Thema: PrivatePerlen

Gestern durften wir im Hamburger Haus der *ZEIT einen Blick hinter die redaktionellen Kulissen werfen. Eingeladen hatte die Gemeinschaft "Freunde der ZEIT", ein Format für Leserinnen und Leser, die näher an der journalistischen Arbeit dran sein und direkt mit der Redaktion in Austausch treten möchten.
Durch den Abend führte Wencke Tzanakakis, die mit einer ruhigen, klaren Art dafür sorgte, dass das Gespräch flüssig, verständlich und zugleich angenehm persönlich blieb. Neben ihr kam auch Amrei Coen zu Wort, deren präzise Gedanken und differenzierte Einblicke einen bleibenden Eindruck hinterließen. Und natürlich war auch Giovanni di Lorenzo dabei, der wie gewohnt reflektiert, offen und mit großem Erfahrungsschatz sprach.
Schon zu Beginn fiel die entspannte, aber konzentrierte Atmosphäre auf. Die Redaktion ging sowohl auf spontane Fragen ein als auch auf jene, die wir vorher online einreichen konnten. Alles wurde mit echter Aufmerksamkeit beantwortet, ohne dass das Gespräch je schwerfällig wirkte. Diese Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang war für mich besonders wertvoll.
Mir war bereits bewusst, dass die ZEIT für sorgfältige Recherche, klare Haltung und journalistische Verlässlichkeit steht. Genau deshalb schätze ich sie. Trotzdem ist es wohltuend, diese Eindrücke im direkten Austausch bestätigt zu bekommen. Solche Veranstaltungen machen sichtbar, wie viel Verantwortungsbewusstsein und Reflexion hinter jedem veröffentlichten Text steckt.
Das Gespräch war lebendig, gleichzeitig aber auch nachdenklich. Ich habe einen deutlicheren Eindruck davon gewonnen, wie Journalistinnen und Journalisten arbeiten, welche Abwägungen sie treffen und welche Belastungen ihr Beruf mit sich bringt. Die dynamische Moderation von Wencke Tzanakakis, kombiniert mit den klugen Beiträgen von Amrei Coen und der Erfahrungsperspektive von Giovanni di Lorenzo erzeugten das Gefühl, unmittelbar an einem echten Redaktionsgespräch teilzunehmen.
Besonders nehme ich den Gedanken mit, wie wichtig Vielfalt und verlässliche Regeln für ein funktionierendes gesellschaftliches Miteinander sind. Insgesamt war der Abend inspirierend, informativ und angenehm vertraut. Ich bin froh, dabei gewesen zu sein!
Anne Seltmann 19.11.2025, 08.05 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Man sagt ja, das Alter bringe Weisheit – aber irgendwie hat niemand erwähnt, dass es auch einen völlig kaputten Schlafrhythmus kostenlos dazupackt. Tagsüber könnte man im Sitzen auf der Couch einschlafen, mitten im Satz, mitten im Kaffee, mitten im Leben. Und wenn es dann endlich Abend wird und das Bett ruft? Tja. Dann ist man plötzlich hellwach, als hätte jemand im Gehirn den "Nachtmodus" einfach deinstalliert.
Die berühmte senile Bettflucht tut ihr Übriges. Kaum liegt man gemütlich, da steht man auch schon wieder auf. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht, weil das Knie knackt, der Rücken meckert, der Blasendruck die Demokratie gefährdet oder der innere Rentner sagt: "Komm, wir gucken mal ins Internet, ob noch andere wach sind."
Und morgens um fünf? Da ist man plötzlich bereit für den Tag, obwohl man die halbe Nacht wach lag. Irgendwo zwischen Vogelgezwitscher und Selbstmitleid beschließt man dann, dass frühes Aufstehen eine Charakterstärke ist – und nicht etwa das Ergebnis eines Körpers, der schon wieder nicht verstanden hat, wie Schlaf funktioniert. Und trotzdem lacht man am Ende drüber. Denn was will man machen? Der Körper hat entschieden, dass Schlaf jetzt ein Premiumprodukt ist. Tagsüber gibt's die Billigversion im Sitzen, nachts ist ausverkauft, und morgens bekommt man eine Gratislieferung, die man nicht bestellt hat.
Kurz gesagt: Altwerden ist wie ein schlechter Witz, den der Körper jeden Tag neu erzählt. Tagsüber müde, nachts hellwach, morgens zu früh wach – aber hey, immerhin hat man jetzt genug Zeit, sich über all das lustig zu machen.

Anne Seltmann 18.11.2025, 06.31 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

...für meine Nerven!
Für jede Internetanwendung braucht man heutzutage ein Passwort, einen
Benutzernamen, zwei Sicherheitsfragen, eine Blutgruppe und am besten noch die
Schuhgröße des ersten Haustiers. Und jedes System denkt sich seine eigenen
Schikanen aus. Mal müssen's mindestens acht Zeichen sein, dann zehn, dann
zwölf. Sonderzeichen sind erwünscht, aber wehe, du nimmst das falsche.
Ich habe inzwischen Logins für alles. Für den
Staubsaugerroboter, der mir per App sagt, dass er sich unter dem Sofa verirrt
hat. (Den habe ich nicht mal) Für den Kühlschrank, der wissen will, wann ich
einkaufen gehe. (solch einen auch nicht) Für die Äpfelchen Uhr, die mich daran
erinnert, dass ich heute wieder zu lange auf der Couch saß. Für die To-do-App,
in der die wichtigste Aufgabe lautet: "Passwörter aktualisieren". Und natürlich
für den Passwortmanager selbst – der ironischerweise ständig das Passwort vergessen
hat. 
Und dann heute: das neue *iPhone 17 Pro, das gestern ankam und eingerichtet werden will:
Klingt nach Zukunft, fühlt sich aber an wie eine Abschlussprüfung in Geduld. "Legen Sie die Karte AUF das Display", steht da. Ich lege sie hin – nichts.
Noch einmal – nichts. Ich drehe sie um, puste drüber, beschwöre alle
Technikgötter – immer noch nichts. Nach gefühlt 300Drölf Versuchen meint mein
Lieblingsmensch trocken: "Halt sie doch einfach so hin wie an der Kasse." Ich
also Karte schräg hin – und zack, funktioniert's. Natürlich. Ich hasse es,
wenn's dann so simpel ist.
Und der Scanner? Ein Erlebnis. Entweder erkennt er nur die Tischkante, scannt schief oder denkt, das Dokument sei Kunst. Ich schwöre, mein Drucker hat heute mehr Persönlichkeit gezeigt als die Hälfte meiner Online-Accounts.
Digitales Zeitalter? Ja, klar.
Aber meine Nerven – die sind Baujahr Analog und laufen ohne Update.
Anne Seltmann 11.11.2025, 09.37 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich möchte mich von Herzen bedanken – bei allen, die an meinem Geburtstag an mich gedacht haben. Für die lieben Nachrichten, die herzlichen Worte, die kleinen Aufmerksamkeiten und einfach dafür, dass ihr da seid.
Ein besonderes Dankeschön gilt auch euch, meinen treuen Blogleserinnen und -lesern. So viele von euch haben mir geschrieben, gratuliert oder ein paar liebe Zeilen dagelassen – das hat mich wirklich berührt.
Und natürlich danke ich auch meiner Familie und meinen Freunden, die diesen Tag noch schöner gemacht haben.
Es ist ein gutes Gefühl, von so viel Herzlichkeit umgeben zu sein.
Anne Seltmann 05.11.2025, 18.00 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL





Unseren Kurztrip nach Bayern schilderte ich ja schon >> HIER << !
Nun zeige ich euch unsere Unterkunft "Studio Murnauer Moos" (Pfiffig eingerichtete Wohnung mit toller Aussicht) – eine Unterkunft, die mehr bietet als nur ein Dach über dem Kopf. Eingebettet in die weite, atmende Landschaft des Murnauer Mooses, liegt es dort, wo Stille und Licht sich begegnen. Schon beim Ankommen spürt man, wie der Alltag leiser wird und Raum entsteht für das Wesentliche.
Große Fenster öffnen den Blick auf Himmel und Wiesen, die Farben wechseln mit den Stunden, und manchmal scheint es, als würde die Zeit hier einfach nur sitzen und lächeln. Das Studio ist modern, klar und gleichzeitig warm – ein Rückzugsort für alle, die Inspiration, Erholung oder einfach ein bisschen mehr Weite suchen.
Ob man schreibt, malt, träumt oder einfach den Wolken nachsieht – das Studio Murnauer Moos schenkt den Momenten Tiefe. Es ist ein Ort, an dem man nicht nur bleibt, sondern wirklich ankommt.
Und Murnau selbst?
Murnau – schon der Name klingt weich und weit, als würde er im Wind schaukeln. Wer hier ankommt, spürt sofort dieses eigenartige Gleichgewicht aus Ruhe und Bewegung. Die Häuser leuchten in sanften Farben, die Berge stehen wie gemalt im Hintergrund, und irgendwo dazwischen fließt ein stiller Atem aus Kunst, Geschichte und Natur.
Hier hat Gabriele Münter gelebt, hier hat Kandinsky gemalt, hier hat der "Blaue Reiter" seine Spuren hinterlassen. In Murnau scheint Farbe mehr zu sein als nur Pigment – sie ist eine Sprache, die die Landschaft spricht. Das Licht verändert sich mit jedem Schritt, als würde es selbst neugierig zusehen, was man entdeckt.
Zwischen Staffelsee, alten Gassen und weitem Himmel lässt sich wunderbar verlieren – und noch besser finden. Vielleicht ist das die eigentliche Magie dieses Ortes: dass er einen einlädt, die Welt ein wenig intensiver zu betrachten, als würde man sie zum ersten Mal sehen.
Anne Seltmann 25.10.2025, 07.17 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

heute soll dein Tag voller Wärme, Freude und kreativer Funken sein –
so bunt und weich wie die Stoffe, mit denen du deine kleinen Bären und andere Dinge zum Leben erweckst.
Du nähst nicht nur mit Nadel und Faden,
sondern mit Herz und Phantasie.
Deine Hände schaffen Geborgenheit –
Masche für Masche, Stich für Stich.
Zum Geburtstag wünsche ich dir Zeit zum Werkeln,
Stoffe, die flüstern,
Wolle, die tanzt,
und viele kleine Momente,
die sich wie Glück anfühlen.
Alles Liebe zum Geburtstag!
Möge dein neues Lebensjahr genauso liebevoll werden wie deine Teddybären.
Herzliche Grüße
Anne
Anne Seltmann 03.10.2025, 05.38 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wir werden oft gefragt, ob wir Freunde haben oder warum wir nicht gerne feiern oder ausgehen. Nun, mein Mann hat einen besten langjährigen Freund und ich eine beste langjährige Freundin. Alle anderen die wir kennen, sind sehr gute oder aber weniger gute Bekannte. Das reicht uns.
Wir sind halt gerne zu Hause oder stundenlang bei uns am Meer. (wir wohnen nur 7 Autominuten von der Ostsee entfernt)
Unser Leben ist schlicht, vielleicht sogar unspektakulär – und genau das lieben wir daran. Ich lese viel, bearbeite viele meiner Fotos, arbeite mit Photoshop und KI, schaue Filme, höre Musik, bastle und male und ich koche mit Leidenschaft. Manche würden sagen, das sei langweilig. Für mich ist es ein Geschenk.
Mein Lieblingsmensch liest unglaublich viel im Internet. Ob es * >> Die Zeit << ist, oder die * >> Rheinische Post << , oder die * >> New York Times <<, oder Wissenschaftliche bzw. astronomische Seiten im Internet. Manchmal denke ich, er liest alles leer.
In einer Welt, die ständig nach Aufmerksamkeit schreit, fühlt sich dieser einfache Alltag wie purer Luxus für uns an. Kein Blick auf überfüllte Hotels oder laute Pools kann das übertreffen. Mein/unser Zuhause ist mein/unser Anker, mein/unser Zufluchtsort.
Es sind die kleinen Dinge, die es kostbar machen: das Aroma von Kaffee am Morgen, der Blick aus dem Fenster, wenn die Welt draußen bleibt, ein Buch im Lieblingssessel, die Stapel ungelesener Bücher, ganze Welten, die nur auf mich warten. Und ja, auch das Ritual, in meine bequemsten Leggings und Schlabberpullover zu schlüpfen, als stille Botschaft: Heute darf ich einfach ich selbst sein.
Zuhause sein bedeutet für mich nicht Isolation, sondern Nähe. Es ist keine Einsamkeit, sondern eine bewusste Entscheidung. Eine stille Bestätigung: Hier bin ich richtig. Hier geht es mir gut.
Anne Seltmann 24.09.2025, 17.56 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich habe schon immer eine große Liebe zu Steinen gehabt – meine Sammlung wuchs über die Jahre zu einer kleinen Schatzkammer heran. Irgendwann merkte ich jedoch, dass auch mein Enkel (11) mit demselben Funkeln in den Augen Steine sammelt. Ein wenig wehmütig, aber vor allem mit ganzem Herzen, habe ich ihm deshalb einen großen Teil meiner Sammlung geschenkt. Ihr hättet seine Augen sehen sollen – so groß wie Monde! Rechts mitte und unten im Bild sind von mir gesammelte >> Donnerkeile << (Belemniten). Rechts oben im Bild ist ein gefundener Hühnergott. Die anderen Steine sind gekauft.
Heute habe ich noch einmal alte Bilder herausgesucht, um sie >> Andi << zu zeigen, der kürzlich in seinem Blog so schön vom Hühnergott schrieb.
Und wer nicht weiß, was Hühnergötter sind, der schaut einfach mal >> HIER << rein.
Anne Seltmann 29.08.2025, 09.22 | (5/2) Kommentare (RSS) | TB | PL


Die Reise begann an der Kiellinie - von dort aus rauscht die Regattaflotte durch die Ostsee, Nordsee und den Ärmelkanal bis nach Portsmouth. Danach gehts weiter über den Atlantik, mit einem kurzen Gruß in Porto, hinein ins Mittelmeer und dann entlang der sonnigen Küsten von Spanien und Südfrankreich bis nach Nizza. Über Genua führt die finale Etappe schließlich in die Adria – das Ziel: die dramatische Bucht von Boka in Montenegro. Eine Route durchs Herz Europas, wie gemacht für echtes Segelabenteuer!
Anne Seltmann 11.08.2025, 11.27 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Seit März 2023 läuft hier offiziell eine Sanierung. Inoffiziell könnte man meinen, wir wohnen in einer endlosen Realsatire, die den Arbeitstitel "Baustelle ohne Ende" trägt. Ganze neun Wochen lang passierte schlichtweg nichts – kein Hämmern, kein Bohren, nicht mal ein verlorener Nagel, der Hoffnung auf Aktivität gemacht hätte.
Dann, wie aus dem Nichts, große Bewegung: Der Boden vor den Häusern wurde weggeschaufelt. Vermutlich, um eine wassergebundene Decke einzubauen – oder vielleicht nur, um die Maulwürfe zu ärgern. Auf der Balkonsseite wurden Formkästen in die Erde gesetzt, vermutlich für Beton, vermutlich für Stabilität, vermutlich für etwas, das auf keiner Bauzeichnung existiert. Doch kaum war alles getan, wurden die gleichen Stellen wieder aufgerissen, diesmal für Abflussrohre. Effizienz scheint hier eher ein theoretisches Konzept zu sein.
Und dennoch gibt es einen Meilenstein, von dem künftige Generationen noch hören werden: Seit Januar 2025 haben wir endlich eine Badezimmertür...man höre und staune... das seit 3 Jahre langem Warten! Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein gigantischer für uns Bewohner.
Bis dahin bleibt der Alltag ein absurdes Schauspiel: Morgens, kurz vor sieben, dieses verheißungsvolle Geklapper – ein Sound, der so tut, als würde wirklich etwas vorangehen. Fast schon ein Hörspiel, nur ohne Happy End in Sicht?
Anne Seltmann 06.08.2025, 16.33 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL