Blogeinträge (Tag-sortiert)

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Marius Nature Thursday N° 14/2025


N° 14/2025








Magnolienzeit


Die Luft trägt das Flüstern des Frühlings,
und plötzlich – ohne Eile –
entfalten sich Hände aus Licht
an knorrigen Zweigen.

Magnolien,
wie Gedanken aus Seide,
schweben sie zwischen Jetzt und Damals,
roséfarbenes Schweigen
im Atem des Morgens.

Ich bleibe stehen,
als hätte mich jemand gerufen
ohne ein Wort,
nur mit dem Duft
einer Erinnerung,
die nie ganz gegangen ist.

Und während sie blühen,
weiß ich:
Manche Schönheit
fragt nicht nach Dauer –
sie verweilt im Augenblick
und macht ihn ewig.


~*~


© Anne Seltmann








Anne Seltmann 24.04.2025, 06.55 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 225




[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]



Weit draußen auf dem offenen Meer schwamm ein alter Wal namens Maro.
Er war bekannt für seine ruhige Art, seine sanften Bewegungen und sein tiefes, ruhendes Lied, das durch das Wasser vibrierte.

An einem warmen Sommertag tauchte Maro gemächlich auf, um Luft zu holen.
Sein mächtiger Rücken glänzte feucht in der Sonne, als plötzlich – plopp! – eine junge Möwe auf seinem Kopf landete.
Sie schüttelte ihre Federn, sah sich um und ließ sich zufrieden nieder, als wäre Maro eine kleine Insel mitten in der endlosen Weite.

Maro blinzelte langsam, aber statt die Möwe zu verscheuchen, blieb er still.
Er spürte das zarte Gewicht auf seiner Haut und lauschte dem leisen Kratzen der kleinen Krallen.
Die Möwe, noch etwas erschöpft vom langen Flug, schlief schließlich auf seinem Kopf ein.

So trug Maro sie ein Stück übers Meer – als hätte er verstanden, dass manchmal selbst die Freien eine kleine Pause brauchen.
Als die Möwe später erwachte und flatternd davonzog, ließ Maro leise eine Blase aufsteigen, als Abschiedsgruß.
Und tief in sich drinnen sang er ein Lied, von Freundschaft, die manchmal einfach still und schwerelos entsteht.




© Anne Seltmann



Anne Seltmann 23.04.2025, 08.09 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Straße


[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]










Die Straße


Nicht die Länge ist es,
die dich trägt,
sondern der erste Schritt,
der leise Atem
in deinem Sein.

Vergiss die Ferne,
vergiss das Ende,
nur der nächste Hauch
gehört dir.

Ein Strich der Zeit,
ein stiller Flügelschlag,
und alles wächst
aus deinem Vertrauen.

So löst sich die Straße auf,
während du gehst –
in Licht,
in Stille,
in dich selbst.

~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 22.04.2025, 16.27 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Heute ist Tag der Erde


[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]






Die Erde summt
unter dem Gewicht der ersten Knospen,
streckt ihre Adern
in das helle Blau.

Zwischen Stein und Staub
atmet neues Leben,
leise,
unbeirrt,
wie ein Versprechen im Licht.

Und jeder Schritt auf ihr
ist ein Flüstern:
Alles beginnt,
immer wieder,
aus einem einzigen Tropfen Mut.


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 22.04.2025, 08.24 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Fäden aus Licht


[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]





Tausende Tropfen aus Licht 

verhaken sich im Grau, 

ziehen Spuren 

über mein wachendes Herz. 

 

Die Minuten fallen 

ineinander, 

ohne Laut, 

ohne Richtung. 

 

Ich atme sie ein, 

ich lasse sie gehen, 

und bleibe 

ein Augenblick lang.


~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 21.04.2025, 08.11 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Rosa, das kleine Osterhasenmädchen




[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]






Rosa war ein ganz besonderes kleines Osterhasenmädchen. 

Schon ihr Name verriet es: Sie liebte alles, was rosa war. 

Ihr Fell schimmerte zwar in einem zarten Cremeton, doch in ihren großen, glänzenden Augen tanzte stets ein Hauch von Rosarot.

 

Am liebsten schmückte Rosa sich jeden Morgen mit einer kleinen Krone aus rosa Rosen, die sie selbst auf den saftig grünen Wiesen pflückte. 

Sie band sie mit einem seidenen Faden zusammen und setzte sie sich stolz auf ihr wuscheliges Köpfchen. 

So fühlte sie sich wie eine kleine Königin – eine Königin des Frühlings.

 

Die anderen Hasenkinder kicherten manchmal, wenn Rosa wieder einmal in einem rosafarbenen Tüllrock durch die Wiesen hoppelte oder ihre rosa Ostereier besonders liebevoll in die Nester legte. 

Aber Rosa ließ sich nicht beirren. 

"Rosa ist nicht nur eine Farbe", sagte sie dann kichernd, "Rosa ist ein Gefühl! Ein bisschen wie ein Kuss von der Sonne."

 

Als Ostern immer näher rückte, hatte Rosa eine zauberhafte Idee: 

Sie würde in diesem Jahr ganz besondere Osternester basteln – mit weichem Moos, zarten Blüten und kleinen rosa Bändern. 

Und als der große Tag kam, staunten alle Tiere des Waldes: Noch nie hatten sie so wunderschöne, liebevoll dekorierte Osternester gesehen!

 

Die kleine Rosa stand daneben, ihre rosa Rosen leuchteten in der Frühlingssonne, und ihr Herz hüpfte vor Glück. 

Denn manchmal, das wusste sie jetzt ganz genau, macht ein kleines bisschen Rosa die Welt einfach ein wenig schöner.


© Anne Seltmann

 

 




Anne Seltmann 20.04.2025, 09.03 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Heutiges Kalenderbild bei Engelbert III.








Blühende Sonnenblume
im goldenen Morgenlicht
träumt vom Sommerwind. 

~*~

© Anne Seltmann







Heute ist meine Sonnenblume bei Engelbert im >> Lichtblick <<  zu bewundern. Rechts davon sieht man diverse Themen, dann klickt man auf den "Abreißkalender" und schwupps erscheint mein Bild. 





Anne Seltmann 19.04.2025, 13.54 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Gänseblumen









Sie wachsen dort,

wo niemand sie erwartet.

Zwischen Kies,

unter den Füßen der Gedanken,

unbeirrt.

 

Ein weißer Blick zum Himmel,

ein gelbes Flüstern aus der Mitte.

 

Sie kennt kein Groß,

kein Laut.

Nur das Dasein –

klar,

still,

leicht.

 

Manche nennen sie unscheinbar,

doch sie trägt den Sommer

auf der Zunge.


~*~


© Anne Seltmann






18.04.2025, 08.30 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Warum es den Karfreitag gibt



Foto & Text © Anne Seltmann




Karfreitag ist der Tag,
an dem das Leben sich selbst hingegeben hat,
nicht aus Schwäche,
sondern aus Liebe.

Es ist der Riss im Gewebe der Welt,
durch den neues Licht dringen kann.

Ein Tag, der uns zeigt:
Manchmal muss etwas sterben,
damit etwas Größeres geboren werden kann.
Nicht als Strafe,
sondern als stiller Schwur,
dass Liebe selbst den Tod überdauert.

Karfreitag gibt es,
damit wir verstehen:
Jeder Neubeginn trägt das Echo eines Opfers,
und jede Hoffnung wurzelt
im Mut, loszulassen.

~*~


© Anne Seltmann







Anne Seltmann 18.04.2025, 06.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Drabble 2025 N° 14




[Foto / Text © Anne Seltmann]




Wortvorgaben:

Gebäude + bekommen + chaotisch



Ich habe ein Faible für vergessene Orte, deshalb gibt es heute diese Geschichte:


Auf unserer Reise mit dem Bulli durch Süditalien stießen wir eher zufällig auf ein verfallenes Gebäude am Rand eines kleinen Bergdorfs. Die Einheimischen erzählten uns, dass es einst ein Kloster gewesen sei, später jedoch dem Verfall überlassen wurde. Wir erhielten tatsächlich die Erlaubnis, es zu besichtigen. Im Inneren herrschte ein chaotisch anmutendes Zusammenspiel aus Licht, Schatten und bröckelndem Mauerwerk – eine stille Schönheit vergangener Zeiten. Die Luft roch nach Moder, feuchtem Stein und alten Geschichten. Trotz seines schlechten Zustands wirkte das Gebäude lebendig. Wir blieben lange, sprachen wenig, und doch bekamen wir viel – Stille, Ehrfurcht und einen Moment tiefer Verbundenheit. 







Für Unkundige zum Mitlesen:

Ein Drabble ist eine kurze Geschichte, die genau 100 Wörter umfasst. Sie ist in der Regel prägnant und auf das Wesentliche konzentriert, ohne unnötige Details. Das Ziel ist, in dieser knappen Wortzahl eine vollständige und oft überraschende Handlung oder Idee zu vermitteln.







Anne Seltmann 16.04.2025, 06.05 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

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