Tag: Gedicht

Katzen sind faszinierende Wesen, die seit Jahrtausenden eine besondere Rolle im Leben der Menschen spielen. Sie gelten als unabhängige, elegante und zugleich geheimnisvolle Tiere. Ihre Bewegungen sind geschmeidig, fast lautlos, was ihnen eine Aura von Anmut und Leichtigkeit verleiht.
Charakterlich sind Katzen oft eigenständig – sie suchen Nähe, wenn sie möchten, ziehen sich aber auch gerne zurück. Gerade diese Mischung aus Zuneigung und Freiheit macht sie für viele Menschen so besonders. Wenn eine Katze sich freiwillig auf deinen Schoß legt oder dir vertrauensvoll den Bauch zeigt, ist das ein großes Zeichen von Vertrauen.
Katzen sind auch äußerst feinfühlig. Sie spüren Stimmungen, reagieren auf die Energie ihrer Umgebung und wirken durch ihr Schnurren beruhigend. Dieses Schnurren ist nicht nur Ausdruck von Wohlbefinden, sondern hat nachweislich eine heilende Wirkung: Die Schwingungen können Stress lindern und sogar Knochenheilung fördern.
In vielen Kulturen sind Katzen mit Symbolen von Mystik und Spiritualität verbunden. Im alten Ägypten wurden sie verehrt, in Sagen und Märchen gelten sie oft als kluge Begleiter zwischen den Welten.
Und trotz all ihrer geheimnisvollen Seiten bleibt auch etwas ganz Bodenständiges: das lustige Spiel mit einer simplen Schnur, der neugierige Blick aus dem Fenster oder das wohlig eingerollte Schlafen im Sonnenlicht.

die katze tritt ein
nicht durch die tür
sondern durch den flüsternen schatten
der sich über die wände legt
ihre pfoten malen leise
auf dem staub des tages
ein alphabet aus fragen
das nur die stille versteht
sie sieht dich an
als wärst du ein stern
der noch nicht weiß,
ob er fällt
oder für immer bleibt
in ihrem schnurren
ruht die ganze welt
und nichts
was du denkst
verweht unbemerkt
die katze gleitet fort
und der raum atmet nach
voll von allem,
was nie gesagt wurde

Anne Seltmann 22.09.2025, 07.09 | (0/0) Kommentare | TB | PL


Theater ist Maske und Wahrheit zugleich,
ein Fieber im Licht,
ein Traum, der den Augenblick verzehrt
und doch genährt wird vom Beifall.
Es ist das Lachen des Künstlers,
dass die Träne verschluckt,
der Held, der stark sein muss,
auch wenn ihm das Zittern die Knie nimmt.
Theater ist Beginn und Ende,
Sehnsucht und Rausch,
ein Leben, das gespielt wird,
und gerade darin
wirklicher ist als die Welt dahinter.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 09.09.2025, 06.35 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL


Mohn am Feldrand
rot wie ein aufblitzen
in der stillen luft
die winde spielen
mit den köpfen
wie mit kleinen flammen
keine hand hält ihn
kein blick bewahrt
sein leuchten
und doch
für einen augenblick
steht alles still
nur der himmel
und das rot
und ein hauch von licht
~*~
© Anne Seltmann

Auch wenn der Mohn längst verblüht ist, muss ich ihn nochmal zeigen. Ich habe unglaublich viele noch nicht gezeigte Mohnbilder auf Halde!
Juttas...
Anne Seltmann 26.08.2025, 07.34 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]

fließt der schmerz durch deine adern
wie farbe über leinwand
vielleicht wächst aus jedem stich
ein blumenmeer, das wunden deckt
vielleicht spricht die stille
von den träumen, die du niemals hattest
vielleicht tanzen kakteen
zwischen schatten und licht
vielleicht sind deine augen
fenster in eine welt
die bricht und heilt zugleich
vielleicht reicht ein blick
und wir sehen dein lachen
in jedem riss, in jeder linie
vielleicht ist jede narbe
ein flüstern, ein protest,
ein lied, das wir nicht vergessen
~*~
© Anne Seltmann


Anne Seltmann 17.08.2025, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL



Anne Seltmann 16.08.2025, 15.20 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL


die luft voll mit feinem weiß
als hätte jemand vergessen
die schneekugel zu schütteln
und doch fliegt es
in richtungen, die wir nicht kennen
nur ein kurzes gelb darin
ein schatten aus brummen
der den staub der welt sammelt
ohne ihn zu besitzen
keine mitte
nur dieses kreisen um eine mitte
die vielleicht gar nicht da ist
und der wind, der nicht fragt, nur nimmt
nur trägt, nur verteilt
und die samenköpfe
leuchtend im gegenlicht
als stünden sie kurz davor, sich zu erinnern
was sie waren, bevor sie flug wurden
alles leicht
und trotzdem voller gewicht
als könnten diese kleinen schirme
die erde aus den angeln heben
während irgendwo
weit hinter den farben
ein nächster morgen wartet.
14.08.2025, 06.01 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

[Dieses Bild von mir wurde mit einem Originalbild mit KI bearbeitet.
Das Original diente als Referenz, und ich habe zusätzlich meinen eigenen Stil hinzugefügt.]

Ich bin ich
Ich bin die Ruhe vor dem Sturm,
der erste Schnee im sanften Reigen,
ein Universum, weit und fern,
ein Tropfen Tau
auf zarten Zweigen.
Ich bin das Lachen in der Nacht,
das Echo alter Melodien,
ein Traum, der sanft im Schlaf erwacht,
die Farben, die im Herbst verziehen.
Ich bin ich, in all dem Sein,
ein Puzzlestück im großen Ganzen,
ein Moment, vergänglich und doch rein,
ein Leben voller Wagnisse und Chancen.
So steh ich hier, in Zeit und Raum,
mein Herz ein Kompass auf der Reise,
ich bin ich – ein Name, ein Traum,
ein kleines Licht in weiter Kreise.
~*~
© Anne Seltmann

Anne Seltmann 09.08.2025, 06.47 | (7/5) Kommentare (RSS) | TB | PL


pusteblumen
ein hauch von zeit
die nicht fragt
ob wir bereit sind
die luft trägt
fäden wie atemzüge
über grenzen von haut und blick
in felder hinein
die niemandem gehören
ich sehe dir nach
wenn du gehst ohne zu gehen
nur ein flüstern bleibt
zwischen finger und wind
ein fast-kontakt
der doch alles sagt
und irgendwann
wenn die samenkugeln leer
und der himmel voll davon ist
merken wir
dass nichts so leise bleibt
wie das was wir nicht festhalten können

07.08.2025, 06.55 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL



Anne Seltmann 05.08.2025, 07.53 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL


Heute schenke ich mir Löwenmäulchen
weil etwas in mir
nach sanfter Farbe ruft
die Stiele tragen
ein Gewicht aus nichts
nur Atem und Regenreste
ein paar Blüten
sehen mich an
als wüssten sie mehr
von all den Stunden
die ich nicht benennen kann
ich stelle sie ins Fenster
und warte
bis das Licht
ihnen und mir
denselben Frieden schenkt



Anne Seltmann 01.08.2025, 10.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL