Blogeinträge (themensortiert)

Thema: PerlenhafteProjekte

Drabble 2025 N° 22







Wortvorgaben für das 100 Wörter-Drabble:

Musiknarr + betreten + wenigstens.



Der Musiknarr zögerte, bevor er die Bühne betreten konnte. Wenigstens einmal im Leben wollte er vor anderen spielen. Nicht nur üben. Nicht nur träumen. Die ersten Schritte fühlten sich falsch an, seine Beine schwer, sein Magen flau. Was, wenn sie lachten? Was, wenn sie gar nicht reagierten? Doch er wusste: Wenn er heute nicht spielte, würde er es bereuen. Also atmete er ein, trat vor, sah in die Lichter, spürte das Gewicht des Instruments. Der erste Ton war zögerlich, der zweite sicherer. Und dann: Musik. Nichts weiter. Keine Angst mehr. Nur Klang. Und endlich wusste er: Er hatte es getan. 






Anne Seltmann 12.07.2025, 09.24 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 65



N° 65 





Anne Seltmann 12.07.2025, 07.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Floral Friday Fotos 2025 N° 21









mohn

eine mohnblume
im grün

kein ort für rot
und doch

sie steht
als wüsste sie nichts
vom auffallen

der wind
streicht vorbei
wie ein vergessenes wort

vielleicht
war sie nie gedacht
vielleicht
ist sie deshalb geblieben


~*~

© Anne Seltmann














Für die Zweifler:





Anne Seltmann 11.07.2025, 08.10 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 16



[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann]






Die Silberfische der Träume

Tief unten in einem stillen Meer, das nie ein Sturm erreicht, lebten die Silberfische der Träume. Ihre Flossen waren aus hauchdünnem Licht gewebt, ihr Atem blubberte leise Wünsche ins Wasser. Man sagte, wer ihnen im Schlaf begegnete, würde am Morgen mit einem Lächeln erwachen – und manchmal auch mit einer Antwort auf eine Frage, die man sich nie zu stellen wagte.

Die Fische schwammen durch Korallen aus Zuckerwatte und ließen kleine Blasen aufsteigen, in denen sich winzige Träume drehten – von fliegenden Regenschirmen, tanzenden Waffeln oder geheimen Türen in alten Bäumen.

Eines Nachts näherte sich ein Kind, das sich verirrt hatte in einem seltsamen Zwischenschlaf, irgendwo zwischen Jetzt und Irgendwann. Es blickte die Fischchen an, und eines von ihnen – das mit dem rosigsten Schimmer – sprach in Gedanken:

"Manchmal musst du einfach treiben lassen, was zu schwer geworden ist. Träume schwimmen besser, wenn man ihnen nicht das Herz beschwert."

Das Kind nickte – oder träumte es das nur?

Am nächsten Morgen wachte es mit feuchten Haaren auf und einem Kristallbläschen in der Hand. Darin ein kleiner Fisch, der langsam verblasste.

Aber die Leichtigkeit blieb.




Anne Seltmann 11.07.2025, 05.19 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 25/2025







"Guten Morgen", sagte die Ente. Sie stand genau dort, wo ich sie gestern verlassen hatte – am Rand des kleinen Sees, etwas schief im Gefieder und mit diesem Blick, der schon wieder nach Geschichten roch.

"Heute gibt's Frühstück à la Natur", schnatterte sie. "Seerosen mit Algen-Topping – vegan, saisonal und absolut schleimig. Nur der Frosch vom Nachbarteich will schon wieder mitessen. Der hält sich für einen kulinarischen Kritiker, aber hat letzte Woche einen Kieselstein mit einem Käfer verwechselt."

Ich setzte mich an den Uferrand. Die Ente nahm das wohl als Einladung, mir eine Tageszusammenfassung zu geben.

"Gestern ist die Blässhuhn-Gang aus dem Schilf ausgebrochen. Chaos pur. Die wollten die Libellen hypnotisieren! Einfach nur starren und quaken – als wären sie im Yoga-Retreat."

Sie zupfte eine Alge aus dem Wasser, musterte sie mit skeptischem Blick, ließ sie dann fallen. "Ich sag's dir, früher war hier mehr Ruhe. Jetzt? Daueraction. Und dann der Schwan – der will eine Choreografie einführen. Mit Musik! Mit Disziplin! Ich hab ihm gesagt: Ich bin Ente, keine Ballettdiva!"

Ich lachte, und sie nickte zufrieden, als hätte sie gerade einen Punkt gewonnen.

"Du lachst", sagte sie, "aber nächste Woche ist das große Seerosenrennen. Ich starte mit einem Maulwurf im Team. Der hat zwar null Orientierung, aber angeblich den besten Instinkt."

Dann hüpfte sie ein Stück ins Wasser, spritzte mir dabei versehentlich den Schuh nass und meinte nur: "Ich geh mal Seerosen sortieren. Morgen ist schließlich Freitag. Prioritäten, weißt du?"

Und weg war sie – paddelnd, ein wenig schief, ein wenig stolz, völlig überzeugt davon, dass sie den Teich im Griff hat.









Anne Seltmann 10.07.2025, 05.42 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Maritimer Mittwoch N° 231







Die Fischkutter von Rügen sind kleine, oft farbenfrohe Boote, die direkt vom Strand aus ins Meer gezogen werden. Die traditionelle Küstenfischerei wird hier noch im kleinen Maßstab betrieben – meist von Einheimischen, die mit Stellnetzen Dorsch, Hering oder Flunder fangen.

Diese Form der Fischerei ist nachhaltig und eng mit der Region verwurzelt. Die Kutter gehören zum typischen Bild und symbolisieren ein Stück bewahrte Handwerkskunst, bei der Natur und Mensch im Einklang arbeiten.

Frisch gefangener Fisch wird oft direkt vor Ort verkauft – fangfrisch, bodenständig und ohne Umwege.









Anne Seltmann 09.07.2025, 06.19 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Miau-velous Moments N° 32



N° 32 


[Bild mit Photshop bearbeitet/ Text: wahre Begebenheit]



Das ist Tom!

Tom, ein Grautiger, verkroch sich immer zehn Minuten vor einem Gewitter in den Wäschekorb. Nie früher, nie später. Als seine Menschen das bemerkten, hörten sie auf, Wetter-Apps zu nutzen. Wenn Tom drinnen war, blieb die Wäsche draußen. Einmal irrte sich der Wetterbericht – doch Tom nicht. Es donnerte genau um 17:12 Uhr. Seitdem heißt es im Haus nur noch: "Was sagt Tom?"









Anne Seltmann 09.07.2025, 01.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 236/2025








Mohnblumen

 

sie kamen wieder
die roten schatten
an den rändern der felder

 

ich wollte sie zählen
aber der wind
war schneller als ich

 

blüten
so dünn wie sehnsucht
so lautlos wie absagen

 

sie gingen auf
in dem moment
wo ich noch dachte
sie könnten bleiben

~*~


© Anne Seltmann




Juttas ehemaliges...






Anne Seltmann 08.07.2025, 05.44 | (0/0) Kommentare | TB | PL

MosaicMonday N° 74






Ich habe mich heute zum Mosaik Monday von Heidrun,  für Kerzen entschieden! 

Kerzen begleiten uns seit Jahrtausenden – nicht nur als Lichtquelle, sondern auch als Träger tiefer Symbolik. Doch wer entdeckte eigentlich, dass man Kerzen machen kann?

Die Erfindung der Kerze ist keine Einzelleistung, sondern vielmehr das Ergebnis menschlicher Beobachtung und Kreativität in verschiedenen Kulturen. Schon im alten Ägypten – etwa um 3000 v.Chr. – nutzte man getränkte Schilfrohre in tierischem Fett, um Licht zu erzeugen. In China stellte man etwa um 200 v.Chr. Kerzen aus Walrat und pflanzlichen Wachsen her. Und auch die Römer verwendeten Talg und Papyrusdochte, um ihre Wege zu erhellen – eine frühe Form der Talgkerze, wie wir sie kennen.

Im Mittelalter übernahmen vor allem Klöster die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs – kostbar, rein und duftend. Diese Kerzen brannten bei religiösen Zeremonien, in Kirchen und an Altären – und ihre symbolische Bedeutung wurde dabei immer stärker.

Bis heute steht die Kerze für Licht in der Dunkelheit, für Hoffnung, Trost und Erinnerung. Sie flackert an Geburtstagen und Gedenktagen, sie brennt in stillen Momenten und festlichen Stunden – ein kleines Feuer, das Wärme und Präsenz schenkt.

So ist die Kerze nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch ein leiser Begleiter durch unsere Gegenwart.









Anne Seltmann 07.07.2025, 07.12 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Montagsherz N° 637



N° 637 





Diese kleinen Herzen habe ich neulich in einem Garten unseres Dörfchens entdeckt. Ein Hauch von Weihnachten mitten im Sommer – ob jemand sie vergessen hat oder sie absichtlich dort hängen, bleibt ein Rätsel. Vielleicht ist es auch einfach nur ein stiller Gruß an den Dezember. Denn – man glaubt es kaum – in fünf Monaten ist tatsächlich schon wieder Weihnachten. Höchste Zeit, die Badehose gegen den Adventskranz zu tauschen… oder auch nicht.










Anne Seltmann 07.07.2025, 00.00 | (8/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

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