...immer wieder neu gefragt und aktuell.über ADS - Kinder habe ich schon so meine Erfahrungen.Nicht nur bedingt durch meinen Beruf
als Erzieherin,sondern auch als betroffene Mutter ( Sohn 15 ) Aber wir haben es überstanden: mein Sohn ist aus dem Ritalin-Programm raus....endlich !
Woran erkenne ich ein Kind mit ADS ? Ein Kind ist ständig unruhig, springt unvermittelt auf, kann sich
nur kurzzeitig konzentrieren und ist leicht ablenkbar - davon können
heute viele ErzieherInnen ein Lied singen. Kinder, die solche oder
ähnliche Verhaltensweisen zeigen, können nicht nur im Kindergarten zu
einer nervenaufreibenden Herausforderung werden; Überforderung der
Umgebung und Leidensdruck bei den betroffenen Kindern sind die Folge.
Immer öfter und schneller stellt sich heute die Meinung ein, dass
dieses Verhalten nicht normal sein kann und eine krankhafte Störung
vorliegt. Doch ob ein Kind am Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom leidet,
kann nur eine eingehende Untersuchung von Experten klären.
Die Verhaltensauffälligkeit ist unter den Namen "hyperkinetisches
Syndrom" (HKS), "Hyperaktivität" und "Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom"
(ADS) geläufig, im Englischen spricht man von ADD (Attention Deficit
Disorder) und ADHD (Attention Deficit Hyperactivity Disorder). All
diese Namen meinen aber ein ähnliches Störungsbild. Sie bezeichnen
einen Komplex von Verhaltensauffälligkeiten, die sich meist in der
frühen Kindheit das erste Mal zeigen und zu einer großen Belastung für
die Umwelt sowie das Kind selbst werden können. Einige Experten
sprechen dabei lediglich von einem Syndrom, nicht von einer Krankheit.
Zentrale Symptome dieser Störung sind Konzentrations- und
Aufmerksamkeitsschwächen. Die Kinder brechen eine Arbeit vorzeitig ab,
wechseln häufig die Aktivitäten. Dazu können die hyperaktiven
Kennzeichen wie Impulsivität, Springen, Zappeln, Herumlaufen und Lärmen
kommen. Ist bei einem Kind diese Störung - nach Ausschluss anderer
Erklärungen für das problematische Verhalten - diagnostiziert worden,
sollte sie unbedingt therapiert werden.
Die Häufigkeit von ADS/HKS liegt nach Aussage seriöser Fachleute bei
zwei bis vier Prozent aller Kinder und Jugendlichen. Es gibt aber auch
Schätzungen, wonach die Verbreitung weit höher ist. Meist tritt die
Störung im Grundschulalter auf. Jungen sind etwa siebenmal häufiger als
Mädchen betroffen.
Wie äußert sich Hyperaktivität?
Zum Teil ist schon der Säugling leicht irritierbar und erregbar. Die
motorische Entwicklung beginnt eher früh, die Sauberkeits- und
Sprachentwicklung setzt dagegen oft verzögert ein. Im Kindergarten sind
die Betroffenen "umtriebig", verfügen über eine mangelnde
Verhaltenssteuerung und können ihre Impulse kaum kontrollieren. Die
Kinder können kaum strukturiert Aufgaben bewältigen, sie Trommeln mit
den Fingern, Klopfen mit den Füßen, Schaukeln auf dem Stuhl, Singen,
Nörgeln, Necken die anderen Kinder, werfen Dinge umher, kommen in wahre
Redeschwälle, haben mit der Feinmotorik Probleme und einen oft
ungelenkigen Bewegungsablauf. Einige von ihnen sind auch ausgeprochene
Tagträumer. Schon bei geringen Ungereimtheiten kann es zu aggressiven
Durchbrüchen kommen; das Kind ist reizbar, labil in seinen Gefühlen,
manchmal auch depressiv verstimmt.
Das daraus resultierende Verhalten (Disziplinprobleme, Regeln werden
verletzt, das Kind stört häufig, die Aktivität scheint ziellos) kann
ErzieherInnen vor Probleme stellen, die sie allein nicht lösen können,
vor allem weil sie die gesamte Gruppe im Blick haben sollen.
Zusammen mit Wutanfällen und einem geringen Einfühlungsvermögen geraten
hyperaktive Kinder zudem leicht in Isolation, werden von der Gruppe
ausgegrenzt. Dies ist umso schlimmer, da Kinder mit dieser Störung
meist sehr kontaktfreudig sind und aktiv nach Beziehungen suchen.
Allerdings werden die Kontakte oft über Verhaltensweisen gesucht, die
als unpassend und negativ wahrgenommen werden, so dass sich die
Ausgrenzung noch verstärkt. Dies sind intensive Enttäuschungserlebnisse
für das Kind, die zu dem meist geringen Selbstwertgefühl beitragen.
Teufelskreis der Abwertung
Es besteht die Gefahr, dass das Kind in einen Teufelskreis gerät, wenn
die Störung nicht erkannt und das Kind bei der Bewältigung unterstützt
wird. Denn sein Verhalten führt die Eltern, ErzieherInnen und andere
Personen des Umfeldes irgendwann an die Grenzen des Ertragbaren. Dann
reagieren die Bezugspersonen gereizt oder genervt, lehnen das Kind
unter Umständen sogar ab. Dies ist für das Kind sehr schwer zu
ertragen, da es weder bei bestem Willen noch aus eigener Kraft an
seinem Verhalten etwas ändern kann. Die Folgen sind Verstärkung des
Minderwertigkeitsgefühls, Frustration, Resignation, Schuldgefühle oder
Trotz und Aggressivität. Diese Verhaltensspirale muss durch genaue
Anamnese, rechtzeitige Diagnose und Therapie durchbrochen werden.
Die Ursachen sind nicht vollends geklärt
Zwar gibt es mittlerweile umfassende Untersuchungen von Kindern mit
ADS/HKS - die Ursachen der Störung sind jedoch letztlich nicht
eindeutig und nicht alle Experten einer Meinung.
Vieles deutet darauf hin, dass für die verschiedenen, primären Symptome
körperliche Ursachen verantwortlich sind. Unterschiede in der
Beschaffenheit mancher Hirnregionen, deren Durchblutung und in den
elektrischen Hirnströmen von ADS-Kindern wurden festgestellt. Störungen
der Bewegungssteuerung sind bei betroffenen Kindern neurophysiologisch
messbar. Doch ob diese Abweichungen ursächlich für oder Auswirkungen
von ADS/HKS sind, ist nicht klar. Auch die genetische Bedingtheit
spielt eine Rolle, da man starke Familienhäufigkeiten der Erkrankung
festgestellt hat.
Umweltfaktoren sind insofern von Belang, als Stress die Symptome
verstärkt. Das heißt, konfliktbeladene, disharmonische
Familienbeziehungen und permanente Spannungen innerhalb der Familie
wirken sich negativ auf hyperaktive Kinder aus. Deswegen ist die
soziale Umgebung betroffener Kinder für den Verlauf, die Behandlung und
die Ausformung der Störung natürlich sehr wichtig. Auch können Eltern
und Geschwister als Modell dienen, an denen das betroffene Kind
hyperaktive Verhaltensweisen "lernt". Außerdem wird durch das
auffällige, aktive Auftreten der betroffenen Kinder fast immer
Beachtung hervorgerufen, die zur Verstärkung des Verhaltens führen
kann. Einige Theorien gehen davon aus, dass es sich bei der Ursache um
eine Entwicklungsstörung der Selbstkontrolle handelt, besonders im
Bereich der Motivation. Nicht zuletzt kann die Ernährung ein Faktor im
Störungsbild sein. Untersuchungen zeigen, dass bei einigen Kindern
Phosphat einen negativen Einfluss ausübt. Die Umstellung auf eine
phosphatfreie Ernährung führte in diesen Fällen zu einer Besserung.
Bei diesem Spektrum an Verhaltensweisen, die mit ADS in Verbindung
gebracht werden, und ihren möglichen Ursachen wird klar, dass eine
eindeutige Diagnose nicht leicht zu fällen ist. Leider gibt es nicht
viele Spezialisten auf diesem Gebiet, ihre Praxen sind meist auch
überlaufen. Bei Verdacht auf ADS/HKS sollte jedoch auf eine genaue
Untersuchung unter Einbezug des sozialen Umfelds größter Wert gelegt
werden, um die richtige Therapieform im individuellen Fall zu klären.
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Liebe Anne, dein Bericht interessiert mich sehr und ich habe mir erlaubt, ihn zu kopieren, aber verspreche dir, der bleibt bei mir und geht nicht weiter. Auch habe ich mir den Link von Silvie über die ADS Forschung abgespeichert und werde da mal in Ruhe lesen. Ich finde es gut, dass du dich dafür so eigesetzt hast ............und es auch geschafft hast, das Ritalin abzusetzen. Ich finde auch, das wird viel zu schnell verordnet. Wünsche dir noch einen schönen Tag. Liebe Grüße,Anke
vom 17.02.2006, 11.27
2.
von Sylvie
Nichts zu danken Anne. Ich weiss ja wovon Du sprichst.Auch ich habe in den letzten Jahren einen Haufen an Informationen und Erfahrungen gesammelt.
Wir haben nur ganz kurz Medikamente eingesetzt und sind dann auch zu dem Schluss gekommen sie wegzulassen.
Ich kann aus Deinen Zeilen richtig lesen wie sehr Du Dich freust, den für euch richtigen Weg gefunden zu haben. Ich freue mich mit Dir :sunny:
neben der hyperaktiven Form gibt es auch noch die hypoaktive Form von der wir betroffen ist. Es ist mehr ein stilles Leiden, denn diese Kinder fallen nicht so auf wie die Zappelphilippe. Das sind eben die Tagträumer.
Die richtige Diagnose ist natürlich wichtig, denn manchmal denke ich schon, dass es für den einen oder anderen eine willkommende Erklärung für irgendwelche Probleme sind.
Dass nicht nur Kinder davon betroffen sind und AD(H)S -Symptome noch längst nicht immer mit der Pupertät und dem Erwachsenenalter verschwinden ist auch inzwischen erkannt.
Vielleicht ist dieser Link für Dich interessant? Hier klicken
Hier bei uns in Köln gibt es an der Uni sogar eine AD(H)S Ambulanz der Kinderklinik.
Liebe Grüße
Sylvie :ciao:
vom 16.02.2006, 19.55
Antwort von Anne Seltmann:
Danke liebe Sylvie für deinen Kommentar.Aber glaube mir,ich war und bin so sehr gewappnet für dieses Thema,ich könnte mittlerweile selbst Refferate halten.Ich habe alle Instanzen durch...alle Möglichkeiten ausgeschöpft...gekämpft und gestritten, aber jetzt sind wir durch...und meine Entscheidung durch die Lehrer beeinflußt,war sicher nicht die Richtige...Aber wir haben die Kurve bekommen...und jetzt erst stellt sich heraus,dass mein Kind überintelligent ist...und somit immer durch das Ritalin blockiert war...es müssen andere Ursachen gewesen sein,dass er damals so war wie ER war Egal,wir sind durch,denn es hieß immer,die Medikamente müssten zumindest bis zum 18. Lebensjahr genommen werden. Wenn man weiß,welche Urkomik ich eigentlich habe und dann mein Kind HEUTE betrachtet,dann weiß man,dass er das von mir hat...aber das alles wurde von Ritalin blockiert.Er kann endlich wieder so richtig lachen...und nie habe ich ihn so gesehen wie heute.Er hat die Komik,die ich sonst an den Tag lege....aber er konnte sie nie richtig ausleben...
Schön,wenn mein Beitrag hierzu gelesen und kommentiert wird Danke noch einmal liebe Syvie
Liebe Anne,
dein Bericht interessiert mich sehr und ich habe mir erlaubt, ihn zu kopieren, aber verspreche dir, der bleibt bei mir und geht nicht weiter. Auch habe ich mir den Link von Silvie über die ADS Forschung abgespeichert und werde da mal in Ruhe lesen.
Ich finde es gut, dass du dich dafür so eigesetzt hast ............und es auch geschafft hast, das Ritalin abzusetzen. Ich finde auch, das wird viel zu schnell verordnet.
Wünsche dir noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße,Anke
vom 17.02.2006, 11.27