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...für meine Nerven!
Für jede Internetanwendung braucht man heutzutage ein Passwort, einen
Benutzernamen, zwei Sicherheitsfragen, eine Blutgruppe und am besten noch die
Schuhgröße des ersten Haustiers. Und jedes System denkt sich seine eigenen
Schikanen aus. Mal müssen's mindestens acht Zeichen sein, dann zehn, dann
zwölf. Sonderzeichen sind erwünscht, aber wehe, du nimmst das falsche.
Ich habe inzwischen Logins für alles. Für den
Staubsaugerroboter, der mir per App sagt, dass er sich unter dem Sofa verirrt
hat. (Den habe ich nicht mal) Für den Kühlschrank, der wissen will, wann ich
einkaufen gehe. (solch einen auch nicht) Für die Äpfelchen Uhr, die mich daran
erinnert, dass ich heute wieder zu lange auf der Couch saß. Für die To-do-App,
in der die wichtigste Aufgabe lautet: "Passwörter aktualisieren". Und natürlich
für den Passwortmanager selbst – der ironischerweise ständig das Passwort vergessen
hat. 
Und dann heute: das neue *iPhone 17 Pro, das gestern ankam und eingerichtet werden will:
Klingt nach Zukunft, fühlt sich aber an wie eine Abschlussprüfung in Geduld. "Legen Sie die Karte AUF das Display", steht da. Ich lege sie hin – nichts.
Noch einmal – nichts. Ich drehe sie um, puste drüber, beschwöre alle
Technikgötter – immer noch nichts. Nach gefühlt 300Drölf Versuchen meint mein
Lieblingsmensch trocken: "Halt sie doch einfach so hin wie an der Kasse." Ich
also Karte schräg hin – und zack, funktioniert's. Natürlich. Ich hasse es,
wenn's dann so simpel ist.
Und der Scanner? Ein Erlebnis. Entweder erkennt er nur die Tischkante, scannt schief oder denkt, das Dokument sei Kunst. Ich schwöre, mein Drucker hat heute mehr Persönlichkeit gezeigt als die Hälfte meiner Online-Accounts.
Digitales Zeitalter? Ja, klar.
Aber meine Nerven – die sind Baujahr Analog und laufen ohne Update.
Anne Seltmann 11.11.2025, 09.37 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL


Anne Seltmann 10.11.2025, 00.00 | (8/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

In einem kleinen Zimmer, in dem der Mond jeden Abend durch das Fenster schien, hing über dem Bett eines Kindes ein Traumfänger. Er war alt, doch wunderschön. Federn in sanften Farben tanzten leise im Luftzug, und in seinem Netz funkelten kleine Perlen, als hielten sie die Sterne selbst gefangen.
Das Kind hieß Maaret. Sie hatte den Traumfänger von ihrer Großmutter bekommen, die sagte: "Er fängt die bösen Träume ein, damit sie dich nicht finden." Maaret glaubte ihr – und doch fragte sie sich oft, was in der Nacht wirklich geschah, wenn sie schlief.
Eines Abends, kurz bevor sie die Augen schloss, flüsterte sie: "Traumfänger, erzähl mir, was du tust, wenn es dunkel wird." Da vibrierte der Ring ganz sanft, und plötzlich glühte das Netz in einem warmen Licht.
"Ich bin der Hüter deiner Nacht," flüsterte eine Stimme, so weich wie Wind im Gras. "Wenn du träumst, komme ich zu dir. Ich sammle die Schatten, die dich ängstigen, und halte sie fest, bis der Morgen sie fortträgt. Nur die guten Träume dürfen durch mein Herz wandern – die leisen, die zarten, die dich lächeln lassen."
Maaret lächelte im Halbschlaf. In ihrem Traum sah sie den Traumfänger als große, schimmernde Spinne aus Licht, die ein Netz spannte zwischen Mond und Sternen. In den Fäden glitzerten Erinnerungen – Lachen, Wärme, Licht. Die dunklen Gestalten, die sich heranschlichen, verstrickten sich darin und lösten sich auf, als das Mondlicht sie berührte.
Als Maaret am Morgen erwachte, war ihr Zimmer still und friedlich. Eine Feder des Traumfängers hatte sich gelöst und lag auf ihrem Kopfkissen. Sie nahm sie in die Hand und dachte: Vielleicht war das sein Gruß – oder ein Beweis, dass er wirklich da war.
Von diesem Tag an schlief Maaret nie mehr ängstlich ein. Wenn sie nachts den Traumfänger im Mondlicht glitzern sah, wusste sie: Da oben wacht jemand über ihre Träume – leise, geduldig und voller Liebe.
Anne Seltmann 09.11.2025, 15.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL
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Anne Seltmann 08.11.2025, 14.43 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Glaube ist das Unsichtbare, das bleibt, wenn alles Sichtbare zerfällt.
Er ist das leise Weiter, selbst wenn kein Weg mehr da ist.
Ein Licht, das sich nicht beweisen will, nur leuchten.
Ein Wort, das nicht gesprochen werden muss,
um wahr zu sein.
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 08.11.2025, 00.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Anne Seltmann 07.11.2025, 08.10 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Urlaubsbericht Murnau am Staffelsee:
Geplant war in unserem einwöchigen Urlaub unter anderem die Fahrt zur Zugspitze. Die Wetteraussichten waren für diesen Tag hervorragend, so dass wir recht früh los starten konnten. Um 09:15 (die 2. Bahn an diesem Tag) ging es für uns los. Wir mit unserer Höhenangst haben die 10-minütige Fahrt gut überstanden!

Die Seilbahn zur Zugspitze führt von Eibsee bis zum Gipfel auf 2962 Metern. Die Strecke misst rund 4,5 Kilometer, überwindet dabei fast 2000 Höhenmeter und gilt als eine der spektakulärsten der Welt. Die Gondel schwebt über den Eibsee, passiert Deutschlands höchste Stütze mit 127 Metern und bietet einen atemberaubenden Panoramablick über die Alpen.

Die Fahrt mit der Zugspitzbahn dauert nur etwa 10 Minuten – trotz der beeindruckenden Strecke von rund 4,5 Kilometern und fast 2000 Höhenmetern. In dieser kurzen Zeit schwebt man vom Eibsee direkt hinauf zum höchsten Punkt Deutschlands und erlebt dabei einen grandiosen Rundblick über mehr als 400 Gipfel.

Die Zugspitze liegt an der Grenze zu Österreich. Vom Gipfel aus gibt es einen Rundblick: im Norden die bayerischen Alpen, im Süden Tirol in Österreich, im Westen die Schweiz und in der Ferne Norditalien.

Die letzten paar Meter sind wir dann zu Fuß hoch. Für mich war das ein Kraftakt, denn je höher wir kamen um so weniger bekam ich Luft. Ich glaube, ich habe nach jeder zweiten Stufe erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt. Tja, fit ist etwas anderes!

Wagemutige haben sich auch ungesichert zur Spitze gewagt. Mir ist der Atem stehen geblieben. Ein Weg führt über schmale, teils ausgesetzte Felsstufen, teils ohne Geländer, und liegt in großer Höhe auf fast 3000 Metern.

Die Aussicht ist sicherlich atemberaubend, aber bei Wind, Schnee oder Nässe kann der Übergang schnell rutschig und unsicher werden, weshalb festes Schuhwerk und vorsichtiges Gehen absolut notwendig sind. Für Menschen mit Höhenangst kann der kurze Abschnitt besonders herausfordernd wirken, obwohl er nur wenige Meter misst. Es sollen ja schon Menschen mit Flip Flops dort hochgekraxelt sein.
Anne Seltmann 06.11.2025, 00.00 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich möchte mich von Herzen bedanken – bei allen, die an meinem Geburtstag an mich gedacht haben. Für die lieben Nachrichten, die herzlichen Worte, die kleinen Aufmerksamkeiten und einfach dafür, dass ihr da seid.
Ein besonderes Dankeschön gilt auch euch, meinen treuen Blogleserinnen und -lesern. So viele von euch haben mir geschrieben, gratuliert oder ein paar liebe Zeilen dagelassen – das hat mich wirklich berührt.
Und natürlich danke ich auch meiner Familie und meinen Freunden, die diesen Tag noch schöner gemacht haben.
Es ist ein gutes Gefühl, von so viel Herzlichkeit umgeben zu sein.
Anne Seltmann 05.11.2025, 18.00 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Rotgestromte Katzen wirken, als hätte jemand einen Sonnenstrahl in ihr Fell gemalt. Diese besondere Färbung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines spannenden Zusammenspiels aus Genetik, Chemie und ein bisschen Zauberei der Natur.
Das sogenannte Orange-Gen, das auf dem X-Chromosom liegt, sorgt dafür, dass aus dunklem Pigment plötzlich ein warmes Rotgold wird. Bei Katern, die nur ein X-Chromosom besitzen, zeigt sich das Gen direkt – sie sind also ganz rot. Katzen dagegen haben zwei X-Chromosomen, wodurch sich die Farben mischen können. So entstehen jene herrlich lebendigen Muster aus Rot, Creme und manchmal Schwarz, die man bei ihnen so liebt.
Das "Gestromte", also die feinen Streifen und Wirbel im Fell, stammt von einem weiteren Gen, das bestimmt, wie das Farbpigment verteilt wird. Dadurch bekommt jede Katze ihr unverwechselbares Muster – wie ein Fingerabdruck der Natur.
Rotgestromte Katzen sind also kleine Kunstwerke auf vier Pfoten. Sie tragen das Licht in ihrem Fell, das Feuer in ihren Adern – und wer je einer begegnet ist, weiß: Sie strahlen nicht nur in der Sonne, sondern auch ein kleines bisschen im Herzen.
Anne Seltmann 05.11.2025, 00.00 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL


2019 verbrachten wir unseren Urlaub in Quedlinburg. Quedlinburg ist eine Stadt, die man nicht einfach besucht – man entdeckt sie. Nicht die großen Plätze oder bekannten Sehenswürdigkeiten sind es, die ihren Zauber ausmachen, sondern die kleinen Gässchen, die sich zwischen den alten Fachwerkhäusern hindurchschlängeln. Es sind die versteckten Innenhöfe, die man oft nur durch eine schmale Pforte oder einen unscheinbaren Torbogen findet, in denen sich plötzlich eine ganz eigene Welt öffnet.
Hier blühen (sonst) wilde Rosen neben Kopfsteinpflaster, eine alte Bank steht unter einem Apfelbaum, irgendwo klappert eine Tür im Wind. Jeder Winkel scheint Geschichten zu erzählen – von Handwerk, von vergangenen Zeiten, von Menschen, die hier lebten und lachten.
Genau diese stillen, fast zufälligen Entdeckungen machen Quedlinburg so faszinierend. Man spaziert hinein und hat das Gefühl, die Zeit selbst hätte kurz angehalten, um einem zuzuzwinkern.
Anne Seltmann 04.11.2025, 16.06 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL