Tag: Gedicht
Du musst die Wolken schütteln,
sie streuen die Gaben des Sommerhimmels-
Liebe, Licht und Freude!
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 19.07.2020, 09.13 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Und trotzdem…
atme
lebe
liebe
singe
tanze
ich
tausendfach
trotzend
während
dich
deine
Angst
Schachmatt
gesetzt hat!
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 26.04.2020, 15.53 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wer hält mich aufrecht und wer gibt mir Mut,
Wer legt auf meine Zunge Flammenglut?
Mit tausend Blüten und mit tausend Stimmen
Lockt mich Natur und tausend Sterne glimmen,
Aus allen Tiefen klingt es dumpf und wirr
Wer führt mich aufwärts, wenn mein Fuß geht irr?
Dich Gotteskraft, die Niemand nennen kann,
Endlos erzeugende, Dich ruf' ich an.
Du bist der Schoß, der rings die Welt geboren,
Du bist des Baumes Saft, das Blut der Poren,
Aus Dir entquillt der Tag, aus Dir die Nacht,
Du bist der Donner, Du des Frühlings Pracht.
aus:
Moderne Dichter-Charaktere
1885
Heinrich Hart
Anne Seltmann 06.03.2020, 17.08 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Der Regen fällt. In den Tropfentanz
Starr ich hinaus, versunken ganz
In allerlei trübe Gedanken. Mir ist,
Als hätt' es geregnet zu jeder Frist,
Und alles, so lange ich denken kann,
Trüb, grau und nass in einander rann,
Als hätte es nie eine Sonne gegeben,
Als wäre nur immer das ganze Leben,
Die Jahre, die Tage, die Stunden all,
Ein trüber, hastiger Tropfenfall.
~*~
Gustav Falke
Anne Seltmann 13.10.2019, 09.39 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 27.08.2019, 17.23 | (6/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wie schön sich zu wiegen,
Die Luft zu durchfliegen
Am blühenden Baum!
Bald vorwärts vorüber,
Bald rückwärts hinüber, –
Es ist wie ein Traum!
Die Ohren, sie brausen,
Die Haare, sie sausen
Und wehen hintan!
Ich schwebe und steige
Bis hoch in die Zweige
Des Baumes hinan.
Wie Vögel sich wiegen,
Sich schwingen und fliegen
Im luftigen Hauch:
Bald hin und bald wieder,
Hinauf und hernieder,
So fliege ich auch!
~*~
Heinrich Seidel
Anne Seltmann 02.02.2019, 11.31 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Sie fallen und fallen
während das Lebensbuch weiterblättert
Ich stehe hier-
ein Blatt ist noch rot…
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 18.10.2018, 18.44 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ich zitiere:
"Ich werde immer wieder gefragt: Schreiben Sie auch größere Sachen? Nein, antworte ich, nur große." Diese großen Sachen bestehen meist aus einer oder zwei Zeilen und stellen die Welt auf den Kopf. Stanislaw Jerzy Lec, der "Lichtenberg des 20. Jahrhunderts", wurde als Verfasser der "Unfrisierten Gedanken" weltberühmt. Er ist das beste Beispiel dafür, dass für Weltruhm nicht immer ein voluminöses Werk vonnöten ist.
Dieses Buch liest sich nicht wie ein Roman, inhaltlich findet man Aphorismen, Epigramme, Minimalsatiren, Wortspielereien, geflügelte Worte, allerdings von sehr starkem Tiefsinn geprägt.
Stanisław Jerzy Lec ist nicht jedermanns Sache, ich finde ihn geradezu köstlich!
Hier ein paar Beispiele:
Anne Seltmann 11.07.2018, 06.13 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 27.06.2018, 09.42 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL