~


@ Anne Seltmann

 

Anne Seltmann 22.02.2010, 08.04 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich möchte einmal ein Buch schreiben...

Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen.


...ein kleines, frohes Buch ...

das ich aber nur denen geben möchte, die es lieb haben würden und die mit ihm froh sein könnten ...

ein kleines, kleines Buch, in dem nur stünde: wie schön der Sonnenschein über dem Garten draußen am See, mit den blühenden Rosen ... und wie schön das Lied der Vögel in den schattigen Baumwipfeln und wie schön der blaue Himmel über dem allem und seine weißen Wolken ...

denn ich bin ja selber nur ein Stückchen Garten, Wald und See ... über dem die Sonne flimmert, über dem die Vögel singen, über dem die Wolken ziehn ...


Sie müßten es dann aber um sich haben wollen, wie man Kinder um sich hat ... die ganz still in einer Ecke sitzen und sich kaum rühren ...

Man kann nicht immer mit ihnen spielen ...

aber man weiß, daß sie aus ihrem Ofenwinkel herüber horchen, mit leuchtenden Augen, und mitdenken und mitfühlen bei allem, was man tut, voll neugieriger Heimlichkeit ... still und lieb und traulich ...

So müßten sie es um sich haben wollen!


Anne Seltmann 03.02.2010, 18.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Beim Aufgang der Sonne








Beim Aufgang der Sonne
und bei ihrem Untergang
erinnern wir uns an sie


Beim Wehen des Windes
und in der Kälte des Winters
erinnern wir uns an sie


Beim Öffnen der Knospen
und in der Wärme des Sommers-
erinnern wir uns an sie


Beim Rauschen der Blätter
und in der Schönheit des Herbstes
erinnern wir uns an sie


Zu Beginn des Jahres
und wenn es zu Ende geht,
erinnern wir uns an sie


Wenn wir müde sind
und Kraft brauchen,
erinnern wir uns an sie


Wenn wir verloren sind
und krank in unserem Herzen,
erinnern wir uns an sie


Wenn wir Freude erleben,
die wir so gern teilen würden,
erinnern wir uns an sie


So lange wir leben
werden sie auch leben,
denn sie sind nun ein Teil von uns,
wenn wir uns an sie erinnern.


~*~


jüdisches Gebet


 

Anne Seltmann 02.02.2010, 21.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Herbst









-->

dicke nebelfelder

geheimnisvoll wirkt die welt,

die letzten goldenen blätter

sind das tor zum november



 ~*~

© Anne Seltmann


 

Anne Seltmann 23.10.2009, 20.10 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Du wacher Wald







Du wacher Wald, inmitten wehen Wintern

hast du ein Frühlingsfühlen dir erkühnt,

und leise lässest du dein Silber sintern,

damit ich seh, wie deine Sehnsucht grünt.

Und wie mich weiter deine Wege führen,

erkenn ich kein Wohin und kein Woher

und weiß: vor deinen Tiefen waren Türen-

und sind nicht mehr.


~*~

Rainer Maria Rilke

 

Anne Seltmann 16.02.2008, 20.36 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wahnsinn






Ich bin verrückt vor Liebe
meine Leidenschaft ist Wahnsinn
Die Achtung vor unserer
nahen Begegnung
überwältigt und begeistert mich
Ich verlebe meine Tage
meine Nächte
wie auf Wolken-
denn du bist bei mir

~*~


© Anne Seltmann

2 o o 2





Wenn ich meine alten Liebes-Gedichte herauskrame
( sie gelten meinem besten Ehemann von allen)
und sie lese, haben sie an Gültigkeit nicht verloren.
 

Anne Seltmann 04.05.2007, 16.34 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Regenbogenbunt



Ich nahm die Farbe der Hoffnung
und nähte mir daraus ein Kleid
um für uns die Stadt anzumalen
in der Farbe der Liebe
Und das Blau des Himmels
baute ich als Liebesnest
Danach ließ ich uns ein Bad ein
in den Farben des Regenbogens-
Liebesfarbenrausch


~*~

© Anne Seltmann

 

Anne Seltmann 22.02.2007, 21.46 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Winter





Wenn die Vögel

südwärts ziehen

höre ich Trennungslieder

Der Winter hält Einzug


~*~

© Anne Seltmann




 

Anne Seltmann 13.12.2006, 07.24 | (0/0) Kommentare | TB | PL