Ausgewählter Beitrag

MosaicMonday N° 84





 

Seit wann gibt es Bänke? – Eine kurze Geschichte des Sitzens

Bänke gehören heute selbstverständlich zu unserem Alltag – ob im Park, am Esstisch, in Kirchen oder auf öffentlichen Plätzen. Doch ihre Geschichte reicht weit zurück und ist eng mit der Entwicklung menschlicher Gemeinschaften verbunden.

Die ersten Formen von Bänken entstanden bereits in der Antike. Schon frühe Kulturen nutzten einfache Sitzgelegenheiten wie flache Steine, Baumstämme oder aufeinandergeschichtete Materialien, um nicht direkt auf dem Boden sitzen zu müssen. Diese frühen „Bänke“ waren funktional und oft fest mit ihrer Umgebung verbunden.

In den antiken Hochkulturen wie Ägypten, Griechenland und Rom entwickelten sich Bänke weiter. Sie bestanden aus Holz oder Stein und wurden gezielt für bestimmte Zwecke eingesetzt – etwa in Wohnhäusern, auf Marktplätzen oder in öffentlichen Badeanlagen. Während Stühle oft ein Zeichen von Macht oder Rang waren, galten Bänke als Sitzmöbel für mehrere Personen und standen für Gemeinschaft.

Im Mittelalter waren Bänke vor allem in Kirchen, Klöstern und einfachen Haushalten verbreitet. Sie waren meist schlicht, stabil und wurden entlang von Wänden oder langen Tischen aufgestellt. Komfort spielte eine untergeordnete Rolle – wichtig waren Haltbarkeit und Funktion.

Mit der Renaissance und dem Handwerksaufkommen veränderte sich das Design: Bänke wurden kunstvoller, teilweise verziert und häufiger mobil. In dieser Zeit entstanden auch Truhenbänke, die Sitzgelegenheit und Stauraum kombinierten.

Ab dem 19. Jahrhundert, mit der Industrialisierung und der Entstehung öffentlicher Grünanlagen, hielten Bänke verstärkt Einzug in den öffentlichen Raum. Parkbänke wurden zu Orten der Erholung, der Begegnung und des sozialen Austauschs – eine Rolle, die sie bis heute spielen.

Heute sind Bänke nicht nur funktionale Möbelstücke, sondern auch Designobjekte, kulturelle Symbole und Orte des Innehaltens. Ihre Entwicklung zeigt, wie eng das einfache Bedürfnis zu sitzen mit Gesellschaft, Architektur und Zusammenleben verbunden ist.








Anne Seltmann 15.12.2025, 06.02

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