Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Lyrik

Regenbogenbunt



Ich nahm die Farbe der Hoffnung
und nähte mir daraus ein Kleid
um für uns die Stadt anzumalen
in der Farbe der Liebe
Und das Blau des Himmels
baute ich als Liebesnest
Danach ließ ich uns ein Bad ein
in den Farben des Regenbogens-
Liebesfarbenrausch


~*~

© Anne Seltmann

 

Anne Seltmann 22.02.2007, 21.46 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Winter





Wenn die Vögel

südwärts ziehen

höre ich Trennungslieder

Der Winter hält Einzug


~*~

© Anne Seltmann




 

Anne Seltmann 13.12.2006, 07.24 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Über und über




Weiße Blüten
hat der Apfelbaum
vor unserem Kindergarten

Dahinter springende Kinder
im Sand und auf der Wiese
buntes Durcheinander

Ich sehe ihnen zu
von meiner Bank
und lausche ihrem Lachen

Über mir ein Vogelnest
Zwitschernde Vögel
aufgeregtes Flattern

Überwältigt
von der Vielfalt
der Orchesterstimmen

Ich löse mich ungern
aus dem Atem
der feinen Töne

Überreich beschenkt
wie ein Kind
so fühle ich mich



~*~


© Anne Seltmann


1 9 . 0 5 . 2 0 0 3
 

Anne Seltmann 13.11.2006, 05.54 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Sonnenkinder





Die Sonne ihre Kinder zählt,

neunundneunzig doch eines fehlt.

Oh Himmel, das kann nicht sein,

ich zähle jetzt in zweier Reihen.

Zwei, vier, sechs, acht, zehn,

ja so wird es gehen,

dass ich mich nicht verzähle

und mir keines fehle.

Als sie zum Ende kam,

fing sie fürchterlich zu weinen an.

Vielleicht hat` s sich nur versteckt

und gar Schlimmes ausgeheckt.

Mit einem mal auf leisen Sohlen,

kam das letzte Kind verstohlen

von der Erde angeschwebt,

das Gesicht noch sehr betrübt.

"Mutter ", sprach es da geschwind,

" auf der Erde weint so manches Kind".

"Sie werden getreten und geschlagen

und ich wollt `dich nun fragen

wie kann es für sie besser werden,

mit dieser Qual auf Erden?

"Du sendest jedem Kind ein Licht,

damit ein neuer Tag anbricht.

Damit es tanzen kann im Wind 

und wieder lachen kann wie ein Kind!"

 

 ~*~


© Anne Seltmann



Anne Seltmann 04.11.2006, 23.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Es ist soweit!




Das Anthologie Buch mit den besten Ergebnissen aus dem Gedichte Wettbewerb 2006 erscheint nun unter dem Titel

Ausgewählte Werke IX

Ich bin als Autorin ausgewählter Werke der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte darin vertreten. Darüber schrieb ich
hier schon einmal
Es hat allerdings einen stolzen Preis von 66,- € wobei ich es für den Vorzugspreis von 45,50 € kaufen könnte.

Spenden werden gerne entgegen genommen

Anne Seltmann 31.10.2006, 14.03 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Herbstreise






Wir reisen auf dem Blätterschiff
Komm steige mit mir ein
Wir fahren gemeinsam
in den goldenen Herbst hinein



Lass uns schweben und
atmen die goldrote Pracht
Ein herbstliches Moosbett
ist nur für uns gemacht


Wir nehmen uns an die Hand
halten uns fest die ganze Zeit
Ich will es gemeinsam erleben
sieh nur die Farben, halte dich bereit



Es ist die schönste Jahreszeit
in farbenprächtiger Harmonie
Sie geht und wir mit ihr voran
Der Herbst singt seine Melodie

 ~*~


© Anne Seltmann

 

Anne Seltmann 27.10.2006, 07.46 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Jahreszeiten









träumen

vom sommer

auch

wenn der herbst

schon an die türe klopft

 

ahnen

der winter

hat noch viele

warme tage

 

wissen

dass jede jahreszeit

seinen eigenen frühling hat


~*~


© Anne Seltmann







 

Anne Seltmann 21.10.2006, 22.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Der Mond


 





Silberne Nebel

gewebt zum Schleier

umhüllt von zartgoldenen Sternen

So strahlt

der Mond

auf samtblauen

Tuch

 

 ~*~


© Anne Seltmann








Anne Seltmann 20.10.2006, 16.17 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland








Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn´s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: "Junge, wiste ´ne Beer?"
Und kam ein Mädel, so rief er: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ´ne Birn".

*

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ´s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: "Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab."
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Bündner mit Feiergesicht
Sangen "Jesus meine Zuversicht".
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
"He is dod nu. Wer giwt uns nu ´ne Beer?"

*

So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn´ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
*

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet´s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung´ übern Kirchhof her,
So flüstert´s im Baume: "Wiste ´ne Beer?"
Und kommt ein Mädel, so flüstert´s: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew´ di ´ne Birn."

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.


~*~

 

Theodor Fontane


Am liebsten mag ich es, mit der Stimme von Otto Sander (Schauspieler) vorgelesen!




 





Anne Seltmann 17.10.2006, 18.34 | (8/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Erinnerungswund



 



Ich war Meisterköchin

meines eigenen Leids...

Ich häutete mich,

fügte mir noch mehr Schmerzen zu

 

 

Nun ist meine Haut nachgewachsen,

anders zwar, etwas narbiger,

aber dafür auch widerstandsfähiger,

hoffentlich...

 

 ~*~

 

© Anne Seltmann


Anne Seltmann 15.10.2006, 17.49 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL