Thema: PrivatePerlen

Mein Weg zum CI
Ich erinnere mich noch genau an den Anfang. Ein einziger Moment – ein Hörsturz – und plötzlich war da nur noch Stille. Nicht gedämpft, nicht leise, sondern vollkommen. So absolut, dass ich das Gefühl hatte, ein Stück von mir sei einfach verschwunden.
Mein Arzt bestätigte schließlich das, was ich innerlich schon ahnte: Das Gehör auf diesem Ohr würde nicht zurückkommen. Als er zum ersten Mal ein Cochlea-Implantat erwähnte, war ich innerlich zerrissen. Hoffnung und Angst lagen dicht beieinander – Hoffnung darauf, wieder hören zu können, und Angst davor, was auf mich zukommt und ob es überhaupt funktioniert.
Gemeinsam entschieden wir, zunächst eine Reha speziell für Hörgeschädigte zu beantragen. Schon kurze Zeit später konnte ich nach Bad Nauheim fahren – in eine Klinik, die genau auf meine Situation zugeschnitten war. Dieser Aufenthalt dort hat mir schließlich die Entscheidung abgenommen und mir den Mut gegeben, den nächsten Schritt zu gehen.
Die Operation und vor allem die Aktivierung waren ein emotionaler Sturm. Als ich das CI zum ersten Mal eingeschaltet bekam, hörte ich alles – aber anders. Stimmen klangen wie Roboter, jedes Geräusch war fremd und grell. Ich dachte nur: Das soll die Lösung sein?
Doch mit jedem Tag lernte mein Gehirn dazu. Zuerst waren es nur kleine Fortschritte – ein neues Geräusch, das ich plötzlich erkannte, eine Stimme, die klarer wurde. Ich erinnere mich an den Moment, als ich wieder das Zwitschern eines Vogels hörte. Da standen mir Tränen in den Augen. Etwas, das ich verloren geglaubt hatte, war zurück – nicht genauso wie früher, aber lebendig, echt, ein Teil von mir.
Heute ist Hören mit CI manchmal noch anstrengend, es ist nicht dasselbe wie vorher. Aber es gibt mir so viel zurück: Gespräche, Sicherheit, Nähe zu den Menschen, die mir wichtig sind. Dieser Schritt war nicht leicht, aber er war richtig.
Wenn ich eins gelernt habe, dann das: Ein Hörsturz kann dir das Hören nehmen – aber ein CI kann dir das Leben zurückgeben.
Anne Seltmann 03.08.2025, 17.32 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL


Sommer ist
die Haut, die Sonne trinkt,
ein Atemzug von warmem Wind,
der Geruch von reifem Gras
und Geschichten,
die barfuß durch die Tage laufen.
Sommer ist
ein langer, goldener Faden,
der den Himmel an die Erde näht,
ein Versprechen aus Licht,
das uns den Winter vergessen lässt.
Und Sommer ist auch
das Lächeln im Briefkasten,
wunderschöne, selbst kreierte Post,
die zwischen den Fingern
wie ein kleines Stück Sonne
weiterglüht.
~*~
© Anne Seltmann

Darüber habe ich mich sehr gefreut!

Anne Seltmann 02.08.2025, 14.12 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Stein auf Stein – warum * LEGO mehr ist als nur Spielzeug
Es gibt Dinge, die altern nie – LEGO ist eines davon. Wer einmal mit diesen kleinen, bunten Steinen gebaut hat, weiß: Es ist kein bloßes Spiel, sondern ein Weltenschöpfen im Miniformat.
Ich erinnere mich noch gut an die stundenlangen Bauphasen meiner Kindheit – Türme, die wackelten, Raumschiffe, die keine Funktion, aber viel Fantasie hatten. Irgendwann sortierte man die Steine nach Farben, dann nach Formen, dann warf man alles wieder in eine große Kiste und fing von vorn an. Ordnung? Zwecklos. Aber glücklich? Oh ja.
Heute hat LEGO noch immer diesen Zauber – vielleicht sogar mehr denn je. Es ist ein kreativer Ausgleich, ein Rückzugsort aus der digitalen Welt, ein handfestes Basteln in einer Zeit, die oft nur noch wischt und tippt. Und seien wir ehrlich: Wer einmal einen LEGO-Bausatz für Erwachsene angefangen hat, weiß, dass Geduld, Konzentration und ein bisschen Tüftlergeist nötig sind – fast wie Meditation mit Klickgeräuschen.
Und was mich besonders fasziniert: LEGO ist längst Kunst geworden. Es gibt Skulpturen, Mosaike, ganze Städte aus Steinchen. Manche erschaffen ihr eigenes Miniaturmuseum oder bauen ikonische Szenen der Filmgeschichte nach – Stein für Stein. Wie wunderbar, wenn Kindheitsträume nicht alt werden, sondern einfach weiterwachsen.
Vielleicht ist LEGO deshalb so beliebt – weil es uns erlaubt, gleichzeitig Architekt, Geschichtenerzähler, Künstler und Kind zu sein.
Also: Warum nicht mal wieder die Kiste hervorkramen? Es muss ja kein Schloss werden. Manchmal reicht ein einziger Stein, der etwas in Bewegung setzt.
Übrigens: Der Name LEGO stammt aus dem Dänischen und ist eine Abkürzung von "leg godt", was so viel bedeutet wie "spiel gut".
Fun Fact:
Als der Name 1934 vom Gründer Ole Kirk Christiansen erfunden wurde, wusste er noch nicht, dass "lego" auf Latein auch "ich setze zusammen" bedeutet – ein perfekter Zufall, der zum Bausystem wie die Faust aufs Auge passt!
Anne Seltmann 28.07.2025, 10.02 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich wollte informiert sein. Also abonnierte ich Newsletter. *Kieler Nachrichten, *Rheinische Post, *ZEIT. Seriosität in der Hosentasche, dachte ich. Was ich bekam: den Feuilleton gewordenen Alarmknopf.
Vor allem die *Rheinische Post scheint im Dauerstress zu leben. Jede zweite Pushnachricht beginnt mit **EILMELDUNG** – ein Begriff, der einst für Anschläge, Naturkatastrophen oder Staatskrisen reserviert war.
**EILMELDUNG!**
*Ozzy Osbourne ist tot!
Sekunden später das Update: die Menschheit trauert.
Ja…und?
Oder:
**EILMELDUNG!**
Der Wrestling-Star *Hulk Hogan ist tot. Mit seinem markanten "Hulkmania"-Look usw. und seinem energieaufgeladenen Auftreten wurde er in den 1980er und 1990er Jahren zur Legende.
Was für eine legendäre Nachricht!!!
Wer solche Meldungen ins Eilmeldungsformat packt, sollte dringend seinen journalistischen Kompass neu kalibrieren. Oder ihn wenigstens entstauben.
Das wahre Drama ist nicht die Schlagzeile – es ist die Abstumpfung. Wenn alles wichtig ist, ist nichts mehr wichtig. Und wenn Hulk Hogan die Republik in Atem hielt, während echte Themen auf Seite 37 verschwinden, dann wird nicht nur der Leser für dumm verkauft – sondern die Idee von Journalismus gleich mit.
Abspann gefällig?
Wenn das die Zukunft der Nachricht ist, dann wünsche ich mir Brieftauben
zurück. Die hatten wenigstens Stil. Und Wichtigeres zu berichten.
[*Namensnennung...unbeuaftragt und unbezahlt]
Anne Seltmann 25.07.2025, 16.29 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Inspiriert durch >> aequitasetveritas <<
Manchmal sind es nicht die großen Ereignisse, die den Sommer prägen, sondern die kleinen Gedanken dazwischen – zwischen einem Gedicht und einem Bild, zwischen Alltag und Fantasie, zwischen Gummibärchen und Geschichten, die sich heimlich weiterschreiben, selbst wenn ich gerade an etwas ganz anderes denke. Diese "Zwischendurchgedanken" sind wie Sand in der Jackentasche: unerwartet, aber vertraut. Hier ist meine Sommer-Edition – ein kleines Mosaik aus Kamera, Katze, Kalenderträumen und dem, was mich zwischen den Zeilen begleitet.
Der Sommer schiebt sich sanft durch meine Projekte. Manchmal duftet er nach Salz und Möwengeschrei, manchmal nach Papier und Pixel. Zwischen einem Klick auf den Auslöser und dem Flattern einer Idee entsteht gerade viel – und manches will einfach nur sein. Meine Fotowelten wachsen, mal surreal, mal verspielt, mal mit Windrädern, die sich drehen, mal mit Kindern, die fliegen, oder Ballerinen, die zwischen den Monaten tanzen. Die Kalenderideen stapeln sich wie Muscheln, die das Meer ausgespuckt hat.
Und dann sind da meine Gedichte. Nicht laut, nicht reimend, aber fühlbar. Sie kommen ohne Aufforderung, setzen sich an den Rand des Tages und flüstern ihre Zeilen zwischen Katzenpfoten und Schattenfalten. Die Geschichten? Sie ziehen mich mit sich. Manchmal kindlich leicht, manchmal ein wenig melancholisch, immer aber mit einem Auge für das, was andere übersehen würden.
Und dazwischen ich. Mit einem Gummibärchen in der Hand (ja, immer noch) und dem salzigen Geruch von Erinnerung in der Nase. Mit einem Herz für Gerechtigkeit, für das Schräge, das Schöne, das Leise. Und einem kleinen Lächeln für jeden, der sich in Worten zu Hause fühlt. Manchmal frage ich mich: Wird es zu viel? Und dann sehe ich, wie sich Bild, Vers und Gedanke plötzlich berühren – und weiß: Genau jetzt ist der richtige Moment.
Anne Seltmann 23.07.2025, 10.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Letzten Sonntag war ich mit meiner Enkelin auf dem Ponyfest
in Kiel-Schilksee, das vom TSV Schilksee organisiert wurde. Dort fiel mir etwas
auf: Einige Pferde trugen bunte Bänder am Kopf, die vor ihren Augen hin und her
baumelten. Zunächst dachte ich, das sei bloß Schmuck – aber tatsächlich haben
diese Fransen einen sehr praktischen Zweck. Sie bewegen sich beim Gehen sanft
über die Augenpartie und vertreiben Fliegen, Bremsen und andere Plagegeister,
die sich dort gern niederlassen. Ein cleverer Insektenschutz für eine besonders
empfindliche Stelle, die das Pferd selbst nur schwer erreicht. Mich persönlich würden solche Dinger ja wahnsinnig machen.
Wie gut, dass ich kein Pferd bin. 



Anne Seltmann 15.07.2025, 16.31 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Letztens war ich mit dem Enkelmädchen im Puppentheaterstück von * Heinz Lauenburger. "Das NEINhorn".
Die Geschichte ist ein Kinderbuch von * Marc-Uwe Kling (Text) und *Astrid Henn (Illustration). Es erschien erstmals 2019 im Carlsen Verlag.
Marc-Uwe Kling ist auch bekannt durch seine satirischen * Känguru-Chroniken. In Das NEINhorn erzählt er auf humorvolle und wortspielerische Weise die Geschichte eines kleinen Einhorns, das immer "Nein"sagt – und dabei wunderbar eigensinnig ist. Das Buch ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sehr beliebt.

Wie immer bin ich von Handpuppen und Marionetten begeistert. Und Heinz Lauenburger ist dafür bekannt, denn er leitet ein ganz besonderes Erbe – das älteste Reisetheater Deutschlands. Gegründet wurde es 1829 in Schlesien. Heute ist es noch immer unterwegs, geführt in sechster oder vielleicht schon siebter Generation – eine Familientradition, die nicht vergeht, sondern lebendig bleibt.
Mit seiner Zeltbühne und den alten Koffern voll Geschichten zieht das Puppentheater durch den Norden: Kiel, Hamburg-Harburg, Hannover und viele kleine Orte dazwischen. Überall, wo es Halt macht, öffnet sich eine kleine Welt voller Magie – für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
Im Mittelpunkt stehen klassische Kindertheaterstücke – Kasper, die Prinzessin, der Räuber Hotzenplotz. Alles handgeschnitzt, mit Liebe genäht, voller Witz und Herz. Keine Show, sondern ein echtes Spiel – lebendig, zum Greifen nah, mitten ins Kinderlachen hinein.
Heinz ist nicht allein. Er führt das Theater gemeinsam mit seinem Sohn oder Enkel weiter – wie es in der Familie Brauch ist. Ein Generationenband aus Holz, Stoff und Stimme.
Über 100 Figuren gehören zum Ensemble. Einige sind über hundert Jahre alt, andere frisch von der Werkbank. Kostüme, die glitzern und rascheln, Marionetten, die Geschichten erzählen, als wären sie selbst auf Wanderschaft gewesen.
Das Theater reist. Es bleibt nie lang. Aber wo es auftaucht, bleibt es im Herzen. Ein flüchtiger Zauber mit Zelt und Wagen – ein Stück Kultur, das nicht stillsteht, sondern weiterzieht – von Dorf zu Dorf, von Kind zu Kind.
Anne Seltmann 10.07.2025, 09.19 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Nachdem ich bei Rita ein Kinderfoto gesehen habe, wollte ich eines ebenfalls zeigen. Das gab es sicherlich schon zu Hundertfach, aber heute ist heute:
Na los – raus mit den peinlichen Ponyfrisuren, den Latzhosen in Neonfarben und dem grimmigen Blick auf dem Dreirad!
Ich lade euch herzlich ein zur ultimativen Rückblende:
"Zeigt doch mal eure Kinderfotos!"
Egal ob Zahnlücke, Schokoschnute oder badewannensitzender Mini-Mensch – Ich will alles sehen!
Sucht also tief in der Schublade oder ruft Mama an – irgendwo schlummert euer kleiner Ich-Moment.
Und keine Sorge: Ich lache mit, aber nicht über euch! (versprochen.)
Also: Bild hochladen, Lächeln einschalten, Erinnerungen teilen!
Wer traut sich zuerst?
Und weils so schön ist, obiges Bild gleich noch in Farbe (das Original):

Anne Seltmann 01.07.2025, 10.43 | (7/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

Seit März 2023 befinden sich unsere Häuser in der Sanierung – ein Prozess, der sich inzwischen mehr schleppend als fortschreitend anfühlt.
Zwar wurden bereits Fenster ausgetauscht und Fassaden erneuert, doch seit gefühlt neun Wochen herrscht Stillstand. Früher waren täglich Architekten vor Ort, machten Fotos und hielten Kontakt. Heute: NICHTS. Keine Rückmeldung, keine Sichtbarkeit, keine Informationen. Wir Mieterinnen und Mieter verharren in einem Zustand des Ungewissen – und das seit Monaten.
Es ist schwer zu ertragen, nicht zu wissen, wie es weitergeht oder wann mit einem Abschluss der Arbeiten zu rechnen ist. Die Informationspolitik ist enttäuschend. Ich frage mich, wie wir als Mieter Druck aufbauen können, damit das Bauvorhaben nicht einfach im Schwebezustand endet.
Fazit:
Die Geduld der Mieterschaft ist aufgebraucht. Der Stillstand belastet – nicht nur nervlich, sondern auch ganz praktisch im Alltag.
Geduld hat ein Ablaufdatum. Und Transparenz ist kein Luxus, sondern Pflicht!!!
Im Übrigen sind wir immer noch ohne Balkon!
Anne Seltmann 29.06.2025, 10.22 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Blog ist auf Kurzurlaub – wir sind übers Wochenende bei der Schwägerin in Fehndorf.
Das bedeutet: Kaffeetassen im Dauerlauf, Küchentisch-Philosophie in Endlosschleife und mindestens ein Marmorkuchen.
Mein Blogwächter übernimmt solange das Kommando. Er schaut streng, lässt aber mit sich reden – besonders wenn man ihm ein Kekschen anbietet.
Ich bin bald zurück. Vielleicht mit neuen Geschichten. Ganz sicher mit neuen Kalorien.
Und wie immer...der/die Letzte macht das Licht aus!

Anne Seltmann 24.05.2025, 05.31 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL