Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Lyrik

365 Tage Challenge – 2023 N° 24




 2023 N° 24






Beschwerde einer Möwe

Ich heiß nicht Emma, auch nicht Jonathan,

 dichtet mir nicht solche Namen an.

Wir sind als Vögel längst benannt,

ich z. B. als Möwe schon bekannt.

Wir haben der Namen wie Sand am Meer

Drum nenn mich Emma oder Jonathan nimmermehr!

 

~*~


© Anne Seltmann



In Anlehnung an das Gedicht von Christian Morgenstern



Möwenlied      

Die Möwen sehen alle aus

als ob sie Emma hießen.

Sie tragen einen weißen Flaus

und sind mit Schrot zu schießen.

 

Ich schieße keine Möwe tot,

ich lass sie lieber leben -

und füttre sie mit Roggenbrot

und rötlichen Zibeben.

 

O Mensch, du wirst nie nebenbei

der Möwe Flug erreichen.

Wofern du Emma heißest, sei

zufrieden, ihr zu gleichen.


~*~


Christian Morgenstern



und der Geschichte :






Diese Möwen gibt es! Mehr konnte ich nicht herauffinden.

 



Amerikanische Silbermöwe

Andenmöwe

Armeniermöwe

Aztekenmöwe

Beringmöwe

Blutschnabelmöwe

Bonapartemöwe

Braunkopfmöwe

Dickschnabelmöwe

Dominikanermöwe

Dreizehenmöwe

Dünnschnabelmöwe

Eismöwe

Elfenbeinmöwe

Fischmöwe

Gabelschwanzmöwe

Gelbfußmöwe

Graukopfmöwe

Graumöwe

Hartlaubmöwe

Heermannmöwe

Hemprichmöwe

Heringsmöwe

Heringsmöwe

Japanmöwe

Kaliforniermöwe

Kamtschatkamöwe

Kappenmöwe

Klippenmöwe

Korallenmöwe

Lachmöwe

Lavamöwe

Mantelmöwe

Mantelmöwe

Maorimöwe

Mittelmeermöwe

Mittelmeermöwe

Olrogmöwe

Ostsibirienmöwe

Patagonienmöwe

Polarmöwe

Präriemöwe

Reliktmöwe

Ringschnabelmöwe

Rosenmöwe

Rotschnabelmöwe

Schwalbenmöwe

Schwarzkopfmöwe

Silberkopfmöwe

Silbermöwe

Simeonsmöwe

Steppenmöwe

Sturmmöwe

Weißaugenmöwe

Westmöwe

Zwergmöwe 









Anne Seltmann 24.01.2023, 11.20 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Zitat im Bild N° 405



N° 405









Anne Seltmann 24.12.2022, 00.00 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 169/2022



169/2022





Du Wichtel hast so viel noch zu tun

du hast keine Zeit dich auszuruhen.

Musst backen, kochen, schnitzen, sägen,

hämmern, malen, sticken und nähen.

Kleiner putziger Wicht

bring uns dein Weihnachtslicht

Schau heraus aus deinem Wichtelwald

denn wir erwarten dich so bald.

Und wie von Zauberei

hast du auch etwas für uns dabei.

 

~*~


© Anne Seltmann













Anne Seltmann 20.12.2022, 01.00 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Sankt Niklas' Auszug





 

Sankt Niklas zieht den Schlafrock aus,

klopft seine lange Pfeife aus

und sagt zur heiligen Kathrein:

öl mir die Wasserstiefel ein,

bitte hol auch den Knotenstock

vom Boden und den Fuchspelzrock,

die Mütze lege oben drauf,

und schütte dem Esel tüchtig auf,

halt auch sein Sattelzeug bereit;

wir reisen, es ist Weihnachtszeit.

Und dass ich`s nicht vergess, ein Loch

ist vorn im Sack, das stopfe noch!

Ich geh derweil zu Gottes Sohn

und hol mir meine Instruktion.

 

Die heilige Käthe, sanft und still,

tut alles, was Sankt Niklas will.

Der klopft indes beim Herrgott an,

Sankt Peter hat ihm aufgetan

und sagt: Grüß Gott! wie schaut`s denn aus?

und führt ihn ins himmlische Werkstättenhaus.

 

Da sitzen die Englein an langen Tischen,

ab und zu Feen dazwischen,

die den kleinsten zeigen, wie's zu machen,

und weben und kleben die niedlichsten Sachen,

hämmern und häkeln, schnitzen und schneidern,

fälteln die Stoffe zu zierlichen Kleidern,

packen die Schachteln, binden sie zu

und haben so glühende Bäckchen wie Du.

Herr Jesus sitzt an seinem Pult

und schreibt mit Liebe und Geduld

eine lange Liste. Potz Element,

wieviel artige Kinder Herr Jesus kennt!

Die sollen die schönen Engelsgaben

zu Weihnachten haben.

 

Was fertig ist, wird eingepackt

und auf das Eselchen gepackt.

Sankt Niklas zieht sich recht warm an;

Kinder, er ist ein alter Mann,

und es fängt tüchtig an zu schnein,

da muss er schon vorsichtig sein.

 

So geht es durch die Wälder im Schritt,

manch Tannenbäumchen nimmt er mit;

und wo er wandert, bleibt im Schnee

manch Futterkörnchen für Hase und Reh.

Aus Haus und Hütte strahlt es hell,

da hebt er dem Esel den Sack vom Fell,

macht leise alle Türen auf,

jubelnd umdrängt ihn der kleine Hauf:

Sankt Niklas, Sankt Niklas,

was hast du gebracht?

was haben die Englein

für uns gemacht?

Schön Ding, gut Ding,

aus dem himmlischen Haus;

langt in den Sack! holt euch was raus!

 

 ~*~


Paula Dehmel

(1862-1918)






Anne Seltmann 06.12.2022, 05.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 317



 N° 317





Die Windhosen

Beim Windhosenschneider Amorf

erstehen sich Palmström und Korf

zwei Windbeinkleider aus best-

empfohlenem Nordnordwest.

 

So angetan wirbeln sie quer

und kreuz über Festland und Meer

und fassen die Schurken beim Schopf

und lassen die Guten beim Topf.

 

Der Wetterwart schaut sie und stutzt:

Zum ersten Mal sieht er verdutzt,

was sonst rein phänomenal,

im Dienst einer klaren Moral.

 

~*~

Christian Morgenstern












Anne Seltmann 13.11.2022, 15.02 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Naturdonnerstag N° 142



N° 142



Die Pilze

Euch unbesungen lassen,

die ihr mich fast ernährt.

Mir in den Wintertagen

so manche Lust gewährt!

 

Die ihr mir zu gefallen,

in mancherlei Gestalt

auf unserem Tisch erscheinet,

uns anlockt mit Gewalt.

 

Nie werd ich euch, o Pilze

mit Schweigen übergehen;

Wohl aber laut das Gute

das ihr mir that, gestehn.

 

Und wie ich freudig jauchze,

hab ich den Ort entdeckt,

wo zwischen Moos und Stümpfen

ihr listig euch versteckt.


 ~*~


Elisabeth Kulmann

1808-1825









Anne Seltmann 10.11.2022, 13.47 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 304



  N° 304





Abschied vom Oktober


Im Wechsel mit den Farben

leuchten Bäume wie im Rausch

verabschiedet sich der Oktober

tanzen Blätter ihr letztes Menuett


~*~

© Anne Seltmann












Anne Seltmann 31.10.2022, 16.14 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 295



N° 295




Ein nebelgrauer Morgen

im Haus brennt noch kein Licht

Kreisende Möwe auf Futtersuche

ein leiser Laut nur stört die Stille



~*~

© Anne Seltmann













Anne Seltmann 22.10.2022, 18.10 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 292



 N° 292





Der Spatz

 

Ich bin ein armer Schreiber nur,

Hab' weder Haus noch Acker,

Doch freut mich jede Kreatur,

Sogar der Spatz, der Racker.

Er baut von Federn, Haar und Stroh

Sein Nest geschwind und flüchtig,

Er denkt, die Sache geht schon so,

Die Schönheit ist nicht wichtig.

 

Wenn man den Hühnern Futter streut,

Gleich mengt er sich dazwischen,

Um schlau und voller Rührigkeit

Sein Körnlein zu erwischen.

 

Maikäfer liebt er ungemein,

Er weiß sie zu behandeln;

Er hackt die Flügel, zwackt das Bein

Und knackt sie auf wie Mandeln.

 

Im Kirschenbaum frisst er verschmitzt

Das Fleisch der Beeren gerne;

Dann hat, wer diesen Baum besitzt,

Nachher die schönsten Kerne.

 

Es fällt ein Schuss. Der Spatz entfleucht

Und ordnet sein Gefieder.

Für heute bleibt er weg vielleicht,

Doch morgen kommt er wieder.

 

Und ist es Winterzeit und hat's

Geschneit auf alle Dächer,

Verhungern tut kein rechter Spatz,

Er kennt im Dach die Löcher.

 

Ich rief: "Spatz, komm, ich füttre dich!"

Er fasst mich scharf ins Auge.

Er scheint zu glauben, dass auch ich

Im Grunde nicht viel tauge.

 

 ~*~


Christian Morgenstern











Anne Seltmann 19.10.2022, 17.45 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Himmelsblick N° 29



 N° 29





Die einsame Wolke


Sonne warf den letzten Schein

Müd im Niedersinken,

Eine Wolke noch allein

Schien mir nachzuwinken.

 

Lange sie wie sehnend hing,

Ferne den Genossen.

Als die Sonne unterging,

War auch sie zerflossen.

 ~*~


Martin Greif

(eigentlich Friedrich Hermann Frey)










Anne Seltmann 15.10.2022, 18.52 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL