Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: MIdjourney

Was, wenn sie bleibt




[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]





ich halte sie
nicht fest
nur so,
dass sie weiß: ich bin da

sie sieht durch
alles hindurch

mein atem still,
ihre bewegung ein zucken
gegen die welt

meine hand lernt
wie sich bleiben anfühlt
wenn man fliegen könnte

ich sage nichts

vielleicht
bleibt sie


 ~*~


© Anne Seltmann




Das Gedicht kann als Metapher gelesen werden für viele zwischenmenschliche Beziehungen oder für den Umgang mit etwas Kostbarem, das sich nicht einfangen lässt:
– ein Kind, das loslassen lernt
– ein geliebter Mensch, der gehen könnte
– ein kreativer Moment, der sich nicht erzwingen lässt
– Vertrauen, das nur wächst, wenn man nichts verlangt




Anne Seltmann 17.05.2025, 09.58 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Samstag ist Badetag N° 05


[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]




Das Schaf steht vor dem Spiegel, leicht zerzauselt, aber stolz. Der Föhn brummt, die Locken fliegen wild durcheinander. Mit halb geschlossenen Augen genießt es den warmen Luftstrom. "Flausch braucht Pflege!", blökt es zufrieden und pustet sich die Wolle in Form – bereit für den großen Auftritt auf der Weide. 










Anne Seltmann 17.05.2025, 00.00 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 08



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]




der goldfisch
träumt von flussläufen
aus porzellan

er kennt
nur den rand
als grenze
und spiegel


~*~

© Anne Seltmann








Anne Seltmann 16.05.2025, 05.46 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Vom Fliegen



[KI generiertes Bild / Text © Anne Seltmann]




sie steht
inmitten der blumen,
die sich nicht entscheiden müssen

ein drachen
zittert in ihrer hand
wie ein gedanke ans fortsein

die schnur –
nicht fessel,
nicht versicherung

vielleicht ist freiheit
nicht im loslassen
nicht im festhalten

sondern
im wissen,
dass beides möglich ist


~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 13.05.2025, 17.06 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mon-Tag ist Schon-Tag N° 03





[KI generiert / Text © Anne Seltmann]








montag ist schontag

ein raum ohne "muss"
ein raum für leises
für anfangen ohne ziel
das herz klopft nicht
lauter als nötig
und alles, was fällt,
fällt weich

~*~

© Anne Seltmann






Anne Seltmann 12.05.2025, 06.19 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Das Meer ist kein Ort




[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]






ich liebe das meer
sagst du, als wäre es
eine richtung.

ich liebe die weite,
die zwischen zwei wellen passt
wie atem zwischen zwei sätzen.

ich liebe die welle,
die ankommt,
auch wenn sie nur bricht.

das meer kennt keine uhrzeit
kein ende,
keinen grund,

nur dich,
wenn du hineinsiehst
und nicht zurückblickst.

~*~


© Anne Seltmann






Anne Seltmann 10.05.2025, 11.37 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Samstag ist Badetag N° 04





Da sitzt es nun – rosa, rund und rundum vergnügt: ein Schweinchen in der Wanne.
Blubberbläschen überall und ein Quieken, das glatt als Oper durchgeht.
Es planscht, es spritzt, es grunzt im Takt –
und wehe, jemand sagt, Schweine hätten keinen Sinn für Wellness! 





Anne Seltmann 10.05.2025, 06.41 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 58



N° 58 




[Bild KI generiert]







Anne Seltmann 10.05.2025, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 07


[KI generiertes Bild / Text Recherche]


Die fliegenden Aale von Ebbinghaus

Der deutsche Zoologe Christian Benedict Ebbinghaus war im 19. Jahrhundert von der Wanderung der Aale fasziniert. Niemand wusste damals, woher sie wirklich kamen oder wohin sie verschwanden.

Ebbinghaus hatte ein Aal-Aquarium, doch eines Tages waren alle Tiere verschwunden.
Er war fassungslos – das Becken war geschlossen, kein Wasser ausgetreten, kein Einbruch. Nur: keine Aale mehr.

Tage später fand man die Ausreißer im Nachbargarten, unter feuchtem Laub.
Sie hatten sich offenbar nachts aus dem Aquarium gewunden, waren durch ein gekipptes Fenster entkommen, und sich auf ihre natürliche Wanderung begeben wollen – in Richtung Wasser, wie es ihrer Natur entsprach.

Ebbinghaus schrieb dazu in seinem Tagebuch:

"Wenn ein Fisch mit solcher Entschlossenheit flieht, kann man ihm die Freiheit kaum verwehren."

Diese Episode war eine der ersten, die belegten, wie wanderlustig und überlebensfähig Aale sind – und dass sie sogar an Land größere Strecken zurücklegen können, solange es feucht genug ist.





Anne Seltmann 09.05.2025, 05.20 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Neulich in meinem Garten





[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]




Neulich in meinem Garten

stand eine Blume, die sprach,

mit einem Hauch von Geheimnissen,

in den Farben des Morgens.

Sie sprach von verborgenen Wegen,

von den Schattierungen der Stille,

von einem Moment, der zwischen den Blättern hing.

 

Ich lauschte – wie ein Flüstern

aus einer längst vergessenen Zeit.

Die Vögel, sie sangen,

doch ihre Lieder klangen anders,

nicht wie das übliche Summen

des Alltags,

sondern wie ein Echo aus der Ferne,

wie ein Versprechen.

 

Der Wind strich sanft durch das Gras,

und es war, als würde auch er sich erinnern

an etwas, das nie wirklich vergangen ist,

an die Zartheit, die die Erde birgt,

und an das Leben, das weiterfließt

wie ein Fluss aus Licht und Schatten.

 

Neulich in meinem Garten,

da war der Moment – er blühte auf,

verblasste wieder, aber ich fühlte ihn

in jedem Atemzug,

im sanften Beben des Bodens,

in der Stille, die zwischen den Zweigen stand.

 

Es war kein großes Ereignis.

Ein leises, kaum merkliches Zwiegespräch.

Doch es war genug,

genug, um die Zeit in einem einzigen Atemzug zu spüren,

genug, um für einen Augenblick zu wissen:

Auch das Unausgesprochene ist ein Teil

des großen Ganzen.


~*~


© Anne Seltmann








Anne Seltmann 08.05.2025, 08.27 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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