Tag: Blumen
die anderen
reden von kirschblüten,
vom weichen anfang in rosa
aber ihr,
stehst da
mit euren feinen
zersetzten rändern,
schneidend schön
chrysanthemen
im frühjahr –
wer hat euch eingeladen
in diese jahreszeit?
oder habt ihr sie einfach geöffnet,
wie eine tür
so unpassend
dass es schon wieder
stimmt
die luft ist noch kühl
vom alten schnee
aber ihr
tragt eureblüten
wie ein widerspruch
wie ein flüstern
aus dem falschen kalender
es ist frühling
und ihr
besteht darauf
zu bleiben
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 15.05.2025, 05.49 | (0/0) Kommentare | TB | PL
In deinen Händen lag die Welt,
bevor wir sie selbst verstehen konnten.
Du hast uns getragen – in Nächten,
in Zweifeln, in Zeiten ohne Namen.
Deine Stimme war unser erstes Zuhause,
dein Herz ein leiser Kompass,
dein Blick ein Hafen,
auch wenn das Meer rau war.
Mütter sind nicht nur Gebärende,
sie sind Geberinnen von Nähe,
Wärme, Worten, Wegen –
manchmal nur ein Schatten,
doch immer Licht.
Heute legen wir einen Dank
in eure offenen Hände,
einen stillen Blumenstrauß aus Worten:
Für all das Sichtbare.
Und für alles, was nie gesagt,
aber stets gespürt wurde.
~*~
© Anne Seltmann
Einen berührenden Muttertag euch allen!
Anne Seltmann 11.05.2025, 05.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
flieder, vielleicht
es war nicht der flieder
oder nicht nur
nicht das rosa
nicht das taumeln der rispen
über den zaun hinaus
in einen himmel
der nicht zu halten war
vielleicht war es
das licht,
wie es zögerte
auf der haut
einen schritt lang
zwischen zwei stimmen
zwischen zwei jahren
die nichts voneinander wussten
du hast gesagt:
er blüht wieder
und ich
hab nur genickt
als würde ich es verstehen
aber alles,
was ich verstand,
war dieser duft
der kam, blieb,
und dann ging.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 09.05.2025, 00.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Wenn der Frühling noch zaghaft tastet
und sich das Licht erst zögerlich entfaltet,
dann öffnet sie, fast scheu und doch bestimmt,
ihr sonnengelbes Herz: die Gemswurz.
Wie ein Lächeln auf moosigem Grund
ragt sie empor aus dem Winterschweigen,
ihre Blüten leuchten wie kleine Sonnen,
die das Vergessen des Frostes feiern.
Sie liebt das Dämmerlicht alter Wälder,
wo Buchenflüstern und Wurzeln erzählen.
Ihre Blätter – gezähnt, wie von der Zeit gezeichnet –
halten still in grüner Achtsamkeit.
In ihr wohnt eine stille Stärke,
unscheinbar vielleicht, doch voller Sanftmut.
Sie heilt nicht laut, doch weise –
wie eine Erinnerung an das Gleichgewicht.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 25.04.2025, 07.15 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Sie wachsen dort,
wo niemand sie erwartet.
Zwischen Kies,
unter den Füßen der Gedanken,
unbeirrt.
Ein weißer Blick zum Himmel,
ein gelbes Flüstern aus der Mitte.
Sie kennt kein Groß,
kein Laut.
Nur das Dasein –
klar,
still,
leicht.
Manche nennen sie unscheinbar,
doch sie trägt den Sommer
auf der Zunge.
~*~
© Anne Seltmann
18.04.2025, 08.30 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Gänseblumen
Sie wachsen dort,
wo niemand sie erwartet.
Zwischen Kies,
unter den Füßen der Gedanken,
unbeirrt.
Ein weißer Blick zum Himmel,
ein gelbes Flüstern aus der Mitte.
Sie kennt kein Groß,
kein Laut.
Nur das Dasein –
klar,
still,
leicht.
Manche nennen sie unscheinbar,
doch sie trägt den Sommer
auf der Zunge.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 11.04.2025, 07.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 04.04.2025, 06.10 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Die Reise des Krokus
Es war ein kalter Wintertag, als tief unter der Erde ein kleiner Krokus begann, sich zu regen. Die Erde war noch frostig, doch er spürte, dass seine Zeit gekommen war. Mutig schob er sich Stück für Stück nach oben, bis er endlich das Licht erblickte.
Die Sonne wärmte seine zarten Blütenblätter, und während der Schnee um ihn herum langsam schmolz, öffnete er sich in leuchtendem Violett. Er war der Erste, der den Frühling ankündigte, und schon bald summten die ersten Bienen um ihn herum, dankbar für den süßen Nektar.
Die Menschen, die an ihm vorbeigingen, lächelten. "Schau, ein Krokus! Der Frühling ist nicht mehr weit!" flüsterten sie. Und so wusste der kleine Krokus, dass er nicht nur eine Blume war – sondern ein Bote der Hoffnung.
28.03.2025, 06.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL
2025 N° 09
[Im Gartencenter entdeckt]
Ein Blumenstrauß für dich
In den frühen Morgenstunden,
wenn der Tau die Wiesen küsst,
pflücke ich für dich die schönsten Blumen,
deren Farben im Sonnenlicht erstrahlen.
Rosen, die von Liebe erzählen,
Tulpen, die in sanften Tönen leuchten,
und Gänseblümchen, die Unschuld verkünden.
Jede Blume ein Gedanke,
jedes Blatt ein stilles Versprechen,
zusammengebunden mit Bändern der Zuneigung.
Möge dieser Strauß dir Freude bringen,
so wie du sie täglich in mein Leben zauberst.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 14.03.2025, 07.10 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Sanfte Büschel recken sich in den Himmel,
flauschig und leicht, fast schwebend.
Der Wind streicht durch die stillen Halme,
doch sie verweilen, lautlos, im Licht.
Ein Hauch von Stille liegt in der Luft,
zart berühren sie den Tag.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 07.03.2025, 07.33 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL